Noike Seiten 64M, Abu Revo SLC IB7 und 16Lbs Castaway am Wasser

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Angelspass

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Hallo,

nachdem ich mich in den letzten 10 Tagen mehr dem Schreiben übers angeln gewidmet habe als selber am Wasser zu sein konnte ich heute meine neue Kombo das erste mal an den Kanal ausführen.

Kleiner See, schöner Tag, die Noike Seiten 64M

„Noike“ heißt übersetzt in etwa kleiner See, Seiten „schöner Tag“, das passt.

Als ich in dem Post von Lurenatic gelesen habe das es noch eine MC 64M gibt habe ich sofort schwitzige Hände bekommen. Ich kenne ja die 68L und die 610M und die 64 M schien mir wie geschaffen für die von mir so geliebten Köder, Blinker. Lange Rede, kurzer Sinn, ich habe mein Tacklesparschwein geschlachtet, bin zu Lurenatic gefahren und habe sie abgeholt.

Die Verarbeitung der Noike Ruten ist eine ganz eigene Liga. Puristisch, blanker Carbon, perfekte Wicklungen, perfekt ausgewogen und ausbalanciert, edler Kork -da stehe ich bei Ruten drauf- und ein Griff wie für meine Hände gemacht.

Die Rollenfrage

Bisher hatte ich an BCs die Metanium 2013 und die Aldebaran BFS XG Limited, damit war und bin ich sehr zufrieden. Aber irgendwie stehe ich bei BCs auf ABU, die liegen mir persönlich besser, nicht wegen rationaler Fakten sondern rein subjektiv. Sie sind etwas kleiner, haben etwas kleinere Rollenfüße und sitzen damit einen Tick weiter hinten, ich kann sie einfach besser greifen.

Was tun? Klar, scorpion1 (Martin) fragen was er dazu meint. Wir kennen uns ja persönlich, die Antwort kam prompt und meine erste Wahl wurde bestätigt, es sollte eine ABU Revo SLC IB7 werden. Danke Martin!

Die Verbindung

Stroft hin, Falcon Silk und EVO her, alles nicht optimal für mich, ich wollte etwas neues ausprobieren und habe von Lurenatic die 16 Lbs Castaway mitgenommen. Ich empfinde die Castaway als recht glatt, geschmeidig aber nicht zu weich, sie ist halt speziell für BC gemacht und das spürt man schon beim befingern.

Am Wasser


Trotz drückender Hitze war ich heute nicht mehr zu halten, raus aus dem Büro und ab an den Kanal. Erstmal P/C (Pommes/Currywurst) einwerfen, mit ner Cola nachspülen, dann habe ich die 64M aus dem Auto geholt, ein 6 KG FC Vorfach angeknotet, einen Snap angeknotet und 11 Gramm Sense von Crazy Fish dran.
Nun hieß es erstmal die Rolle einzustellen, so habe ich es gelernt. Fliehkraftbremse komplett aus, Rolle öffnen und die Spulenbremse langsam zudrehen bis der Köder langsam absinkt, sobald er auf dem Boden ankommt soll die Spule sich nicht mehr drehen. Passt, nun die Fliehkraftbremse auf 3/4 zu und es folgte ein zaghafter erster Wurf, gute 20 Meter, OK für den Anfang.

Überkopfwurf, seitlicher Rollwurf, egal wie ich es gemacht habe, dieser Seiten Blank nimmt mir die Arbeit ab. Diese Aufladung, diese Schnelligkeit und Rückstellgeschwindigkeit, das Teil ist wie eine Feder und feuerte meinen Sense bald auf 30 bis 35 Meter. Der Blank ist sofort wieder gerade, da schwingt nichts, aber auch gar nichts nach.

Klar habe ich dann an den Bremsen gespielt, die Fliehkraftbremse immer weiter geöffnet, danach die Spulenbremse, beides mit Klicker so das man es fein justieren kann.

Die Wurfweiten nahmen zu, mein Mut ebenso, die Schritte wurden größer und ich habe dann mal die Spulenbremse drei Klicks weiter aufgemacht und mal so richtig voll durchgezogen. Der Blinker flog und flog und flog, aber er nahm keine Schnur mehr mit. Warum nicht? Klemmer, der Knoten am Snap war geplatzt, selbst Schuld André.
Danach habe ich noch eine Spinner/Wobbleshad Kreation getestet, die Teile seht ihr hier.
http://www.barsch-alarm.de/showthre...-Thread/page29&p=406847&viewfull=1#post406847
Auch davon habe ich später noch einen durch Mut, nein Übermut, verloren. Wieder selbst Schuld André..., irgendwann lerne ich es vielleicht.

Was ich am Ende dieses viel zu kurzen Angeltages schon sagen kann ist das die Seiten all meine Erwartungen mehr als erfüllt hat, die 64M scheint für mein bevorzugtes Köderspektrum die optimale BC-Rute zu sein. Später waren Würfe mit 40 bis 42 Meter und einem 10 Gramm Köder locker drin, geworfen quasi nur aus dem Handgelenk und durch die Aufladung des Blanks, das ganze bei Gegenwind. Genial, viel mehr schaffe ich mit der Spinning auch nicht.

Die Abu Revo SLC IB7 scheint mir die perfekte Partnerin für die 64M zu sein, sie ist sehr fein einstellbar, jedoch liegen Wohl und Wehe sehr eng beieinander.
Dabei ist die Spulenbremse der entscheidende Teil, ein Klick zu weit auf und es gibt Chaos, ein Klick zu weit zu und es kostet zwei bis drei Meter. Der Übergang zum Grenzbereich ist sehr eng, aber für erste Mal am Wasser fand ich die Ergebnisse mehr als OK. Dennoch, ich fahre mit der Erkenntnis heim das ich noch sehr viel zu lernen und zu üben habe.

Die Castaway hat mich wirklich positiv überrascht. Ich war ja erst skeptisch, fische ich doch seit Jahren fast ausschließlich Stroft GTP-S und Falcon Silk.
Jetzt schon kann ich mit Sicherheit sagen das die Castaway auf der Rolle bleiben wird, die Tragkraft stimmt, sie lässt sich gut knoten und stressfrei werfen, Getüddel lässt sich einfach entfernen ohne die Schnur zu verletzen, wie für die BC gemacht, so ist es ja auch.

Ich hoffe das scorpion1 die Kombo bald mal fischen und ein anständiges Review dazu machen kann, mit harten Fakten, sachlich, kurz und knackig wie wir es von ihm kennen und nicht so ein Geschreibsel wie ich es hier von mir gebe...

Gruß

André
 
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Angelspass

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Top Bericht danke !


Danke für die Blumen!

Hallo,

heute war es wieder Zeit für "kleiner See und schöner Tag", es ging an den Vereinstümpel.

Bei herrlichem Wetter wollte ich werfen üben und Barsche fangen. Nach dem Ergebnis vom 31.08. hatte ich mir fest vorgenommen die Baitcasterei diesmal anders anzugehen, vor allem disziplinierter und mit weniger Übermut.

Als ich gegen Mittag am See ankam war ich erstmal happy das es leer war, so konnte ich mich nicht blamieren. Egal, wir haben ja alle mal angefangen, Rute und Rolle hatte ich daheim schon vorbereitet, die Köderboxen waren gepackt und ich begann mit einem 11 Gramm Sense von Crazy Fisch in der Farbe 9.1. Rolle einstellen, diesmal die Spulenhemmung einen Klick weiter zu, seitlicher Rollwurf und über Kopf, das klappte alles gut.

Erste Versuche


Die Wurfweiten waren bei Gegenwind OK, gute 30 Meter. Nachdem ich den Platz gewechselt und damit den Wind im Rücken hatte waren es gut 35 Meter. OK, aber nicht wirklich gut, da musste mehr drin sein.

Meine Versuche am Kanal hatten mit zwei Köderverlusten geendet, der Weg zu mehr Wurfweite musste ein anderer sein. Also habe ich die Rolle in Ruhe gelassen und mir die Worte von Scorpion1 ins Gedächtnis gerufen. "..die Rute macht das... aufladen...runde geschmeidige Bewegungen...", nun, das klingt eher nach Ballett als nach angeln aber irgendwas muss ja dran sein.

Aber wie setze ich das um?

Ich habe mir auf der anderen Seite des Sees einen Punkt zum anfixieren gesucht, die Rute halte ich in der 10:00 Uhr Position, sie zeigt genau auf diesen Punkt. Der Sense hängt an einem etwa 40-45 cm langen Pendel. Mit einer gleichförmigen Bewegung ziehe ich die Rute über Kopf immer schneller werdend nach hinten, für Außenstehende muss das aussehen als wollte ich den Köder rückwärts in den Wald werfen. Der Sense fliegt nach hinten, ich folge mit der Rute noch ein Stück bis etwa zur 14:00 Uhr-Position und der Sense zieht mir die Rute so richtig auf Spannung.

In dem Moment wenn die Spannung am größten ist beschleunige ich gleichmäßig aber forciert und immer schneller werdend die Seiten nach vorn. Der Sense "überholt" die Rute und ich lasse los, führe die Rute wieder in die Ausgangsposition und schaue zu wie der Sense fliegt und fliegt und fliegt, etwa 45 Meter weit. Zwischen "aufladen" (dem werfen nach hinten) und dem auswerfen lasse ich keine Pause, die Seiten "sagt" mir irgendwie wann es soweit ist nach vorne durchzuziehen.

Gilt das für alle Köder?


Natürlich habe ich später auch noch andere Köder probiert, die Spinner mit Wobble Shad aus dem "Bastelbeitrag" aber auch einen 7,5 cm Lieblingsköder in Firetiger mit einem 7,5 Gramm Jigkopf. Je nach Köderart und Ködergewicht sind die Punkte an denen ich auflade, beschleunige und loslasse andere, aber das hatte ich sehr schnell raus. Der LK am Jig ist "giftig", der Sense "hart" und der Spinner-Shad mags gefühlvoll.

Die Rolle der Rolle

Das einzige was ich an der Rolle geändert habe war die Einstellung der Magnetbremse, beim LK war die etwa 1/4, beim Sense etwa 1/2 und beim Spinner-Shad etwa 3/4 zu. Ich meine auch zu wissen warum, der LK am Jig verliert im Flug weniger an Geschwindigkeit als der Sense und der Spinner-Shad verliert recht viel an Geschwindigkeit, mit der Magnetbramse kann ich das Bremsverhalten der Rolle daran anpassen.

Später habe ich sogar die Spulenbremse noch einen Klick mehr zugedreht, ein PLUS an Sicherheit bei dem mittlerweile böigen Wind aus verschiedenen Richtungen, die Wurfweiten wurden im Laufe das Tages dennoch immer besser.

Die Belohnung


Der See hat mich für meine Bemühungen auch reichlich belohnt. Es gab zwei Barsche um die 30 auf den Sense, zwei weitere auf den Spinner-Shad und einen schönen dicken mit knapp 40cm auf den LK.

Mein Blick auf die Seiten mit der SLC IB7

Die Bisse kommen total trocken in der Hand an, selbst die kleinen haben an der Kombo richtig Spaß gemacht, die Rückmeldung und die Übertragung der Seiten ist einfach sensationell, Köderführung und Anschlag funzen aus dem Handgelenk, die Rolle ist superleicht und lässt sich prima greifen, die Kombo sitzt und passt mir wie ein Maßanzug.

Etwas gelernt?

Als Erkenntisgewinn nehme ich mit das ich mich auf die Seiten, die SLC und die castaway wirklich verlassen kann. Wenn etwas schief läuft liegt es sicher nicht daran sondern an mir selbst.

Beim nächstem Mal am Wasser werde ich vor dem ersten Wurf in mich gehen, überlegen was ich heute wie gemacht habe, was gut lief und was weniger gut und werde versuchen genau da anzusetzen um die Bewegungen noch harmonischer, noch runder zu machen und die Rute noch besser aufzuladen.

Ich bin heute schon mit einem guten Gefühl gefahren, war es doch ein schöner und erfolgreicher Angeltag.

Es gibt da noch so viel zu lernen und zu üben, zumindest das weiß ich sicher.

Gruß

André
 
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- Boris -

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Nur mal so als Anregung: Wenn es die Vegetation zulässt, bevorzuge ich persönlich das seitliche Werfen (keine Ahnung, wie die exakte Bezeichnung lautet) und führe die Rute ähnlich ich einen Tennisschläger.
Dadurch wird die Bewegung ganz automatisch rund. Das funktioniert am besten mit Ruten, die sich auch schön aufladen und nicht zu steif sind.

Beim Überkopfwurf spare ich mir das Aufladen durch Zurückschwingen und beschleunige stattdessen indem ich beim Vorwärtschwung zusätzlich mit der linken Hand am unteren Griffende ziehe bzw drücke (schwer zu erklären - aber man merkt dabei sehr gut, wie sich der Blank zunehmend auflädt). Das funktioniert bei relativ steifen Blanks ziemlich gut, sofern der Reargrip lang genug ist. Bei relativ weichen Blanks kann man sich den Zauber sparen.

Naja - und die Pendellänge mache ich vom Gewicht des Ködern und dem Wurfgewicht der Rute abhängig. Wenn das Ködergewicht am oberen Ende des Wurfgewichts ist, mache ich den Pendel möglichst kurz - und mit einem längeren Pendel kann man das untere Wurfgewicht besser ausnutzen.

Ansonsten schöne Rute und interessante Rolle. Ich tendiere eher zur ALC (weil durch den Alurahmen vermutlich universeller) und gäbe es die Seiten auch in mehrteiligig hätte ich wahrscheinlich auch nicht widerstehen können.
 
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scorpion1

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Jopp seitliche würfe sind immer runder da du beim seitlichen werfen keine Unterbrechung hast wie sie beim überkopfwurf in dem moment wo der bait über deinem Kopf ist .. deswegen führe ich auch Überkopfwürfe immer leicht seitlich aus und nie strikt über dem kopf.

Würfe anhand von texten zu erklären ist immer recht mühselig ... mit Videos geht das ganze besser mit leichter slow mo dazu..

Geht natürlich nur wenn grad ein Kollege oder die frau zur Stelle ist um zu filmen

Nur mal so als Anregung: Wenn es die Vegetation zulässt, bevorzuge ich persönlich das seitliche Werfen (keine Ahnung, wie die exakte Bezeichnung lautet) und führe die Rute ähnlich ich einen Tennisschläger.
Dadurch wird die Bewegung ganz automatisch rund. Das funktioniert am besten mit Ruten, die sich auch schön aufladen und nicht zu steif sind.

Beim Überkopfwurf spare ich mir das Aufladen durch Zurückschwingen und beschleunige stattdessen indem ich beim Vorwärtschwung zusätzlich mit der linken Hand am unteren Griffende ziehe drücke (schwer zu erklären - aber man merkt dabei sehr gut, wie sich der Blank zunehmend auflädt). Das funktioniert bei relativ steifen Blanks ziemlich gut, sofern der Reargrip lang genug ist. Bei relativ weichen Blanks kann man sich den Zauber sparen.

Ansonsten schöne Rute und interessante Rolle. Ich tendiere eher zur ALC (weil durch den Alurahmen vermutlich universeller) und gäbe es die Seiten auch in mehrteiligig hätte ich wahrscheinlich auch nicht widerstehen können.
 

Angelspass

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Guten Morgen zusammen,

@B o r is & Scorpion1: Danke für die Tips!

Klar, den seitlichen Rollwurf zum Beispiel mache ich auch gern, ebenso stelle ich die Rute beim Wurf über Kopf leicht schräg, vlt so 70 Grad.
Allerdings leidet bei seitlichen Würfen die Präzision, d.h. der Köder trifft nicht da auf wo ich will sondern 1-2 Meter links oder rechts daneben. Reine Übungssache, keine Frage.

Anfangs hatte ich nach einer Stunde BC immer fette Schmerzen in der Schulter. Dann war ich vorletzte Woche bei einem befreundeten Therapeuten (Physio und Sport), habe ihm gezeigt wie ich werfe und wo es dann weh tut, der hat meinen Arm gedreht und einmal richtig geführt. Seitdem habe ich null Probleme mehr und kann einen ganzen Tag ermüdungsfrei und ohne Schultereffekte mit der BC werfen und fischen.

Gruß

André
 
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Marc@BA

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Funktioniert der Marktplatz immer noch bei über 50 Posts? Dachte man benötigt inzwischen ein positives Renommee :p
 

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