Einzelhaken statt Drilling: Pro & Contra

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Einzelhaken oder Drilling?

  • Ich angle weiterhin mit Drillingen.

    Stimmen: 101 53,4%
  • Ich rüste auf Einzelhaken um.

    Stimmen: 88 46,6%

  • Umfrageteilnehmer
    189

Dominikk85

Barsch Vader
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Finde ich spannend, weil ich das nicht erwartet hätte. Hast du eine Theorie, woran das liegen könnte und hast du schonmal EH vs Drilling am gleichen Tag mit dem gleichen Köder getestet, um wirklich den direkten Vergleich statt eines subjektiven Empfindens zu haben?

Ich denke man hat einfach mehr fehlbisse. Die Frage ist natürlich ob das hauptsächlich Fritten sind die mit Drilling hängen bleiben weil sie quasi nur angestubst haben, oder ob auch bessere Fische weniger oft hängen.
 

waldgeist

Bigfish-Magnet
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Finde ich spannend, weil ich das nicht erwartet hätte. Hast du eine Theorie, woran das liegen könnte und hast du schonmal EH vs Drilling am gleichen Tag mit dem gleichen Köder getestet, um wirklich den direkten Vergleich statt eines subjektiven Empfindens zu haben?
Ich hab es damals erwartet, aber nicht, dass es so deutlich werden würde. Direkt verglichen nicht, jedenfalls nicht am gleichen Tag. Viele Fehlbisse beim Twitchen bemerkt man ja nicht, also kann ich nur Beobachtungen in Sichtweite zum Vergleich herziehen. Da ich fast immer Polbrille trage, sehe ich auch fast jeden Nachläufer. Und der Vergleich, den ich ziehen kann: Barsche waren wie eh und je da. Die kamen, wie früher auch, teilweise im Schwarm dem Köder hinterher und haben den Twitchbait auch attackiert. Wo früher beim Drilling die Barsche häufig einfach "kleben geblieben" sind, kann ich z.B. von genau diesen Nachläufern nur noch selten einen haken.

Meine Theorie: Der Einzelhaken klappt beim Biss einfach seitlich um und wird "liegend" einfach wieder ausm Maul gezogen ohne zu fassen. Das ist beim Drilling schier unmöglich.
Und wenn der Barsch den Köder von hinten attackiert, steht der Schwanzhaken auch senkrecht nach oben. Wenn dieser Haken nun greift, ist die Chance, dass er im Gaumen sitzt, verhältnismäßig hoch. Hinterm Gaumen sitzt das Hirn. Das mögliche Resultat hatte ich ein paar mal. Ist nicht schön. Also ist ein Einzelhaken am Schwanz für mich auch nicht so zielführend.

Auch wenn ich mich eigentlich sträube, aber ich denke, ich werde wieder einige Wobbler auf Drillinge aufrüsten, die Widerhaken andrücken (hab ich früher auch häufig gemacht und hier wirklich keinerlei Nachteile feststellen können) und dann vergleichen. In der Wobblerbox hätte ich dann dennoch eine Auswahl der wichtigsten Baits, die auf Einzelhaken abgerüstet sind. Denn sollte Frequenz da, der Fisch gefunden und juckig sein, braucht's auch keine Drillinge mehr.

Mal schauen, wie sich das bewährt. Der Aspekt mit mehreren Punkten, die den Druck je Hakenspitze beim Vollbiss dritteln, ist für mich auch nicht zu verachten...

Ich werde berichten.

*edit: Meine Forellenwobbler werden, aller Fehlbisse zum Trotz, dennoch nur mit Einzelhaken gefischt. Da bin ich stur. :D
 
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DurtyPerch

Finesse-Fux
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Ich hab es damals erwartet, aber nicht, dass es so deutlich werden würde. Direkt verglichen nicht, jedenfalls nicht am gleichen Tag. Viele Fehlbisse beim Twitchen bemerkt man ja nicht, also kann ich nur Beobachtungen in Sichtweite zum Vergleich herziehen. Da ich fast immer Polbrille trage, sehe ich auch fast jeden Nachläufer. Und der Vergleich, den ich ziehen kann: Barsche waren wie eh und je da. Die kamen, wie früher auch, teilweise im Schwarm dem Köder hinterher und haben den Twitchbait auch attackiert. Wo früher beim Drilling die Barsche häufig einfach "kleben geblieben" sind, kann ich z.B. von genau diesen Nachläufern nur noch selten einen haken.

Ah, also hast du eine deutlich höhere Fehlbissquote?! Ich hatte in deinen Kommentar irgendwie reininterpretiert, dass du generell auch deutlich weniger Bisse hast.

Ich habe vor allem Minnows auf Einzelhaken umgerüstet. Cranks und Shads bleiben bei mir mit Drillingen ausgestattet (Ausnahme: Cranks im Chubby-Format, hier sehe ich keinen Grund für Drillinge und schon gar nicht für 2).
Meine Überlegung dazu ist, dass vor allem kleine und schlanke Köder schnell tief geschluckt werden, was vor allem bei Minnows nicht zuletzt auch mit dem Führungsstil zusammenhängt. Wenn ich da dann auch noch Drillinge nutze, dann können die tief sitzenden Haken schneller starke Verletzungen hervorrufen und meistens auch schlechter gelöst werden (zumindest mit meinen (Un)Fähigkeiten). Hinzu kommt, dass ich es leider viel zu oft habe, dass sich die Fische mit dem Drilling das Maul zutackern, wodurch der Abhakprozess unnötig verlängert wird. (Meistens habe ich bei den Drillingen dann vergessen die Widerhaken anzudrücken)
Bei Cranks und Shads bleibe ich bei Drillingen, weil ich aufgrund des Führungsstils und der deutlich höheren Körperform zum einen davon ausgehe, dass diese seltener tief geschluckt werden, zum anderen glaube ich, dass sich die hohe Körperform negativ auf die Bissausbeute mit Einzelhaken auswirken würde.

Ob die Körperform wirklich einen nennenswerten Einfluss auf die Bissausbeute hat, habe ich noch nicht besonders ausgiebig getestet, aber da ich in Shads und Cranks mit Einzelhaken einfach kein Vertrauen habe, wird alleine der Vertrauensfaktor wahrscheinlich schon für schlechtere Ergebnisse sorgen.

Widerhaken drücke ich vor allem bei Hardbaits eigentlich immer an (wenn ich es nicht vergesse). Das erleichtert das Abhaken meiner Meinung nach massiv, wodurch der gefangene Fisch deutlich schneller wieder ins kühle Nass kann. Gerade wenn sich die Fische das Maul selbst mit einem Drilling zutackern, erleichtert das Andrücken der Widerhaken den Lösevorgang massiv.
Meiner Meinung nach hat das Widerhaken-Andrücken auf vieles auch einen deutlich größeren positiven Einfluss als die Wahl des Hakens (Einzelhaken vs Drilling).
 

waldgeist

Bigfish-Magnet
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Ah, also hast du eine deutlich höhere Fehlbissquote?! Ich hatte in deinen Kommentar irgendwie reininterpretiert, dass du generell auch deutlich weniger Bisse hast.

Genau. Bisse bekomme ich gleich viele. Jedenfalls auf Sicht. Nur die Bissausbeute ist schlechter. Wie gesagt wäre mir das wurscht, würde ich mit Einzelhaken statt 80 Barschen am Vormittag "nur" 60 fangen. Aber wenn ich am Tag nur ein oder zwei Bisse habe, ist's echt schade, wenn diese dann nicht hängen. Und genau das ist mir nun seit eineinhalb Jahren (solange nutze ich beinahe ausschließlich Einzelhaken an meinen Twitchbaits) häufiger passiert.
 

Saturday

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Der Kopfdurchschlag mit nem Einzelhaken kommt bei meiner Angelei allerdings deutlich seltener vor als zu tief sitzende oder doof im Fisch steckende Drillinge. Daher beurteile ich Einzelhaken für mich persönlich letztlich als schonender. Wenn in den Studien zur Mortalität von einer Hakposition außerhalb der Kiemen und Organe ausgegangen wird, sind Drillinge vielleicht weniger schädlich, aber diese Prämisse (ungefährliche Hakposition) entspricht zumindest nicht meiner Praxiserfahrung.
 

backlash63

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Immer wenn ich wieder mal einen Barsch oder Hecht habe, bei dem der Drilling im Maul oben UND unten festsitzt, denke ich, es wird Zeit für Einzelhaken. Bei den großen Hardbaits scheue ich aber komischerweise noch davor zurück - keine Ahnung warum. Wo ich dann aber doch umgerüstet habe, das ist bei den kleineren und kleinsten Stickbaits und Poppern, die ich gerne an der strukturreichen Ems für Döbel einsetze. Landen die z. B. mal im Gestrüpp, dann habe ich bei Einzelhaken viel weniger Probleme mit dem Lösen als bei Drillingen. Ach so, und manchmal tariere ich Suspender mit Hilfe eines Einzelhakens aus. Aber das ist natürlich auch mit Blei- oder Kupferdraht möglich.
 

M3lony

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In den meisten Fällen hängen bei mir die Hechte eh nur an einem Drilling, oftmals an nur einer Spitze. Hatte oftmals bei einzelhaken jigs das Problem das sich die Dinger komplett durch die Hechtschnäbel gebohrt haben.
Bei Döbel/Forelle/Barsch rüste ich langsam meine Wobbler in eine Kombination um. Vorne Drilling, hinten Einzelhaken.
Wobei ich grundsätzlich, auch aufgrund unserer Vereinsregel immer die Widerhaken andrücke bzw. andrücken muss, das relativiert das ganze nochmal etwas.
 

M3lony

Dr. Jerkl & Mr. Bait
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So schön hätt’ ich es auch gern... :tearsofjoy:
Naja hat deshalb die letzten 6 Wochen auch paar Hechte verloren. Vielleicht liegts auch am Gewässer. Im Freiwasser schieben sich ja die Hechte oft bei der Verfolgung über den Köder drüber. Angel meist an einem flachen/kleinen Fluss, dort schießen sie aus allen möglichen Winkeln drauf. Zudem meist auf Hardbaits, keine Knautschmöglichkeit, wer weis worans liegt.
 

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