Livescope beim Angeln – Hightech-Hilfe oder unfairer Vorteil

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Ax0l0tl

Echo-Orakel
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Hallo zusammen,

ich wollte mal ein Thema in die Runde werfen, das mich zunehmend beschäftigt: Livescope-Echolote beim Angeln. Immer mehr Angler nutzen mittlerweile diese Technik, mit der man Fische in Echtzeit orten und sogar ihr Verhalten beobachten kann. An großen Seen oder auf dem Meer kann ich den Einsatz nachvollziehen – die Gewässer sind riesig, unübersichtlich, und ohne Technik ist es schwer, überhaupt interessante Spots zu finden.

Aber an kleinen Seen?
Aus meiner Sicht ist das dort keine Option. Diese Gewässer sind oft überschaubar, mit begrenztem Fischbestand, und dann kommt jemand mit High-End-Technik, sieht jeden Fisch auf dem Schirm und weiß genau, wann der Biss kommt. Das nimmt dem Angeln den Reiz – das Suchen, Beobachten, Einschätzen. Für mich gehört das zum Angeln dazu.
Dort sind die Verhältnisse meist überschaubar und der Fischbestand begrenzt. Wenn dann jemand mit High‑End‑Technik kommt und jeden Fisch auf dem Schirm sieht – das nimmt dem Angeln den Reiz. Für mich gehört das Suchen, Beobachten und Einschätzen ganz zentral dazu.


Zudem birgt Livescoping potenzielle ökologische Risiken:
  • Studien zeigen, dass die Nutzung von Live‑Imaging‑Sonar in Gewässern wie Reservoirs die Effizienz beim Auffinden von Fischschwärmen erhöht. In einigen Fällen könnte das zu gezielterem Fang und damit erhöhter Ausbeutung einzelner Populationen führen, was langfristig die Regeneration gefährden kann – insbesondere bei Arten mit winterlichen Schwarmverhalten.
  • In Studien wurde beobachtet, dass das gezielte Anvisieren einzelner Fische aus Schwärmen Bedenken hinsichtlich „Recruitment‑Überfischung“ ausgelöst hat – also einer verminderten Nachwuchsbildung durch gezielte Entnahme.
  • Darüber hinaus berichten Angler davon, dass Fische durch Livescope‑Signale „verängstigt“ den Bereich verlassen oder sich ungewöhnlich verhalten – was Hinweise auf Verhaltensänderungen durch die Sonarstrahlen gibt.
  • Zwar gibt es bisher keine eindeutigen Belege für nachhaltige Schäden, doch vergleichbare Forschungen im maritimen Bereich zeigen, dass aktives Sonar etwa bei Walen zu Störungen des Fressverhaltens führen kann. Bei Fischen sind Effekte zwar meist klein – aber beeinflussbar.
Ich weiß, Technik entwickelt sich weiter, und man kann sie nicht pauschal verteufeln – aber wo ziehen wir die Grenze?
Ist das noch fair – gegenüber dem Fisch und/oder anderen Anglern?

Mich würde eure Meinung interessieren:
Nutzt ihr Livescope? Wenn ja, wann und warum?
Seht ihr darin ein Problem – insbesondere an kleineren Gewässern?
Wie seht ihr die Zukunft des Angelns mit immer mehr Technik?

Grüsse

Ax0l0tl

PS: Wenn nur der Monitor im Vordergrund steht, sollte ohnehin der PC Abhilfe schaffen – und nicht die Natur.
 

gloin

Echo-Orakel
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Das Thema hatte wir doch schon einmal dieses Sommerloch:
 

benwob

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Das Thema hatte wir doch schon einmal dieses Sommerloch:

Jep. Deshalb mache ich hier zu.

Bei Bedarf kann ja im anderen Thread weiter geschrieben werden......
 
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