Tipps & Tricks Twister für jedermann


Sicherlich habt Ihr Euch alle schon einmal gefragt, wie man etwas komplexere Twister herstellen kann? Dabei ist es gar nicht so schwierig, alles was man braucht, ist ein ein
ruhiges Händchen, ein bisschen Werkzeug (Säge, Dremel) sowie eine
verständnisvolle Frau!


Schritt 1:
Der erste Schritt ist, einen originellen Twister zu
skizzieren, um in etwa eine Vorstellung von der gewünschten Größe sowie
den Konturen zu bekommen. Jetzt wird der zukünftige Twister in
Seitenansicht auf ein Holzstück gezeichnet! Zum Abschluss nehmen wir
einen Dremel oder ähnliches zur Hilfe und schleifen oder schnitzen die
gewünschte Form aus dem Holzstück.

Ganz Wichtig ist, dass Ihr Euch vorher genau überlegt, wie sich Kanten und Rundungen auf die Aktion des Twisters auswirken könnten!

Vielleicht schaut Ihr Euch dazu erst mal ein bisschen was von den
Twistern aus dem Angelgeschäft ab!!! Hat man das alles geschafft,
sollte das Endprodukt in etwa so wie auf dem Bild aussehen!


Schritt 2:
Jetzt brauchen
wir natürlich keinen Holztwister, da die Aktion eher Steif wäre,
sondern einen Gummitwister. Dazu benötigen wir einen Abdruck von
unserem Kunstwerk, was ich persönlich am liebsten mit Gips realisiere.
Zuvor rate ich jedoch, Euer Kunstwerk ordentlich mit Fett einzureiben
(Olivenöl, Fettcreme, Fit), sonst haftet es später zu sehr am Gips.


Da wir einen komplexen Gummitwister herstellen, benötigen wir zwei Gipshälften. Dazu reiben wir ein Behältnis (ich klaue dazu immer die Tupperware meiner Frau) mit Fett ein und gießen die erste Gipsschicht hinein, dann den Holztwister bis zur Hälfte hineindrücken. Nach dem Trocknen, wird wieder alles mit Fett eingerieben und die zweite Gipsschicht drauf gegossen.


Nach ungefähr 12 Stunden trocknen, nehmen wir die Teile auseinander. Da
manche Teile oftmals aneinander kleben, nehme ich ein flaches Messer
und hebele die Hälften vorsichtig auseinander! Manchmal kriegt man auch
die Teile schwer aus dem Behälter, dazu bohre ich einfach ein paar
Löcher in den Boden des Behälters und drücke die Gipshälften raus.  

Schritt 3: Was kommt jetzt
noch? Nicht mehr viel, das Schlimmste ist nun geschafft. Wir brauchen
jetzt altes Gummi (z.B. von kaputten Gummifischen) was wir zerkleinert
in einer Tasse sammeln. Wenn wir nun genug Gummi haben, streichen wir
noch einmal unsere beiden Gipshälften im Inneren mit Fett ein, damit
wir den Twister später auch gut lösen können.



Wenn Ihr nun alles beachtet habt und noch die Löcher zum Eingießen des
Gummis mit einem Messer in den Gips geschnitzt habt, stellt Ihr nun die
Tasse mit den Gummistücken in die Mikrowelle (ca.3 min. bei 600 Watt).
Bitte macht das aber nicht in der Küche, sondern auf dem Balkon (sonst
stresst Eure Frau, gesund ist es auch nicht), das stinkt extrem
unangenehm.    

Finish: Zum Schluss müssen wir nur noch die überstehenden Ränder von unserem Twister entfernen, was man am besten mit einer Schere macht. Jetzt könnt Ihr im Wasser schauen, ob sich die ganze Mühe gelohnt hat. Ich hoffe, dass diese kleine Anleitung für Gummitwister, auch den einen oder anderen anregt, demnächst seine eigenen Twister herzustellen.

Zu beachten sei vielleicht noch, dass Ihr die Tupperware von Eurer Frau anschließend gut versteckt, wenn Ihr die als Behältnis für die Gipsformen verwendet habt – warum muss ich sicherlich nicht erläutern.

Mit freundlichen Grüßen

Euer Patrick Georgius aka Barsch-Spinner

D
Hallo!
Schöner Bericht!

Aber ob ich die Gummies in der Mikrowelle warm machen würde weiß ich nicht. Einige Hersteller verwenden wirkliche agressive Weichmacher, die teilweise auch giftig sind und die Dämpfe schlagen sich auch an den Innenwänden und dem Belüftungssystem ab. Danach dann die Suppe darin aufwärmen.... Naja, das sollte sich jeder selber überlegen, aber ich rate dazu, nach einer anderen Variante für das Gummi schmelzen zu suchen! :roll:

Einen alten Pott überm Gaskocher zB, und das ganze dann draußen auf dem Balkon ;)

Ich weiß nicht welcher Hersteller was verwendet, aber ich arbeite für viele Unternehmen in der chemischen Industrie. Besonders für die Kunststofferzeugende Industrie. Und ich versichere euch Eines... ihr wollt noch nicht mal wissen, was für eine Scheiße (Tschuldigung) in zB euren Schuhsohlen verarbeitet ist ;)
L
Hey, dass ist ja echt krass!
Das Twister-machen so einfach ist hätte ich mir nicht vorgestellt. Toller Bericht, echt klasse.

@DelPieto:
Er hat geschrieben dass ganze auf dem Balkon zu machen, nur als anmerkung. aber so was kann mann schon mal übersehen :wink:

Mit freundlichen Grüßen,
Lenny
H
Das mit der Tuppware geht Klar-keine Lust auf Bekantschaft mit dem Nudelholz :wink: Ansonsten ist das eine gelungene Beschreibung und werde das mal probieren.
D
Hey Lenni, das habe ich nicht übersehen! Mein Kommentar bezieht sich eigentlich komplett auf die Mikrowelle! Den Balkon find ich doch selber gut! Ich würde halt nur Jedem davon abraten, auch nur im entferntesten etwas zu verwenden, was danach nochmal mit Lebensmitteln in Berührung kommen könnte! :wink:
B
Hey, ich hätte nicht gedacht, das ich nach so kurzer Zeit schon so eine positive Rückmeldung bekomme! :) Daher möchte ich mich auf diesem Weg für das angenehme Feedback bedanken! Es bestätigt mir, das solche Berichte doch recht wichtig sind, aus diesem werden von meiner Seite demnächst weitere Folgen (Was keine Drohung sein soll :) )!

Besten Dank auch für die Mühe an das Barsch-Alarm Team

Mit freundlichen Grüßen

Patrick Georgius
G
habs auch gerne gelesen! :D

kannste beim nächsten mal etwas größere bilder machen? :wink:
R
Nicht übel!!!
Man kann auch, um sich zum Beispiel Beifänger für die Meeresangelei zu bauen, gleich einen Wurmhaken oder ähnliches mit eingießen....eine Modifikation die sicherlich nicht schwer zu realisieren ist.
Cheers
Moritz
L
Na dann ist es o.k.
C
schöner bericht
aber ich würde liber in den laden gehen und mir die dinger kaufen
ist einfach besser für die gesundheit.
mfg Chris>_-l
D
Eine gute Anleitung, wie ich finde. Wer von Euch einen Kompressor daheim hat, braucht seine überteuerte Tupperwaredose nicht anzubohren. Einfach den Luftstrahl zwischen Kunststoff und Gips halten (und aufpassen, daß der Gips nicht herunterfällt und dabei zerbricht, so flott läßt sich das damit trennen). Anstelle der Dose könnte man auch einen halbierten Gummiball verwenden, dann geht das "ausbetten" wie von selbst und die beste aller Ehefrauen bleibt friedlich.

Zitat Patrik: "Manchmal kriegt man auch die Teile schwer aus dem Behälter, dazu bohre ich einfach ein paar Löcher in den Boden des Behälters und drücke die Gipshälften raus."

Gruß
Michel (mein Zahntechnikergesellenbrief staubt vor sich hin :wink: )
D