"Endpunkt" der Geräteentwicklung - nur noch Evolution statt Revolution?

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phonky

Echo-Orakel
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Ich denke eine "Revolution", wie Du sie meinst, wird erst mit grundlegend neuen Werkstoffen kommen. Diese werden dann die heutigen Carbon / Carbon-Mischungen ablösen. Oder die heutigen Gummi-Materialien.
Ansonsten sehe ich es ebenfalls als "Evolution", ein stetige Verbesserung ohne einen Technologiesprung zu haben.
Dabei wird es immer spezialisierter, das ist in anderen Bereichen genauso. Für jeden Anwendungsfall gibt es eine genau darauf zugeschnittene Auswahl an Equipment.
Was das angeht, gibts aktuell ein paar wenige Hersteller die zb Graphen im Blank verbauen. Imho merkt man schon nen Unterschied in Sachen Sensibilität. Ma kucken was da noch kommt
 

Walstipper

Finesse-Fux
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Ich bin alt genug, um noch die Zeiten von Glasfaser und Composite Ruten zu kennen, Rollen mit nicht unendlicher Rücklaufsperre und Monoschnur. Seitdem gab es den wirklichen Sprung auf leichte straffe Kohlefaserruten, Rollen mit unendlichem Rücklauf...und die zahlreichen Geflechtschnüre. Danach ist aber "nichts" mehr passiert. Nichts wesentliches zumindest. Die Ruten sind anders designt, vielleicht auch nochmal schneller...aber auch eine über 10 Jahre alte Rute wie meine Fantasista Red ist nach wie vor nicht "veraltet".

Du bist alt genug, um die ersten Kohlefaserruten Mitte der 70er zu kennen ;) ?

file.php


Ich zwar auch nicht, nicht mal um Kohlefaserruten der 90er zu kennen, aber ich wette die meisten würde eine deutlichen Unterschied zwischen einem heutigen und einem 45 Jahre alten Carbonblank Hight-End-Modell merken. Denn ich kenne zumindest den Unterschied zwischen Ruten 2008 und 2018.
Ich hatte vor nicht allzu langer Zeit vom Nachbar einen Katalog von Anfang der 90er in die Hand bekommen, und tatsächlich, die Daten der Kohlefaserruten waren nicht groß unterschiedlich zu Modellen etwa 20 Jahre später.

Ich würde die letzten "Evolutionen" (meiner Meinung nach) mal kurz erwähnen:

- Japan Minnows seit ca. Mitte der 2010er
- Mitte 10er: Dritter neuer Schnurtyp Fluorocarbon. Eine massive Neuerung für Bass-Angler in den USA/JP, hierzulande ein neues hartes Vorfachmaterial und 100 neue Threads im Anglerboard über unsichtbare Schnur
- Globalisierung und USDM/JDM Trend Ende 10er mit den Aufkommen von Baitcastern, leichten Multis und Wechsel von harten Weichplastikködern zu den superweichen "Überseegummis" wie z.b. Keitechs. Nun auch vermehrt FC als reine Hauptschnur, möglich durch BC/Multi
- BFS-Trend bei BCs seit 2011, vorher gab es etwa eine Hand voll Modelle mit denen man out-of-the-box unter 5g fischen konnte: Pixy, Presso und CC50/51
- MicroGuides seit 2011, im Custom-Bereich bei den Amis schon über 5 Jahre länger, bevor die Japaner überhaupt damit anfingen
- Ab etwa 2011 Trend hin zu Custom-Parts für BC-Reels und leichte Multis, da Hersteller nicht schnell genug auf die Marktnachfrage in diesem Bereich reagieren
- Ab 2012/13/14 LRF/HRF Ruten im Bereich bis 20g WG und Egi-Ruten im WG darüber. Also abgespeckte leichte Spinnings durch die vorher bekannt gewordenen Micros
- Eventuell dazwischen BigBait-Trend für große geworfene Köder, was im Muskybereich der USA zu diesem Zeitpunkt ein alter Hut ist
- Seit 12/13/14: Während BCs nur geringfügig abspecken (die nun 15 Jahre alte Steez 103 mit 155g Gewicht! http://www.tackletour.com/reviewdaiwasteez.html ), kann man heutzutage eine 205g leichte Daiwa LT mit der Größe 4000er fischen. Ich denke das ist knapp 1/4 leichter als ne High-End-Spinnrolle die 10-15 Jahre älter ist. Wandel daher meiner Meinung nach eher bei den Stationärrollen als bei den BCs/Multis

Man kann also sagen, dass die Tackle-Innovationen in den Jahren zwischen ca. 05 - 15 förmlich explodiert sind. Wenn ein Japan-Hardbait mit Tungstenkugeln keine "Geräte-Revolution" gegenüber nem Turus Ukko oder Balzerholz-Rapala ist, weiß ich auch nicht. Nur als Beispiel.

Lustigerweise wurde BarschAlarm erst genau dann eine agglomerierte Hochburg für Geräte-Fetischisten verschiedener kleiner Foren, als der zeitliche Wandel woanders bereits durch war. Allerdings hat unser Hausherr bereits 2006 kräftig mitgemacht und das Eichhörnchen beworben: https://www.barsch-alarm.de/news/illex-squirrel/ Bis er eine BC in die Hand genommen hat, dauerte es aber noch ne Weile meine ich :p

Es kommt daher darauf an was man betrachtet. Meiner Meinung nach hat sich das Kunstköderangeln aufgrund von Globalisierung/Internet in den letzten Jahren beinahe neu erfunden, ab ca. 2014/15 nimmt es imho ab. Jemand älteres mag das bezüglich der Weichen Welle etc. nochmal ganz anders sehen. Nun könnte man natürlich vergleichen, ob sich zwischen der Zeit von Kohlefaserrute 1975-1995 und 2000-2020 ähnlich viel geändert hat. Trotz Nichtvorhandensein tippe ich im Bereich Kunstköderangeln und Köderpräsentation mal ganz vage: Nein

Die nächste große Blank-Revolution wird wohl Graphen (in gesteigerter Menge). Ob das ein Sprung von Glas zu Graphit wird, weiß ich nicht.
 
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ROLLBRETT

Dr. Jerkl & Mr. Bait
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Ich finde den Thread sehr sehr geil! Im Grunde genommen ist Angeln wie ihr schon alle beschrieben habt extrem vielseitig. Tackle, Ausrüstung von Echoloten bis Klamotten...alles!
Dass immer wieder echte Innovationen sei es durch Werkstoffe oder Gadgets wie eine Bullet-Cam entstehen ist denke ich Fakt. Auch wenn es immer schwieriger werden wird etwas wirklich neues zu bringen. Von dem her stimmt es..die Verbesserungen werden immer mehr inkrementell, wie bei sehr vielen anderen Dingen auch: Iphone, Autos blabla! Es geht immer um schneller höher weiter, jeder möchte etwas vom Kuchen und Geld verdienen...das ist der Hauptantrieb dahinter.
Schade an der ganzen Entwicklung finde ich genau das, was viele von euch schon geschrieben haben: Austauschbare, endlose Instagram posts, Produkte die sich als neu aber eig. nur "Metoo"-Dinge bewerben die kein Mensch braucht etc.!
Aber alle diese Entwicklungen haben auch Gegentrends: Entschleunigung, Ruderbootfahren, große Fische nicht messen sondern im Wasser abhaken, Oldtimerangeln, nachhaltige Köderproduktion (z.B. Mard Reap)...usw.!
Ich bin Industriedesigner...und die Ebene des "brauchts das wirklich???" beschäftigt das Gewissen sehr!
 

Walstipper

Finesse-Fux
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Ich würde es als willkommende Revolution sehen, das den Herstellern die rote Karte vom Kunden gezeigt wird, die die Bodenhaftung verloren haben. Eine Hakenpackung mit 5 Haken zum Preis von früher 25 Stück oder mehr, ein Gummifisch für mehrere Euro der 20 Cent Materialwert besitzt.....

Und weil du es gerade ansprichst:

Ich würde es als willkommene Revolution sehen, wenn der Kunde dem Kommerzwahn von Ali & co. die rote Karte zeigt und sich nicht noch den dritten Keller mit allerlei Köderfarben/formen für Wolken, Sonne, viel UV, wenig UV, Schatten, Nebel, Vollmond, Blutmond etc. zus******, sondern nur das kauft was er auch wirklich braucht und verwendet.

Leider geht der Billigwahn-Trend samt Expressversand zu beobachtet immer größeren Sperrmüllhaufen anstatt konsequent zum Flohmarkt oder ebayKleinanzeigen.
 

Vermesser

Dr. Jerkl & Mr. Bait
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Nein, natürlich kenn ich die ersten Kohlefaserruten tatsächlich nicht. Ich angle seit ca. 30 Jahren. Am Anfang natürlich Friedfisch, wo damals schon Composites im für mich bezahlbaren Bereich was ganz geiles waren. Dann später auch auf Räuber. Natürlich noch mit Mono, Drallproblemen und nach Hängern defekten Rücklaufsperren etc...mit Blinkern, Spinnern, Twistern etc...später dann so gut wie nur noch auf Räuber.

So richtig gute Sachen kaufe ich seit ca. 10-12 Jahren. Und in dieser Zeit fehlen mir dann tatsächliche Innovationen. Irgendwie hat man alles schon einmal gesehen. Und wenn man dann tiefer gräbt, gibt es das noch viel länger, als man es selbst kennt.
 

HunteShowdown

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Ich wäre mehr für Digitalisierung bzw. Erfassung von diversen Daten der Angelei.
Angefangen über Beschleunigungskräften, Einholgeschwindigkeiten und Dauer nach einem Wurf, Kräfte beim Drillen, Wurfweiten usw.
Dann noch Standort, Wetter und sonstigen Daten, so das man sich schön am heimischen PC alle Daten anschauen kann und Fragen kann, wofür brauche ich den ganzen mist. :tearsofjoy:
Cool wäre auch eine Brille direkt mit onscreen daten.

Vielleicht sollte ich mehr PC Angelspiele spielen als wirklich Angeln zu gehen :tearsofjoy:
Wenn du ein GUTES PC Game für die Schonzeit findest, lass es mich wissen :D
 

Vermesser

Dr. Jerkl & Mr. Bait
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Und weil du es gerade ansprichst:

Ich würde es als willkommene Revolution sehen, wenn der Kunde dem Kommerzwahn von Ali & co. die rote Karte zeigt und sich nicht noch den dritten Keller mit allerlei Köderfarben/formen für Wolken, Sonne, viel UV, wenig UV, Schatten, Nebel, Vollmond, Blutmond etc. zus******, sondern nur das kauft was er auch wirklich braucht und verwendet.

Leider geht der Billigwahn-Trend samt Expressversand zu beobachtet immer größeren Sperrmüllhaufen anstatt konsequent zum Flohmarkt oder ebayKleinanzeigen.

Bei Ebay und Co. verschwindet das Zeug auch nicht, es erhöht nur einen anderen Haufen ;-) .

Du hast aber grundsätzlich Recht. Aufgrund der zahlreichen Möglichkeiten neigt man dazu, dass man sich "tot optimiert" und auch noch den 274ten Gummi benötigt...kostet ja (fast) nichts und ist mit einem Klick bestellt.
 

-Kev-

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Moin zusammen, sehr interessantes Thema über welches sich wirklich ausgiebig und kontrovers diskutieren lässt. So etwas braucht ein Forum. Ich würde prinzipiell auch „unterschreiben“, dass es in den letzten Jahren eher nur noch Evolution statt Revolution gibt, aber auch da kommt es auf den Blickwinkel an.

Da dieses Thema absolut subjektiv und natürlich eine gewisse Erfahrung im beleuchteten Produkt voraussetzt, sollte klar sein. Dann gibt es sie aber, die (R)evolutionsstufen. Manchmal stärker, manchmal weniger stark ausgeprägt. Wie so vieles ist es ein schwimmender Übergang, der vor allem durch persönliche Erlebnisse/Erfahrungen gesteuert ist.

Kurzes Beispiel - Für mich ist es eine Evolution, dass Jigspinner inzwischen so gebaut werden, dass sie sich nur noch in 1/10-15 Fällen aufgrund des Drillings vertüddeln (OHNE eigene Umbaumaßnahmen). Meine ersten Schritte mit den Standard ASP‘s haben mich da fast verzweifeln lassen (auch die waren damals schon ziemlich teuer für ein Stück Blei/Preise von Jigspinnern möchte ich hier aber nicht zur Debatte stellen). Die Meinungen dazu sind wohl auch sehr konträr.

Nachdem ich etwas abgeschweift bin, komme ich jetzt zu einer Erfahrung, die mir gestern widerfahren ist.
Ich Fische zu 90% Daiwa Spinnings. Eine meiner absoluten Lieblingscombos war eine Artist 210MH gepaart mit einer 2013er Daiwa Certate 2510RPE (2500er Spule/3000er Body). Inzwischen ist die Combo verkauft und da ich noch eine neuere 210MH Artist hab, sollte es diesmal ein 2510RPE-(H) Exist von 2015 werden. Ich hab also bestellt und war voller Vorfreude. Dann kam die Exist, also auspacken, Handle dran geschraubt, gedreht - und nu?!?
Weg war die Freude.
Nachdem ich mir in den letzten Monaten jeweils zwei Luvias/Certate LT gekauft habe, war diese Exist (die zweifelsohne eine top Rolle ist) einfach nicht mehr die Exist, die sie vor meiner persönlichen „LT Zeit“ war. Wo wir wieder beim Thema sind - ich hab seit 2010 ca 25 Certates besessen, das schlechtere dunkelblaue 10er Modell, die 13/16er Modelle gehabt/habe sie immer noch und ein paar Finesse Customs. Allerdings war für mich der Sprung in den letzten 10 Jahren noch nie größer.
So ist es für mich persönlich (auf Daiwa Statios bezogen) eine Revolution vom Lauf der Rolle und keine Evolution mehr. Ein Manko ist aber imho die Bremse, ich brauche z.B auf einer 3000er Compact keine 10kg Bremskraft - DAS war bei den alten Modellen besser, ist aber vermutlich der Gleichteilstrategie geschuldet.

Grüße Kev
 

BarschDO

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Graphen...? Vorhin erstmal belesen. Hast das schon mal jemand gefischt?

Eine Revolution wäre für mich ein sich selbst optimierender Blank. Angesteuert über z. B. Strom verändert sich das Material in verschiedenen Bereichen, je nach Ködergewicht oder Drillgewicht. Oder nach Köderart von Spitzenbetont bis Parabolisch.
Hmm, je mehr ich drüber nachdenke... Wer hat Lust eine Firma mit zu gründen?
 

alexp

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Ne Jungs, nix Evolution, es geht revolutionär weiter. Nach folgender Beschreibung der Graphiteleader habe ich nun die Sorge, dass ich die Rute bei einem Tock vor Schreck fallen lasse :D

"Mit der brandneuen Silverado Prototype erzielte die japanische Firma Olympic Graphiteleader abermals einen neuen Meilenstein im modernen Rutenbau und schaffte es bei der Silverado Prototype, zwei Welten zu vereinen. Sie nutzen einerseits die Kraft und Robustheit der Torayca T1100G Carbonfaser und die Sensibilität der Torayca M40X Carbonfaser.

Die Ruten sind komplett aus dem technologisch fortschrittlichsten und modernsten Torayca ® T1100G-Graphite gefertigt, der zusammen mit der Verwendung von neuen Torayca MX40 Carbon, Torzite Ringen mit Titanium Frame und der Nanoalloy-Technologie, ein Höchstmaß an Empfindlichkeit bietet und eine fantastische Haltbarkeit garantiert. Das Quattro Graphite Cloth und die G-Maps werden dann von Graphiteleader mit dem Torayca T110G Carbon, dem Torayca MX40 und der Entwicklung von Nanoalloy Technology im Silverado Prototype kombiniert. Das Ergebnis ist ein 100-Gramm schwere Rute mit einer Empfindlichkeit, die Gänsehaut verursacht, wenn Sie die subtilsten Bisse bemerken.

Bei dem Material der neuen Familie „Torayca MX40" wurde durch Orientierung der Graphitkristallstruktur mittels der Nanotechnologie „Nanoalloy" eine um 30 Prozent höhere Zugfestigkeit bei annähernd gleichem Zugmodul wie bei konventionellen Carbonfasern erreicht.

In der Tat ist eine Kombination aus Kraft und Zuverlässigkeit mit Leichtigkeit und Sensibilität. Und eine solche Kombination zu erreichen, das Beste zu übernehmen, ist der kürzeste und sicherste Weg zum Erfolg!
"
 

dietmar

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Man(n) könnte es auch anders betrachten. Es gab zahlreiche Innovationen, jedoch auf der anderen Seite. Da verschwanden in vielen Angelrollen die gefrästen Zahnräder aus Messing und Bronze und wurden durch Feingussteile aus Leichtmetall ersetzt. Herstellungskosten und Zeitaufwand drastisch gesenkt, Rollenpreise nach oben. Verbundwerkstoffe erobern den Rollenbau. Die Rollen werden leichter, der Fertigungsaufwand sinkt rapide. Was machen die Preise? Sogenanntes Ultraschallschweissen, ist eigentlich ein Reibschweissen, verbindet die beiden Hälften eines Kunststoffkörpers schnell und dicht miteinander. Zeitaufwand und Personalaufwand sinkt, leider nicht der Rest auch. Der 3d-Druck erleichtert den Prototypenbau........ Fluorocarbon erobert die Angelbranche. FC ist eine Erfindung für die Berufsfischerei (Langleinenfischerei). Man suchte ein Material, das kein Wasser aufnimmt, also im Wasser nicht an Festigkeit verliert, ein Material das besser gegen UV-Strahlen gewappnet ist, ein Material das besser geschützt ist gegen Abrieb, ein langlebigeres Material, ein Material dessen Eigenschaften (Steifigkeit, Tragkraft,....) sich leichter variieren lassen und dessen Produktion billiger ist als bisherige hochwertige Monofile. Man erfand das FC. Leider orientiert sich der Preis im Angelladen nicht an den günstigeren Herstellungskosten, sondern an den Werbeversprechen. Früher wurden Jerkbaits von Hand gebaut. Dann kamen CNC-Fräsen bei sehr vielen Custom Buildern zum Einsatz. Arbeitsaufwand runter, Preis rauf. Hochwertiger Kork ist das teuerste Griffmaterial. Bei so mancher Rute könnte man denken, das Duplon und Co. teurer sind. Angelhaken sind heute absolute Massenprodukte wie auch andere Drahtprodukte. Ich schliesse jetzt mal handgefertigte Großhaken für das Big Game Angeln aus. Die Ladenpreise lassen aber oft auf eine Produktion bei Vollmond von Jungfrauen schliessen. Köder aus TPE (Thermoplastischer Elastomer, Z-Man Gummis, Moby Baits, Ecogear,...) sind im Laden recht kostspielig. Warum? Eine Tonne Material kostet rund 2000 €. Die Eigenschaften von TPE erfordern zwar höhere Betriebsdrücke beim Spritzen. Dies ist jedoch mit modernen Maschinen heute kein Problem mehr. Dafür sind die Taktzahlen deutlich höher, der Zeitaufwand geringer.

Es gab also viele Neuerungen und Revolutionen.
 
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Xebulon

Master-Caster
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Ich betrachte das Angeln nur für mich als eine Evolution mit revolutionären Momenten. Ich denke keiner in diesem Forum ist der perfekte Angler, der aus den Ihm zu Verfügung stehenden Material das Optimum rausholt. Ich versuche mein Gewässerverständnis die Technik und Herangehensweise an Wetter, Temperatur, Köder und alle anderen Kriterien die auf den Erfolg Einfluss nehmen zu optimieren.
BC war vor einigen Jahren für mich eine Revolution. UL etwas vorher ebenfalls.
Ich errinnere mich genau an den Moment als meine erste Daiwa Scottland Rute vor über 25 Jahren and den Rhein ausgeführt habe. Das war auch eine Revolution.
Und jetzt kommen wir zum Punkt, ich denke jeder verbessert sich auch durch neue Produkte und Techniken.
Die Revolutionen sind immer die Geräte, Techniken oder Ansätze die einen Sprung in Deiner persönlichen Entwicklung darstellen.

Gruss auch :)
 

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