Übervorsichtige Welse beim Klopfen

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MadMaekkez

Gummipapst
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Hallo zusammen,

da auch bei uns der Wallerboom nicht abreißen will widme ich mich seit einiger Zeit wieder intensiver den Riesenkaulquappen.
Ausrüstungstechnisch bin ich gut aufgestellt und Erfahrung mit den Biestern ist auch reichlich Vorhanden,
Doch jetzt das große ABER:

Persönlich habe ich schon jede Menge Welse in allen Größen und Gewichtsklassen beim Spinnfischen an unserer Wehranlage gefangen
nur die Fische im Stausee bringen mich aktuell glatt zur Verzweiflung.
Pro Session sehe ich (ungelogen) zwischen 20 und 50!! Fische auf dem Livescope.
Die meisten Fische sind zwar verhältnismäßig klein, doch sind auch immer wieder 3-4 Maschinen zw. 1,80 & 2,40 dabei,
die sich kurz oder lang für mein Tauwurmbündel interessieren.
In der Regel steht der Fisch wie ein Fragezeichen aufrecht unterm Köder und begutachtet diesen,
oder beißt mit einer Vorsicht wie man sie von solch einem Urian nie erwarten würde.
Könnte ich die Situation auf dem Livescope nicht genau beobachten würde ich denken ich bleibe im Kraut hängen.
Mir ziehen regelmäßig Fische mit 1.80 aufwärts einzelne Tauwürmer von der Montage.
Diese besteht aus einem Drilling und einem ca. 10cm unterhalb angebrachten Einzelhaken.
Darüber hab ich ein 100g Spongeblei, da ich weiß, dass Welse ein blankes Blei ertasten können und garnicht toll finden.

Nun meine Frage - Was mache ich falsch?
Ein direkter Anhieb geht von Haus aus ins Leere und abwarten resultiert aus einem einzelnen geklauten Tauwurm.
Als Alternative habe ich bisher Tintenfischstreifen versucht welche das gleiche Ergebnis bringen.
Hat vielleicht jemand einen Tipp wie ich das letzte Quäntchen aus dem Fisch herauskitzeln kann?

Vielen Dank!
 

Johnnyw

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Wenn die so vorsichtig beissen würde ich auf köderfisch oder Kunstköder zurück greifen, da haben die Fische nicht die Möglichkeit lange zu warten und rumzuprobieren
 

fischkopf

Belly Burner
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Angeblich (alter Tip von Waller-kalle) soll, wenn sie beim Kopfen so vorisichtig sind, ein großer lebender Köfi oft noch funktionieren, in DE alternativ vllt. ein vertikal geführter Toter.
Oder die Gegenmaßnahme, nur ein oder zwei Würmer am 1er Karpfenhaken und sowenig Blei wie möglich.
Und wenn du in einem Topbereich bist, und die Tiefe kennst in der die Fische aktiv sind einfach mal das Echo und wenn möglich E-Motor ausmachen, das merken und kennen die natürlich.
 

dietmar

BA Guru
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Persönlich habe ich schon jede Menge Welse in allen Größen und Gewichtsklassen beim Spinnfischen an unserer Wehranlage gefangen
nur die Fische im Stausee bringen mich aktuell glatt zur Verzweiflung.
Pro Session sehe ich (ungelogen) zwischen 20 und 50!! Fische auf dem Livescope.
Och 50 Stück kann man in NL mit etwas Glück auch an einem Tage schaffen, in zwei drei Tagen ist es fast eine leichte Übung auf manchem Gewässer. Aber fast jeder der ein Livescope auf dem Boot hat und einen Wels sieht, fährt gleich weiter. Der Frust ist vorprogrammiert. Die Viecher sind alles andere als verfressen und dumm. Letztes Jahr war ich mal mit dem Kajak unterwegs und hatte Vibrationsköder dabei. Die Fische kamen in schöner Regelmäßigkeit gucken und plötzlich hast du nur noch einen orangefarbenen Ball auf dem Bildschirm. Nein, die Fische explodieren nicht, sie machen aber eine rasante Kehrtwende und erzeugen riesige Turbulenzen. Wahrscheinlich haben sie den Köder oder die Schnur ertastet.

Mir ziehen regelmäßig Fische mit 1.80 aufwärts einzelne Tauwürmer von der Montage.
Diese besteht aus einem Drilling und einem ca. 10cm unterhalb angebrachten Einzelhaken.
Du bist nicht der einzige, der das kennt. Hast du mal den Absatnd Haken - Blei variiert?

Darüber hab ich ein 100g Spongeblei, da ich weiß, dass Welse ein blankes Blei ertasten können und garnicht toll finden.

Also beschichtete Bleie sehen ja hübsch aus. Ich beschichte meine mit Pulverlack. Aber jegliche Beschichtung aus Kunststoff oder Gummi ändert am elektromagnetischen Feld überhaupt nix. Nimm mal ein Metallsuchgerät und schau nach. Das Gerät meldet auch dein beschichtetes Blei. Ist in meinen Augen also eher ein Verkaufsargument.

Nun meine Frage - Was mache ich falsch?
Ein direkter Anhieb geht von Haus aus ins Leere und abwarten resultiert aus einem einzelnen geklauten Tauwurm.
Als Alternative habe ich bisher Tintenfischstreifen versucht welche das gleiche Ergebnis bringen.

Also eine vertikale Bewegung wird oft mit Verweigerung belohnt. Am "einfachsten" ist einfach still halten. Besser ist eine horizontale Bewegung, sprich der Köder darf seine Höhe nicht ändern. Versuch doch mal eine Kombination aus Tintenfisch und Tauwürmern. Wir nehmen frische ganze tiefgefrorene californische Kalamari aus dem Asia-Shop. Das sind so rote oder grüne Kartons in der Tiefkühlabteilung.

DSC00001.JPG

Wenn du genau hinschaust / fühlst, siehst du einen durchsichtigen Kunststoffstreifen in der Tube. Der stabilisiert den Tintenfisch. Den musst du mit einer kleinen Zange heraus ziehen. Mit einer Schere schneide ich die Kalamari auf und halbiere sie quasi der Länge nach. An der einen Hälfte hängen dann noch die Tentakeln dran, die andere Hälfte ist kürzer. Erst ein paar Tintenfischstreifen, zum Schluß noch ein oder zwei Tauwürmer pro Haken. Ansonsten heisst es einfach warten auf die eine halbe Stunde in der sie fressen wollen. In der übrigen Zeit muß man sie wohl eher überreden.

p.s.: Eine dünne Schnur soll helfen. Wenn du mitten auf dem See bist und es keine Hindernisse gibt, kannst du ja auch mal eine 10 kg Schnur probieren.
 
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Cybister

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Wenn du genau hinschaust / fühlst, siehst du einen durchsichtigen Kunststoffstreifen in der Tube. Der stabilisiert den Tintenfisch.
Ich gehe mal davon aus, dass Du den Gladius der Kalmare meinst, in der Tat glasig/durchsichtig, ist aber aus einer Art Chitin. Das ist das, was bei den Kalmaren von der ursprünglichen Schale der Kopffüßler übriggeblieben ist. Das gehört so und ist quasi ab Werk schon eingebaut, das fummeln die für den Asiamarkt nicht extra rein.
 

Jogginghosenheini

Bigfish-Magnet
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Was du auch mal testen könntest, wäre ein Schnurclip, an dem du mehrere Würmer befestigst. Der dient an einem Stück Schnur als Haar. Darüber einen Circle Hook (so klein wie möglich, so groß, wie nötig) und bietest das ganze an einer Pose an. Die Wellen bringen zwar etwas Bewegung rein, aber nicht zu viel.

MfG Christoph
 

dietmar

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Ich gehe mal davon aus, dass Du den Gladius der Kalmare meinst, in der Tat glasig/durchsichtig, ist aber aus einer Art Chitin. Das ist das, was bei den Kalmaren von der ursprünglichen Schale der Kopffüßler übriggeblieben ist. Das gehört so und ist quasi ab Werk schon eingebaut, das fummeln die für den Asiamarkt nicht extra rein.
Wieder was gelernt. Das Zeug ist so glasklar, das ich dachte, daß ist nicht natürlich.
 

dietmar

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Pödder, Würmer auf einen Wollfaden aufziehen. Vielleicht auch einen Versuch wert.
 

MadMaekkez

Gummipapst
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Vielen Dank für die Beteiligung.
Versuuuch macht kluuuuch hat es immer geheißen.
Auch wenn die Bedingungen bei uns aktuell alles andere als gut sind habe ich jetzt nochmals etwas experimentiert.
Vorab - der Einsatz von Tintenfisch war weder gut noch schlecht, er wurde von den Fischen fast genauso behandelt wie der Tauwurm.
Meistens habe ich auf jede Hakenflanke einen Tintenfischstreifen + 1-2 Tauwürmer montiert.
Der große Vorteil ist, dass nach einem Anfasser oder Fehlbiss immernoch Material vorhanden ist im Gegensatz zum Tauwurm solo.

Das mit der Pose habe ich auch schon versucht, nur habe ich hier das Problem, dass ich in der Tiefe sehr unflexibel bin
und die Fische von 9m Wassertiefe bis teilweise ganz an der Oberfläche auf das Holz reagieren.
Mich hat bisher nicht nur einer an der Flosse im Belly gestriffen - äußerst unschön kann ich euch sagen ...

Was ich jetzt anders gemacht habe ist die Köderlänge an sich, die Köder am oben befestigten Drilling haben normale Länge,
allerdings habe ich jetzt einen Wurm wie beim Aalangeln auf das restliche Stück Vorfach woran sich der Einzelhaken befindet aufgezogen,
damit nur noch ein 3cm Wurmstück übersteht.
Die letzten 3 Ausfahrten waren jetzt jedes mal von Erfolg gekrönt, da die Biester schon den Einzelhaken mit im Maul haben
wenn sie nur am Köder knabbern.
Der Große ist bisher jedoch ausgeblieben aber ich werde berichten.
 

Fuchur

Dr. Jerkl & Mr. Bait
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Cool, wie groß waren die Waller, die du auf diese Art gefangen hast?
 

blankmaster

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Häufig wird argumentiert, dass die Welse "gelernt" haben.
Ich glaube, das trifft nicht immer zu.
Bei "livescope-Versuchen" auf meinem "Hausgewässer" hatten wir im Mittelwasser auch einen entspannt umherstromernden Wels - ca 2 m :rolleyes: lang - auf dem Schirm. Den Kerl habe ich vor Jahren (damals ca 1,70 m) mal ungeplanterweise beim Hechtangeln mit bigbaits fangen dürfen. Wir mussten ihn natürlich mal eben anfischen (wir hatten nur Gummis dabei), geklopft habe wir nicht, war auch nicht nötig. Sobald der Köder in die Nähe kam, hat er ihn ganz offensichtlich angepeilt. Das war es dann aber auch fast schon.
Wir sahen mehrfach das klassische Spielchen mit anschwimmen, umkreisen, interessiertem angucken und gelangweilt abdrehen. War o.k., wir wollten ihn nicht wirklich fangen - aber schon sehen, was er so anstellt.
Auf diesem Gewässer wurde in den letzten 15 Jahren definitv weder geklopft noch vertikal gefischt.
Es scheint beim Wels eine angeborene Vorsicht/Scheu gegenüber was auch immer von Hause aus zu geben. Oder sie sind einfach sehr neugierig und schwimmen bestimmte Reize an, obwohl sie gar nicht fressen wollen.
 

AssAssasin

Barsch Vader
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Vermutlich seid ihr schon auf die Idee gekommen, aber mal versucht das Echo auszuschalten sobald ihr den Fisch gesehen habt ? Das stört oft mehr als das Blei....
 

cptn_micky

Dr. Jerkl & Mr. Bait
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Drei-Städte-Eck NE-KR-MG
In den Neunzigern konnte man am Ebro beobachten, dass die Welse beim Vertikalen mit jedem Jahr vorsichtiger wurden.
Am Anfang hat jeder Fisch, der zum Köder kam, gebissen. Nach einigen Jahren gab es fast gar keine Bisse mehr, die Welse haben aber den Köder begutachtet.
Darauf hin sind wir an einen kleinen Fluss in der Nähe gefahren, an dem wir eigentlich nicht hätten angeln dürfen, dort hat's wieder gebissen.

Ich glaube schon, dass die Welse dazu lernen und vorsichtiger werden, je öfter man sie fängt.
 

dietmar

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...Es scheint beim Wels eine angeborene Vorsicht/Scheu gegenüber was auch immer von Hause aus zu geben. Oder sie sind einfach sehr neugierig und schwimmen bestimmte Reize an, obwohl sie gar nicht fressen wollen.
Hallo,

das kann sehr gut sein. Welse sind keine Fressmaschinen. Wenn sie nicht gerade auf Fressen aus sind, sind sie kaum zu fangen. Wie sagte Waller-Kalle mal, du brauchst mindestens 10 Welse vor Ort um vielleicht die Chance zu haben, das einer davon gerade darauf aus ist in den nächsten 15 Minuten zu fressen um danach wieder das Jagen einzustellen. Macht die Sache leider nicht einfacher.
 

hebeda

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gerade Welse sind extrem einfach mit Tönen zu dressieren - blöd nur das klopfende Angler sie darauf dressieren besonders vorsichtig zu werden ...

Wenn klopfen , dann nur anfüttern ohne Angel und Haken ... dann fressen sie dir irgendwann aus der Hand ...
 

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