Dietmar’s persönlicher Fragethread

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dietmar

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Ich habe am Wochenende in einem alten Haus im ersten Stock einen FI-Schalter (Typ A, vierpolig, 30 mA) montiert. Im Sicherungskasten (sechs Sicherungen, Höchstzahl pro FI) kam ein fünfadriges Kabel aus der Wand. L1, L2, L3 (rechtsdrehendes Feld), N(eutralleiter blau, S(chutzleiter gelb/grün). FI-Schalter verdrahtet/eingeschleift. Drücken der Testtaste löst den Schalter aus. Kontakt mit dem Duspol (Prüfstrom 50 mA) von einer der Phasen nach dem FI auf den Schutzleiter/Erde löst den Schalter jedoch nicht aus. Auch wenn der Schutzleiter nur mit dem Neutralleiter irgendwo im Haus verbunden ist (altes Haus), müßte der FI-Schalter ja auslösen. Liege ich meiner Vermutung richtig, das wahrscheinlich entweder die Erdung am Fundament oder Hauptwasserleitung defekt/abgerostet ist oder irgendwo auf dem Weg nach oben das Kabel des Schutzleiters unterbrochen (z.B. Bohrung) ist. Vielleicht ist auch die Verbindung N-S korrodiert/hochohmig/lose. Hatte leider keine Zeit im Keller danach zu suchen. Ein Wasserrohr im ersten Stock zum Testen Phase-Duspol-Wasserrohr ist leider zur Zeit nicht vorhanden. Die Verpackung des FI im Baumarkt war bereits geöffnet. Ich gehe aber mal davon aus, daß ein defekter FI eher unwahrscheinlich ist. Liege ich richtig?

Danke

p.s.: Ich weiss das wir hier nicht im Elektriker-Forum sind.
 

XR-Kalle

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Ich bin ja auch ein Freund von "Do it yourselfe" , würde aber bei so sicherheitsrelevanten Bauteilen einer E-Anlage, grundsätzlich davon abraten!

Was genau für einen "Duspol" nutzt Du denn für Deinen Auslöseversuch?
Liegt in der Verteilung denn der Schutzleiter überhaupt an? Zum Prüfen mal die eine Sprüfspitze des "Duspol" auf eine Phase vom Hauptschalter oder den Eingang des FI legen und die andere an die PE-Schiene in der Verteilung! Jetzt müsstest Du im Normalfall rund 230V angezeigt bekommen...

Zur Not kannst Du mir per PN auch mal ein paar Bilder von der Verteilung schicken...
 

U-seefischer

Dr. Jerkl & Mr. Bait
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Kannst du denn eine Spannung zwischen Phase und Schutzleiter messen? Wenn der FI mittels Testtaste auslöst sollte der FI auch i.O. sein. Die Testtaste leitet ja einen "Fehlerstrom" am FI vorbei, darauf reagiert der FI ja.
 

dietmar

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Kannst du denn eine Spannung zwischen Phase und Schutzleiter messen? Wenn der FI mittels Testtaste auslöst sollte der FI auch i.O. sein. Die Testtaste leitet ja einen "Fehlerstrom" am FI vorbei, darauf reagiert der FI ja.
Hi,

die Testtaste testet nur den FI, nicht ob er auch im vorhandenen Netz seine Schutzfunktion erfüllt. Das ist trügerisch. Also wenn der FI per Testtaste auslöst, heisst das nicht, das in der Verdrahtung alles in Ordnung ist.

Der Duspol hat einen Teststrom von 50 mA. Reicht also zum Auslösen.

Ich vermute mal der Schutzleiter ist garnicht angeschlossen. Irgendwo ist wahrscheinlich in einer Steckdose eine Brücke zwischen Schutzleiter und Neutralleiter montiert. Muß jetzt mal im Keller den Sicherungskasten auseinander nehmen und schauen wie es dort aussieht.
 

maxderangler

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Was für ein Duspol ist das?
Der Typ A RCD erkennt Wechsel-Fehlerströme.
Nicht, dass der Fehler beim „simulierten Strom“ liegt und es keine richtige Wechselspannung mehr ist.
 

dietmar

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Was für ein Duspol ist das?
Der Typ A RCD erkennt Wechsel-Fehlerströme.
Nicht, dass der Fehler beim „simulierten Strom“ liegt und es keine richtige Wechselspannung mehr ist.
Ist ein Benning Duspol mit Tauchspulenmessgerät. Es wird also ein Wechselstrom "durchgelassen".
 

der Kai

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Meine Vermutung wäre der "Klassiker" bei Reperaturarbeiten: ein Stück Metallrohr gegen Kunststoffrohr an der Frischwasserleitung getauscht, aber das oben liegende "Restmetall" weiter als Erdung benutzt. Macht halt der Klempner, dem Furzegal ist, ob der Elektriker da auch was drangeschraubt hat.

Ich würde im Keller schauen, wo die Erde abgeleitet wird. Zur Not kostet ein Erdungsspieß nicht die Welt, die Leitung dahin auch nicht.
 

XR-Kalle

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Meine Vermutung wäre der "Klassiker" bei Reperaturarbeiten: ein Stück Metallrohr gegen Kunststoffrohr an der Frischwasserleitung getauscht, aber das oben liegende "Restmetall" weiter als Erdung benutzt. Macht halt der Klempner, dem Furzegal ist, ob der Elektriker da auch was drangeschraubt hat.

Ich würde im Keller schauen, wo die Erde abgeleitet wird. Zur Not kostet ein Erdungsspieß nicht die Welt, die Leitung dahin auch nicht.

Die Wasserleitung bringt aber nicht die Erdung in das Haus, sondern wird über die Potentialausgleichschiene nur an dieser angeschlossen!
Der PE für die Steckdosen kommt im "Normalfall" aus dem Hausanschlusskasten,geht über die Zählertrennklemme und wird dann möglichst direkt in die Unterverteilungen im Haus durchgeschliffen.
Wenn in den Steckdosen im Haus tatsächlich überall Brücken von PE auf N verdrahtet sind (das gilt es zu prüfen), spricht man von einem PEN,einer Kombination von N und PE. (heute nicht mehr üblich/verboten)

Einen PEN über einen FI zu schalten ist meines Wissens ebenso verboten, da nachgeschaltet angeschlossene Geräte, nach dem Auslösen, plötzlich ohne Erdung da stehen.
 

der Kai

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@XR-Kalle
Du wirst lachen, bei unserem Haus (2 Voreigentümer, BJ 83) war die Erde tatsächlich nur über die Wasserleitung gemacht.
Wir haben das dann mit einem zusätzlich angeschlossenen Erdungsspieß ergänzt.
Das ist btw auch von einem Fachmann im Zuge einer PV-Anlagen Installation inklusive neuem Zählerkasten etc. gemacht worden.
Der war auch etwas erstaunt über die ursprüngliche Installation.
 

XR-Kalle

Finesse-Fux
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@XR-Kalle
Du wirst lachen, bei unserem Haus (2 Voreigentümer, BJ 83) war die Erde tatsächlich nur über die Wasserleitung gemacht.
Wir haben das dann mit einem zusätzlich angeschlossenen Erdungsspieß ergänzt.
Das ist btw auch von einem Fachmann im Zuge einer PV-Anlagen Installation inklusive neuem Zählerkasten etc. gemacht worden.
Der war auch etwas erstaunt über die ursprüngliche Installation.

Das hätte ich bei einem 83er Bj. jetzt auch nicht erwartet... ;)
 

dietmar

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Meine Vermutung wäre der "Klassiker" bei Reperaturarbeiten: ein Stück Metallrohr gegen Kunststoffrohr an der Frischwasserleitung getauscht, aber das oben liegende "Restmetall" weiter als Erdung benutzt. Macht halt der Klempner, dem Furzegal ist, ob der Elektriker da auch was drangeschraubt hat.

Ich würde im Keller schauen, wo die Erde abgeleitet wird. Zur Not kostet ein Erdungsspieß nicht die Welt, die Leitung dahin auch nicht.
Das wäre auch möglich. Der Klempner war vor ein paar Wochen da und hat fleissig gewerkelt.
 

dietmar

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Einen PEN über einen FI zu schalten ist meines Wissens ebenso verboten, da nachgeschaltet angeschlossene Geräte, nach dem Auslösen, plötzlich ohne Erdung da stehen.
Der Schutzleiter/N-Leiter wird ja wenn vor dem FI aufgetrennt und nicht danach. Wenn der Schutzleiter also auch einer ist, dann bleibt die Verbindung ja stehen, auch beim Auslösen des FI's. Ich hab's aber auch schon anders gesehen vor ein paar Jahren.
 

XR-Kalle

Finesse-Fux
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Der Schutzleiter/N-Leiter wird ja wenn vor dem FI aufgetrennt und nicht danach. Wenn der Schutzleiter also auch einer ist, dann bleibt die Verbindung ja stehen, auch beim Auslösen des FI's. Ich hab's aber auch schon anders gesehen vor ein paar Jahren.
@dietmar
Du hast beschrieben, dass Du in einer Haussteckdose eine Brücke zwischen N-PE (also PEN) gesehen hast!
Das lässt darauf schließen, dass die Steckdosenzuleitung vermutlich nur zweiadrig ausgeführt wurde! Man spricht hier umgangssprachlich von einer klassischen Nullung!
Wenn dem so ist, hast Du möglicherweise auch in Deinem Sicherungskasten nur eine PEN-Klemme.
Und dann würdest natürlich auch die Erdung der Steckdosen bei einer FI-Auslösung wegschalten!
Aber wie bereits erwähnt ...ohne Bilder bleibt das nur Spekulation.
 

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Bibi Barschberg
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Hallo,

deine Vermutungen klingen durchaus plausibel, besonders wenn es sich um ein altes Haus handelt. Es scheint, dass du bereits einige wichtige Schritte zur Fehlerdiagnose unternommen hast. Die Tatsache, dass der FI-Schalter nicht auslöst, wenn du den Schutzleiter testest, könnte tatsächlich auf eine Unterbrechung des Schutzleiterkabels oder auf eine schlechte Verbindung hinweisen. Die Erdung am Fundament oder der Hauptwasserleitung könnte ebenfalls ein Problem sein.

Da du bereits so gründlich vorgegangen bist, könnte es tatsächlich sinnvoll sein, im Keller nach möglichen Ursachen zu suchen, sobald du die Gelegenheit hast. Vielleicht findest du dort Hinweise auf die Quelle des Problems.Übrigens, falls du jemals Fragen zu Mietverträgen oder Kündigungsfristen hast, könnte dieser Artikel nützlich sein:

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Er bietet Informationen über Kündigungsfristen und Fristen im Mietvertrag. Manchmal ist es gut, vorbereitet zu sein, wenn es um Mietrecht geht.
 
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