Hecht / Wels Spagat BC-Rute

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Quantum

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Hallo,
wie der Titel schon sagt suche ich eine BC-Rute mit der ich auf Hecht mit Verschiedenen Ködern, wie z.B. Gummis von 18 bis 25 cm und Jerks um die 70gr angeln kann. Zusätzlich möchte ich aber im neuen Jahr das erste Mal gezielt mit Kunstködern auf Wels fischen. Hier möchte ich neben besagten Gummiködern vorallem große Blinker und Spinner benutzen.
Mir ist durchaus bewusst das man eigentlich keine Kompromisse machen sollte wenn es gezielt auf Wels geht, jedoch denke ich das ich so die Chance habe mich in Materie einzuarbeiten und zu gucken ob mir diese Angelei überhaupt zusagt.
Gewässer sind ein großer und sehr tiefer See der vom Boot aus befischt wird und der Rhein, hier allerdings vom Ufer aus.
Ich suche also eine Rute bis max. 2,40m um auch noch Jerks führen zu können und am liebsten eine Rute die Trotz des hohen WGs noch eine gewisse Aktion aufweist, also kein reines Brett (ich hoffe es ist verständlich was ich meine). Als Rolle wird eine Abu Revo Toro 51 zum Einsatz kommen.
Preislich sollte sie wenn möglich unter 150€ bleiben.

Jetzt meine Frage an euch, ist das Vorhaben überhaupt halbwegs sinnvoll zu vereinen und wenn ja welche Ruten könnt ihr empfehlen?

Ich habe mir natürlich auch schon ein paar Gedanken gemacht und habe die Abu Garcia Volatile Pike 802 XH 50-200 gr. Wg ins Auge gefasst. Gibt es dazu schon Erfahrungen?

Lg und einen guten Start ins neue Jahr!
Jonas
 

Einstein

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Moin Jonas,
da Hecht und Waller meine bevorzugten Zielfische sind, versuche ich mal meinen Teil dazu beizutragen.

Erstmal zu den Gummiködern:
Die von dir genannten Gummiköder fische ich noch mit der Stationärrolle. 2,55m lange Rute, 60-120g Wurfgewicht, Kategorie "beringter Besenstiel". Diese Köder an einer BC zu fischen ist sicherlich möglich. Mir würde sich dann die Frage bestellen, ob du die Köder klassisch am Grund fischen willst, also jiggen, oder ob du die Köder nur leiern willst, also eher in Richtung Swimbaits. Viele Leute bevorzugen beim Jiggen eine andere Rutenaktion als beim Fischen von Swimbaits.
Die meisten Swimbaitruten auf dem Markt besitzen eine Länge von rund 2,40m, so wie auch die von dir genannte Rute. Abweichungen nach oben und unten in der Länge gibt es einige. Wichtig ist eine gewisse Grifflänge, die das Werfen bedeutend erleichtert. Bei schwereren Ködern wird dies noch wichtiger. Viele Leute lassen die Griffe ihrer schweren Swimbaitruten auf circa 45-50cm verlängern.
Soll gejiggt werden, würde ich auch zu einem Griff mit "einer gewissen Länge" tendieren.

Zum Jiggen derartiger Köder bevorzugen viele Leute Stationärrollen mit einer Übersetzung von circa 5:1. Bei höheren Übersetzungen, Stradic circa 6:1, wird der Widerstand beim Ankurbeln schon bedeutend größer und für manche ist dies zu unangenehm. Zumal man beim Jiggen bei jedem Wurf ja recht oft von Neuem ankurbelt. Sollen Swimbaits mit der Statio gefischt werden, ist die Übersetzung nicht von so großer Bedeutung. Es wird pro Wurf viel seltener von Neuem angekurbelt. Ich fische ebenfalls eine Rolle mit einer 5:1 Übersetzung.
Beim Jiggen mit der BC verwenden die meisten wohl eine hohe Übersetzung. Man kann damit leichter den Kontakt zum Köder halten. Swimbaits der von dir genannten Größe fischen viele noch mit einer BC mit hoher Übersetzung von circa 6,4:1. Diese Köder haben ja noch einen recht geringen Wasserwiderstand. Bei schwereren Swimbaits verwenden einige dann aber eine geringere Übersetzung von circa 5,4:1.
Mir fällt es etwas schwer eine konkrete Empfehlung auszusprechen. Auf der einen Seite die guten Erfahrungen mit der niedrigen Übersetzung bei der Statio beim Jiggen, auf der anderen Seite dürfte, da du eine BC haben willst, eine hohe Übersetzung beim Jiggen besser sein. Da du bereits eine Rolle hast, erübrigt sich die Frage nach der Übersetzung der Rolle wohl.


Nun zu den Jerks:
Jerks werden zumeist an Ruten um 2m Länge gefischt. Ein nicht allzu langer Griff ist für die Köderführung förderlich. Das beißt sich mit der Anforderung an den Griff einer Swimbaitrute.
Ich habe mal ein paar Würfe mit einem 23er Shad an einer klassischen Jerke von 2,10m gemacht. Hat keine Freude bereitet...

Bei der Rolle würde ich bei Jerks der von dir genannten Größe zu einer BC mit hoher Übersetzung tendieren. Da die Rolle bereits vorhanden ist, erübrigt sich die Frage wohl wieder.


Zu den von dir genannten Blechködern:
Deine Rolle mit samt ihrer normalen Übersetzung dürfte passen. Je nach Größe und Gewicht der Blechköder wäre eine hohe Übersetzung von 6,4:1 nicht angenehm zu fischen.

Rutentechnisch ist die von dir genannte Länge von 2,40m ok. Da Blechköder zumeist geleiert werden, würde ich einen längeren Griff wie bei der Gummirute empfehlen. Blechköder machen ordentlich Druck und man kann so schön den Griff unterm Arm einklemmen. Beißt sich aber erneut mit den Griffanforderungen an eine Jerkbaitrute.


Nun zu deinen Gewässern:
Im See mit Boot sehe ich kein Problem einen Waller auszudrillen. Das gelingt mit so ziemlich jeder Rute ab 100g Wurfgewicht. Einfach über den Waller pumpen und dann "vertikal drillen". Früher oder später wird er müde. Krasse Hindernisse, wie versunkende Bäume, mal außen vor. Da muss man ein wenig aufpassen und entsprechend starkes Gerät ist dann eventuell zweckmäßiger.

Beim Rhein sehe ich schon eher ein Problem. In einem Altarm dürfte das bei nicht allzu vielen Hindernissen noch gut gehen. Am Hauptstrom sage ich ganz klar: Keine Chance! Ein Waller von 1,50m und mehr nimmt dir alles auseinander, wenn er will. Deine Rolle wird es abkönnen, mit der Rute wirst du den Fisch jedoch nicht unter Kontrolle bekommen. Er wird dir ordentlich Schnur von der Rolle ziehen und irgendwann wird sie von der Steinpackung gekappt werden. Ich war selber dabei, als eine 50er Geflochtene mit 80kg Tragkraft und sehr guter Qualität bereits beim Biss/der ersten Flucht an der Steinpackung des Rheins durch war. Man hört zwar immer wieder von Zanderanglern, die Waller an ihren leichten Ruten gebändigt kriegen. Zumeist sind dies aber kleine Waller von rund einem Meter. Größere Fische werden im Regelfall durch Materialversagen verloren. Die Zahl der verlorenen Waller, ab sagen wir mal 1,50m, dürfte um einiges Größer sein als die Zahl der erfolgreich gelandeten Fische.

Selbst mit meiner Dreamtackle Swimbait 300g (reales/optimales Wurfgewicht wohl eher 200g) will ich keinen ordentlichen Rheinwaller drillen wollen.


Unterm Strich würde ich sagen, dass das eher schwierig wird. Soll aber auch nur meine Sicht der Dinge sein. Vllt sehen das andere Leute etwas anders. Wenn du noch etwas genauer auf deine Köder (v.a. Jiggen oder doch eher Swimbaitfischerei) und den Rhein (Altrhein/Hauptstrom) eingehst und gegebenenfalls ein paar Abstriche machst, versuche ich gerne weiter zu helfen. Nenn mal konkret ein paar Köder mit Gewicht, Größe und Länge. Vor allem dürfte das bei den Spinnern wichtig sein.

Eine Frage hätte ich noch: Handelt es sich bei deiner Rolle um die mit der normalen Übersetzung oder um die HS?

Gruß Marius
 
S

scorpion1

Gast
Illex Delivrance Wild Dog wäre mir jetzt spontan eingefallen aber da musst du bedeutend tiefer in die Tasche greifen
 

Quantum

Twitch-Titan
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Hallo und vielen Dank schon mal für die sehr ausführliche Antwort!

- Zu der Köderführung:
Es wird eher Richtung Swimbait gehen, was allerdings nicht heißt dass nicht auch mal im Mittwlwasser gejigt wird.
- Zur Rolle/Übersetzung:
Es ist die ganz normale Toro 5,4;1. mit der habe ich auch vorher schon besagte Köder an einer Jerke testweise gefischt, und bis auf die Unpassende Rute hat das für mich sehr gut funktioniert.
- Grifglänge/Abstiche: Also am ehesten könnte ich ja den Abstrich beim Jerken machen, da ich das eh nur sehr selten betreibe und auch nicht gerade zu meinen Lieblingsdiszieplinen gehört.
Sprich für den Rest wäre also ein längerer Griff von Vorteil.
- Zum Gewässer: Den Hechten wird hauptsächlich im See nachgestellt, den Wallern im Rhein. Hier bevorzugt eine große Hafeneinfahrt mit viel Platz am Ufer (hier konnte ich nämlich meinen ersten Welskontakt verbuchen, allerdings an der Zanderrute), Altarme gibt es hier jedoch auch. Da ich aber meine ersten Versuche auf Wels wagen möchte kann ich noch nichts genaues zu den tatsächlichen späteren Fangplätzen sagen.
- Verwendete Köder: Fox Pro Shads in 18-25 cm mit 14-21 gr Köpfen, 20cm Sandras mit selbigen Köpfen und große Blinker und Spinner, die jedoch noch angeschafft werden müssen. Hier dachte ich Z.B. an die Modelle von Zeck bis 100 gr.

So ich hoffe es ist alles verständlich und ich habe nichts vergessen.
Danke nochmal!

Jonas
 

Einstein

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Moin,
manchmal missbrauche ich meine Swimbaitrute samt 61er Toro auch zum jiggen. Nicht optimal, aber für zwischendurch ausreichend.

Wenn du mit der Übersetzung gut zurecht kommst, dann ist´s ja umso besser!

Wenn du auf die Jerks halbwegs verzichten kannst, ist die Tendenz zum längeren Griff sicherlich besser. Wie lang genau, dass hängt vom persönlichem Geschmack und deinen körperlichen Gegebenheiten ab. Recht kleinen Personen sind überdimensional lange Griffe meist zu unhandlich. Große Personen werden mit sehr kurzen Griffen auch oft nicht glücklich. Als Richtwert würde ich mal rund 40cm für die genannten Gewichte anpeilen.
Ein Tipp noch bezüglich der Jerks: Es gibt einige Jerks auf dem Markt, die bereits beim Einkurbeln gut im Zickzack-Kurs laufen. Durch Tempowechsel und Pausen kann man den Lauf zusätzlich beeinflussen. Der Griff wird dabei wie beim Swimbaitfischen unterm Arm eingeklemmt. Vorteil sind große Wurfweiten, da Jerks i.d.R. sehr gut fliegen, und trotzdem ist eine langsame Köderführung im Flachwasser möglich (schwimmende oder nur langsam sinkende Jerks). Ein typischer Jerk, der bereits beim Kurbeln gut läuft, ist der Slider von Salmo. Für dein Vorhaben am besten die 12cm Version.

Solange du nicht direkt im Hauptstrom und an Hindernissen auf Waller fischst, dürfte das für den Anfang passen. Findest du Gefallen am Wallerspinnfischen, kannst du dir ja immernoch eine echte Wallerspinne zulegen.

Eine konkrete Rutenempfehlung anhand von eigenen Erfahrungen habe ich leider nicht für dich. Die von dir genannten Köder fische ich wie bereits erwähnt mit der Stationärrolle. Für alles schwerere nehme ich eine Dreamtackle Swimbait 300g, 2,40m lang.

Vllt als ersten Anhaltspunkt:
- Dreamtackle Swimbait 200g, 2,60m lang. Das Wurfgewicht soll wohl ein wenig übertrieben sein und ich habe sie selber noch nicht in den Händen gehabt. Wenn sie wie die 300er, nur leichter und etwas länger ist, könnte das passen. Eventuell ist die was für dich.
- Savage Gear MPP 2,44m 160g: Fischt ein Kumpel mit Gummiködern deiner Kategorie. Er ist absolut zufrieden. Ich habe sie mal Probe geworfen. Für das Geld eine gute Rute wie ich finde.

Beide Ruten liegen unter den von dir angegeben 150€. Für 150€ kriegst du sicherlich eine höherwertige Rute als die von mir genannten. Da müssen dir jetzt aber andere weiterhelfen, habe in der Preiskategorie keinen wirklichen Überblick.

Weißt du schon, welche Schnurstärke du fischen willst?

Gruß Marius
 

köderkunst77

Finesse-Fux
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Ich melde mich jetzt mal auch recht dezent zu der Thematik. Vorweg finde ich es sehr gut wenn jemand neue Wege beschreitet u. etwas anderes verscucht wie es die breite Masse macht dafür schonmal respekt. Ich halte das unterfangen auch für möglich bei entsprechender Ausrüstung auch bei größeren fischen. Es hängt mehr davon ab wie schon von Einstein beschrieben in welcher Positon du dich befindest. Ich beschäftige mich seit etwas mehr als 1,5 Jahren mit nichts anderem mehr als dem gezielten Wallerspinnfischen in Deutschland und konnte bereits viel lernen und erste Erfolge verbuchen. Wenn du in der in der Positon bist wie z.B vom Bellyboat normalen Boot oder keinerlei struktur am Boden hast kannst du auch bessere Exemplare bezwingen. Am Second-Button vom Ufer zählt nur Power seitens des Jägers und da wirst du bei einer besseren Kategorie sicherlich den Kürzeren ziehen. Grundlegend nicht wirklich die schlechteste Idee es sei nur gesagt, das wir mit schweren Tunfischcombos losziehen und ich mehrmals Live dabei war wie material an seine Grenzen gestoßen ist... Aktiv auf wels ist kein Kindergeburtstag. Darum sei die Positon deinerseits gut gewählt wo du die Köderpräsentation startest. ;-) Gruß Patrick
 

Quantum

Twitch-Titan
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Wow!
Ich muss erstmal loswerden das ich echt begeistert über den Umfang und Inhalt eurer Antworten bin, vielen Dank dafür!
Ich lese allerdings auch genau die Skepsis heraus die ich bei mir selber finde.
Mir ist es unheimlich wichtig mein Hobby nicht auf Kosten eines anderen Lebewesen auszuüben. Das ist beim Angeln natürlich immer ein Spagat, allerdings versuche ich alles so auszulegen das es für den Fisch so schonend wie möglich ist. Und hier sehe ich das Problem! Ich habe wohl die Kraft eines solchen Welses unterschätzt und wenn ich hier an gerissene Schnüre und Köder denke die den halben Mund des Fisches zutackern, dann denke ich das es nicht der richtige Weg ist und nicht die Stelle zum Sparen. Zudem möchte ich natürlich auch Spaß beim angeln haben und dafür sollte man in sein Gerät vertrauen können. Zudem möchte ich in meiner Platzwahl nicht so stark eingeschränkt sein und ein Boot habe ich auf dem Rhein ja leider nicht zur Verfügung.
Deshalb werde ich die Combos wohl aufteilen.
@Marius, deine Tipps sind echt super und ich werde sie bei der Wahl meiner neuen Hechtrute berücksichtigen und mich jetzt erstmal mit deinen Empfehlungen auseinander setzten, die echt vielversprechend aussehen. Zudem habe ich so auch die Möglich einen Ticken "leichter" zu fischen und kann meine Rute ohne Bedenken genau auf meine Ansprüche abstimmen.
Dank dir weis ich ja jetzt auch worauf ich achten muss.

Beim Thema Welstackle stehe ich natürlich noch ganz am Anfang aber ich bin mich fleißig am einlesen und bin natürlich trotzdem für jeden Tipp und jede Empfehlung sehr dankbar.

Ich denke so bin ich insgesamt breiter aufgestellt, am Ende auch glücklicher mit meinem Gerät und habe jetzt schon eines gelärnt, nämlich das ich den Wels nicht unterschätzen darf.

Eine Frage habe ich aber schon, bin ich blind oder gibt es keine Welsspinnruten mit trigger? Gerade bei dieser schweren Angelei habe ich vermutet das Multis bevorzugt eingesetzt werden. Dem scheint nicht so, warum ist das so?
Lg Jonas
 
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Einstein

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Moin Jonas,
das ist die beste Entscheidung, dein Vorhaben auf zwei Combos aufzuteilen.
Die Stufe vom Hecht zum Waller ist beutend größer als vom Zander zum Hecht. Das unterschätzen viele, ich anfangs auch!
Wirklich kapitale Zander haben 90-100cm und ich sage mal 10kg, große Hechte deutlich über einen Meter und noch ein paar Kilo mehr. Das ist, je nach Gewässer, vllt gerade mal die Durchschnittsgröße bei den Wallern.

Mit zwei Combos kannst du deine Seehechte optimal befischen und musst keine Abstriche bei der Stellenwahl beim Wallerangeln machen.

Du kannst dir für den Anfang deiner Wallerfischerei ja eine ordentliche Gebrauchtcombo zulegen. Wenn dir die Sache gefällt, kannst du die Combo weiterfischen oder dich nach was höherwertigem umschauen. Ist Wallerspinnfischen nichts für dich, kannst du die Combo mit recht wenig finanziellem Verlust wieder verkaufen und gut ist. Eine "billige Combo für den Anfang zum Ausprobieren" wird mit Fischverlusten bestraft werden und derartiges Billigtackle wird man auch nur schwer wieder los.

...
Eine Frage habe ich aber schon, bin ich blind oder gibt es keine Welsspinnruten mit trigger? Gerade bei dieser schweren Angelei habe ich vermutet das Multis bevorzugt eingesetzt werden. Dem scheint nicht so, warum ist das so?
...
Es gibt Wallerspinnruten mit Trigger, aber nur recht wenige.


Die Hechtangler brauchen Multis vor allem bei Ködern von deutlich über 100g. Die Schnur würde sonst beim Wurf eines großen Gummiköders mit der Stationärrolle in den Finger einschneiden, was sehr unangenehm ist. Geht es dann in Richtung 150g und mehr (was für die gezielte Großhechtangelei nichts ungewöhnliches ist), bräuchte man einen Titanfinger. Die Power des verwendeten Gerätes wird nicht wegen der Kampfkraft der Hechte, sondern wegen dem Umgang mit den großen Ködern benötigt. Für das Werfen der Köder braucht man eine entsprechende Rute, nehmen wir mal 6oz an. Damit kriegt man den Köder ordentlich geworfen und bei geschlossener Bremse kommen die Anhiebe auch sauber durch. Der Drill ist eher kurz und unspektakulär, der Hecht wird mehr oder weniger eingekurbelt. Eine entsprechende Schnur von sagen wir mal 50lbs wird benötigt, damit bei einem Backlash die Schnur nicht von den 150g+, die sich im Flug befinden, gesprengt wird. Mehr als 80-100m dieser Schnur braucht man nicht. Bei Würfen von rund 30m oder vielleicht mal Schleppen mit 60m Schnur draußen reicht das für alle Hechte aus. Die Schnurfassung der gängigen großen BCs oder Multis (51er&61er Toro, 400er Cardiff/Calcutta, 5601er ABU Jerkbait, etc.) reicht aus.
Rein auf die Kampfkraft bezogen, reichen 50g-Ruten, 20m Schnur als Drillreserve und ein bisschen Drillverständnis seitens des Anglers aus.
Bei Ködern bis 100g reicht einem Hechtangler eine Stationärrolle. Mittlerweile wird hier aber auch vermehrt auf BCs zurückgegriffen.



Beim Wallerspinnfischen werden zumeist Blinker bis 100g, 16er Shads+Bleikopf und Wobbler, wie der Rapala Shad Rap 14cm oder der Rapala Jointed 13cm, verwendet. Die Schnur wird sich unter normalen Umständen nicht in den Finger einschneiden. Jetzt steht man vor dem Problem, dass eine 100g-Rute zum Werfen reichen würde, die zu erwartende Größe und Kraft der Waller verlangt aber nach deutlich stärkerem Gerät, vor allem bei (starker) Strömung und vom Ufer.
Das beginnt bei der Schnur: 50lbs sind das Minimum, 80lbs sind zweckmäßiger und selbst die reicht manchmal nicht (Abrieb an der Steinpackung, wenn vom Ufer gedrillt wird). Dann brauchen wir eine Rute mit sagen wir mal 150g Wurfgewicht (je nachdem, was der Hersteller draufschreit, eher noch mehr), damit wir den Waller auch kontrollieren können. Selbst mit diesem Gerät kann die erste Flucht nach dem Biss 20m und mehr betragen. Wir brauchen also ausreichend Schnurreserven einer recht dicken Schnur. Soviel Schnurfassung haben die großen BCs und entsprechende Multis einfach nicht. Hinzu kommt, dass Würfe von 60m und mehr (Blinker von 60-100g, Gummi am schweren Bleikopf), welche an vielen Schleusen und Wehren nichts besonderes sind, mit einer BC nicht ganz easy sind. Eine Stationärrolle der Größe 6.000-8.000 (je nach Eigengewicht, Anforderung und Situation auch mal 5.000 oder 10.000) ist besser geeignet. Diese Rollen fassen rund 130-180m der genannten Schnurstärken.

Fischen wir vom Boot, sieht die Sache natürlich etwas anders aus. Geringere Wurfweiten, man kann dem Waller im Drill mit dem Boot folgen (weniger Schnur notwendig) und das "vertikale Drillen" (kein/kaum Abrieb, somit reicht oft eine 50lbs Schnur) sind völlig andere Voraussetzungen als vom Ufer.
Doch auch hier kann eine BC-Combo an ihre Grenzen kommen. Ein Rapala Jointed 13cm (20g) lässt sich selbst an einer leichten 100g-BC-Combo nicht optimal werfen. Für die kurzen Wurfdistanzen vom Boot zumeist ausreichend, aber halt nicht optimal.
Beim Vertikalangeln auf Waller sieht´s schon wieder ganz anders aus, da hier ja nicht geworfen wird.

Gruß Marius
 
S

scorpion1

Gast
Najaaaa also die Super Red Demon dürfte dir mit passender Reel auch den Jointed Rapala auf ausreichend Distanz feuern allerdings betrachte ich bei der die Handlelänge als kritischen Punkt.
War auch ein Grund warum ich sie mir am Ende dann nicht zugelegt habe.
Da dürfte die Wild Dog von Illex doch zumindest im Drill eine bessere Figur machen allerdings feuert die den Jointed definitiv nicht mehr viel weiter als man ihn mit der Hand schmeisst
 

Quantum

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Ahh okay, dann macht es auf einmal auch alles einen Sinn! Das mit den Multis hatte mich nämlich echt gewundert. Danke für die Erklärung? :)

So, die Welscombo steht!
Nach langer Beratung im Angelladen habe ich mich gestern für die Spro Monster Spin Cat (2,70m / wg bis 200gr) entschieden. Diese hat den gleichen Blank wie die Mantikor Aramid Spin, welche sich ja größter Beliebtheit erfreut. Sie ist noch schön leicht und gut zu händeln aber hat hinten raus richtig viel Kraft. Ich bin echt begeistert!
Als Rolle kommt eine Penn Sargus oder Battle (schwanke hier noch) in der 5000er Größe, bespült mit einer 0,40mm geflochtenen und 1,00mm Hardmono als Vorfach (zu Gunsten des hohen Hechtaufkommens).
Ich denke hiermit bin ich für den Anfang ganz gut aufgestellt, hoffe ich zumindest.

Für die Hechte habe ich mich noch nicht ganz entschlossen und schwanke noch zwischen der Abu Zwartzonker 7" -140gr und der Savage gear Mpp -160gr.
Aber da muss ich mich noch in Ruhe mit beschäftigen.

Bis dahin und noch vielen Dank!
Jonas
 

F3lix

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Ich überlege auch mir die Mpp 160g zu holen, is schon sehr attraktiv... allerdings findet man kaum etwas zu der Rute.
Wenn also jmd Infos zu dieser Rute hat entweder PN oder halt in den Thread rein...;-)
 

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