Barsch angeln im Winter an einem grossen See

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SlidyJerk

Zander-King 2020
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Ich kann dir meine Erfahrungen als Bootsangler mit Blick aufs Echolot mitteilen. Ich fische bevorzugt in einem tiefen klaren See. Zum Herbst/Winter ziehen die Barsche in tiefere Regionen. Das Verhalten ändert sich mit kalten Wasser komplett. Die bekannten "Tannenbäume " als Bild auf dem Echolot sind nicht mehr zu sehen. Partiell findet man sie an flacheren stellen, wenn diese durch starke Sonneneinstrahlung signifikant wärmer sind . Auch ist zu beobachten, dass das aggressive Verhalten der Sommermonate verschwunden ist und die Tiere regelrecht scheu sind . Mein Tipp: Versuche es vom Boot, suche die Fische tendenziell tiefer und passe deine köder und Präsentation den Barschen an .
Das ist korrekt! Im Sommer-Herbst finde ich die Barsche tagsüber meistens zwischen 1-5m. Ich meine hier einen glasklaren See mit >50m Gesamttiefe und nicht die Havel.
Im Winter sehen wir am Tag beim Tauchen oft keinen einzigen Fisch. Ab der Dämmerung dagegen ist in 8-10m Tiefe relativ viel Barsch und auch Hecht zu finden. Das Verhalten und die Standplätze der Fische sind nicht mehr wie bei wärmerem Wasser. Aber das ist ja eigentlich nichts Neues.
Mein Spezialtipp:
Du musst nach anderen Anglern Ausschau halten. Wenn die gut fangen würde ich Ihnen auch mal (im netten Gespräch natürlich) meine bisherige Stelle empfehlen......ne schöne 40+ Geschichte.
Schon klappt es auch mit dem Fisch. :)
Ist bloß dumm wenn die Jungs wiederkommen!
 

lexy

Echo-Orakel
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Das ist korrekt! Im Sommer-Herbst finde ich die Barsche tagsüber meistens zwischen 1-5m. Ich meine hier einen glasklaren See mit >50m Gesamttiefe und nicht die Havel.
Im Winter sehen wir am Tag beim Tauchen oft keinen einzigen Fisch. Ab der Dämmerung dagegen ist in 8-10m Tiefe relativ viel Barsch und auch Hecht zu finden. Das Verhalten und die Standplätze der Fische sind nicht mehr wie bei wärmerem Wasser. Aber das ist ja eigentlich nichts Neues.
Mein Spezialtipp:
Du musst nach anderen Anglern Ausschau halten. Wenn die gut fangen würde ich Ihnen auch mal (im netten Gespräch natürlich) meine bisherige Stelle empfehlen......ne schöne 40+ Geschichte.
Schon klappt es auch mit dem Fisch. :)
Ist bloß dumm wenn die Jungs wiederkommen!
Man kann hier wirklich noch viel lernen :tearsofjoy:
 

hebeda

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in einem tiefen klaren See stehen die Barsche jetzt schon sehr tief , wenn du ein boot hast guck mal ab 12-15 meter bis 30 meter mit dem Echolot - ich kenn das so aus meinem Stammgewässer in Mecklenburg, da stehen die Barsche im Januar/Februar gestapelt auf 20-25 Meter .... hier in den Tagebauseen bei Leipzig standen die Barsche Ende November schon auf +15 Meter, vom Ufer hatte man da keine Chance ....

ach ja, alles was du in diesen Tiefen fängst solltest du auch verwerten, die Fische kann man nicht mehr zurücksetzen.
 

Ben.L.

Dr. Jerkl & Mr. Bait
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Also, mal ein Versuch:

1. Wathosen erhöhen die "Angriffsfläche" enorm und ermöglichen oft auch das Erreichen von Kanten/tiefen Bereichen
2. Wenn das Wasser sehr klar ist, sind ultra-realistische Köder oft fängiger (gemeint sind z.B. originalgetreuer Grundelimitate (z.B. von Megabass) oder auch mal n Crankbait)
3. Auch wegen des klaren Wassers sollte man die Morgen- und Abenddämmerung favorisieren
4. Dass Barsche im Winter nur im tiefen Wasser stehen, kann ich nicht bestätigen. Gerade größere Barsche finden sich (gern auch in der Abenddämmerung) in flacheren Bereichen bzw. am oberen Ende von Kanten
5. Keine Angst vor "Action": Auch Crank- und Twitchbaits können im Winter eine Lösung sein. Ich persönlich fange zur Zeit sehr gut mit Chatterbaits.
 

mommsen

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Grüße zusammen,

hier kurz meine Erfahrungen an einem 250ha See mit wenig Struktur und einer Tiefe von fast durchweg 4-5m, derzeitge Wassertemperatur ca. 3,5°C.

Waren jetzt schon mehrfach mit dem Boot drauf und haben die wenigen Kanten, die tieferen Bereiche, sowie das Flachwasser von zeitig morgens bis mittags beangelt.

Ergebnis = 0 Barsche, durch Zufall einen 65er Hecht. Sonst keine Anzeigen auf dem Echo und keinerlei Bisse. Das Wasser ist auch deutlich klarer geworden. Von sonst ca. 50cm Sichttiefe jetzt auf gut 2m. Langes Carolina, Free-Rig, Wobbler, Jig, Blech, alles versucht.

ABER wir haben den Ehrgeiz noch nicht aufgegeben, irgendwo müssen Sie stecken :cool: !

LG
 

katatafisch

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Grüße zusammen,

hier kurz meine Erfahrungen an einem 250ha See mit wenig Struktur und einer Tiefe von fast durchweg 4-5m, derzeitge Wassertemperatur ca. 3,5°C.

Waren jetzt schon mehrfach mit dem Boot drauf und haben die wenigen Kanten, die tieferen Bereiche, sowie das Flachwasser von zeitig morgens bis mittags beangelt.

Ergebnis = 0 Barsche, durch Zufall einen 65er Hecht. Sonst keine Anzeigen auf dem Echo und keinerlei Bisse. Das Wasser ist auch deutlich klarer geworden. Von sonst ca. 50cm Sichttiefe jetzt auf gut 2m. Langes Carolina, Free-Rig, Wobbler, Jig, Blech, alles versucht.

ABER wir haben den Ehrgeiz noch nicht aufgegeben, irgendwo müssen Sie stecken :cool: !

LG

Habt Ihr ein Echolot?
 

til

Dr. Jerkl & Mr. Bait
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ach ja, alles was du in diesen Tiefen fängst solltest du auch verwerten, die Fische kann man nicht mehr zurücksetzen.
Da habe ich so meine Zweifel. Ich habe kürzlich einen kleinen zurückgesetzt und konnte auf dem Echolot sehen, wie er schnurstracks wieder zum Grund abgetaucht ist in guten 20m. Natürlich weiss ich nicht, ob und wie lange er nachher überlebt hat, aber da er wieder seinen angestammten Wasserdruck hatte, denke ich seine Chancen sind nicht so schlecht. Auch sind Barsche meinen Köder schon von über 20m bis auf 5m hoch gefolgt, bis dahin ging es ihnen offenbar noch gut genug, um das freiwillig zu tun. Was man ganz sicher nicht kann, ist den Fisch längere Zeit im "Flachwasser" zu hältern und dann zurücksetzen. Und ich bin mir auch ziemlich sicher, dass die Überlebenschance generell stark vermindert ist, weswegen ich die paar Fische, die ich im Winter fange, dann eben schon meistens entnehme.
 

hebeda

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Wenn die Fische Taucherkrankheit haben, sind sie hinüber und werden sterben.

Im Blut gelöste Gase werden wieder gasförmig beim hochholen - da hilft kein hältern , langsam hochkurbeln oder anderer Hokuspokus.

Entweder nicht angeln oder alles mitnehmen.

Grosse Barsche aus 15 Meter Tiefe, die dort permanent leben, die sehen aus wie Aliens, riesige heraustretende Augen, Gasblasen unter der Haut, Eingeweidebüschel hängen aus dem Maul ... dazu der Bauch aufgebläht als hätten sie einen fast gleich grossen Artgenossen gefressen.
 

til

Dr. Jerkl & Mr. Bait
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Im Blut gelöste Gase werden wieder gasförmig beim hochholen - da hilft kein hältern , langsam hochkurbeln oder anderer Hokuspokus.
Das einzige was dann hilft, ist das was man bei einem Taucher auch macht: ab in die Druckkammer. Im Fall vom Barsch heißt das: wieder ab in die Tiefe. Und zwar so schnell wie möglich.
Aber das funktioniert auch nur, wenn keine inneren Verletzungen hervorgerufen wurden, was ich mich zu beurteilen traue. Im Falle von Glubschaugen habe ich das Gefühl, da ist irgendwas irreparabel verletzt, Magenausstülpung bin ich mir unsicher, wie schlimm das ist. Auffällig fand ich auch, dass die Fische optisch in sehr unterschiedlich schlimmem Zustand oben ankommen: einige wirkten noch recht fit und man sah höchsten ganz hinten im Schlund ein bisschen Magen/Schwimmblase. Andere eben mit Glubschaugen und Magen/Schwimmblase aus dem Maul. Gasblasen unter der Haut habe ich nie gesehen
 

corrttx

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Du erlaubst Dir also beurteilen zu können, welche inneren Schäden ein Fisch davon trägt, wenn man ihn aus 20m hochpumpt?
Röntgengerät und Ultraschall stets an Board? ;)

Mal im Ernst: Wenn man weiß, dass es ab einer Tiefe von mehr als 10m nachweislich(!!!) zu irreparablen Schäden kommen kann, die den Fisch das Leben kosten oder sein weiteres Leben nachhaltig stark beeinträchtigen kann...dann mach ich sowas doch nicht für meinen persönlichen Spass, auf die Kosten eines anderen Lebewesens.
Und dabei ist es doch egal ob er u.U. überlebt oder nicht.

Also dafür fehlt mir jegliches Verständnis - sorry.

Das alles ist natürlich auf C&R bezogen - bei einer Entnahme ist das selbstverständlich hinfällig.
 
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Saturday

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Ohne mich bezüglich des Barotraumas irgendwo positionieren zu wollen, glaube ich schon, dass es diesbezüglich ein Stadium zwischen letalen Schäden und bester Gesundheit gibt und dass Fachspezialisten das mit recht hoher Zuverlässigkeit (zumindest bei einer konkreten Fischart) anhand des bloßen Augenscheins beurteilen können. Drakestar hat neulich ein Video zum Thema Fizzing im Bass-Thread gepostet: https://video.bassmaster.com/detail...-know-about-fizzing-smallmouth?autoStart=true

Wenn diese Praxis überhaupt gar keine Erfolgsrate hätte, würde das in den USA bei Bassmaster-Events bestimmt nicht gemacht werden. Immerhin sind diese Veranstaltungen ein riesen Business und da wurden Fische bestimmt auch schon nach der Bühne per Röntgenaufnahme und Ultraschall untersucht. Allerdings bezieht sich das Video auf Smallmouth Bass und ich will hiermit weder pro noch contra Flussbarsche-aus-großen-Tiefen-fischen argumentieren. Auch Drakestar schrieb, dass er nicht mit der Intention angelt, Bass zu fizzen.

Viel lieber leiste ich hier aber noch meinen kleinen Beitrag zum eigentlichen Thema des Threads. @Ben.L. hat es schon anklingen lassen: Keine Angst vor "Action"! Man darf Action jedoch nicht mit "hoher Geschwindigkeit" verwechseln. Von letzterer würde ich in der Tat eher abraten, viel Druck kann hingegen der Schlüssel zum Erfolg sein. Entweder wählt man große Köder (die zudem suggerieren, besonders lohnenswerte Happen für den Energiehaushalt der Räuber zu sein), oder man sorgt anders für Aufmerksamkeit. Twitch- und Crankbaits gehören aktuell ebenso zu meinem fängigen Repertoire wie Chatterbaits und Skirted Jigs – Fransen machen einfach auch an manchen Tagen den Unterschied aus, wenn Fische am Platz sind, jedoch gar nichts zu gehen scheint. Durch sie ist eine noch langsamere Präsentation möglich. Ansonsten nehme ich für die Zeitlupenpräsentation am Grund gern die auftreibenden Z-Man-Köder. Die bewegen sich noch mehrere Sekunden nach dem Stehenlassen und wippen bei jedem Microzupfer in die Schnur wunderbar nach. Unbeschwerte Senkos können auch gut funktionieren, gern wacky angeködert, weil sie verführerisch langsam zu Boden taumeln. Manche sinkenden Hardbaits taumeln auch blitzend und flankend gen Grund. Die sind mir ebenfalls immer einen Versuch wert.
 
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Tararira

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Ja, sollte man einfach lassen, in solchen Tiefen zu fischen.

Zu der ursprünglichen Frage: Vieles von dem, was hier geschrieben wurde, hat Hand und Fuß.

Bei mir hat es auch lange gedauert, bis ich die kalte Jahreszeit verstanden hab. Und das Wichtigste war es, sich mal vor Augen zu führen, dass man im Winter meist eher kürzere Sessions macht und die Fische ihren Spotwechsel runterfahren und entsprechend weniger/seltener fressen. Also muss man "antizyklisch" agieren und eher längere Sessions machen und noch ausdauernder sein. Das ist das einzige Geheimnis. Irgendwann klappt es dann auch.

Welche Köder man verwendet und in welcher Tiefe stehen usw. lässt sich so allgemein gar nicht sagen.
 

til

Dr. Jerkl & Mr. Bait
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Du erlaubst Dir also beurteilen zu können, welche inneren Schäden ein Fisch davon trägt, wenn man ihn aus 20m hochpumpt?
Röntgengerät und Ultraschall stets an Board? ;)
Nein, tue ich nicht. Ich habe nur meine Beobachtungen geschildert und ein kleine wenig spekuliert. Ich entnehme in der Regel auch alles, was in 10m+ beisst.
Wenn ich einen kleinen zurücksetze (der mir einfach zum Verwerten zu klein ist), dann im Bewusstsein, dass er mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit als Hecht oder Mövenfutter enden wird. Fakt ist, dass der Fitnesszustand bei Fängen aus der gleichen Tiefe recht unterschiedlich sein kann, wieso auch immer. Zurücksetzen oder nicht mache ich aber an der Fangtiefe und Grösse der Fische fest.
 

Fischer Hans

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Grosse Barsche aus 15 Meter Tiefe, die dort permanent leben, die sehen aus wie Aliens, riesige heraustretende Augen, Gasblasen unter der Haut, Eingeweidebüschel hängen aus dem Maul ... dazu der Bauch aufgebläht als hätten sie einen fast gleich grossen Artgenossen gefressen.
Du redest also von den Perchzilla Barschen? :sweatsmile:
 

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