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Wasserfuchs

Twitch-Titan
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Hi

will mir ein neues echolot zulegen und habe da das lowrance x 125 im auge.
hat jemand schon erfahrungen mit diesem gerät sammeln können :?:
 

angeliter

Gummipapst
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ich hab mir vor einigen wochen das teil gekauft und finde es gut. ich denke, die technischen daten sind euch bekannt. was wollt ihr genau wissen? mir fehlen ein wenig die vergleichsmöglichkeiten, da ich vorher nur 2-3 andere modelle benutzt habe.
für binnen- & küstennahe gewässer macht man mit dem gerät nix verkehrt!
 

Wasserfuchs

Twitch-Titan
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hi angeliter

mich interessiert vor allem erstmal ob du mit der auflösung zufrieden bist und du zu deinem anderen modell einen großen unterschied feststellen konntest. ich habe zur zeit ein humminbird 3d vision, ich glaube das ist schon ganz gut, was mich aber echt stört, ist dass man mit diesem teil keine sicheln erkennen kann. die demo programme sehen immer ganz gut
aus aber in der praxis ist dann doch nicht so viel zu erkennen.

wasserfuchs
 

Raeuberschreck

Dr. Jerkl & Mr. Bait
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Ja, ja, die Fischsymbole und das Demoprogramm... :wink:

Zwei Funktionen ohne irgendwelchen Nutzen für uns Angler: Die Fischsymbole gehören immer sofort ausgeschaltet und das Demoprogramm taugt höchstens was für die Vorführung im Laden. Mit der Realität hat das gar nichts, aber überhaupt gar nichts zu tun!

Es gibt mehrere Gründe, warum Du bisher keine Sicheln erkennen konntest:

a. Der Geber war nicht korrekt ausgerichtet, bzw. hat bei Deiner 3D-Vision die Fische mit dem Schallkegel eher seitlich erfasst. Die Sichel entsteht nämlich nur bei größeren Fischen, die in ganzer Länge genau "von oben" geortet werden. Das Echo wird durch die Schwimmblase reflektiert und erst dadurch entsteht die typische Sichelform. Aber nur wenn der Fisch komplett vom Schallkegel erfasst wurde. In der Realität sind Ansätze von Sicheln eher die Regel als die Ausnahme.

b. Vielleicht hast Du bisher meist in Angeltiefen um die 6 m geangelt. Je flacher das Wasser unter einem ist, desto geringer ist die Chance, dass man größere Fische komplett im (recht kleinen) Schallkegel des Echolots hat. Außerdem ist bei klarem Wasser die Scheuchwirkung des Bootes nicht zu unterschätzen.

c. Die (Bild-)Chartgeschwindigkeit muß auf MAX gestellt sein. Auf gut deutsch: Der Bildaufbau erfolgt beim Echolot von rechts nach links, d.h., die senkrechten Zeilen ganz rechts sind die Neuesten und je weiter man nach links schaut, desto älter wird das Bild. Um nun einen Fisch komplett als Sichel abbilden zu können, muss die Bildgeschwindigkeit so schnell wie möglich erfolgen. Ansonsten ist man mit dem Boot schon wieder weiter gedriftet oder gefahren. Die besten Chancen eine Fischsichel komplett "einzufangen" hat man also, wenn man über tiefem Wasser steht und der Fisch einmal durch den Schallkegel des Echolots schwimmt. 8)

Ich denke, dass diese Gründe die wichtigsten sind, wenn es mit den Sicheln nicht klappt. Bei Echoloten mit hoher Auflösung wie dem X-125 sollte es aber möglich sein, die ein oder andere Fischsichel zu Gesicht zu bekommen. Am besten fährst Du mit dem Test-Echolot zu einer Stelle, die mindestens 10 m tief ist und schaust dort, ob Dir das Gerät Fischsicheln anzeigt.

Ich finde es übrigens viel wichtiger, dass mir das Echolot genaue Informationen über die Bodenbeschaffenheit und Grundstruktur vermittelt (Greyline). Erst daran kann man ungefähr abschätzen, welche Fischart gerade auf dem Echolot zu "sehen" ist.

Ich hoffe, dass hilft Dir weiter!

Gruß
RS
 

angeliter

Gummipapst
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@ wasserfuchs:
das x125 hat, neben weiteren modellen, die höchste auflösung auf dem markt (480x480), je nach gegebenheiten sieht man schon sicheln


@raeuberschreck:

zu a. die sichelform hat primär nix mit der schwimmblase zu tun! die sichel entsteht durch die kegelform des schall(trichters). d.h., kreuzt ein fisch (oder tückisch: ein fischähnlicher gegenstand) das 'schalldreieck', legt der schall am 'eingangs'rand dessen einen langen weg zurück. direkt unter dem geber einen kurzen und am 'ausgangs'rand wieder einen langen weg zurück. also: weit weg, nah dran und wieder weit weg. deswegen die sichelform.

zu c. eine weitere variable, die die sichelform beeinflusst, ist die geschwindigkeit. und zwar sowohl die bildlaufgeschwindigkeit als auch die bootsgeschwindigkeit. je höher eines von beiden ist oder je höher beide zusammen sind, desto stärker ist die sichelform ausgeprägt. vereinfacht ausgedrückt: je höher die geschwindigkeit, desto niedriger ist die 'abtastfrequenz'. nehmen wir mal als beispiel 3 punkte (die von oben: eingang, mitte, ausgang) - das ergäbe eine sehr starke 'sichel': ein dreieck. je niedriger die geschwindigkeit, desto höher die 'abtastfrequenz', die sichel wird immer flacher. deswegen werden flachstehende fische auch stärker als sichel dargestellt als tiefstehende. sie sind schneller 'durch' den schallkegel und liefern weniger daten.
also, steht das boot, ergibt sich eher die tendenz zu flachen sicheln.

zu b. und grayline stimme ich dir zu und generell und überhaupt:

grau ist alle theorie, und überhaupt sind die informationen tiefe, bodenbeschaffenheit und fischschwärme viel wichtiger als die riesen einzelsicheln (aufregend sind sie trotzdem ...)! immer wieder habe ich erlebt, dass nix auf dem echolot an fisch zu sehen war und im nächsten augenblick hat's gerummst oder umgekehrt. vielleicht können einige 'profis' ja an den einzelsicheln erkennen was da gerade schwimmt, aber da habe ich große zweifel. eher kann man zusammenhänge herstellen und vermutungen anstellen, die sich dann hoffentlich bestätigen.
 

Raeuberschreck

Dr. Jerkl & Mr. Bait
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So langsam sind wohl (fast) alle Faktoren der "Sichelbildung" hier berücksichtigt... :wink:

@angeliter:
Nochmal zu a. Die Schallwellen des Echolots werden besonders gut von gasgefüllten Körpern/Gasen reflektiert. Die Schwimmblase des Fisches ist so etwas wie ein Resonanzkörper, der ein relativ starkes Echo verursacht.
Man kann ja auch aufsteigende Luftblasen sehr gut auf dem Echolot erkennen, wohingegen der eigene Kunstköder nicht so oft auf dem Bildschirm zu sehen ist.
Aber Du hast natürlich recht, dass die Sichelform hauptsächlich von der Geschwindigkeit des Fisches im Schalltrichter abhängt!

Gruß
RS
 

angeliter

Gummipapst
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da is natürlich was dran, rs!
btw: was wir alle noch vergessen haben: höhere auflösung = bessere srungschichterkennung.
 

Raeuberschreck

Dr. Jerkl & Mr. Bait
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Stimmt, das wird vor allem im Sommer wieder wichtig!
Zumindest wenn man die größeren Hechte und Zander im Freiwasser finden möchte... :)

Wenn man nicht unbedingt ein Echolot für große Wassertiefen braucht (> 100 m), ist man mit dem X-125 sicherlich super bedient! Ich denke, dass hier das Preis-Leistungs-Verhältnis auf jeden Fall stimmt und dass man schwerlich ein besseres Gerät zu ähnlichen Konditionen findet!
Vor allen Dingen braucht man auch als anspruchsvoller Angler nicht wirklich ein noch leistungfähigeres Gerät.

Gruß
RS
 

Wasserfuchs

Twitch-Titan
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@ angeliter @ raeuberschreck

danke für die ausführlichen antworten. habe mich erlich gesagt mit der sichelbildung noch nicht so intensiv auseinandergestzt, aber eure erklärungen klingen einleuchtend.

ich denke ja auch, das die auflösung des bildschirms eher der entscheidende faktor für ein gutes echolot ist um möglichst viele details, wie bodenstuktur, unterwasserpflanzen usw zu erkennen um daraus seine schlußfolgerungen zu ziehen.

die sicheln sind vielleicht ja auch nicht so wichtig, denn die sagen ja noch lange nicht aus, um was für fische es sich dabei handelt. trotzdem werden sie aber werbewirksam in allen prospekten gezeigt und man bekommt schon den eindruck, dass das ein entscheidedes qualitätsmerkmal der geräte ist.

auf alle fälle nochmals danke für eure beiträge, da ich die sache jetzt doch aus einem etwas anderen blickwinkel betrachten kann. :idea:

wasserfuchs
 

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