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formtief

Barsch Simpson
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habe mir remmers epoxy BH 100 besorgt.
http://www.remmers.de/html/de/produ...oxy-bh-100/1/baum/153/art-3/produktsuche.html

mischungsverhältnis 29:71 GEWICHTSTEILE

dichte der komponenten:
Komp. A 1,07 g/cm³
Komp. B 0,97 g/cm³

ist es richtig, dass dies einem verhältnis von 3,2ml : 4,365 ml entspricht?

bisher habe ich 3:7 ml gemischt (also volumenteile statt gewichtsteile).
war das ein denkfehler?

das ergebnis war:
nach ca. 20 min hat sich eine matte haut über der epoxy schicht gebildet.
je mehr zeit vergeht, desto faltiger wird sie. also richtig runzelig, wie die haut eines 90 jährigen.

ob es richtig aushärtet weiss ich noch nicht...


entschuldigt die verwirrung ^^
danke im voraus!
 

Creeper550

Dr. Jerkl & Mr. Bait
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Tach auch,

wegen der Temperaturabhängigkeit wird bei Harzen das Mischungsverhältnis immer in Gewichtsteilen angegeben, weil das Volumen sich halt je nach Temperatur mehr oder weniger stark ändern kann.
Als Tip kann ich dir somit nur : Briefwaage + Einwegspritzen ( ohne Nadel ) empfehlen.Vorausgesetzt du möchtest nicht den Rumpf deines Angelbootes neu machen, dann geht auch die normale Waage :lol:

Abmessen in ml funktioniert leider ( fast ) immer nicht.


Gruss

Mathes
 

formtief

Barsch Simpson
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hmmm

soweit ich das mitbekommen habe, arbeiten hier doch alle wobblerbauer mit den apotheken spritzen. (so wie ich)

so genau mischen (29:71) kann man ja eh nicht.
denk ich mal ^^

aber wie rechne ich die gewichtsteile in volumenteile um?
 

Creeper550

Dr. Jerkl & Mr. Bait
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Ich kenne es halt nur aus dem Modellbau und mache das da mit besagten Spritzen und ner Waage. So krumme Mischverhältnisse habe ich da allerdings nicht ( meisst 100:40 oder 100:30 )
Zu der Umrechnung: Das geht sicherlich, ich weiss nur nicht wie.
 

holle

Finesse-Fux
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wenn man jetzt mal nach dem merkblatt geht ist das mischverhältnis
erstmal bei 71:29 gewichstteile.
harz steht immer zuerst also 71 gewichstteile harz zu 29 gewichtsteilen härter.

heisst:

wenn du zb 2gramm harz nimmst

2gramm durch 71 = 0,028169 (ein gewichtsteil)

diesen multiplizierst du mit 29

also 0,028169 X 29 = 0,816901

heisst also auf 2gramm harz müssen 0,81gramm härter.

heisst auch,
da sich die dichte des materials mit der temperatur ändert ist bei solchen werkstoffen eine volumenmessung zu ungenau. 8)

und das heisst : du brauchst ne digitale waage mit 0,1g genauigkeit. :wink:

gibts für ca 20 ocken bei ebay.

und wie immer bei so einer gelegenheit:
um so nen verwirrenden rechenschnickschnack nicht zu haben und ein gutes system zu benutzen nehm harz 601 und härter 650 von bootsservice behnke.
ist bestens dafür geeignet und das mischverhältnis ist etwas einfacher bei 100:65
 

Creeper550

Dr. Jerkl & Mr. Bait
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Mist, wollte grad auch nen Dreisatz hinschreiben ;) Aber super erklärt Holle, das wollte ich mit meinem Post ausdrücken.
 

Wolf

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Moinsen,

ich habe bisher auch nur das Epoxy von Behnke verwendet, allerdings das 300er zum Laminieren. Ich habe dabei verschiedene Härter verwendet. Bei Verwendung des schnelleren Härters (18 Min bei 20°C) unter höheren Temperaturen (über 22°C) hatte ich an vertikalen Flächen eine Deiner Beschreibung sehr ähnliche Oberflächenausbildung. Ich habe mir das so erklärt, dass die Schichtdicke für die vertikale Fläche zu groß war, so dass das Harz an der Oberfläche schneller ausgehärtet ist als an der Haftungsseite bzw. dazwischen. In der Folge ist die Schicht mit bereits hoher Viskosität auf der Schicht niedriger Viskosität ins Gleiten gekommen. Da das nicht homogen passiert, kommt es zu Auffaltungen. So meine Theorie... Die Härte des Epoxyds war aber im Endzustand vollkommen in Ordnung. Die Ursache ist zumindest kein falsches Mischungsverhältnis.

Zum Mischungsverhältnis an sich: eigentlich ist es so, dass bei Epoxy ein sehr genaues Mischungsverhältnis notwendig ist. Der Härter fungiert hier ja nicht als Katalysator, sondern reagiert mit dem Harz. Egal, von welcher der Komponenten man zu viel nimmt, es bleibt dann klebrig. Ein großer Unterschied zu z.B. Polyester. Allerdings ist der Bereich, in dem das tatsächlich zum Tragen kommt, nicht so extrem eng, wie man befürchten könnte. Nach meinen Erfahrungen wird auch statt einer 71:29 Mischung eine 70:30 Mischnung zufriedenstellend aushärten. Dies entspricht einem Mischungsfehler um ca. 5%.

Dennoch ist es bei abnehmender Menge immer schwieriger, im Toleranzbereich des Mischungsverhältnisses zu bleiben. Es ist dann aber tatsächlich sicherer, mittels geeigneter Behältnisse über das Volumen zu mischen.

Holle hat das bereits erwähnt: es handelt sich bei A um das Harz und bei B um den Härter. Zu mischen sind also 71 Teile Harz (A) und 29 Teile Härter (B). Bei Dir liest sich das nämlich andersherum, was unproduktiv wäre :wink:

Um letztlich Deine Frage zu beantworten: das Mischungsverhältnis des Gewichtes beträgt 71/29. Dann beträgt das Volumenverhältnis entsprechend 71*?B/29*?A. Oder mit Dezimalzahlen ausgedrückt: 2,448/1 * ?B/?A. Bei 25°C bedeutet das also 2,22/1, bei 20°C entsprechend 2,12/1. Dazwischen kannst Du im Grunde liniear interpolieren.

Zum Vergleich: verwendest Du eine Waage mit 0,1 g Teilung, dann musst Du bedenken, dass Du bei 0,1 g Anzeige bereits eine Abweichung von 0,1 g haben kannst. Das ist bei Digitalwaagen unvermeidlich. Wenn also 2 g mit 0,81 g gemischt werden sollen, kann es auch gut sein, dass Du 2,1 g mit 0,8 g mischst. Das entspricht einer Abweichung um 7 %, also mehr als wenn man ganz bewusst 70/30 mischt. Der relative Fehler ist (messegenauigkeitsbedingt) antiproportional zur angemischten Menge. Volumenmischungen haben da den Vorteil, dass sie bei Kleinstmengen im geeigneten Gefäß (Pipette o.Ä.) durch die direkte Ablesung erheblich genauer sind.

Grüße,

Wolf
 

formtief

Barsch Simpson
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ai caramba

danke euch, besonders wolf!

klingt alles einleuchtend, vor allem deine erklärung zum faltenwurf...

vielleicht noch erwähnenswert:
gestern abend habe ich für die erste schicht 10ml angesetzt. also 3ml härter, 7ml harz.
diese schicht war einwandfrei, absolut glasklar und aalglatt.

da die 10ml eindeutig zu viel für 4 wobbler waren, habe ich heute morgen 5ml angesetzt. (1,5 : 3,5) - diese mischung war die matte faltenschicht.

die 5ml mischung lässt natürlich weniger spielraum für ablese-fehler...

naja, die ersten gehversuche sind kein zuckerschlecken.
aber wenn das harz bei dir gut ausgehärtet ist, mache ich mir auch mal hoffnung.
es kann nur besser werden.

in diesem sinne
 

Wolf

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Moinsen,

ich hoffe, Du hast die erste Schicht zwischengeschliffen. Epoxy härtet mit einer extrem glatten Oberfläche aus, wenn man nicht anschleift, ist die Haftung einer weiteren Schicht gleich null. Das ist dann eher eine Folie als ein Anstrich. Sowas befördert auch diese Schrumpelhautbildung.

Das Beste wäre, die Schichten nass in nass zu streichen, bzw. auf die noch klebrige erste Schicht die zweite aufzubringen.

Grüße,

Wolf
 

hbaerbel

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Der Volumen-Ausdehnungkoeffizient liegt bei diesen Stoffen i.d.R. zwischen 1.1 und 1.4/1000K. D.h. bei einer Temperaturdifferenz von 10°C ändert sich das Volumen um max. 0.014ml je 1 ml. Bei einer Dichte nahe 1g/ml ist das mit kaum einer Waage messbar.
Ich denke eher, dass mit einem Mischungverhältnis von 29:71 der leichten Differenz der Materialdichte Rechnung getragen wird. Multipliziert man die Dichte mit dem Quotienten des Mischungsverhältnisses ergibt sich ein Volumenverhältnis von etwa 31:69. Wer es nun schafft mit der Spritze genau 3.1ml und 6.9ml aufzuziehen, hat es ziemlich genau.
Ich halte allerdings eine solche Präzision im Bereich dieser Kleinstmengen für vollkommen überzogen. 3:7 ist vollkommen ok und vom Hersteller sicher auch so gedacht.

Gruß
Kai
 

Yanngo

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komischerweise ist das massenverhältniss bei den lidl-epoxyd 1:1, die spritze ist zweigeteilt und es kommt zu 50:50 raus...
Ich komm damit super klar, keine rührere und nüchts...
 

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