Boots Angelei mit Echolot verpönt???

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evader

Dr. Jerkl & Mr. Bait
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Hallo zusammen, ich möchte mal ein Thema aufgreifen das mir schon länger ein Dorn im Auge ist, bzw. dessen Auslegung.

Bei uns stehen nahe zu alle Gewässer unter den Fittichen eines Vereines, das angeln vom Boot ist quasi überall verboten, dabei verbietet es die Stadt nicht, denn freie Gewässer (praktisch nur 1-2 und das schlecht) sind mit dem Boot beangelbar, es sind also Regelungen des Vereines... An manchen wenigen Seen ist es zwar erlaubt aber nur im Herbst...

Ich rief mal einen kleinen Verein an, die pachten nur einen See, statt "alle"... und erkundigte mich voller Hoffnung, das zumindest das angeln vom BellyBoat erlaubt ist. Der nette man erzählte mir, das er sich seit 6 Jahren dafür einsetzt, aber die alte Fraktion dagegen hält, mit der Begründung man würde denn See "leerräumen".

Heute habe ich mir ne Gastkarte für einen großen See gekauft (dessen Verein quasi alle Gewässer unter der Hand hat), nach paar Stunden kam ein älterer Herr mit dem ich mich nett unterhalten habe... will hier nicht alles im Detail schildern, aber er erzählte mir das er von dem angeln aus einem Boot nicht viel hält, erst gar nicht wenn man einen Echolot benutzt, das sei kein Angeln sondern Fischraub! Als ich ihm sagte, das soweit mir bekannt ist, Echolotote hier erlaubt seien, sagte Er, er werde bei der nächsten Versammlung dafür sorgen, das es verboten wird!

Weiter im Text sagte Er, dass er es als normal empfinde 7 mal ans Wasser zu gehen um 1 Fisch zu fangen 8O Mit den Echoloten finde man sofort die Dicken und setze ihm den Köder vor die Nase...

Naja wollte nicht anecken, so unterhielten wir uns über mein Angelgerät und meine Rigs, er war ein alter Hase und sehr interessiert an der moderenen Angelei...

Soweit so gut, ich frage mich, ist es bei Euch auch so, das man nicht vom Boot angeln darf und wie kommt es das die Leute glauben man würde den See leerräumen mit solchen Mitteln? Mit persönlich geht das ziemlich auf den Keks, würde gerne mit einem Kollegen ein Boot anschaffen und am Wochenende schön fischen gehen, aber es wird überall reglementiert... Ein Boot ohne Echolot, mit dem ich bei 20m Wassertiefe und 30 Hektar blind suchen muss, das währe nix für mich...

Wie seht ihr das Thema?

MfG
 

a-p-o-s-t-e-l

Twitch-Titan
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Hi, suche auch verzweifelt nach nem see in der nähe, bei dem man vom Boot aus angeln kann. Is nicht gerade leicht :-(
 

Wolf

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Also die Diskussion mit dem Finden der Fische per Echolot ist uralt, war mal zweifelhaft, findet aber heute dann doch durchaus seine Anwendung - siehe das Vertikalfischen bzw. noch plakativer pelagisches Vertikalfischen. Bei den meisten Leuten dürfte allerdings der dominante Grund für solche Vorstellungen sein, dass sie von Echoloten schlicht keine Ahnung haben.

Andererseits: Fische wurden von Booten auch schon lange vor Erfindung des Echolots gefangen. Wenn man das Gewässer etwas kennt, dann erübrigt sich das mit dem Echolot ohnehin recht schnell, weil Du Deine Lieblingsecken mit der Zeit auch so findest. Wenn es nur am Echolot hängt, dann würde ich da allemal drauf verzichten, wenn ich dann wenigstens vom Boot fischen dürfte.
 

perchpersuit

Dr. Jerkl & Mr. Bait
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Hmmm, die Bedingungen unter denen die Angler in Deutschland ihrem Hobby nachgehen sind extrem unterschiedlich. Ich lese immer wieder von den starken Einschränkungen, Reglements und den leeren Flüssen und Seen in Süddeutschland. Bin dann immer ein wenig betroffen und freue mich doch, dass ich hier im Raum Berlin nicht nur massig Wasserfläche sondern auch ein recht gutes Fischaufkommen habe - auch wenn die wirklich kapitalen Räuber eher noch weiter nördlich der Hauptstadt zu finden sind...

Jedenfalls bin ich enorm dankbar, vom Boot aus angeln zu dürfen. Nutze auch ein Echolot - nicht um Fische zu sichten, sondern eher um Strukturen unter Wasser erkennen zu können. Das hilft aber weiter, um erfolgreicher angeln zu können.
 

evader

Dr. Jerkl & Mr. Bait
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Ich würde mich auch zur not damit anfreunden können, das ich ohne Echolot mir die Spots erarbeitet, nur ist reine angeln vom Boot so gut wie überall verboten...

Ferner sitzt schon länger eine gewisses Ärgernis, das ein Verein sich quasi alle Gewässer schnappt und dann seine Regeln auferlegt. Als "freier" Angler ist man da letztlich, extrem eingeschränkt und muss sich dem ganzem Beugen, oder auch nicht... =/
 
A

abgemetert

Gast
Hey und Hallo!

Zunächst einmal stimme ich zu, dass in Deutschland die "Regeln" und erst Recht vereinsinterne "Klauseln" das Angeln sehr erschweren. Von Nutzen und Unnutzen einzelner Regelwerke möchte ich jetzt gar nicht anfangen. Fakt ist aber meiner Meinung nach, dass zumindest in bestimmten Punkten die Bürokratie Überhand nimmt, teilweisse sogar wahnsinnig erscheint und vor allem nicht waidgerecht ist (Thema striktes Catch & Release innerhalb des Schonmaßes z.B.).

Soweit, so gut. Kommen wir zum Thema Technik. Echolote sind meiner Meinung nach wichtig und tragen zum schnelleren Erfolg in fremden und vor allem großen Gewässern bei. Ich selber angele auch oft damit. Kommen wir nun zum Aber der Geschichte: Kleine Seen oder Teiche auch noch mit einem Echolot zu behacken finde ich übertrieben. Wo bleibt dann da unser Jagdinstinkt? Solche Gewässer will ich sogar ohne Technik erforschen. Zumal man dafür auch keine Tage, Wochen und Monate braucht. Wir haben es diesen Sommer sogar auf die Spitze getrieben und in Holland einen uns komplett fremden See ohne Echolot erworfen und hart erarbeitet. Alle Details könnt ihr hier: http://abgemetert.blogspot.de/2014/08/back-to-roots-holland-auf-die-simple.html Soll ich euch was sagen? Wie dann das "Tock" in die Rute geschossen ist, ja das war echt ein tolles Gefühl!

Um auf den Punkt zu kommen: Müritz, Bodden und und und...da finde ich den Echolot-Einsatz für Frischlinge völlig ok und in Ordnung. Ansonsten bin ich aber dann doch eher der Jäger und weniger der Sammler. Klar, ein Echolot garantiert keine Fische, aber gerade beim pelagischen Angeln fange ich zumindest an die ganze Geschichte zweifelhaft zu finden. Also: Einfach mal trauen und probieren. Wenn aber ein großes unbekanntes Gewässer vor einem steht, dann ist auch Technik vollkommen ok. Nur halt nicht übertreiben und den Großzandern die Jigs auf die Köpfe schmeissen...da haben dann die alten und eben von Dir erwähnten Kerle (die, ich weiß es auch, oftmals sehr stur und eingefahren sind) schon Recht!

Weniger Bürokratie, nicht immer der volle Technikeinsatz und einfach die Natur genießen...wenn dann noch einer beißt...Prima!

Petri
 

evader

Dr. Jerkl & Mr. Bait
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Hey und Hallo!

Zunächst einmal stimme ich zu, dass in Deutschland die "Regeln" und erst Recht vereinsinterne "Klauseln" das Angeln sehr erschweren. Von Nutzen und Unnutzen einzelner Regelwerke möchte ich jetzt gar nicht anfangen. Fakt ist aber meiner Meinung nach, dass zumindest in bestimmten Punkten die Bürokratie Überhand nimmt, teilweisse sogar wahnsinnig erscheint und vor allem nicht waidgerecht ist (Thema striktes Catch & Release innerhalb des Schonmaßes z.B.).

Soweit, so gut. Kommen wir zum Thema Technik. Echolote sind meiner Meinung nach wichtig und tragen zum schnelleren Erfolg in fremden und vor allem großen Gewässern bei. Ich selber angele auch oft damit. Kommen wir nun zum Aber der Geschichte: Kleine Seen oder Teiche auch noch mit einem Echolot zu behacken finde ich übertrieben. Wo bleibt dann da unser Jagdinstinkt? Solche Gewässer will ich sogar ohne Technik erforschen. Zumal man dafür auch keine Tage, Wochen und Monate braucht. Wir haben es diesen Sommer sogar auf die Spitze getrieben und in Holland einen uns komplett fremden See ohne Echolot erworfen und hart erarbeitet. Alle Details könnt ihr hier: http://abgemetert.blogspot.de/2014/08/back-to-roots-holland-auf-die-simple.html Soll ich euch was sagen? Wie dann das "Tock" in die Rute geschossen ist, ja das war echt ein tolles Gefühl!

Um auf den Punkt zu kommen: Müritz, Bodden und und und...da finde ich den Echolot-Einsatz für Frischlinge völlig ok und in Ordnung. Ansonsten bin ich aber dann doch eher der Jäger und weniger der Sammler. Klar, ein Echolot garantiert keine Fische, aber gerade beim pelagischen Angeln fange ich zumindest an die ganze Geschichte zweifelhaft zu finden. Also: Einfach mal trauen und probieren. Wenn aber ein großes unbekanntes Gewässer vor einem steht, dann ist auch Technik vollkommen ok. Nur halt nicht übertreiben und den Großzandern die Jigs auf die Köpfe schmeissen...da haben dann die alten und eben von Dir erwähnten Kerle (die, ich weiß es auch, oftmals sehr stur und eingefahren sind) schon Recht!

Weniger Bürokratie, nicht immer der volle Technikeinsatz und einfach die Natur genießen...wenn dann noch einer beißt...Prima!

Petri

Sehr interessant zu lesen, da du teils beide Seiten gut vereinen kannst...

Ich hab wie gesagt einen 30 Hektar großen und min. 20m (manche sprechen von 30m) tiefen See vor der Tür, vom Ufer kann man da meistens nicht viel erreichen, die Kanten und Tiefen fangen erst relativ spät an, dazu braucht man eine 2,70er oder 3m Rute und müsste voll rausknallen... da macht mir der Drill keinen Spaß mehr und mit BC kommt man auf die Distanzen nicht... Angeln vom Boot ist erst ab dem 1.10 erlaubt bis 1.01... Also nur 3 Monate im Jahr und das in den kalten Monaten o_O Leute die versucht haben diese Reglung intern umzuändern, wurden lt. eigenen Aussagen aus dem Verein entfernt o_O

Man könnte meinen die Bootsangelei sei ein Dorn im Auge, mit einem Echolot ein absolutes NoGo! Es wird Besatz betrieben, aber fangen tut kaum jemand etwas, weil die Masse an Fischen einfach weiter draußen ist und nicht in den flachen Bereichen... Dazu ist das Ufer im Sommer und Herbst sehr verkraut...

Naja wie ich sagte, irgend wie fühle ich mich in meinem Hobby Zwangsberaubt, weil 99% aller Gewässer einem Verein unterliegen (oder mitgepachtet werden) und man als freier Angler extrem eingeschränkt ist. Selbst als Mitglied muss man sich "schikanieren lassen"... in der City haben wir einen kleinen Fluss, der ein herrliches Panorama besitzt, viel Natur... aber hier ist Kunstköder Verbot... o_O

Naja will meinen Frust hier nicht unbedingt abladen, aber die Geschichte mit dem Angeln vom Boot, ist so die Spitze des Eisbergs die mir und einigen anderen hier schwer im Magen liegt... =/
 

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