@ Vielen Dank für die rege Beteiligung!
So, hiermit eine kurze Zwischenmeldung von mir. Da die derzeitigen Liefersituationen für die in die engere Auswahl kommenden Ruten doch ziemlich angespannt sind, habe ich wohl etwas "Torschlusspanik" bekommen und einfach mal die Lunamis 86M beim letzten verfügbaren Händler bestellt, gestern wurde sie geliefert.
Die Verarbeitung ist gut, kommt aus meiner Sicht aber nicht ganz an die "obere Etage" heran. Die Steckverbindung empfinde ich einen Hauch zu locker, so dass diese nach einigen Würfen immer leicht nachjustiert werden muss. Sehr gewöhnungsbedürftig ist das Endstück des Rutengriffs, wo kein Duplon, sondern Hartplastik verbaut ist. Die Lunamis ist 100% gerade und - was ich als sehr positiv empfinde, die Ringe sind wirklich relativ groß, so dass ich im Winter wohl weniger Probleme als bei meinen L-ML Ruten bekommen werde. Die Anzahl der Rutenringe ist natürlich eher bescheiden, das habe ich aber schon vorher gewusst.
Heute habe ich die Rute an einem Baggersee eingeweiht. Die Wurfweiten waren trotz starkem Gegenwind aus Westen schon einmal ein guter Fortschritt. Zum Einsatz kam ein dabei ein möglichst breites Spektrum an Ködern. Die untere Grenze bildete dabei der 2" Wobble Shad am 6g Kopf. Die erzielten Weiten waren annehmbar, die Rückmeldung bei der Köderführung aber natürlich bescheiden. Ab 7-10g, bestückt mit 4" Wobble Shad oder TT-Shad, sind Wurfweiten und Feedback wirklich außergewöhnlich gut.
Weniger zufrieden war ich beim erstmaligen Einsatz des hier im Forum hoch gelobten Seika Pro Wobbler Nightveit Junior (19g), welcher wie der berühmte "Sack Nüsse" flog

. Beim schwereren Nightveit (27g) war die Lunamis für mich bereits leicht überfordert. Dies kann man wohl weniger der Rute anlasten, wahrscheinlich muss ich da wieder auf Duo oder ZipBaits zurückgreifen. Dazu muss auch gesagt werden, dass mein persönlicher Wohlfühl-Bereich meist eher im unteren bis mittleren Bereich des jeweiligen (exakten) Rating-Bereichs der Ruten angesiedelt ist. So war für mich heute der Salmo Slider mit 36g eindeutig zu schwer für die Lunamis.
Erwartungsgemäß die besten Weiten wurden mit den SG Seeker mit 16 und 23g erzielt, die trotz erheblichem Gegenwind bis zu Horizont flogen. Einweihen konnte ich heute die Rute lediglich mit zwei Schniepel-Hechten, wobei die "Einschläge" durchaus beeindruckend waren und zunächst "mehr" versprachen.
Fazit: Trotz des für die angebotene Verarbeitung eher ambitionierten Preises der Shimano Lunamis 86M bin ich bis jetzt eigentlich sehr zufrieden und werde sie behalten.
Zur Rollenfrage: Heute hatte ich die Lunamis mit einer Daiwa Certate 2500 (Stroft E3 - 7,50Kg) bestückt. Mit dem Zeigefinger unmittelbar vor dem Griffstück liegt die Rute dabei gut in der Balance. Ich bin mir aber sicher, was die Wurfweiten betrifft geht noch einiges mehr. Im vergangenen Jahr hatte ich diesbezüglich ein Aha-Erlebnis: Nachdem ich auf einer CMW SS 3 (Start-Ring etwa 18-19mm) viele Jahre meine innig geliebte Shimano Aspire 2500 genutzt hatte, habe ich mal probeweise die bedeutend preiswertere Stradic 4000 angeschnallt. Die Steigerung der Wurfweiten war wirklich beeindruckend! Das liegt aus meiner Sicht zunächst am technischen Fortschritt im Rollenbau - aber auch an der von 2500 auf 4000 gestiegenen Rollengröße.
Deshalb favorisiere ich nun für die eher filigrane Lunamis 86M eine leichte 4000` er Shimano. Nachdem ich mit einer schlecht laufenden 3000`er Vanquish ("Kaffeemühle" - gemäß Shimano-Service Stand der Technik) keine guten Erfahrungen gemacht habe, bleiben nur Exsence und Vanford. Da ich aber eher der Typ "hektischer Kurbler" bin, kommt eine hohe Übersetzung (Exsence 4000: 6,2 vs. Vanford 4000 F: 5,3) für mich nicht in Frage. Somit läuft eigentlich alles auf die Vanford 4000F, versehen mit einer Stroft E2 - 5,75 kg, hinaus.
Bestätigungen, Fragen oder weitere Vorschläge zur Rollenauswahl sind natürlich willkommen.