Aktions- und Härtevergleich meiner BC Ruten

[alexp]

Was lange währt, wird vielleicht gut
Die Ruten wurden auf eine astronomische Montierung gespannt. Der Winkel ist nach der Skala 30°, steiler wäre bei später folgenden 2,7m Spinning wegen der Decke problematisch. Wegen der geteilten unterschiedlichen Griffe und oft vorhandenem EVA ist die Ausrichtung der Ruten nicht ganz einfach. Ist mir insgesamt gut gelungen, aber minimale Verkippung ist nicht immer zu vermeiden. Die erkennt man am besten bei etwa gleich harten Ruten und gleicher Belastung am Blank direkt vor der Rolle. Die Härte ist natürlich nur bei ähnlich langen Ruten gut vergleichbar. Ansonsten könnte man für die durchhängenden Spitzen immer in der gleichen Position eine 30° Linie ziehen, dann müssten auch unterschiedlich lange Ruten vergleichbar sein. Belastet wurden sie mit 183g, 329g und 500g. Nur bei der sehr weichen Dragon wurde auf 500g verzichtet. Falls jemand eigene Vergleichsbilder oder GIFs basteln will, alle Bilder sind vorhanden. Von mir nur die beiden GIFs.

Die praktisch gleich langen Dragon und Graphiteleader, die Dragon ist erstaunlich weich:


Hier ist die Immergrüne mit den beiden Dialuna zu sehen, wegen dem kürzeren Griff der PSSC-82T ist die nutzbare Länge der Dialuna nur um 4-5cm länger.

 

[alexp]

Die einzelnen Bilder.

Zodias 168L-BFS:


Zodias 1610M-2:


Dragon 2,28m 2,5-16g:


Silverado Prototype 762ML:

 

[alexp]

Salty Sensation PSSC-82T Game Finder:


Dialuna B86ML:


Dialuna B86M:

 

[Dr.Hook]

Wie schon bei den Spinnruten,einfach genial diese threads von Dir
Da kann man als Leser echt nur DANKE sagen für die Arbeit & Mühe

 

[windwarrior]

Ja, wirklich genial! So kann man sich optimal ein Bild von der Aktion der Ruten machen.

 

[windwarrior]

Und by the way... wenn du die Dialuna ML loswerden möchtest ...

 

[alexp]

Und by the way... wenn du die Dialuna ML loswerden möchtest ...

Japanimport, war mit ca. 300€ gesamt nicht gerade günstig. Die will ich aber behalten, bin der Meinung, die 300€ ist sie locker wert.

 

[dennisrrrr]

Ich hau hier auch mal was rein:
Kaleido Inspirare Super Cougar 6‘10 1/4-3/4oz
Point Blank 701MLF 7‘ 1/8-3/8oz

100g

200g

300g

400g


Der Point Blank hat ne etwas längere Spitze (gerne mal rein zoomen)
Sensibilität beim Riggen mit 10lb FC war gleich auf, Vibrationen eines kleinen Chatter spürt man in der Kaleido etwas intensiver.
End vom Lied: Cougar verkauft,
Eigenbau Rute behalten. Die is auch 19g leichter und etwas besser ausbalanciert.
Aber mal wieder krass wie die Ratings auseinander gehen können.

Und nein, es hat sich im direkt Vergleich nicht wie eine völlig andere Rute angefühlt oder verhalten. Der neue Besitzer @finesse_ede und ich haben das ne Session lang ausgiebig verglichen. Sondern eher ziemlich same same, das Gewicht mal außen vor gelassen.

 

[alexp]

Da ich solche Aufnahmen vor allem zur besseren Beurteilung (als Trockenwedeln) der Härte meiner Ruten mache, ist der Vergleich auch unterschiedlich langer Ruten interessant. Bei gleicher Länge kein Problem, aber wie sieht es bei unterschiedlichen Längen aus ? Im Startpost hatte ich geschrieben, man müsste eine 30° Linie zeichnen, das ist natürlich Quatsch. Die langen Ruten hängen dann zu tief durch und die kurzen sind zu hoch. Hier scheint eine waagerechte Linie richtig zu sein. Ich habe die Silverado als Bezug genommen. Von den 7 fotografierten Ruten sind 5 (3x ML + 2x M) im GIF und die restlichen 2 als einzelne Bilder. Interessant sind bspw. die Silverado Prototype 762ML und die EG Salty Sensation Game Finder, die Silverado ist spitzenbetonter, die Spitze hängt bei beiden praktisch gleich tief durch. Die Dialuna B86ML ist etwas oberhalb bzw. härter. Die beiden M-Ruten sind offensichtlich ähnlich hart, merkt man auch beim Trockenwedeln. Dass die 20 Zodias 1610M-2 underrated ist, wissen wir schon lange, sie ist bis 21g angegeben und die Dialuna B86M bis 45g. Das passt bei den Dialuna ganz gut, mit der B86ML konnte ich 30g praktisch noch voll durchziehen. Ich hoffe, das stimmt so, dann wäre es ne gute Hilfe.

 

[dennisrrrr]

Ich bin mehr so der Fan einer horizontalen ausrichtung weil es einfacher fürs Auge ist, die Biegung oder eben nicht-Biegung des Backbones zu erkennen. Klar könnte man auch eine 30° Grundlinie einzeichnen, aber ist so recht einfach und intuitiv zu erkennen. Bei schräger Ausrichtung schaue ich zumindest immer nur auf die Spitze und übersehe den wichtigen Aspekt. Zudem kann ich mehrere Ruten hintereinander auf den Schrank schnallen und dann eine ggf. weiter nach hinten schieben um die von dir angesprochenen Längen auszugleichen.

Lass mich mal an dieser Stelle die RDA mal erklären. Rod Deflection Analysis. Macht man meist mit diesen karierten Boards und Wandhalterung, muss aber nicht. Letztendlich gehts darum, die Power des Blanks vergleichbar zu machen und ebenso die Biegekurve. Wenn du nen M Blank und nen H Blank beide mit 400g belastest, zeigt dir das zwar welcher mehr Power hat, der Vergleich funktioniert aber nur visuell auf dem Bild und die Biegekurve des H Blanks kommt zu kurz. Darum der RDA Ansatz: du nimmst erstmal die Länge deines Griffs und ziehst die ab, guckst den Blank nur vor dem Griff an. Von der Länge vorn brauchen wir 1/3 der Länge und wollen den Blank in horizontaler Ausrichtung nun diese Strecke nach unten ziehen und anschauen, wie viel Gewicht wir brauchen. Das is auch die „optimale“ Auslenkung um sich das Taper anzugucken und Power übergreifend vergleichen zu können, weil nicht der eine nur bisschen der andere extrem gebogen wird. Hier kann man nun den Spitzenwinkel messen um danach fast, x fast etc. zu betiteln, ich guck da aber eher einfach so drauf.
Das Gewicht für die die 1/3 Auslenkung sagt uns nun was zur Power. Hier ist zu beachten, dass lange Blanks natürlich eher mehr benötigen, kurze eher weniger. Ich hab z.b. zwei Point Blanks mit quasi identischer Spitze und Aktion, beide als MH gelabelt - der eine hat ne RDA Power von 570g (6‘9), der andere 630g (7‘). Wenn ich den 7‘ nach hinten schiebe als wäre er nur 6‘9 lang, brauchen beide nur 570g für die 1/3 Auslenkung - tadaaa, gleicher Blank, nur länger. Würde nur sagen die sind eher MH+.
Das ist quasi auch der Schwachpunkt dieser Methode - Längenübergreifendes Vergleichen der Power rein anhand des Gewichts. Und man muss natürlich beachten, dass der selbe Blank mit zunehmender Grifflänge auf dem Papier weniger Gramm Power haben wird.

Das war jetzt ein langer Diskurs. Nun was ich gerne tu:
Horizontal find ich gut. RDA Power bestimmen als ersten Schritt auch, das gibt mir mal ne grobe Hausnummer. Kurve dabei betrachten sowieso.
Wenn es jetzt aber darum geht 2 bestimmte Blanks / Ruten zu vergleichen komme ich aber nicht drum rum, beide mit den gleichen Gewichten aufsteigend zu belasten und wenn mir etwas auffällt - wie bei der Paarung PB701MLF und Super Cougar oben - die Blanks etwas hin und her zu schieben um die verschiedenen Längen auszugleichen.

Hier mal der Vergleich PB701MLF (3,5-10g) und NFC SJ703 x-ray ML, XF (7-21g)
Beide 7‘ somit easy.

Dass ML nicht gleich ML ist wird hier schnell klar. Die Lure Ratings ebenso all over the place. Aber haben festgestellt, dass der Blank die Charakteristik hat, die @ChN (Rute sollte für ihn werden) schätzt - kein zu brachiales Backbone. Und wenn mir jemand sagt 276g auf 7‘ kann ich mir sofort vorstellen in welchen Dimensionen wir uns bewegen.

276g Power NFC
390g Power PB


50g beide

100g beide


Spaß fängts an zu machen wenn man aus dem Bekanntenkreis immer mehr und mehr Ruten ausleiht und zu Hause anschnallt

PS: Horizontal bedeutet auch, dass Zug 90° zum Blank angewendet wird. Das entspricht auch dem Winkel wie ich vom Ufer aus Drille, 30° nach oben entspricht eher vertikalen vom Boot

 

[alexp]

Meine Idee war und ist sich den gesamten Blank biegen zu lassen, so wie es praktisch beim Wurf geschieht. Deshalb ist bei Spinning die Position des Rollenhalters der Rolle und bei BC des Triggergriffs immer gleich, so sind sogar Spinning und BC miteinander vergleichbar. Die 30° sind ein Kompromiss wegen der Deckenhöhe bei 2,7m Ruten, sonst wären es eher 45° gewesen. Bin aber mit den 30° zufrieden, weil die Aktion schon gut zu sehen ist. Wo ich noch etwas unsicher bin, ob mit der eingezeichneten horizontalen Linie in der gleichen Position die unterschiedlich langen Ruten vergleichbar sind. Schaut mMn nicht schlecht aus.

Ansonsten hatte ich mal folgendes Video von Theo Matschewsky gesehen, geht anscheinend in die Richtung deiner Erklärung.