Boot verkaufen und Zeck Tusker Kayak holen?

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PM500X

BA Guru
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Hallo zusammen,

ich spiele derzeit mit dem Gedanken, mein Ruderboot (reinrassiges 4m Ruderboot, ohne Motor) mitsamt Trailer zu verkaufen und mir stattdessen das Zeck Tusker Kayak zu holen. Finanziell wäre es etwa ein Nullsummenspiel.

Gibt es hier jemanden, der diesen Umstieg gewagt hat und kann von seinen Erfahrungen berichten?

Ich sehe in meinem Fall folgende Vorteile:
- Kein Anhänger-TÜV oder sonstige Wartungskosten mehr notwendig.
- Mehr Flexibilität, da keine Slipstelle notwendig. Wobei ich an fast allen interessanten Gewässer Slipstellen habe.
- Evtl. schneller als ein Ruderboot?
- Beim Kayak kann gleichzeitig fahren und werfen. Beim Ruderboot nervt es mich, dass man ständig die Rute aus der Hand legen muss, um das Boot zu versetzen.
- Mit dem Kayak fährt man vorwärts, beim Rudern dagegen rückwärts und muss mich daher immer wieder umdrehen. Beides geht zu Lasten der Angelzeit.
- Ich fahre in der Regel mind. 1 Std an meine Gewässer, mit dem Tusker im Kofferraum könnte ich schneller als nur 100km/h fahren. Auf-/Abbauzeiten dürften vermutlich identisch sein.

Natürlich hat es für mich evtl. auch Nachteile:

- Man kann es nur alleine nutzen (gehe so 1-2x/Jahr sonst mit jemandem aufs Boot).
- Evtl. anfälliger für Wind & Wellen als das normale Boot?
- In der Regel habe ich 4 Ruten dabei. Bekomme ich die alle auf dem Tusker unter?
- Im Uferbereich wächst das Kraut oft bis an die Wasseroberfläche. Hängt sich da der Propeller fest oder werden die Pflanzen abgewiesen?

Wie ihr seht, ist die Entscheidung gar nicht so einfach. Vielleicht habt ihr ja noch den einen oder anderen entscheidenden Hinweis bezgl. meiner Anmerkungen.

Vielen Dank vorweg für euer Feedback!

Grüße
Patrick
 

benwob

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Ein Nachteil fehlt noch: man wird nass darauf

Das ist nach wie vor der Grund, der mich bisher vom Tusker abhält.
Auch ohne Regen bei etwas Wind und Welle nasse Füsse zu bekommen nervt mich etwas.
Heißt dann immer wasserfeste Schuhe/Stiefel außer im Sommer.
 

Mohrchen

Bigfish-Magnet
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Wie sieht es eigentlich mit dem Nachtangeln auf dem Tusker aus?
Ansonsten sehe ich keinen Sinn dahinter, ein Ruderboot zu haben ohne festen Liegeplätze.
Schon mal über einen Elektromotor nachgedacht?
 

dennisrrrr

Bigfish-Magnet
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Alle pro-Punkte sehe ich auch so. Effektiv wirst du im Tusker mehr Wasser abfischen können. Aber:

Contra:
- alles wird bei Wind und Wellen nass, wenn nicht in Bakkan o.Ä.
- im Stehen dürfte im Ruderboot immernoch angenehmer sein, sowohl Stabilität als auch Wechsel der Angelrichtung, anstatt das ganze Boot/Kajak zu drehen.
- Ankern und Kajak-Ausrichtung ist oft nervig .Ohne Anker dreht mich der Wind prinzipiell so hin wie ich’s gerade nicht will.
Um halbwegs variabel Ankern zu können brauchst du ein Trolley System für die Ausrichtung zum Wind.
- Rudern is gut für den Rücken, gut bei Schreibtisch Job. Im Kajak sitzt man wieder ziemlich bequem und der Pedalantrieb tut nix für die Haltung / Ausdauer, viel zu komfortabel :D

Neutral:
- bei beiden kann man sich auf der Stelle nur mit Paddel/Rudern drehen.

Ruten: wenn du sie nicht flach seitlich hinlegen willst (wegen Spritz-Wasser/Wellen), kann man sich so einen typischen 3er Bootsrutenhalter mit einer RAM Mount und nem Klebe-Starport an jeder beliebigen Stelle anbringen. Hab ich beim Flatform auch so gemacht. Plug and Go. Die 4. Rute dann halt ins Bakkan, so bekommst du auch easy 5 unter.

Mein Kajak-Propeller und Pflanzen kommen nicht gut miteinander klar, wenn’s dicht wird muss ich den hoch nehmen und ständig befreien.
 

PM500X

BA Guru
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Ein Nachteil fehlt noch: man wird nass darauf
Ja, das hab ich vergessen aufzuführen. Aber im Sommer ist das vermutlich nicht so tragisch und im Winter kann man ggf. gefütterte Gummistiefel nehmen, in der Hoffnung, dass die nicht beim Treten stören.

Schon mal über einen Elektromotor nachgedacht?
Ist an allen meiner Gewässer verboten. Grünes Bundesland. Angler = Böse :rolleyes:

@dennisrrrr > Vielen Dank für das ausführliche Feedback. Das spricht dann quasi wieder eher für das Boot.
 

dennisrrrr

Bigfish-Magnet
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Geräuschkulisse vergessen:
- bei meinem Kajak (Nordmann) macht der Antrieb definitiv mehr Geräusche aus dem Getriebe als gut geölte Ruder. Könnte manche Fische stören. Beim Tusker wird das aber sicher etwas leiser sein, weils aus Gummi ist und keinen richtigen Klangkörper hat.
- wenn dein Boot aus Alu ist, kann’s darin auch richtig laut werden wenn z.B. ne Zange nicht sanft abgelegt wird. Das Tusker würde das fast komplett dämpfen.

Trotz allem bin ich Team Kajak ob hart oder zum aufpumpen, weil ich mich agiler und „eingerichteter“ fühle. Man macht sich ja so Gedanken wo man was befestigt und positioniert, Zange hier Box da. Das macht schon Spaß. Auch so mal eben ans andere Ufer fahren und den anderen Spot auschecken is gar kein Thema, wenn wir rudern müssen überlegt man sich’s ab Gewissen Strecken doch 2 mal.
 

benwob

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Ankern und Kajak-Ausrichtung ist oft nervig .Ohne Anker dreht mich der Wind prinzipiell so hin wie ich’s gerade nicht will.
Um halbwegs variabel Ankern zu können brauchst du ein Trolley System für die Ausrichtung zum Wind.

Das gilt aber für ein reines Ruderboot ohne E-Motor mit Ankerfunktion ebenso, oder?
 

Tata

Dr. Jerkl & Mr. Bait
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Windanfälligkeit ist definitiv nicht zu unterschätzen. Ist bei meinem Hobie schon krass und da ist ein gutes Stück unter Wasser. Das dürfte (auch von dem was mir Menschen die es gefahren sind erzählt haben) beim Tusker mehr ins Gewicht fallen, als bei einem Hardbody Kajak oder Ruderboot. Da macht mir die Ausrichtung weniger Probleme, als die Drift. Man ist halt selbst ein Segel. Driftsack und Anker helfen ganz gut, aber ich fahre bei höheren Windgeschwindigkeiten nur in bekannten, oder Gewässern mit windgeschützten Bereichen raus. Man muss dann schon viel manövrieren, oder hat gute Plätze, wo es sich lohnt den Anker oder Driftsack zu werfen und ich wurde auf größeren Seen auch schon böse von Böen überrascht.
Das mit den Pflanzen bei den Antrieben kommt ein bisschen drauf an, wie dicht der Teppich ist und woraus der besteht: Seerosen hängen sich schonmal um den Rotor, Wasserpest ebenfalls. Manche Pflanzen zerschneidet der Rotor auch problemlos. Im Endeffekt nimmt man zwischendurch mal kurz den Antrieb raus und macht die Pflanzen ab, oder paddelt ein kurzes Stück durch dichten Bewuchs, fällt m.E. kaum ins Gewicht (hab ein paar Kollegen mit Native Kajaks und noch nie gehört, dass das ein wirklicher Aufreger wäre).
 

PM500X

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mar_cel_mo

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Im Winter würde ich übrigens nen Trockenanzug anziehen - vor allem wenn du alleine unterwegs bist.

Arbeitskollege hat es ohne Trockenanzug im Winter fast mal das Leben gekostet weil er gekentert ist und unterkühlt ist. Wurde dann (weil der Wind gut stand) unterkühlt am Ufer von Spaziergängern gefunden.

Dann sind nasse Füße auch kein Thema mehr.
 

PM500X

BA Guru
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Im Winter würde ich übrigens nen Trockenanzug anziehen - vor allem wenn du alleine unterwegs bist.
Sehr guter Hinweis, danke. Im Winter gehe ich eigentlich nur selten mit dem Boot raus, aber sicher ist sicher. Muss ich also wohl oder übel auch in die Kosten einrechnen.
 

DurtyPerch

Finesse-Fux
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Muss es denn zwingend so ein SUP-ähnliches Kayak sein oder käme auch z.B. ein Savage Gear HighRider oder E-Rider in Frage? Da wäre zwar kein Pedalantrieb bei und man müsste immer paddeln, aber dafür hat man nicht direkt bei jeder kleinen Welle nasse Füße und man hat die Problematik mit den Wasserpflanzen nicht bzw nur begrenzt. Im Stehen Angeln ist wohl auch in der Regel kein Problem.

Von den SG Kayaks gibt's hier ja auch einige zufriedene Nutzer @TeamTock @Jani22
 

dennisrrrr

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Das gilt aber für ein reines Ruderboot ohne E-Motor mit Ankerfunktion ebenso, oder?
Im Ruderboot is mir die Ausrichtung des Boots egal, ich kann den Anker schmeißen und mich selbst hin stellen oder so rum hin setzen, dass ich in die Richtung angele die ich will. Wenn mich der Wind dreht, dreh ich mich entgegen. Beim Kajak is 90° zum Bug angeln schon ne Verrenkung, aufstehen und komplett umdrehen is wackelig. Mit kapitalem Fisch dran wieder umdrehen und zur Landung hinsetzen nochmal wackeliger.

Man könnte natürlich bei Offshore Spots sagen ich hab den Anker immer hinten und Fische nur mit dem Wind.
 

Spotpirat

Dr. Jerkl & Mr. Bait
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Nach vielen Sessions mit einem Ruderboot und einem inflatable von Hobie (habe nicht das Tusker) noch ein paar Punkte bzgl. des Inflatables:

- Herbst bis Frühjahr Trockenanzug
- Aufbauzeit ist nicht zu unterschätzen! Ich benötige trotz Routine 30-35 Minuten
- ab 10 km/h Wind kannst du nicht mehr vernünftig fischen
- im Stehen „entspannt“ fischen in meinen Augen nicht möglich
- Auto be- und entladen bissl nervig
- du kommst auf dem Wasser nicht an alle Bereiche des Yaks (z.B. wenn etwas mit dem Ruder ist, musst du an Land)
- nach dem Fischen das Kajak reinigen und trocknen
- viel weniger Platz auf dem Kajak

+ im Sommer einfach Füße ins Wasser oder direkt reinspringen und leicht wieder aufs Yak
+ Sonnen-/Regenschirm am Sitz möglich
+ wendig
+ weniger windanfällig
+ leiser
+ Hände frei!!!
+ CH: neue Reinigungspflicht bei (immatrikulierten) Booten gilt nicht für SUPs
 

Drakestar

Gummipapst
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Ich bin ein grosser Kajakfan, kenne mich mit dem Tusker aber nicht aus. Generell empfinde ich es als einen grossen Vorteil, dass man mit einem Pedalkajak Strecken leicht abangeln kann, und seine Position leicht veraendern kann. Ich kann auf meinem Kajak per FFS Midstrollen, was ich mir auf dem Ruderboot nicht vorstellen kann. Braucht man wahrscheinlich nicht, ist aber ein Beispiel fuer die Wendigkeit.

Das Tusker scheint ja an beiden Seiten Utility Rails zu haben, auf denen man Fishfinder, Transducer und Rutenhalter befestigen kann. Da sollte sich doch Platz fuer 4 Ruten finden lassen. Der Preis ansich ist so hoch, dass ich lieber ein "echtes" Angelkajak haette, aber das mag bei dir aus Platz und Transportgruenden nicht in Frage kommen.

Ich trage immer Schwimmveste und Hip Waders, und ein Trockenanzug ist im kalten Wasser auf jeden Fall eine gute Idee. Hier gilt die "120 Rule" - wenn Luft + Wassertemperatur unter 120" Fahrenheit (49" Celcius) liegen sollte man darauf vorbereitet sein, im Wasser an Unterkühlung zu leiden. Das geht schnell und ist deshalb so fiess, weil die Muskeln einfach schlapp machen (man kann sich also schlecht wieder ins Kajak ziehen). Hier in Kalifornien ist vor erst ein paar Wochen ein erfahrener Kajakangler waehrend eines Turniers gestorben: https://www.wired2fish.com/news/angler-ryon-mora-dies-bam-kayak-event

Das hoert sich evt. abschreckend an, und es ist wichtig, sich der Gefahren bewusst zu sein. In der Praxis angele ich aber immer sehr entspannt und ohne Angst, man muss nur vorbereitet sein. In meinem Old Town angel ich gerne bis 15kmh Wind, danach wird es grenzwertig.
 
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PM500X

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Vielleicht wäre ja auch ein NRS Pike etwas, ist allerdings schwer zu bekommen. Wird glaube ich nicht mehr produziert.
Alternativ gibt‘s noch ein Lurante Pioner Pedal 430.
Die Bauformen kommen eher einem Kayak mit festem Rumpf nahe. Da hat man vielleicht eher trockene Füße bzw. nicht so viel Spritzwasser im Boot / an Deck.
Denke da wird sich in nächster Zeit noch ein bisschen was tun am Markt.

Edit: glaube das NRS gibt es nicht mit Pedalantrieb. In meiner Erinnerung war das so, da scheine ich mich getäuscht zu haben.
 

Tata

Dr. Jerkl & Mr. Bait
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Da es gerade Thema ist: hat jemand Empfehlungen für Trockenanzug und/ oder gutes Schuhwerk für's halbnasse Yak? Bestenfalls mit der Möglichkeit im seichten Wasser zu laufen, oder zu stehen, ohne nasse Füße zu bekommen. Gerne auch Preis-Leistungs Meisterwerke, falls jemand solche kennt.
 

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