Ich angle schon gerne auf die heimischen Fischarten. Barsch, Döbel, Hecht, Zander, Rapfen, Karpfen und so weiter. Aber immer wenn ich die Gelegenheit habe, angle ich an Orten und/oder auf Fischarten, die man eben nicht vor der Haustüre hat. Zu meinen Lieblingen gehört natürlich auch er: Der Schwarzbarsch. Durch ein mittlerweile leider abgemeldetes Forenmitglied bekam ich im Frühjahr 2015 die Gelegenheit, kurzfristig nach Italien zu fahren und auf Schwarzbarsch zu angeln. Dort wurde das Feuer entfacht und ich war bis 2020 jährlich dort, aber Hausbau, Nachwuchs, Corona und berufliche Veränderungen machten mir in den Folgenjahren einen Strich durch die Rechnung.
Wir erwarten im Juni nochmals Nachwuchs und als mir dann der liebe Matthias alias @eggerm Mitte März erzählte, dass er an Ostern wieder nach Italien geht, war schnell klar, dass ich diese letzte Chance unbedingt ergreifen muss, bevor Baby Nr. 2 da ist und ich noch seltener an's Wasser komme als ohnehin schon. Also Sebi alias @Sebbels angerufen und gefragt, ob er Urlaub nehmen könnte. Ja, geht. Und von meiner Frau kamen, zu meiner Verwunderung, keinerlei Widerworte. Auf Airbnb fand sich zudem eine super Unterkunft….also gut, wir gehen spontan nach Italien – geil!
Tag 1
Sonntagabend, 31.03.2024, 23:15 Uhr. @Sebbels trifft bei mir ein. Eigentlich mein heiliger Kitchen-Impossible-Abend, allerdings ist die Folge eh eine Wiederholung. Daher war es auch nicht ganz so schmerzhaft, die letzte halbe Stunde zu verpassen und stattdessen gen Süden aufzubrechen. Knapp 8 Stunden später sind wir in Zentral-Italien. Unsere beiden Österreicher @eggerm und @Luke_da_Duke sind schon seit Sonntagnachmittag im Lande. Bitte habt Verständnis dafür, dass ich die Region nicht näher konkretisieren möchte und es auch nur wenige Landschaftsaufnahmen gibt. Der Angeldruck ist bereits sehr hoch.

In der Schweiz sind die Autobahnraststätten absolute Endstufe. War schon in weniger luxuriösen Hotels.
Da wir unsere Wohnung erst gegen Mittag beziehen konnten, fuhren wir direkt an den ersten See. Allerdings mit einem mulmigen Gefühl, da wir unser ganzes Gepäck im Auto haben und Pkw-Aufbrüche keine Seltenheit sind. Nach einem kurzen Vesper wurde auftackelt, aber die ersten drei Spots blieben ohne Kontakt. Der Wasserpegel war deutlich höher als normal und der eigentlich relativ klare See stark getrübt. Rubberjigs, Chatterbaits, Senkos, Lipless Cranks und den Topwater-Stickbait wollten sie zumindest nicht. Nach einigen Würfen am vierten Spot wechselte ich auf einen roten Megabass X-Nanahan Twitchbait – und direkt beim ersten Wurf stieg ein Fisch ein, der sich nach einem kurzen Kopfschütteln wieder verabschiedete. Schade, aber gut für die Motivation!
Am gegenüberliegenden Ufer entdeckte ich irgendwann zwei Angler. Oha. Konkurrenz. Und dann klauen sie auch noch "unsere" Spots. Während ich mich fragte, ob wir die Stellen dann nicht besser überspringen sollen, hallte ein „HALLO PATRICK“ über den See. Ahhhhh, die beiden gemeinen Spotpiraten waren unsere Österreicher @eggerm und @Luke_da_Duke
Matthias schrieb kurz darauf in der WhatsApp-Gruppe, dass er bereits einen Fisch verloren hatte. Also zumindest gar kein so schlechter Start.
Da klar war, dass wir uns eh bald über den Weg laufen werden, klapperten @Sebbels und ich weiter unsere Buchten ab. Meine Taktik war, relativ ufernah zu fischen, da die Bass aufgrund der in 3-4 Wochen anstehenden Laichzeit vermutlich im Uferbereich unterwegs sind, anstatt im Freiwasser. Also schlenzte ich gefühlvoll meine Senkos und Rubberjigs in Kraut, Schilf, Gras, Äste und Bäume. Wenn ich eins beim Bass-Angeln gelernt habe, dann ist es: „Je tiefer im Cover, desto besser“. Und wenn du denkst, dass du schon tief genug im Cover bist: Nein, bist du nicht.

Je tiefer desto Bass.
Nach rund zwei Stunden Angelzeit legte ich den Rubberjig mit 2.8“ Zeck Edward mit immer besser werdender Präzision gefühlvoll am Rande eines Krautfeldes ab. Erste Kurbelumdrehung. Der Jig schlägt sanft auf dem Boden auf. Zweite Kurbelumdrehung. Dann spüre ich plötzlich ein vertrautes Zuppeln in der Rute. Ist er das? Der erste Bass? Anhieb …. Nichts. Komisch. War es vielleicht doch nur Einbildung? Paranoia? Verfolgungswahn? Also den Rubberjig nochmal hingeworfen. Zuppel. Zuppel. Wieder ein Kontakt. Anhieb: Diesmal hängt er! Nein, kein Ast, sondern ein Fisch. Und zwar ein richtig guter.
„Sebi! Sebi! FIIIIISCH!“, aber von Sebi ist weit und breit keine Spur. Meine Güte, wo ist der Junge wenn man ihn mal braucht. Also klappe ich alleine den Kescher aus, doch der dämliche Kescherkopf drehte sich willkürlich irgendwo hin, aber nicht dahin, wo der Fisch ist. Aber der dritte Landeversuch glückt. Ich atme einmal tief durch und sehe endlich Sebi anlaufen. Nach einem kurzen Foto darf der offenbar ziemlich ramponierte und lebensältere Bass wieder ins Wasser. Und mit 50cm ist auf jeden Fall ein solider Start-Fisch.

Richtig alter Haudegen. Also der Fisch. Nicht ich.

Der Rubberjig wurde auf jeden Fall ordentlich weggeschlürft.
Geil! Zwei Stunden angeln und schon den ersten Fisch. Und noch dazu ein richtig Guter. Plus ein ausgestiegner Fisch. So ein Start ist natürlich super für die Motivation. Jetzt wäre es schön, wenn Sebi auch einen erwischt. Wir unterhielten uns noch darüber, mit welcher Technik ich den Bass gefangen habe, da entdeckte ich nur wenige Meter weiter einen aktiv herumschwimmenden und offenbar beutesuchenden Bass. „Sebi – dort“. Sein Rubberjig plumpste ins Wasser, der Bass verschwand kurzzeitig und tauchte ca. 5m weiter wieder auf. Als er dann erneut in Sebis Richtung schwamm und offenbar nochmals dieselbe Runde drehte, warf Sebi ihn nochmals an. Und ich wiederum in die Gegenrichtung. Plötzlich zuppelte es bei mir in der Rute. Anhieb. Fisch. Scheinbar hatte der Bass unter Wasser doch wieder umgedreht und sich statt Sebi’s Rubberjig lieber meinen Köder einverleibt. Der 40er Bass war zwar etwas kleiner als sein vorheriger Artgenosse, aber dafür richtig fett.

Der Fisch "gehörte" eigentlich Sebi - Sorry Bruder
- Ende Teil I -
Wir erwarten im Juni nochmals Nachwuchs und als mir dann der liebe Matthias alias @eggerm Mitte März erzählte, dass er an Ostern wieder nach Italien geht, war schnell klar, dass ich diese letzte Chance unbedingt ergreifen muss, bevor Baby Nr. 2 da ist und ich noch seltener an's Wasser komme als ohnehin schon. Also Sebi alias @Sebbels angerufen und gefragt, ob er Urlaub nehmen könnte. Ja, geht. Und von meiner Frau kamen, zu meiner Verwunderung, keinerlei Widerworte. Auf Airbnb fand sich zudem eine super Unterkunft….also gut, wir gehen spontan nach Italien – geil!
Tag 1
Sonntagabend, 31.03.2024, 23:15 Uhr. @Sebbels trifft bei mir ein. Eigentlich mein heiliger Kitchen-Impossible-Abend, allerdings ist die Folge eh eine Wiederholung. Daher war es auch nicht ganz so schmerzhaft, die letzte halbe Stunde zu verpassen und stattdessen gen Süden aufzubrechen. Knapp 8 Stunden später sind wir in Zentral-Italien. Unsere beiden Österreicher @eggerm und @Luke_da_Duke sind schon seit Sonntagnachmittag im Lande. Bitte habt Verständnis dafür, dass ich die Region nicht näher konkretisieren möchte und es auch nur wenige Landschaftsaufnahmen gibt. Der Angeldruck ist bereits sehr hoch.

In der Schweiz sind die Autobahnraststätten absolute Endstufe. War schon in weniger luxuriösen Hotels.
Da wir unsere Wohnung erst gegen Mittag beziehen konnten, fuhren wir direkt an den ersten See. Allerdings mit einem mulmigen Gefühl, da wir unser ganzes Gepäck im Auto haben und Pkw-Aufbrüche keine Seltenheit sind. Nach einem kurzen Vesper wurde auftackelt, aber die ersten drei Spots blieben ohne Kontakt. Der Wasserpegel war deutlich höher als normal und der eigentlich relativ klare See stark getrübt. Rubberjigs, Chatterbaits, Senkos, Lipless Cranks und den Topwater-Stickbait wollten sie zumindest nicht. Nach einigen Würfen am vierten Spot wechselte ich auf einen roten Megabass X-Nanahan Twitchbait – und direkt beim ersten Wurf stieg ein Fisch ein, der sich nach einem kurzen Kopfschütteln wieder verabschiedete. Schade, aber gut für die Motivation!
Am gegenüberliegenden Ufer entdeckte ich irgendwann zwei Angler. Oha. Konkurrenz. Und dann klauen sie auch noch "unsere" Spots. Während ich mich fragte, ob wir die Stellen dann nicht besser überspringen sollen, hallte ein „HALLO PATRICK“ über den See. Ahhhhh, die beiden gemeinen Spotpiraten waren unsere Österreicher @eggerm und @Luke_da_Duke
Da klar war, dass wir uns eh bald über den Weg laufen werden, klapperten @Sebbels und ich weiter unsere Buchten ab. Meine Taktik war, relativ ufernah zu fischen, da die Bass aufgrund der in 3-4 Wochen anstehenden Laichzeit vermutlich im Uferbereich unterwegs sind, anstatt im Freiwasser. Also schlenzte ich gefühlvoll meine Senkos und Rubberjigs in Kraut, Schilf, Gras, Äste und Bäume. Wenn ich eins beim Bass-Angeln gelernt habe, dann ist es: „Je tiefer im Cover, desto besser“. Und wenn du denkst, dass du schon tief genug im Cover bist: Nein, bist du nicht.

Je tiefer desto Bass.
Nach rund zwei Stunden Angelzeit legte ich den Rubberjig mit 2.8“ Zeck Edward mit immer besser werdender Präzision gefühlvoll am Rande eines Krautfeldes ab. Erste Kurbelumdrehung. Der Jig schlägt sanft auf dem Boden auf. Zweite Kurbelumdrehung. Dann spüre ich plötzlich ein vertrautes Zuppeln in der Rute. Ist er das? Der erste Bass? Anhieb …. Nichts. Komisch. War es vielleicht doch nur Einbildung? Paranoia? Verfolgungswahn? Also den Rubberjig nochmal hingeworfen. Zuppel. Zuppel. Wieder ein Kontakt. Anhieb: Diesmal hängt er! Nein, kein Ast, sondern ein Fisch. Und zwar ein richtig guter.
„Sebi! Sebi! FIIIIISCH!“, aber von Sebi ist weit und breit keine Spur. Meine Güte, wo ist der Junge wenn man ihn mal braucht. Also klappe ich alleine den Kescher aus, doch der dämliche Kescherkopf drehte sich willkürlich irgendwo hin, aber nicht dahin, wo der Fisch ist. Aber der dritte Landeversuch glückt. Ich atme einmal tief durch und sehe endlich Sebi anlaufen. Nach einem kurzen Foto darf der offenbar ziemlich ramponierte und lebensältere Bass wieder ins Wasser. Und mit 50cm ist auf jeden Fall ein solider Start-Fisch.

Richtig alter Haudegen. Also der Fisch. Nicht ich.

Der Rubberjig wurde auf jeden Fall ordentlich weggeschlürft.
Geil! Zwei Stunden angeln und schon den ersten Fisch. Und noch dazu ein richtig Guter. Plus ein ausgestiegner Fisch. So ein Start ist natürlich super für die Motivation. Jetzt wäre es schön, wenn Sebi auch einen erwischt. Wir unterhielten uns noch darüber, mit welcher Technik ich den Bass gefangen habe, da entdeckte ich nur wenige Meter weiter einen aktiv herumschwimmenden und offenbar beutesuchenden Bass. „Sebi – dort“. Sein Rubberjig plumpste ins Wasser, der Bass verschwand kurzzeitig und tauchte ca. 5m weiter wieder auf. Als er dann erneut in Sebis Richtung schwamm und offenbar nochmals dieselbe Runde drehte, warf Sebi ihn nochmals an. Und ich wiederum in die Gegenrichtung. Plötzlich zuppelte es bei mir in der Rute. Anhieb. Fisch. Scheinbar hatte der Bass unter Wasser doch wieder umgedreht und sich statt Sebi’s Rubberjig lieber meinen Köder einverleibt. Der 40er Bass war zwar etwas kleiner als sein vorheriger Artgenosse, aber dafür richtig fett.

Der Fisch "gehörte" eigentlich Sebi - Sorry Bruder
- Ende Teil I -