• Hi Gast, Du bist neu hier. Um das Forum übersichtlich zu halten, bitten wir Dich, erst die Forensuche (Lupe oben rechts) zu bemühen, bevor Du ein neues Thema eröffnest. Vieles wird hier schon diskutiert. Vielen Dank fürs Verständnis und viel Spaß hier!

Spinmaster

Keschergehilfe
Registriert
4. Februar 2023
Beiträge
17
Punkte Reaktionen
21
Alter
57
Ort
Meerbusch
Hallo Zusammen,

ich habe zwei Fragen zu meinem Hausgewässer, dem Rhein zwischen Duisburg und Neuss in die Runde.
eine kurz und knackick:
Wer von Euch fängt regelmässig Hechte im Rhein? Größe ist egal, es zählt aber nur Fluss ohne Häfen,
Seitenarme oder Nebengewässer!

die andere ist etwas Umfangreicher:
Ich versuche mir ein Bild zu machen, welchen Raubfischbestand ein "normales" Buhnenfeld von ca. 200 m Länge und etwa
50-60 m Breite bei "normalem" Pegelstand wohl haben könnte? Wie ist wohl das Mengenverhältnis der einzelnen Arten?
Finde ich dort vielleicht 20 Barsche, 10 Döbel, und 3 Zander? Alle 3 Buhnenfelder gibt es dann einen Wels und alle 5 einen
Hecht? Die 10 Rapfen ziehen dann raubend von Buhne zu Buhne und sind mal hier und mal dort? Ist natürlich reine
Theorie aber ich wäre Euch sehr dankbar für Eure Einschätzung und Phantasien!

Zum Hintergrund:

Auch ich bin sehr viel am Rhein zwischen Duisburg und Köln unterwegs und habe auf den Buhnen rund um Düsseldorf
gewissermassen Heimspiel. Ich habe dort als Kind viel geangelt, dann lange Pause gemacht und bin jetzt nach bestandener
Prüfung seit 5 Jahren dort wieder am Start. Im ersten Jahr gings nur mit Pose auf Rotaugen (die sich in 40 Jahren fasst alle in
Grundeln verwandelt haben!), seit 2019 dann mit der Spinnrute auf die Predatoren. Im ersten Jahr habe ich sage und
schreibe 2 kleine Barsche gefangen, 2020 war auch nicht viel besser, 2021 dann zumindest mal zweistellig aber immer nur
Barsch und ein Döbel. Im letzten Jahr hat es dann einen richtigen Ruck gegeben und ich hätte die 100 fast vollgemacht.

Dazu die Statistik:

In 2022 war ich ca. 40 Tage am Wässer, mindestens 1 Stunde selten mal 4, im Schnitt vielleicht 2,5 Std, das macht dann
ziemlich genau 100 Stunden. Geangelt habe ich davon vielleicht 40 Stunden mit GuFi (3,4, und 5 Inch, jiggen, faulenzen,
durchleiern, alles was man ausprobiert, um zum Erfolg zu kommen), 20 Stunden mit Wobbler (7-12 cm, Oberfläche,
Mittelwasser aber kein Deep Runner wg der Hänger) 20 Stunden mit dem guten alten Blinker (vielleicht 10-15 Gr) und
10 Stunden mit dem wohlbekanntem Standard Spinner, anfangs Größe 2, später nur noch 3 oder 4. Rigs oder Drop Shot
habe ich im Rhein nicht geangelt. Damit habe ich in 2022 etwas mehr als 60 Barsche, 14 Döbel, 7 Zander (3 waren klein),
6 Rapfen (2 richtig gute!) und 3 Alande gefangen. Nicht gezählt habe ich die unzähligen kleinen (sind das Rapfen?) silbernen
Fischlein, die aussehen wie Lauben und es bei 12-15 cm länge schaffen, einen Drilling von einem 3 Spinner noch ins
Mail zu bekommen.

Die gute Nachricht zuerst: Bis auf einen Döbel konnten alle Fische wieder mehr oder weniger wohlbehalten zurückgesetzt
werden. Es sind also noch Fische da! Jetzt zu den Herausforderungen: Natürlich haben mir Barsch und Döbel die Statistik
gerettet! Wenn ich aber ehrlich bin, habe ich sehr viel Zeit (sicher die Hälfte, also 40 Stunden!) in den Zielfisch Zander
investiert und nur 7 Exemplare bergen können, das macht einen Zander alle 6-7 Stunden. Ich muss dazu sagen, dass ich
kein Nachtangler bin und spätestens kurz nach Sonnenuntergang zusammenpacke.

Wie ist das denn mit Euren Erfahrungen? Ihr braucht mir Eure Spezialmethoden gar nicht zu verraten aber ich wüsste gerne,
wie Eure Quoten aussehen und auf welche Fische sich Eure Fänge verteilen? Wie gesagt: Mich interessiert vor allem der Rhein.

Im Voraus vielen Dank für Eure RM, bin sehr gespannt!
 

Walstipper

Finesse-Fux
Registriert
4. August 2007
Beiträge
1.445
Punkte Reaktionen
1.942
Zum Hintergrund:

Auch ich bin sehr viel am Rhein zwischen Duisburg und Köln unterwegs und habe auf den Buhnen rund um Düsseldorf
gewissermassen Heimspiel. Ich habe dort als Kind viel geangelt, dann lange Pause gemacht und bin jetzt nach bestandener
Prüfung seit 5 Jahren dort wieder am Start. Im ersten Jahr gings nur mit Pose auf Rotaugen (die sich in 40 Jahren fasst alle in
Grundeln verwandelt haben!), seit 2019 dann mit der Spinnrute auf die Predatoren. Im ersten Jahr habe ich sage und
schreibe 2 kleine Barsche gefangen, 2020 war auch nicht viel besser, 2021 dann zumindest mal zweistellig aber immer nur
Barsch und ein Döbel. Im letzten Jahr hat es dann einen richtigen Ruck gegeben und ich hätte die 100 fast vollgemacht.

Wie du sicher gemerkt hast, ist die generelle Bestandsentwicklung (vorrangig die Biomasse) im Rhein stark rückläufig.
Hier eine gute Zusammenfassung zu Grundeln und der Entwicklung der Artenzusammensetzung am Niederrhein:


Zur Statistik:

Zum Zander kann ich dir sagen, das schlägt ein etwas erfahrener versatiler Angler an der Elbe um Hamburg bei weitem.
Habe aber gehört, dass der Niederrhein stromabwärts sehr gut auf Zander & Barsch sein soll.
 

porbeagle

Dr. Jerkl & Mr. Bait
Registriert
16. Dezember 2022
Beiträge
473
Punkte Reaktionen
1.070
Alter
43
Ort
Ludwigshafen
Deine Frage ist nicht leicht zu beantworten. Der Fischbestand verändert sich ja regelmäßig durch verschiedenstene Umstände.
Zb. Hochwasser , Niedrigwasser, lang anhaltende Hitze ( Wasser wird sehr warm, Sauerstoff arm) etc.
Dazu kommt noch die Frage wieviel Angeldruck herrscht.
Bsp:
Bei mir am Rhein sind zb in kurzem Abstand von 2 Kläranlagen die Rückstände ins Wasser gelaufen, dort konntest du vor Weisfisch übers Wasser laufen und entsprechend wurden Räuber ohne Ende gefangen.
Mittlerweile wurden beide Anlagen abgeschaltet bzw durch neue ersetzt es fehlt der Nährstoff eintrag und es sind keine Weißfische mehr da somit auch keine Räuber.

Und zu deiner Frage: Gefangen hab ich direkt im Strom seit 2012 :
2 Hechte , 1 Zander alle 3 mit Wobbler.
Wobei man bei mir den Zander nicht so genau nehmen darf weil ich nie drauf
Fische der ist für mich als Fisch komplett uninteressant.
 

Cherado

Dr. Jerkl & Mr. Bait
Registriert
25. Juni 2019
Beiträge
417
Punkte Reaktionen
1.515
Ort
Düsseldorf
So eine Statistik bezogen auf eine bestimmte Strecke oder einen durchschnittlichen Abschnitt ist schlicht nicht möglich. Fische verändern je nach Gegebenheiten, Tageszeit, Jahreszeit, Pegel,...ihre Standplätze. Und am Ende des Tages gehört immer noch die Portion Glück dazu, unabhängig davon ob man alles richtig macht oder nicht.

Um es abzukürzen, ich habe nicht den Eindruck, dass der Bestand an Raubfischen sich signifikant verändert hat. Was sich verändert hat, ist jedoch der Angeldruck. Folglich ist es nicht unbedingt einfacher geworden. Das macht eine veränderte Strategie notwendig, um dem Angeldruck entsprechend auszuweichen.

Und wenn du mehr Döbel als Zander fängst, hast du deine Strategie falsch gewählt. Sei es nun die gewählte Tageszeit, die Spot oder die Methode. Spinner oder Blinker im Mittelwasser bringen nunmal nur sehr ausnahmsweise Zander, das sollte aber kein Geheimnis sein.

Zu den Hechten: bekomme vermehrt Fangmeldungen mit, nehme an der Hechtbestand wird langsam größer. Hechte sind im Rhein um Düsseldorf jedoch immer noch die Ausnahme. Habe meine Hechte alle samt als Beifang beim Barscheln gefangen und die Zahl der Hechte in den letzten Jahren am deutschen Rhein kann ich an einer Hand abzählen. Da hatte mich mehr Kontakt mit Welsen. Mit Abstand der am häufigsten gefangene Räuber ist der Zander, direkt danach der Barsch. In guten Jahren auch mehr Barsche als Zander. Rapfenbestand ist auch recht gut und Wels auch, wobei ich auf die letzten Arten nie gezielt fische. Aland dürfte auch häufig vorkommen, ist aber bei mir aber auch nur Beifang.

Ach, und Schneidern gehört genauso am Rhein dazu wie die Hänger. ;)
 

porbeagle

Dr. Jerkl & Mr. Bait
Registriert
16. Dezember 2022
Beiträge
473
Punkte Reaktionen
1.070
Alter
43
Ort
Ludwigshafen
Um es abzukürzen, ich habe nicht den Eindruck, dass der Bestand an Raubfischen sich signifikant verändert hat.
Bei uns hat sich das extrem verändert. Vorherrschend sind mittlerweile Rapfen und Waller.
Von meiner Verwandtschaft die viel auf Zander geht kommen ganz wenige Fänge nur noch, im Verhältnis zur aufgebrachten Angelzeit.
 

Cherado

Dr. Jerkl & Mr. Bait
Registriert
25. Juni 2019
Beiträge
417
Punkte Reaktionen
1.515
Ort
Düsseldorf
Bei uns hat sich das extrem verändert. Vorherrschend sind mittlerweile Rapfen und Waller.
Von meiner Verwandtschaft die viel auf Zander geht kommen ganz wenige Fänge nur noch, im Verhältnis zur aufgebrachten Angelzeit.
Wie gesagt, dann haben sich die Fangstatistiken verändert. Über den Bestand sagt das erstmal nix aus.

Ich mein, kennt man doch auch aus den Vereinen: wird nicht gefangen, meckern alle über den Bestand. Wird dann mal der Bestand ermittelt, wundern sich alle über die enorme Biomasse im Wasser.

Ich für meinen Teil kann nicht sagen, dass ich weniger fange. Wie es vor 20 Jahren war, weiß ich nicht, da hatte ich noch keinen Schein. Und klar, jetzt im Winter ist auch viel Seife kauen dabei, aber genauso habe ich Tage bzw. Abende mit zweistelligen Stückzahlen (außerhalb vom Winter).
 

Walstipper

Finesse-Fux
Registriert
4. August 2007
Beiträge
1.445
Punkte Reaktionen
1.942
Um es abzukürzen, ich habe nicht den Eindruck, dass der Bestand an Raubfischen sich signifikant verändert hat. Was sich verändert hat, ist jedoch der Angeldruck. Folglich ist es nicht unbedingt einfacher geworden. Das macht eine veränderte Strategie notwendig, um dem Angeldruck entsprechend auszuweichen.
Ab welcher Zeit hat das etwa zugenommen?
Ich weis vom Bodensee, dass die jährliche Ausgabe von Angelkarten pro Jahr immer so zwischen 11.000 - 13.000 pendelt. Dennoch hatte ich das Gefühl, dass generell ab 2014 deutlich mehr mit Kunstköder gefischt wurde. Sind also eventuell einige auf den Trend umgeschwenkt...
 

porbeagle

Dr. Jerkl & Mr. Bait
Registriert
16. Dezember 2022
Beiträge
473
Punkte Reaktionen
1.070
Alter
43
Ort
Ludwigshafen
Dennoch hatte ich das Gefühl, dass generell ab 2014 deutlich mehr mit Kunstköder gefischt wurde. Sind also eventuell einige auf den Trend umgeschwenkt...
Das ist richtig. Kunstköder angeln liegt ja im Trend. Wer von den neu Einsteigern/Kindern fängt den heute noch mit Stippen und Weißfisch an?

Ich hab mich bisschen um die Jugend im Verein gekümmert das sind zu 95 % "Fachidioten" da fischen dich 10 jährige mit method feeder an die Wand aber nen Sonnenbarsch mitm Mistwurm und nem Stopper fangen das geht nicht.

Ist aber nicht die Schuld der Kinder sondern der Eltern / Väter weil die schon nicht als
Allrounder angefangen haben.
Ich vergesse nie wie ein 12 jähriger beim Jugendfischen zu mir gesagt hat:
Ich würde gern mal nen Hecht fangen, Große karpfen hab ich schon genug.:eek:
 

porbeagle

Dr. Jerkl & Mr. Bait
Registriert
16. Dezember 2022
Beiträge
473
Punkte Reaktionen
1.070
Alter
43
Ort
Ludwigshafen
Ich für meinen Teil kann nicht sagen, dass ich weniger fange. Wie es vor 20 Jahren war, weiß ich nicht, da hatte ich noch keinen Schein.
Frag nicht ;)
Ich hab noch die 80er mitgemacht. Im Nachhinein war das schon fast "pervers "
was gefangen wurde und alles mitgenommen.
Ich erinnere mich noch als Kind bei meinem Opa da lagen 20 Pfünder Zander in der Badewanne und nicht nur einer.
Große Barsche wurden nicht gemessen die Maßeinheit war 3 Pfünder die sind alle ausnahmslos mitgenommen worden.
 

Reno

Schusshecht-Dompteur
Registriert
14. Januar 2006
Beiträge
34
Punkte Reaktionen
18
Ort
Bonn
Das ist eine wirklich spannende Frage, die ich mir auch immer wieder Stelle!
Ich beangele den Rheinabschnitt von der Grenze NRW-RLP bis Köln. Auch ich (und meine Freunde) muss feststellen, dass sich der Raubfischbestand - insbesondere was Barsch und Zander angeht - in unserem Rheinabschnitt in den letzten Jahren entweder verringert hat und/oder die Fische deutlich schwerer zu fangen sind.
Für den Rhein werden jedes Jahr eine hohe 5-stellige Zahl an Erlaubnisscheinen ausgegeben. Klar, nicht jeder angelt so viel wie ich und auch meine Kumpel - wir sind schon so zwei bis drei mal pro Woche am Rhein, im Sommer sogar noch häufiger. Aber die Zahl der Rheinangler ist schon extrem und hat in den vergangenen Jahren noch deutlich zugenommen vgl. die Berichte in den Medien während Corona).
Leider ist es auch so, dass heute viele Neuangler direkt mit Spinnfischen starten und nicht, wie ich in der Jugend, erstmal viele viele Jahre den Friedfischen nachstellen. Dadurch wächst der Druck auf den Raumfischbestand nochmals an. Vor 8 Jahren stand ich nachts in der Regel allein am oder im Wasser. Heute vergeht selbst im Winter, kaum ein Abend an dem ich nicht mindestens einen anderen Raubfischangler treffe, selbst an Stellen, die auf den ersten Blick erher wenig attraktiv für Angler sind. Viele (erfolgreiche) Raubfischangler betreiben ja in der Regel C&R. Da verwundert es nicht, wenn die Fische schwerer zu fangen sind, auch wenn noch genau so viele im Rhein schwimmen sollten wie früher.
Nun ist es so, dass sich der Rhein mittlerweile ziemlich stark verändert. Das Wasser wird tendenziell klarer, die Phasen mit extremem Niedrigwasser werden häufiger, der Rhein wird früher im Jahr warm und auch insgesamt wärmer als früher. Ob der Sauerstoffgehalt wirklich sinkt möchte ich übrigens bezweifeln... Auch der Schiffverkehr ist extrem. Alles in allem keine Bedingungen, die vorteilhaft für die Fische, insbesondere den Zander (Wassertrübung, Niedrigwasser) sind. Eigentlich wäre das wieder gut für Hecht, aber dem fehlt es - zumindest hier in Bonn und Umgebung - an Laichmöglichkeiten.
Die RFG hat zusammen mit der Uni Köln und dem LANUV ein umfangreiches Monitoringprogramm für die Fischfauna des Rheins auf die Beine gestellt. Hier zeigt sich, dass im Rhein immer stärker die rheophilen - also strömungsliebenden Arten kommen (siehe deine Rapfen und die kleinen silbernen Fische, welche juvenile Rapfen sind). Ich finde grade den Link zu der Studie nicht - Teilergebnisse findest du aber hier: https://www.lanuv.nrw.de/alosa-alos...aifischmonitorings_im_Rhein-Hauptstrom_de.pdf

Für Zander sieht es jedenfalls nicht so toll aus. Bei Hecht habe ich subjektiv den Eindruck (andere berichten mir das auch) dass man mittlerweile häufiger mal einen fängt als früher (hatte letztes Jahr sogar einen beim Topwatern auf Rapfen). Wels ist klar im kommen. Rapfen auch. Barsche ü 25cm, zumindest hier in Bonn, schwierig.
 

Spinmaster

Keschergehilfe
Themenstarter
Registriert
4. Februar 2023
Beiträge
17
Punkte Reaktionen
21
Alter
57
Ort
Meerbusch
Besten Dank für Eure Antworten!

Wahlstipper: Das ist ja ein super interessanter Bericht! Rückgang der Biomasse um 85% in 30 Jahren! Wundere mich immer
warum meine Kinder beim Stippen nur noch Grundeln fangen. Habe selber in den 80 ern als Schüler manchmal 30
‚Rotaugen und Brassen an einem kurzen Nachmittag gefangen. Aber jetzt is mir vieles klar.
Ich denke wir Angler sollten uns für die Rückkehr der Phosphat Waschmittel stark machen?!
 

Spinmaster

Keschergehilfe
Themenstarter
Registriert
4. Februar 2023
Beiträge
17
Punkte Reaktionen
21
Alter
57
Ort
Meerbusch
Cherado: Da hab ich mich nicht gut ausgedrück.Mir ist schon klar ,dass ich im Mittelwasser am Tag kaum Chancen beim Zander habe. Gehöre
aber zu den Ungeduldlern, die nach 90 Min ohne Biss den Gummifisch abmachen und dann lieber mit Spinner oder Wobbler weitermachen.
Besser ein kleiner Döbel als überhaupt kein Zander. Wir sind oft zum Segeln mit dem Boot am Ijselmeer oder Sneekermeer. Da sieht es dann
für mich wieder etwas besser aus. Petri Heil!
 

Reno

Schusshecht-Dompteur
Registriert
14. Januar 2006
Beiträge
34
Punkte Reaktionen
18
Ort
Bonn
Cherado: Da hab ich mich nicht gut ausgedrück.Mir ist schon klar ,dass ich im Mittelwasser am Tag kaum Chancen beim Zander habe. Gehöre
aber zu den Ungeduldlern, die nach 90 Min ohne Biss den Gummifisch abmachen und dann lieber mit Spinner oder Wobbler weitermachen.
Besser ein kleiner Döbel als überhaupt kein Zander. Wir sind oft zum Segeln mit dem Boot am Ijselmeer oder Sneekermeer. Da sieht es dann
für mich wieder etwas besser aus. Petri Heil!
Hmm, ich gehöre auch nicht zu den Geduldigsten der Zunft. Aber das ist ja auch gut, denn Spinnangeln heißt in Bewegung bleiben und Spots abarbeiten. Grade bei Zandern lohnt es sich in der Regel kaum, länger als 20 Würfe am Spot zu verharren (Ja, ok, abhängig von der Fläche des Spots). Wenn sie da sind & Bock haben, krachts meist ziemlich zügig. Gilt sowohl für Gummi, als auch für Wobbler... Aber Gummi ist halt schon prädestiniert für Zander, insbesondere tagsüber. Man muss halt Vertrauen entwickeln in das was man da macht und in die Köder und vor allem auch in die Spots - dies muss man sich wirklich erarbeiten.
 

AssAssasin

Barsch Vader
Registriert
7. November 2007
Beiträge
2.412
Punkte Reaktionen
4.602
Alter
46
Ich befische die Strecke Düsseldorf/Neuss seit 35 Jahren.
Hechte sind durch vermehrte Wasserpflanzen und klares Wasser eigentlich stetig mehr geworden, dafür weniger wirklich große.
Wie die anderen geschrieben haben verteilen sich die Fische sehr ungleichmäßig, von daher kann man nicht von einer Buhne auf alle hochrechnen.
Dass relativ wenig Hechte im Rhein bei uns gefangen werden hat ganz einfache Gründe, die Leute fischen kaum gezielt drauf.
Fast alle fischen Gummi in Grundnähe oder schlanke Wobbler in der Nacht, besser kann man die Hechte nicht umgehen.
Zwei Punkte machen da den Unterschied:
In der Morgendämmerung fischen.
Im oberen Drittel der Wassertiefe fischen.
Kombiniert mit relativ voluminösen Ködern lassen sich die Hechte im Rhein gezielt fangen, meine Favoriten sind die Klassiker, Effzett in 30g silber/gold und der 5er Mepps in firetiger.
Dass Hechte als Beifang beim Barschangeln beißen kommt im Rhein kaum vor, und wenn dann meistens nur Untermaßige.
In der Hafeneinfahrten erhöht man seine Chancen natürlich, aber auch auf der freien Strecke kommen die Hechte vor, ganz grob kann man da die Strecke an der Messe/Panzerrampe und die Buhnen in Oberkassel gegenüber vom Paradiesstrand nennen.
Wirklich wichtig ist unabhängig von der Jahreszeit die Uhrzeit, die Stunde um den Sonnenaufgang ist entscheidend.

btw: Rotaugen gibt es im Rhein in Massen in allen Größen, aber das ist wieder ein anderes Thema...
 

AssAssasin

Barsch Vader
Registriert
7. November 2007
Beiträge
2.412
Punkte Reaktionen
4.602
Alter
46
Besten Dank für Eure Antworten!

Wahlstipper: Das ist ja ein super interessanter Bericht! Rückgang der Biomasse um 85% in 30 Jahren! Wundere mich immer
warum meine Kinder beim Stippen nur noch Grundeln fangen. Habe selber in den 80 ern als Schüler manchmal 30
‚Rotaugen und Brassen an einem kurzen Nachmittag gefangen. Aber jetzt is mir vieles klar.
Ich denke wir Angler sollten uns für die Rückkehr der Phosphat Waschmittel stark machen?!

Rückgang der Biomasse heißt im Fall des Rheins: weniger Masse - mehr Klasse.
Nase, Zährte, Döbel, Hasel, Barbe etc....all das gab es früher nicht oder nur vereinzelt, dafür Massen an mehr oder weniger gesunden Brassen, Lauben und Rotaugen.
Ich wünsche mir die Zeit nicht zurück.
 

Cherado

Dr. Jerkl & Mr. Bait
Registriert
25. Juni 2019
Beiträge
417
Punkte Reaktionen
1.515
Ort
Düsseldorf
Dass Hechte als Beifang beim Barschangeln beißen kommt im Rhein kaum vor, und wenn dann meistens nur Untermaßige.
Wie gesagt, kann ich an einer Hand abzählen, insofern stimme ich dem "kaum" voll und ganz zu. Allerdings keiner untermaßig, aber auch keine Riesen. Alles so um die 60-70cm. Standen alle sehr flach, alle auf kleine Gummis. Hatte immer unglaubliches Glück, da 25er FC drauf, Haken hing immer ganz vorne.

Und eine Nase hab ich letztes Jahr im Sommer auch gefangen, beim Zanderangeln in der Dämmerung. Tolle Fische, liefern einen Mordskampf bezogen auf die Größe. Wollte dieses Jahr vielleicht mal gezielt mit Nymphen in den Kesseln angreifen.

Aber Narben gab es doch auch schon vor 30 Jahren. Ich erinnere mich ziemlich gut, wie ich damals mit einem älteren Vereinskollegen in Monheim auf Käse mehrere gute Barben an einem Tag gefangen habe.
 
F

Frank.Wagner

Gast
@Spinmaster - Danke für Deine Auflistung und Fragestellung - sehr interessant um mal Ende 23 einen eigenen Vergleich von Duisburg bis Rees anzustellen :)

Kurze Nachfrage - in welchen Monaten hast Du hauptsächlich Deine 100 Std. am Wasser verbracht ?
 

AssAssasin

Barsch Vader
Registriert
7. November 2007
Beiträge
2.412
Punkte Reaktionen
4.602
Alter
46
Wie gesagt, kann ich an einer Hand abzählen, insofern stimme ich dem "kaum" voll und ganz zu. Allerdings keiner untermaßig, aber auch keine Riesen. Alles so um die 60-70cm. Standen alle sehr flach, alle auf kleine Gummis. Hatte immer unglaubliches Glück, da 25er FC drauf, Haken hing immer ganz vorne.

Und eine Nase hab ich letztes Jahr im Sommer auch gefangen, beim Zanderangeln in der Dämmerung. Tolle Fische, liefern einen Mordskampf bezogen auf die Größe. Wollte dieses Jahr vielleicht mal gezielt mit Nymphen in den Kesseln angreifen.

Aber Narben gab es doch auch schon vor 30 Jahren. Ich erinnere mich ziemlich gut, wie ich damals mit einem älteren Vereinskollegen in Monheim auf Käse mehrere gute Barben an einem Tag gefangen habe.
Barben fing so Ende der 80er an, mit relativ kleinen Fischen, so ab 91/92 lohnte sich das dann auch gezielt. Damals haben ja noch relativ viele der älteren Semester mit Käse auf Aal geangelt, da kamen dann auch die ersten besseren Fische.
 

Spinmaster

Keschergehilfe
Themenstarter
Registriert
4. Februar 2023
Beiträge
17
Punkte Reaktionen
21
Alter
57
Ort
Meerbusch
Frank: Die meiste Zeit habe ich von Mai bis Oktober geangelt, meistens in den sehr frühen Morgen und Abenstunden. Habe auch
trotz des teilweise extremen Niedrigwassers meistens gut gefangen. Mitte- ende Oktober stieg der Pegel dann einmal deutlich an
und meine Fangquote ging deutlich zurüc.
 

Oben