Stimmt den Reisebericht bin ich noch schuldig! Er wird kürzer ausfallen als ursprünglich geplant aber wir stecken gerade im Umzug und die Zeit ist knapp.
Also erstmal ist wichtig zu wissen, dass ich mich auf „reine“ Fliegenfischen-Gewässer beschränkt habe, da ich keine Lust hatte spinning und fly equipment zu kaufen. Seen, größere Flüsse und Kanäle habe ich dementsprechend nicht befischt.
Insgesamt gestaltete sich die Angelei als etwas schwierig. Warum lag an folgenden Gründen:
1. es war einer der trockensten Sommer den die Südinsel seit langem hatte. Viele kleinere Flüsse und Bäche waren komplett trocken.
2. meine Wurf skills waren nach zwei Jahren fly fishing Abstinenz etwas eingerostet. Und die Fische dort sind im klaren Wasser echt schnell zu spooken.
3. den Faktor „Zeit“ habe ich etwas unterschätzt wenn man mit zwei Kleinkindern reist. Gerade den Abendschlupf konnte ich nie mitnehmen, da zu der Zeit die kleinen ins Bett gingen und es um 7/8 schon komplett dunkel war. Blieb mir also nur 1-2h ganz in der Früh. Zudem war ich etwas enttäuscht wie schlecht man mit dem Bus an die einzelnen Gewässer ran kommt. Fast alles was auf google Maps erfolgversprechend aussah war am Ende „private property road“. Sprich schlafen am spot eigentlich nur sehr sehr selten möglich.
Zur Fischerei selbst:
Die Male die ich wirklich unterwegs war kann man sicher an ein bis zwei Händen abzählen. Mit der spinning hätten sich definitiv mehr Möglichkeiten ergeben und würde mir das nächste mal echt auch noch ne Reiserute zulegen.
Gefischt habe ich im Sporthafenbecken von Otematata. Schönen Fisch leider dort verloren, der Rest bei stehendem Gewässer nicht leicht zu fangen.
Ein paar mal war ich am Mataura River los, eigentlich perfektes Gewässer allerdings auch mit hohem Angeldruck aufgrund der Bekanntheit. Leider hier Schneider, da zu oft gespooked

Den Egglington River habe ich nur einmal im ganz oberen Bereich unterhalb eines Sees gefischt. Fast unreal schönes Wasser, aber wenn man sich die Fotos ansieht kann man sich vorstellen wie schwierig es ist dort ohne scheuchwirkung zu waten.
Große Hoffnungen hatte ich in den Clarence River bei Hanmer Springs gesetzt. Extra für die Family ein airbnb gebucht für drei Nächte und früh morgens mit dem Bus hoch gefahren (merke: hier bitte nicht nach Google Maps fahren sonst schickt es dich auf ner 4x4 Bergstraße hoch, welche maximal ungeeignet für einen Camping Bus ist

). Oben angekommen nach 15 min Ernüchterung. Die bekannten starken Winde des Hochlands machten ein fischen praktisch unmöglich. Dafür sehr schöne Landschaft - wieder ein Mal.
Da ich bis hier Schneider war hatte ich das Kapitel fangerfolg in Neuseeland schon abgeschrieben und mich eher der Familie, dem Surfen oder sonstigem gewidmet. Einen Fluss wollte ich im Norden der Südinsel Nähe Havelock aber noch mitnehmen. Habe ich als Tipp bekommen.
Dort angekommen wieder mal ein downer: ca 2m zu viel Wasser und dunkelbraun. Auch für die nächsten Tage war Regen angesagt. Also doch weiter fahren. Naja vielleicht auf dem Rückweg.
Zwischenzeitlich war ich mit meiner Frau und dem älteren der Kleinen auf einer salmon farm. So tief kann man sinken. Obwohl man sagen muss, dass die ganz gut gemacht war und man sich den Fisch dort direkt - und zu relativ fairen Preisen - zubereiten lassen kann. Außerdem waren die leuchtenden Augen meines Sohnes das Erlebnis allemal wert.
Auf dem Rückweg also ein letzter Versuch am Fluss nahe Havelock. Mittlerweile war auch klar, dass ich auf der Nordinsel nicht mehr fischen würde, da unsere Fähre aufgrund von hohem Wellengang gestrichen wurde. Last chance also.
Wasser war wieder klar und der Fluss ein Traum. Allerdings waren die Stellen schwierig zu erreichen ohne Wathose. An dieser Stelle sei gesagt, dass ich jedem eine solche empfehlen würde. Wet wading morgens um 5 bei 10 grad Wassertemperatur ist auf Dauer nur anstrengend..
In einer tiefen Rinne hat es dann endlich geklappt. Urlaubsentschneidert und auch noch Rainbow PB (irgendwas zwischen 55 und 60). Danach noch eine schöne 45er und dann ging es nach Hause. Die Durchschnittsgrössen dort sind echt unglaublich.
Fazit: schwierige Gewässer, mit mehr Zeitaufwand (v.a Abendschlupf) und etwas mehr Fußmarsch wär wesentlich mehr drin gewesen, Wathose sinnvoll, fly + spinning sinnvoll, Ein- und Ausläufe der Seen sind immer einen Versuch wert, evtl über ein guiding nachdenken (gar nicht mal so teuer, jedoch waren alle Guides ausgebucht)
Noch ein paar Eindrücke von diesem wunderschönen, wenn auch weniger unberührtem als gedacht, Land.








