Ufer-Zander bei richtig trübem Wasser

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Spotpirat

Echo-Orakel
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Hi zusammen,
wollte mal nach euren Fangerfolgen vom Ufer bei richtig trüber Brühe fragen.

Nach den ganzen Regenfällen hatte ich zuletzt bei steigendem Pegel und einer Sichttiefe von ca. 50cm noch zwei gute Aktionen.

Seit einigen Tagen beträgt die Sichttiefe aber nun quasi null bis maximal 3 cm und ich frage mich, ob sich überhaupt Erfolge vom Ufer erzielen lassen (Vertikal/Pelagisch vom Boot ist sicherlich nochmal eine ganz andere Situation).

Neben klassischen, langsam geführten Gummifischen habe ich es auch mit Vibration (Jigspinner, Cranks, Blades) und Akustik (Lipless Cranks) probiert - nada.

Könnt ihr mich ermutigen, oder heißt es eher abwarten auf klareres Wasser?
 
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Tief im Westen...
Bin da bei dir, bei 2-3cm Sichttiefe und Unrat im Wasser bin ich auch immer sehr skeptisch. So eine Trübung sind die Zander nicht gewohnt und durch Schwebstoffe können die halt auch nicht gucken. Umso mehr Mist in den ersten Tagen des Hochwassers unterwegs ist, umso schwieriger wird es für die Zettis auch über „andere Sinne“ die Köder zu finden. Ich warte ein paar Tage bis es sich stabilisiert, bzw. der Pegel wieder fällt. Die Tage hat der Rhein hier 8!!! Meter. Bei 4,5m sind schon einige Buhnen weg. Da kann man sich besser vorstellen wie hoch das Wasser ist.
 

porbeagle

Dr. Jerkl & Mr. Bait
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Ich hab nen Bekannten der fängt richtig gut bei den Bedingungen.
Der schlappt mit der Wathose über die geflutete Straße an den Strom und fängt mit Gummi seine Fische. Darunter unter anderem schon 2 Mandarin Welse.

Denke man muss es versuchen und etwas Zeit investieren im schlimmsten Fall wird halt Seife gekaut.
 

Desperados

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Hochwasser, egal wie trüb und hoch ist ansich immer gut für Zander. Vorausgesetzt das Wasser steigt nicht mehr weiter, ist seit mindestens 24 Stunden stabil oder langsam fallend. Desto langsamer es fällt, desto besser. Am liebsten mag ich es wenn der Wasserstand mehrere Tage stabil bleibt. Dunkler als Nachts bei trüben Wasser mit 10cm Sichtiefe ohne externe Lichtquellen u.s.w wirds auch bei Hochwasser nicht. Ob der Zander jetzt nichts oder garnichts sieht ist meiner Meinung nach egal. Wichtig ist dass die Partikel im Wasser anfangen sich zu setzen und die ruhigen Bereiche längere Zeit ruhig sind und nicht durch steigendes Wasser immer weiter verändert werden durch Treibgut. Bleibt der Wasserstand stabil oder fällt ganz langsam, dann setzen sich die schweren Partikel am Grund ab und auch das Treibgut vermindert sich wodurch die Zander wieder mit fressen anfangen. Desto länger der Wasserstand stabil ist desto besser werden die Konditionen in den ruhigen Bereichen. Gummiköder mit größerem Schaufelschanz sowie Chatterbaits sind dann meine Köder der Wahl. Gerne sehr schwere Chatterbaits die man dann quasi wie einen Gummifisch anjiggt. Ich wechsele die Führung alle paar Würfe. Entweder jiggen oder langsam einleiern über Grund aber auch im knietiefen Wasser an überspülten Bäumen, Hecken u.s.w entlang. Im letzten Fall bedarf es auch keinen Grundkontakt. Einfach konstantes Kurbel wie beim Zanderwobblern Nachts.
Die besten ruhigen Bereich sind die bei denen die Kleinfische aus dem Wasser spritzen wenn der Chatterbait vorbei läuft. Oft teste ich Stellen so an, indem ich nen Chatterbeit recht schnell 0.5m unter der Oberfläche durchkurbele um Weissfischschwärme zu finden. Das sind dann die ruhigen Bereiche die ich gezielt auf Zander absuche.
Das sind aber jetzt alles nur meine Erfahrungen und nicht unbedingt allgemeingültig.
 

benwob

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Als es bei uns am Fluss noch einen vernünftigen Zanderbestand gab, war die beste Zeit, wenn es ein richtiges Hochwasser gab.
Da gab's dann z.B eine Stelle, an der die Böschung sonst etwa 1,5m tief runter ging.
Stand das Wasser dann da bis oben hin und war richtig braun, war es quasi eine todsichere Sache und keine Frage ob, sondern nur wann und wie viele Zander man dort fing.
Am besten lief es, wenn das Hochwasser einige Tage lang diesen Wasserstand hielt.
 

Basti81

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Am Neckar lassen sich die Zander bei den aktuellen Bedingungen auch nachts noch fangen. Im strömungsberuhigtem Bereich mit nem langsam geführten Hartbait....
 

dendrobaten2000

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@Desperados ,deine meinung kann ich so nicht bestättigen.
wir haben Mittwoch,Donnerstag und gestern zu dritt um die 20 Zander bei steigendem Wasser bei uns am Rhein gefangen...von 55 bis knapp 80 cm...vielmehr kommt es immmer auf die richtigen Spots an...tagsüber und alle auf Gummi.
gruss
michael
 

blankmaster

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Das Problem bei steigenden Pegeln ist meiner Meinung nach vorrangig nicht die Trübung, sondern der oft damit verbundene "Unrat", der teils zuhauf auf und in der gesamten Wassersäule herumtreibt.
Ich kann mir bestens vorstellen, wie es die Ortung eines Kukös und somit auch die Reaktion eines Zanders auf denselben erheblich erschwert bis unmöglich macht, wenn der GuFi nur einer von zahlreichen Gegenständen ist, die im Wahrnehmungsbereich des Zanders im Wasser für Turbulenzen (auch geringerer Art) sorgen.
Das würde auch erklären, warum die Attacken (bei weiterhin trübem Wasser) nicht selten wieder deutlich zunehmen, wenn der Pegel sich beruhigt hat, und somit die Masse der im Wasser herumtreibenden Gegenstände deutlich zurück geht.
Also (persönliche Meinung) :
Starke Wassertrübung: "egal", eher fangfördernd (tagsüber, nachts meist sowieso egal)
Reichlich Treibgut : schlecht bis scheixxe (Tages/Nachtzeit egal)

Kleines Beispiel : In den Ndl wird Grasabschnitt/Heckenschnitt an einigen Gewässern teils in großen Mengen gerne in das Gewässer "entsorgt" .
Bei gleichbleibender Gewässertrübung kann man das Fischen auf Zander nach dem Einbringen des Pflanzenschnittes oft vergessen. Nach einigen Tagen hat sich die Situation unter Wasser beruhigt (auch daran erkennbar, dass man mit dem Jighaken nicht mit jedem Wurf ein Pfund Pflanzen einsammelt), und es geht bei gleichbleibender Trübung wieder los.
 
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dietmar

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Das Problem bei steigenden Pegeln ist meiner Meinung nach vorrangig nicht die Trübung, sondern der oft damit verbundene "Unrat", der teils zuhauf auf und in der gesamten Wassersäule herumtreibt.
Ich denke auch, daß ist der Schlüssel. Es kommt nicht darauf an ob der Wasserstand steigt, stagniert oder fällt. Es kommt darauf an was im Wasser mit schwimmt. Ist der Dreck erstmal durch, hat man Chancen. Bei Hochwasser ist aber die richtige Stellenwahl wahrscheinlich deutlich wichtiger. Vor vielen Jahren habe ich mal zwei Brüder oberhalb von Wesel öfters am Rhein getroffen. Kuhwiesenwaller haben die nicht gefangen, aber auf Zander lief es teilweise recht gut. Ich habe es zwei dreimal versucht und habe dann entnervt aufgegeben. Ich wußte leider nicht wo die Zäune unter Wasser verliefen. So artete das ganze in einer Abreissorgie aus. Ohne Ortskenntnis bei Normalwasserstand sieht es also schlecht aus.
 

Desperados

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Ich denke auch, daß ist der Schlüssel. Es kommt nicht darauf an ob der Wasserstand steigt, stagniert oder fällt. Es kommt darauf an was im Wasser mit schwimmt. Ist der Dreck erstmal durch, hat man Chancen. Bei Hochwasser ist aber die richtige Stellenwahl wahrscheinlich deutlich wichtiger. Vor vielen Jahren habe ich mal zwei Brüder oberhalb von Wesel öfters am Rhein getroffen. Kuhwiesenwaller haben die nicht gefangen, aber auf Zander lief es teilweise recht gut. Ich habe es zwei dreimal versucht und habe dann entnervt aufgegeben. Ich wußte leider nicht wo die Zäune unter Wasser verliefen. So artete das ganze in einer Abreissorgie aus. Ohne Ortskenntnis bei Normalwasserstand sieht es also schlecht aus.
Genau, aber steigendes, stagnierendes oder rückläufiges Wasser ist aber meist der Haupteinflussfaktor für Unrat im Wasser.
Klar, an Gewässern an denen das Wasser zwar steigt und eintrübt ohne dass das Treibgut zunimmt, da fängt man bestimmt auch unter den Umständen.
Leider hab ich sowas hier nicht, dafür ist der Fluss viel zu sehr begradigt ohne grössere ruhige Zonen.
 

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