Alternde Ruten - Wie lange fischt ihr eine Spinnrute?

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Virous

Schusshecht-Dompteur
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Hallo zusammen,
viele Leute sind auf der Suche nach der perfekten Rute für den jeweiligen Angelzweck. Nach ausgiebiger Suche und Information hat man dann "seine" Rute gefunden und fischt glücklich bis ans Lebensende - eben nicht. Einige wechseln, weil sie unzufrieden sind oder etwas besseres gefunden haben. Andere zweifeln zumindest, ob man nicht doch mal was anderes ausprobieren sollte.
Ich war bisher sehr zufrieden mit "meiner" Rute für die Barsch- und Zanderangelei, einer HR Zanderforce. Mich beschleichte jedoch schon seit geraumer Zeit das Gefühl, dass sie in der Spitze "viel" weicher geworden war. Im Angelladen meines Vertrauens nahm ich dann eine Neue in die Hand und wurde in meiner Vermutung bestätigt. Die Rute hatte nach 3 Jahren erheblich nachgelassen. Eingesetzt habe ich die Rute an der Donau und im Stillwasser mit (überwiegend) 10-17g Köpfen und 4"-5" Easy Shinern und dergleichen. Also keine dauerhafte Überforderung der Rute.
Im Karpfenbereich ist dieses "Altern" des Blanks ein Verkaufsargument vieler englischen Firmen (Century, Free Spirit), im Raubfischsektor hört man davon nahezu nichts, obwohl hier die Belastung (Einwerfen, rauskurbeln, einwefern, rauskurbeln,...) ein Vielfaches höher ist und man mit einer dauerhaft gleichbleibenden Performance einer Rute sicherlich punkten könnte.
Meinen laienhaften Nachforschungen zu Folge hängt dieses Nachlassen des Blanks weniger mit der verwendeten Kohlefaser zusammen als mit dem verwendeten Harz bzw. Nanopartikeln, um die "Freiräume" möglichst zu eliminieren.
Hat jemand von euch ähnliche Erfahrungen gemacht oder bleibt ihr selten bei einer Rute über einen längeren Zeitraum?
Ich denke, bei Ruten von 300€ +/- sollte man eigentlich von einer gleichbleibenden Performance über einige Jahre ausgehen dürfen. Ansonsten stehen die geforderten Preise für mich in keiner Relation.
Trotzdem werde ich meine Zanderforce sicherlich noch weiterfischen, da ich nicht zwingend weniger fange und man ja auch an seinen Ruten und den Erinnerungen hängt. :D

Viele Grüße,
Markus
 

Castanova

Bigfish-Magnet
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Also meine Sportex Styx B Fische ich jetzt seit 5 Jahren und die ist definitiv auch in der Spitze ein bisschen weicher geworden. Nicht viel aber doch so das einem das auffällt. Das ist aber auch eine Rute die mittlerweile für mich nur noch Arbeitsgerät. Die muss ab und zu auch mal ein bisschen leiden ^^
 

Japanolli

Gummipapst
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Ich konnte das bisher ehrlich gesagt nicht feststellen.
Z.B meine Steezen müssten schon um die 10 Jahre auf dem Buckel haben. Allerdings Fische ich da auch mit sehr geringen gewichten, vielleicht ist das ein Unterschied. Oder es ist doch einfach die Qualität der Blanks.
 

Virous

Schusshecht-Dompteur
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Oftmals ist es aber auch einfach schwer festzustellen, da es ja ein schleichender Prozess ist. Bei ausgelaufenen Serien quasi hinfällig, da ein Vergleich mit einer neuen Rute nicht mehr möglich ist.
 

glanis

Gummipapst
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ich denke das hängt mit den verwendeten harzen zusammen und den beim angeln entstehenden micro /makro rissen im material.evt spielt auch die lagerung eine rolle
 

flax98

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Ich persönlich fische mein Tackle recht lange, und verkaufe wenig.
Wenn mir etwas zusagt, bleibe ich gerne dabei. Man baut zu seinem Arbeitsgerät eine gewisse Beziehung auf, weil man schon geile gemeinsame Erlebnisse hatte.
Arbeitsgerät ist es definitiv, als Uferangler an Talsperre und Rhein muss das Tackle schon was abkönnen. Ich bin aber auch erst selten enttäuscht worden was die Langlebigkeit angeht.
 

Heiner

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Wenn man Ruten von guter Qualität nicht permanent überlastet, kann man sie viele Jahre fischen, ohne dass der Blank Ermüdungserscheinungen zeigt. Meine St.Croix Big Dawg ist dieses Jahr neun Jahre alt geworden und immer noch bestens in Schuss. (Wird demnächst dennoch gegen das neue Modell ausgetauscht., weil das einen "Permanent Palm Support"-Rollenhalter hat, das alte Modell aber nicht.)
 

Andi500

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Hängt natürlich auch davon ab wie oft man ne Rute nutzt.
Wenn jemand seine Standardrute 200 Tage im Jahr knechtet, ist die sicher schneller "durch" als
die Ruten von jemandem der seltener angelt und dann noch fast jedesmal ne andere Rute(/Technik) einsetzt.

Ganz schwer vergleichbar die Aussagen ohne die tatsächlichen Betriebsstunden der Ruten zu kennen.
 

Fr33

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Fällt das bei recht straffen Ruten bzw. Ruten mit höherem WG nicht mehr auf als bei leichtem Gerät? Wer kennt noch die olle Sänger TTS Damokles?! Damals als die Zanderute mit Allround-Tendezen in den Medien gewesen. Hab ich damals als erste Zanderrute geholt. Hab die bestimmt 3-4 Jahre gefischt. Schön am Rhein... klassisch mit 14-21Gr Jigs usw. Am Ende konnste mit der 10Gr Köpfe fischen und die Spitze gab beim anjiggen echt nach. Bei so leichten Rute wie meiner Skelektor Barschpeitsche hab ich dagegen nix bemerkt....
 

Heiner

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Hängt natürlich auch davon ab wie oft man ne Rute nutzt.
Wenn jemand seine Standardrute 200 Tage im Jahr knechtet, ist die sicher schneller "durch" als
die Ruten von jemandem der seltener angelt und dann noch fast jedesmal ne andere Rute(/Technik) einsetzt.

Natürlich. Die Big Dawg ist diejenige Rute., die ich am "zweithäufigsten" verwende. Ein Angeltag dauert bei mir im Schnitt etwa 6 Stunden ohne große Pausen. Ich gehe irgendwas zwischen 50 und 100 Tagen pro Jahr, sagen wir also rund 75. Den Rest kannst du dir selbst ausrechnen, wenn du davon ausgehst, dass ich ungefähr ein Drittel meiner Angelzeit mit dieser Rute bestreite. 25x6 machenalso 150 Betriebsstunden pro Jahr und 1350 über 9 Jahr, wobei noch ein paar hinzukommen, da ich die Rute gebraucht kaufte. Mit dieser Rute werfe ich ausschließlich Baits von 235 bis etwas über 300g, also schon eine ganz hübsche Belastung.
 
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Andi500

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Da sind ja wenigstens schonmal Daten.
Nun brauchen wir noch mehr davon und besonders auch von den Besitzern erschlaffter Ruten, mit Angabe der Betriebsstunden und wann es denn etwa nachließ. ;)

Evtl. kann man ja dann verallgemeinerbare Rückschlüsse ziehen.
 

Heiner

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Bei der Illex kann ich dir die ungefähren Daten aus der Erinnerung geben: Weit weniger als die Hälfte der jährlichen Betriebsstunden der Big Dawg. Das war eine Rute mit medium fast Taper und 21g max. WG. Aber die Firmenbezeichnung fällt mir partout nicht mehr ein. Ist allerdings auch rund 10 Jahre her.

Schon nach einem halben Jahr war der langsame Verlust an Spannkraft spürbar. Das war meine erste große Enttäuschung mit einer "Markenrute" - und bis heute auch die einzige, sieht man von einer zweiten Rute aus dieser Serie ab ("Jig & Worm"), die ich allerdings gewaltig überlastete.

Wie es im Billigbereich ausschaut, weiß ich nicht, denn unterhalb von 200 Euro habe ich nie was gekauft.
 
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Virous

Schusshecht-Dompteur
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Hallo,
man darf nicht vergessen, dass deine schwere Rute wohl gerade auf den "harten" Einsatz ausgelegt ist. Und wie du richtig sagtest, hast du eine recht teuere und qualitativ hochwertige Rute im Einsatz.
Mich hat in erster Linie mehr interessiert, ob diese Tatsache mehr Leute auf dem Schirm haben und ob es Tendenzen gibt... Im Grunde kauft man sich ja eine Rute, weil man sie so haben will, wie sie beim Kauf war. Überlastet hab ich meine Rute wohl nicht (regelmäßig). Aber "durch" ist sie ja eben auch nicht. Wenn man von Betriebsstunden ausgehn will, würde ich schätzen ca 4-500 Stunden auf drei Jahre.
 

Heiner

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Díe Big Dawg ist natürlich für das ausgelegt, was draufgedruckt steht. Aber bei der Illex (damaliger Verkaufspreis nur etwas über 200 Euro) waren es nur 21g, und mehr als 18g habe ich damit nie gefischt. Trotzdem war die binnen eines Jahres merklich ausgeleiert. Und meine Rute war keineswegs ein Einzelfall, das gleiche höre man auch von anderen Besitzern.

Irgendwann ist sicher jede Rute mal am Ende ihrer Lebenszeit angelangt. Ich habe hier lediglich versucht, zwei Extreme zu markieren aus meiner eigenen Erfahrungskiste. Allgemein gültige Aussagen kann man dazu eh nicht machen außer der, dass in dieser Welt nichts ewig hält.
 
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Andi500

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Schon nach einem halben Jahr war der langsame Verlust an Spannkraft spürbar. Das war meine erste große Enttäuschung mit einer "Markenrute" - und bis heute auch die einzige, sieht man von einer zweiten Rute aus dieser Serie ab ("Jig & Worm"), die ich allerdings gewaltig überlastete.

Wie es im Billigbereich ausschaut, weiß ich nicht, denn unterhalb von 200 Euro habe ich nie was gekauft.

Na zumindestens weißte jetzt dass ein höherer Preis kein Garant für Qualität ist. :D

Ich würde Ruten die preislich zw. 100 und 200 €uropas liegen auch nicht als billig bezeichnen. Da sind welche dabei, die keinen Deut schlechter sind als als höherpreisige aber wie sagt man? Wer hat der kann.

Und dafür gibts ja dann eben Luxus, damit eben auch die Leute ihr Geld loswerden, die es im Überfluss haben.

Schauen wir mal ob noch mehr Erfahrungen kommen bzgl. Rutenerschlaffung.
 
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Zander1991

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Hallo in die Runde,

ich habe vor einigen Jahren eine Sportex Black Stream in 40 Gramm zum Zander- (und gelegentlich Hecht-) angeln benutzt und nach 3 bis 4 Jahren war die Sptize einfach "durch". War früher extrem steif und zum Schluss wäre sie eher eine Wobblerrute gewesen. Den größten "Alterssprung" hatte die Rute nach einer Woche am Ebro, viele Zander, Holz und natürlich einige Wallerdrills. Danach war die Rute wie ausgewechselt.
Zur Einordnung: Rute lag im 100 Euro Preisbereich
 

Heiner

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Na zumindestens weißte jetzt dass ein höher Preis kein Garant für Qualität ist. :D

Ich würde Ruten die preislich zw. 100 und 200 €uropas liegen auch nicht als billig bezeichnen. Da sind welche dabei, die keinen Deut schlechter sind als als höherpreisige aber wie sagt man? Wer hat der kann.

Und dafür gibts ja dann eben Luxus, damit eben auch die Leute ihr Geld loswerden, die im Überfluss haben.

Schauen wir mal ob noch mehr Erfahrungen kommen bzgl. Rutenerschlaffung.

Na, na, nun komm mal wieder runter. Wenn ich billig sage, sage ich damit nicht, dass die alle scheiße sind. Ich kaufe nur nichts in der Klasse, sondern gebe mehr aus. Dass auch darunter Gurken sein können, ist mir keineswegs neu.

Allerdings gebe ich auch keine Riesensummen für schwachsinnige Blechkisten mit vier Rädern darunter aus, sondern fahre einen kostengünstigen Kleinwagen und lebe auch sonst nicht auf großem Fuß. Die Angelei ist die einzige Sparte, wo ich mir mehr leiste.

Und im Gegensatz zu einigen anderen hier stopfe ich mir nicht kaufsüchtig meinen ganzen Keller mit Tackle voll, sondern kaufe lieber wenig, aber dafür erstklassiges Zeug. Comprende, amigo?

Nebenbei: Ich sage dir ja auch nicht, dass du, wenn du mehr Geld willst, eben weniger Zeit am Wasser vertrödeln solltest, sondern mehr arbeiten gehen musst. Also komm mir bitte nicht in diesem Ton.
 
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Castovich

Finesse-Fux
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Na zumindestens weißte jetzt dass ein höher Preis kein Garant für Qualität ist. :D

Ich würde Ruten die preislich zw. 100 und 200 €uropas liegen auch nicht als billig bezeichnen. Da sind welche dabei, die keinen Deut schlechter sind als als höherpreisige aber wie sagt man? Wer hat der kann.

Und dafür gibts ja dann eben Luxus, damit eben auch die Leute ihr Geld loswerden, die im Überfluss haben.

Schauen wir mal ob noch mehr Erfahrungen kommen bzgl. Rutenerschlaffung.

Naja.. höhere Qualität kostet meistens eben mehr. Es gibt immer mal nen P/L-Wunder aber in den meisten Bereichen im Leben ist das eben quasi-Gesetz. Wer besseres haben will muss mehr hinlegen.
Das gleich mit Geld im Überfluss abzutun halte ich für arg kurzsichtig.

Die Frage ist doch was einem wieviel wert ist und wofür man sein Geld ausgibt.

Der eine kauft teures Tackle, der andere will 6 Zylinder. Der nächste wohnt lieber gross oder macht teure Urlaube.
Was das mit Geld im Überfluss zu tun haben soll versteh ich nicht ganz. Ich glaube nicht dass die Leute hier mit edlem Tackle allesamt lächerlich reiche Upperclass Subjekte sind. Eher Enthusiasten die sich gerne mal was feines leisten und dafür in anderen Bereichen entweder Abstriche machen bzw. ihr Budget sinnvoll für das einsetzen, was ihnen wichtig ist.
 

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