ABU Garcia Carabus Extreme - am Wasser

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Angelspass

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Hallo,

hier möchte ich Euch die beiden neuen Sahnestücke aus dem Hause ABU Garcia vorstellen, die Carabus Extreme CEX 622ULS und die CEX 662LS.

Vorab: Nicht gesponsert, selbst bezahlt, selbst gefischt, selbst fotografiert, frei und unabhägig wie schon immer.

Erstmal Bilder, Ihr möchtet ja immer was zum gucken haben.

Geliefert werden die Carabus in diesen hübschen Rutenrohren:
CEX4BA-1.jpg

Darin ist die Rute in einem Stofffutteral:
CEX4BA-2.jpg

Die Verbindung:
CEX4BA-3.jpg

Schöne Details, schöne Wicklung:
CEX4BA-4.jpg

Die Spitzen:
CEX4BA-5.jpg

Ich habe auf der 622ULS eine 2000er Vanqish FA, auf der 662LS eine 2000er vanquish FA HGS.

Technische Daten:
CEX 622ULS
carabus-cex62uls-jpg.165611


aufdruck-jpg.165609

Länge: 6'2" - 1,88 m / 96,8 cm geteilt
Ringe: 8 inkl. Spitzenring, Titanium Torzite, Einstegringe
Gewicht: 53 Gramm
Korkgriff
Aktion: regular
Dia; Tip 0,8 mm, 7,4 mm überm Griff
100% Carbon

CEX 662LS
carabus-0-jpg.165075


carabus-1-jpg.165076

Länge: 6'6" - 1,98 m / 101,6 cm geteilt
Ringe: 9 inkl. Spitzenring, Titanium Torzite, Einstegringe
Gewicht: 58 Gramm
Korkgriff
Aktion: regular
Dia: Tip 0,85 mm, 9,6 mm überm Griff
100% Carbon


Die Gemeinsamkeiten, CEX 622ULS & CEX 662LS:
Beide Ruten sind excellent verarbeitet. Der matte Carbon, die bräunlich-bronzefarbenen Wicklungen, super Korkgriffe und die Endkappe, die Blanks sind kerzengerade und die Beringung perfekt ausgeführt, mehr geht nicht, das ist Endstufe und auf Handarbeitsniveau, well done ABU!
Die Ruten liegen schwerelos in der Hand und fühlen sich für eine Area Rute im Vergleich zu anderen sehr straff an, ultradirekt. Kein Nachwschwingen, die Spitzen schwingen einmal zurück und dann stehen sie.
Ich habe an beiden Spoon zwischen 1,5 und 3 Gramm geworfen, an beiden kleine Spro Forellenwobbler, an beiden Forellengummies mit 0,5 - 1 Gramm Köpfen, bei der Führung dieser Köder kommen keinerlei Drillgefühle auf. Die Solid Tips werden zwar minimalst untter Spannung gesetzt, aber genau das ist es was die Carabus Extreme so scharf, so giftig und so direkt werden lässt.

Die Unterschiede seht ihr "am Wasser".

Die CEX 622ULS am Wasser:
CEX622ULS-am-Wasser.jpg
- Die CEX 622ULS ist die Spoonrute, die "Cranke" dieser Serienschwestern. Kürzer, dünner und mit einem Ring weniger überträgt sie im direkten Vergleich die Schwingungen des Köders und seine Eigenbewegung nicht so deutlich und klar wie ihre längere Schwester. Dafür hält sie einen herrlichen Spannungsbogen, am Wasser balanciere ich sie locker auf dem Zeigefinger aufgelegt mit der Spitze nach unten, kann Vanquish sei Dank quasi widerstandslos einkurbeln mit einem Hauch von "NICHTS" in der Hand.
Im Ergebnis ist es genau das, was ich von dieser Rute erwartet habe.

Der Böller, echt, man sieht die Schnur zucken, dann dreht sich die Spitze kurz Richtung Köder und wenn man die Hand schließt sitzt der Fisch.
Hat dieser filigrane Blank Kraft? Tja, ich habe zwei Spoonwelse mit ihr gefangen, beide iwas um die 80/90 cm, die haben auf einen Spoon gebissen.
Ist er soft und weich genug? Ja, der Blank ist straff aber hochflexilbel, wilde Fluchten werden gut abgefedert, der Blank arbeitet phantastisch mit.
Kann sie Gummi? Klar, kann sie, aber das kann ihre lange Schwester besser, siehe unten.

Die CEX 662LS am Wasser:
- Sooorrrryyyyy, die Bilder sind nichts geworden

- Die CEX 662LS ist die Jigge und Rigge deser Serienschwestern. Länger, unten rum etwa 2,2 mm mehr auf den Hüften, mit einem Ring und viel konischer in ihrer Gesamtheit sieht man ihr schon an das sie eher für bodennahe Anwendungen gebaut ist. Der Blank ist unten rum kräftiger und oben rum etwa genauso soft wie bei der kleinen Schwester, die CEX 662LS wirkt insgesamt parabolischer in ihrer Aktion.
Spoons und Wobbler kann man an ihr gut und präzise werfen und man spürt deutlich ob der Spoon spoont und der Wobbler wobbelt. Auf die Dauer könnte das nerven, mich hat es nicht gestört aber 6 Stunden lang möchte ich so nicht durchfischen.
Noike's 2" Wobble Shad am 1 gramm Chebu feuert die 662LS quer über den Teich, man spürt die Aktion des Gummis und weiß: "Er läuft!". Forellengummis a la Boxter, Mirax, Larva etc am 0,4 bis 0,8 Gramm Kopf bringt die CEX 662LS mühelos auf Weite.
Sie will mit der Sptze 30-60 Grad nach oben gefischt werden, maximal waagerecht. Faullenzer Methode zum Beispiel. Oder, was auch auf Barsch richtig gut kommt, einen Boxter am 0,5 Gramm Kopf quasi schwerelos in einem gleichbleibenden Abstand über Grund tanzen zu lassen, langsames softes jiggen und die totale Kontrolle über das andere Ende der Schnur, das kann sie. Wie keine andere.

Ich halte die CEX 662LS mit dem Rollenfuß zwischen Zeige- und Ringfinger, locker aber fixiert. Wenn ich "steiler" fische dann zwischen Ring- und kleinem Finger. Egal ob Fliegenhaken mit Tungsten Bead oder Chebu, Boden und Bewuchs können gescannt werden und wenn man das Gewässer kennt ist es kein Problem 20 cm über Grund zu fischen.

Die Bisse kommen knüppelhart ins Handteil. Das sind teilweise Tocks wie es bei Zandern beschrieben wird. Manchmal nibbeln sie aber auch nur am Gummi, dann muss man es ein bissl tanzen lassen, es zucket ein/zweimal in der Rutenspitze und ich kann die Rute senken, Spitze Richtung Fisch, und warten bis er Schnur nimmt. Anschlag! Egal wie, hier habe ich immer einen Schnurbogen. Mit der CEX 662LS bekommt man den sehr viel besser raus als mit ihrer kurzen Schwester, klar. Die CEX 662LS ist schneller.

An beiden Ruten habe ich Vanquish FA C2000S und C2000HGS sowie die 2000er FB gefischt. Siglon PE X8 mit 6 und 8 Lbs, Super PE 8Braid mit 6 Lbs, alle mit Stroft FC1 als Vorfach, etwa Rutenlänge mit FG anketüddert. Unten dann ein Yarie Snap #000, Uniknoten. Verschiedenste Köder, Haken meist Owner S21 6/8, FTM/Vanfook 6/8 oder Gamakatsu F11.
Die 6 Lbs Super PE 8 Braid ist zu fett für die Abus die im vergleich dünnere Siglon x8 flutscht das besser. Gerade bei bodennaher Anwendung, da ist die CEX 662LS mein persönlicher Favorit, brauche ich eine gut sinkenden Schnur, ich brauche den Kontakt zum Köder ja immer und das möglichst direkt an gespannter Schnur. Am besten funktionierte 0,14er FC2 an der CEX 662LS und 6 Lbs Siglon x8 an der CEX622ULS.

Ich wusste es vorher, mich hat ja auch niemand gewungen, aber ich persönlich komme optisch nicht wirklich mit den Einstegringen klar. Zweistegringe sind schwerer, vlt. hätten sie die Charakterristik der genialen Blanks verwässert, egal.

Das ich mir um die Stabilität keine Sorgen machen muss haben zwei Welse bewiesen, das schafft Vertrauen in die Technik. Etliche Forellen haben gezeigt welche "Performance" in diesem so ähnlichem und doch so ungleichem Geschwisterpaar steckt.

Mit einem VK von rund 280-300 Euro hat ABU hier ein perfekt abgestimmtes Produkt geschaffen. Hut ab, wirklich die besten Ruten die ich am Forellensee jemals gefischt habe. Beide. Technisch, optisch, haptisch, Balance, Perormance, Aktion, Gesamteindruck, da teilen sie sich bei mir den Platz 3 der TOP Forellenruten.

CEX*** vs Supper Bellezza vs Cardiff AX:
Platz 1 hat die Super Bellezza. Ich habe alle drei und alle drei können alles und können alles richtig richtig gut und das sowas von. OK, bei einem VK zwischen 500-650 Euro muss Olympics bzw Graphitleader da auch schon was bieten., Blank, Griff, Beringung (2-Steg!!!) und das Gesamtprodukt sind einfach eine eigene Liga.
Platz 2 bleibt die Cardiff AX. Mit einem VK von rund 250,-- Euro hatte Shimano hier ein P/L Prachtstück im Rutenstall. Straff, schnell, soft, tolle Optik, kanaltauglich, die beste Allrounderin.
Platz 3, obwohl sie eigetlich auf 2 stehen müssten, sind die Carabus Extreme von ABU. Sie kratzen an der Super Bellezza, sind sind bezogen auf ihren vom Hersteller vorgesehenen jeweiligem Einsatzzweck der Cardiff AX gut überlegen und den Super Bellezzas fast gleichauf, die "Abwertung" kommt allein durch die Einstegringe. Aber in ihrem jeweiligem Einsatzbereich, der steht ja auf dem Blank, das sind sie wie sie heißen. Extreme!

Aber es ist ja auch nur "meine persönliche" Bestenliste.

So, danke fürs Lesen, Fragen gerne.

Gruß

André
 
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André, wie immer ein klasse Bericht und das Tackle erste Sahne!
hoffe die bald mal in Live zu sehen! ;)
 

Angelspass

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Hallo,

so, heute folgt der zweite Teil der Rutenvorstellung, hier liegt der Fokus auf der Carabus Extreme CEX 662LS, der Spezialistin für grundnahe Anwendungen.

Gefischt habe ich sie mit einer Vanquish C2000S FA und FB, auf der Fa hatte ich 8Lbs Siglion PE X8 und auf der FB 6 Lbs Super PE X8. Als Köder hatte ich 50 und 70 mm Forellengummis am Microjig Haken mit Tungsten Perlen zwischen 3 und 4,6 mm, abhängig von der Ködergröße sowie 0,75-1 Gramm Chebus, Vorfach wie immer 0,14er FC1 mit FG ans PE geknotet, Yarie Snap mit Uni-Knoten.
Forellenwobbler von Spro und diverse Spoons habe ich natürlich auch probiert.

Die Bedingungen waren schlecht, das heißt ein böiger NO-Wind und als Sahnetupfer kaltes Wasser. Klar, wenn die Forellen mit dem Bauch auf dem Grund liegen und träge sind, also eher im Sammler- als im Jägermodus, dann muss man einfach soweit runter wie es geht. Ich habe mir dazu die tieferen Bereiche vom Teich ausgesucht, dort haben wir recht wenig Pflanzenbewuchs und die Hängergefahr geht gegen null.

Wie ich es oben schon geschrieben habe meine ich, das sich Köder mit der CEX 662LS präziser platzieren lassen, d.h. die Wurfgenauigkeit ist besser, die Streuung geringer. Das mag an der schnelleren Aktion oder an mir liegen.
Ebenso ist es für mich Fakt das die Carabus Extreme mit dünnerer Schnur deutlisch besser klarkommt, das gilt grundsätzlich für beide, aber -und das ist dem speziellen Einsatzbereich geschuldet- bei der CEX 662LS fällt es extrem auf. Die Super PE X8 in 6 Lbs ist geringfügig dicker als die Siglon PE X8 in 8 Lbs und hat auch deutlich mehr Auftrieb. Faustformel für mich: Wind + Strömung + leichte Köder + ich muss runter = FC oder Siglon PE.
Bei Spoonzauber im Mittelwasser oder oben relativiert sich das, bei Wassertiefen kleiner als 1,80 Meter sowieso denn ich habe ja ein FC Vorfach.

Gummis werden am Forellenteich einfach anders geangelt als Spoons. Bei einem Biss kurbelt mann nicht weiter und die Fische hängen auch nicht sofort wenn sie einmal richtig drauftacken. Nein, sie zwicken mal in den Gummi, schieben ihn an, "verbeißen" ihn, wie auch immer. Dann gibt man nach und wartet ab bis die Schnur läuft, zählt vlt. 1-2-3 und setzt dann einen Anschlag.

Unter Idealbedingungen, also bei fast Windstille, bringt die CEX 662LS das Aufsetzen des Köders auf dem Grund gut rüber, sogar sehr gut. Kommt der Tungsten Bead unten an spürt man das durch den gesamten Blank wie die Spannung nachlässt. Bei dem Wind gestern ging das nur im Nahbereich, weiter draußen nur bei den kurzzeitigen Flauten.
Auch die Erkennung von Bewuchs ist einfach nur erste Sahne.

Der Vorteil der "scnelleren Serienschwester" CEX 662LS gegenüber allen anderen Forellenruten die ich habe liegt auf der Hand, ich bekomme den Köder superschnell aus der Hänger oder Gefahrenzone. Bei der CEX 622ULS und auch bei meinen "kleinen" Super Bellezzas schluckt der Blank zuviel, vielmehr biegt er sich zu früh und ich verliere wertvolle Millisekunden. Das ist keine Kritik, nein, das wird einfach durch die Bauart bzw die Aktion der Blanks bestimmt.

Selbiges gilt für die Bisserkennung und Verwertung. Der "schnelle" Blank der CEX 662LS bringt den kleinsten Anfasser kristallklar rüber, aber das macht die CEX 622ULS auch und die Bellezzas sowieso, aber das "Schnur geben" funzt irgendiwe besser. Meine Theorie: Winkel- und Umfangsgeschwindigtkeit sind zwar gleich, aber ich habe weniger Biegung im Blank, bin also schneller. Bei grundnahen Anwendungen will ich genau das, beim Spoonzauber will ich das nicht. Passt also was ABU auf die Ruten schreibt.

Die CEX 622 ULS ist extreme hrozontal, die CEX 662LS extreme vertical.

Tja, die Bissverwertung...
Gestern habe ich fast alles so richtig versemmelt, aber sowas von. Es wurde den ganzen Tag über nicht gut gefangen. "André, Gummi geht gar nicht, Spoon auch nicht. Nur Teig und die Kahlstadt Methode mit Marshmellow und Bienenmade, auftreibend!"

Nach dem dritten Wurf mit einem weißen Boxter hatte ich den ersten satten Einschlag, der ging sofort in die Bremse. Also einfach mal anhauen, ich war im Spoonzaubermodus und das Resultat war absehbar, Fisch weg. Sechs Mal ging mir das noch so, ich muss mich an diese Angelei wirklich erst wieder gewöhnen, da kann die Carabus Extreme nichts zu.

Sehr schön an der CEX 662LS ist wie man den Schnurbogen kontrollieren kann. Nach einem Biss nachgeben, klar, aber mit ihrem schnellen Blank kann man super die Fühlung halten. Der Blank bleibt dabei steif und nur der Solid-Tip steuert wieviel Spannung auf der Schnur ist bzw wie locker sie hängt, mit minimalsten Bewgungen aus dem Handgelenk.

Richtig richtig genial, bestimmt das ultimative Werkzeug in der Hand eines/r erfahrenen Gummiangler*inn*div's. Zu dieser Personengruppe gehöre ich offenkundig nicht, ich habe jedes mal nicht lange genug gewartet und sechs weitere satte Bisse gingen ins Leere. Den einzigen Fisch des Tages habe ich mir dann mit der Super Bellezza 602 SUL doch noch mühsam erspoont.

CEX*** vs Supper Bellezza vs Cardiff AX:
Ich muss es korrigieren, ich muss es anders bewerten, es ist wie es ist. Für grundnahe und Gummianwendungen ist die CEX 662LS für mich die Referenzrute. Das kann sie besser als alle anderen. TOP!
Wenn man nun noch bedenkt das man für den Preis einer Super Bellezza beide Carabus Extreme bekommt...
Die Carabus Extreme gehört auf Platz 1.

Dennoch, eine Super Bellezza ist eine Super Belezza, die ist und bleibt Super und Bellezza ist sie sowieso. Aber das sind beides weiche Faktoren.

Was den Nutzwert, die Verarbeitung und die Austattung angeht sind die ABUs gleichauf und die CEX 662LS teils sogar überlegen. Sehr "extreme", sehr speziell, perfekt abgestimmt, wirklich eine absolut phantastische Rutenserie, ein Traum für den ambitionierten Forellenangler.

Well done Abu Garcia! Für mich persönlich die neue Referenz, beide!*

Gruß

André

PS: * = Die Super Bellezzas und die Cardiff AX fische ich trotzdem lieber. Zu der Super Bellezza Serie mache ich vlt mal ein Review, ich habe ja alle drei und kann daher auch gut vergleichen. Und Shimanos Cardiff AX ist und bleibt die beste Allrounderin für mich.
 
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J

-jbo-

Gast
Hallo,

so, heute folgt der zweite Teil der Rutenvorstellung, hier liegt der Fokus auf der Carabus Extreme CEX 662LS, der Spezialistin für grundnahe Anwendungen.

Gefischt habe ich sie mit einer Vanquish C2000S FA und FB, auf der Fa hatte ich 8Lbs Siglion PE X8 und auf der FB 6 Lbs Super PE X8. Als Köder hatte ich 50 und 70 mm Forellengummis am Microjig Haken mit Tungsten Perlen zwischen 3 und 4,6 mm, abhängig von der Ködergröße sowie 0,75-1 Gramm Chebus, Vorfach wie immer 0,14er FC1 mit FG ans PE geknotet, Yarie Snap mit Uni-Knoten.
Forellenwobbler von Spro und diverse Spoons habe ich natürlich auch probiert.

Die Bedingungen waren schlecht, das heißt ein böiger NO-Wind und als Sahnetupfer kaltes Wasser. Klar, wenn die Forellen mit dem Bauch auf dem Grund liegen und träge sind, also eher im Sammler- als im Jägermodus, dann muss man einfach soweit runter wie es geht. Ich habe mir dazu die tieferen Bereiche vom Teich ausgesucht, dort haben wir recht wenig Pflanzenbewuchs und die Hängergefahr geht gegen null.

Wie ich es oben schon geschrieben habe meine ich, das sich Köder mit der CEX 662LS präziser platzieren lassen, d.h. die Wurfgenauigkeit ist besser, die Streuung geringer. Das mag an der schnelleren Aktion oder an mir liegen.
Ebenso ist es für mich Fakt das die Carabus Extreme mit dünnerer Schnur deutlisch besser klarkommt, das gilt grundsätzlich für beide, aber -und das ist dem speziellen Einsatzbereich geschuldet- bei der CEX 662LS fällt es extrem auf. Die Super PE X8 in 6 Lbs ist geringfügig dicker als die Siglon PE X8 in 8 Lbs und hat auch deutlich mehr Auftrieb. Faustformel für mich: Wind + Strömung + leichte Köder + ich muss runter = FC oder Siglon PE.
Bei Spoonzauber im Mittelwasser oder oben relativiert sich das, bei Wassertiefen kleiner als 1,80 Meter sowieso denn ich habe ja ein FC Vorfach.

Gummis werden am Forellenteich einfach anders geangelt als Spoons. Bei einem Biss kurbelt mann nicht weiter und die Fische hängen auch nicht sofort wenn sie einmal richtig drauftacken. Nein, sie zwicken mal in den Gummi, schieben ihn an, "verbeißen" ihn, wie auch immer. Dann gibt man nach und wartet ab bis die Schnur läuft, zählt vlt. 1-2-3 und setzt dann einen Anschlag.

Unter Idealbedingungen, also bei fast Windstille, bringt die CEX 662LS das Aufsetzen des Köders auf dem Grund gut rüber, sogar sehr gut. Kommt der Tungsten Bead unten an spürt man das durch den gesamten Blank wie die Spannung nachlässt. Bei dem Wind gestern ging das nur im Nahbereich, weiter draußen nur bei den kurzzeitigen Flauten.
Auch die Erkennung von Bewuchs ist einfach nur erste Sahne.

Der Vorteil der "scnelleren Serienschwester" CEX 662LS gegenüber allen anderen Forellenruten die ich habe liegt auf der Hand, ich bekomme den Köder superschnell aus der Hänger oder Gefahrenzone. Bei der CEX 622ULS und auch bei meinen "kleinen" Super Bellezzas schluckt der Blank zuviel, vielmehr biegt er sich zu früh und ich verliere wertvolle Millisekunden. Das ist keine Kritik, nein, das wird einfach durch die Bauart bzw die Aktion der Blanks bestimmt.

Selbiges gilt für die Bisserkennung und Verwertung. Der "schnelle" Blank der CEX 662LS bringt den kleinsten Anfasser kristallklar rüber, aber das macht die CEX 622ULS auch und die Bellezzas sowieso, aber das "Schnur geben" funzt irgendiwe besser. Meine Theorie: Winkel- und Umfangsgeschwindigtkeit sind zwar gleich, aber ich habe weniger Biegung im Blank, bin also schneller. Bei grundnahen Anwendungen will ich genau das, beim Spoonzauber will ich das nicht. Passt also was ABU auf die Ruten schreibt.

Die CEX 622 ULS ist extreme hrozontal, die CEX 662LS extreme vertical.

Tja, die Bissverwertung...
Gestern habe ich fast alles so richtig versemmelt, aber sowas von. Es wurde den ganzen Tag über nicht gut gefangen. "André, Gummi geht gar nicht, Spoon auch nicht. Nur Teig und die Kahlstadt Methode mit Marshmellow und Bienenmade, auftreibend!"

Nach dem dritten Wurf mit einem weißen Boxter hatte ich den ersten satten Einschlag, der ging sofort in die Bremse. Also einfach mal anhauen, ich war im Spoonzaubermodus und das Resultat war absehbar, Fisch weg. Sechs Mal ging mir das noch so, ich muss mich an diese Angelei wirklich erst wieder gewöhnen, da kann die Carabus Extreme nichts zu.

Sehr schön an der CEX 662LS ist wie man den Schnurbogen kontrollieren kann. Nach einem Biss nachgeben, klar, aber mit ihrem schnellen Blank kann man super die Fühlung halten. Der Blank bleibt dabei steif und nur der Solid-Tip steuert wieviel Spannung auf der Schnur ist bzw wie locker sie hängt, mit minimalsten Bewgungen aus dem Handgelenk.

Richtig richtig genial, bestimmt das ultimative Werkzeug in der Hand eines/r erfahrenen Gummiangler*inn*div's. Zu dieser Personengruppe gehöre ich offenkundig nicht, ich habe jedes mal nicht lange genug gewartet und sechs weitere satte Bisse gingen ins Leere. Den einzigen Fisch des Tages habe ich mir dann mit der Super Bellezza 602 SUL doch noch mühsam erspoont.


Ich muss es korrigieren, ich muss es anders bewerten, es ist wie es ist. Für grundnahe und Gummianwendungen ist die CEX 662LS für mich die Referenzrute. Das kann sie besser als alle anderen. TOP!
Wenn man nun noch bedenkt das man für den Preis einer Super Bellezza beide Carabus Extreme bekommt...
Die Carabus Extreme gehört auf Platz 1.

Dennoch, eine Super Bellezza ist eine Super Belezza, die ist und bleibt Super und Bellezza ist sie sowieso. Aber das sind beides weiche Faktoren.

Was den Nutzwert, die Verarbeitung und die Austattung angeht sind die ABUs gleichauf und die CEX 662LS teils sogar überlegen. Sehr "extreme", sehr speziell, perfekt abgestimmt, wirklich eine absolut phantastische Rutenserie, ein Traum für den ambitionierten Forellenangler.

Well done Abu Garcia! Für mich persönlich die neue Referenz, beide!*

Gruß

André

PS: * = Die Super Bellezzas und die Cardiff AX fische ich trotzdem lieber. Zu der Super Bellezza Serie mache ich vlt mal ein Review, ich habe ja alle drei und kann daher auch gut vergleichen. Und Shimanos Cardiff AX ist und bleibt die beste Allrounderin für mich.
Schön geschrieben. Sehr ausführlich und informativ. Danke!
 

karpfi

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Toller Bericht! Als Fluss- und nicht Teichfischer habe ich mich für die schwerere Carabus Cassiopeia entschieden und bin auch voll überzeugt. Die CEX mal am Teich TuS schwingen hätte aber sicher was!
 

der Kai

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Sehr schöner Bericht, danke!
Für meinen Geldbeutel leider nicht so schön :tearsofjoy:

Hab mir heute die ULS gegönnt, zusammen mit einer ALX Theta 1000s. Ich bin sehr gespannt, wie sie sich bei uns am Bach schlägt, da hat mir bisherer noch was für leichtere Spoons und Wobbler gefehlt.

Als Schnur hab ich erstmal die graue Kairiki 4 in 6lbs eingeplant. Bin gespannt, ob die läuft.
 

Snakesfreak

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Sehr schöner Bericht, danke!
Für meinen Geldbeutel leider nicht so schön :tearsofjoy:

Hab mir heute die ULS gegönnt, zusammen mit einer ALX Theta 1000s. Ich bin sehr gespannt, wie sie sich bei uns am Bach schlägt, da hat mir bisherer noch was für leichtere Spoons und Wobbler gefehlt.

Als Schnur hab ich erstmal die graue Kairiki 4 in 6lbs eingeplant. Bin gespannt, ob die läuft.

und? Wie ist der erste Eindruck vom trocken wedeln?
 

Dr.Hook

Finesse-Fux
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Trocken gewedelt hab ich diese Abus auch schonmal,mega coole Teile.Und auch sehr filigran, allein die Beringung kommt live total sweet rüber :emoji_ok_hand:
Ich persönlich würd mir die zwar nicht holen,einfach weil ich nicht wirklich Einsatzmöglichkeiten dafür hab,aber ich verstehe auf jeden Fall wie man drauf abfahren kann.
 

der Kai

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und? Wie ist der erste Eindruck vom trocken wedeln?
Sorry, hab vergessen, vom Trockenwedeln zu berichten.

Forellensaison am Bach ist seit 1.Mai eingeläutet. Das Stöckchen ist der pure Wahnsinn!

Ich habe die Rute zwischenzeitlich doch lieber mit der 500er Vanford kombiniert.
Gesamtgewicht unter 200g .
Als Schnur die Kairiki 4 in 0,06mm Stärke mit ca 2m 0,16mm Stroft FC1 per FG angebunden.

Gefischt habe ich damit bisher Spoons von 1,5 - 3,6g, Insektenimitat-Wobbler (0,8g), und Palms Beatrice43S Wobbler (2,9g?), die auch viel von twitches leben. Macht die Rute anstandslos auch in moderater Strömung mit (unser Bach ist so 2-3m breit und führt grade Hochwasser).

Dickste BaFo bisher 40cm (ohne quetschen). Die Kombo ist die helle Freude im Drill, vor allem, wenn man mit Schonhaken ständig Zug auf der Schnur braucht, ohne ein Ausschlitzen zu riskieren.

Würfe sind super präzise, wenn man sich an die Rute gewöhnt hat.
Meine BC kommt nur noch mit, wenn ich im strömungsreicheren oberen Flusslauf unterwegs bin und deshalb höhere Gewichte nötig sind.
 
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