Sir Saturday gefällt mir ganz einfach klanglich als Alliteration und hat Bezug zu meinem Realnamen. "Sir" ist natürlich ne Überzeichnung. Ich empfinde mich eben gerade nicht als ein solcher, so wie du dich sicherlich nicht als Assassine siehst. Aber was genau hat die Wahl des Pseudonyms bitte mit Sexismus zu tun? Es sei denn, ein Pseudonym selbst ist sexistisch ... Achso, dein erster Absatz soll ja als Ironie verstanden werden und dient demzufolge wohl primär der Unterhaltung?! ...
Ich könnte durchaus konkrete Sexismus-Vorwürfe vorbringen. Dann allerdings im entsprechenden Thread, wo bereits viele vor mir Gelegenheit dazu hatten. Anscheinend hielt es jedoch niemand für notwendig. Über allerlei weitaus belanglosere Meinungsbekundungen wird sich aber gern sprachlich erhoben und es wird versucht, die jeweilige Person ins Lächerliche zu ziehen, sodass ihr das teilweise über mehrere Threads hinaus anhängt. Schaulustige befeuern mit Likes eine Auseinandersetzung und je schneidiger kurze Statements lässig von sich gegeben werden, desto beliebter sind sie (sowie ihre Autoren) – scheinbar unabhängig vom jeweiligen Inhalt der Posts.
So, jetzt mal die Ironie beiseite: Wenn wir hier bei Catch&Release schon nicht auf einen Nenner kommen, glaubst du wir sollten es mit Politik und Religion nicht einfach wie an der Arbeit halten und Leuten die sexistisch, rechtsradikal, (oder linksradikal, liberal, je nach Gusto), Klimawandel-Leugner, "Ökofaschisten", etc. sind einfach aus dem Weg gehen und gut?
Such dir doch einfach die Netten aus dem Querschnitt.
Das verstehe ich als ernst gemeinten freundlichen Rat und könnte mir durchaus vorstellen, es so zu handhaben. Nur ist das gar nicht leicht zu beherzigen. Ich bemühe mich in meinen Beiträgen um Sachlichkeit, was man ihnen hoffentlich ansieht, kann jedoch insbesondere haltlose Provokationen nicht immer unkommentiert stehen lassen. Ich überließe der Agitation die Deutungshoheit im öffentlichen Raum. Das ist wie Demo ohne die Option der Gegendemo, Rede ohne Chance auf Gegenrede. Man beschneidet sich seiner demokratischen Möglichkeiten – zumindest in Bezug auf wirklich wichtige Themen wie Sexismus (und nicht,
ob dem Paulchen Müller seine neue Barschkombo cool ist).
Gerade "an der Arbeit" gehe ich den von dir beschriebenen Leuten nicht aus dem Weg, sondern habe mich ganz bewusst mit ihnen auseinanderzusetzen und finde das auch nicht verkehrt. In manchen Tätigkeitsfeldern ist es schlichtweg unerlässlich. Beispielsweise kann eine journalistische Redaktion nie ohne eine zumindest implizite weltanschauliche Leitline arbeiten, deren Grenzen intern permanent neu verhandelt werden.
Wir würden viel Potenzial verschenken, wenn es im Forum nur nüchtern und emotionslos um Taktik & Technik ginge, aber wir verschenken auch viel Potenzial bei langwierigen Grabenkämpfen.
Was genau möchtest du denn eigentlich zu Fliegen am T-Rig wissen? Ich würde gern wenigstens Annäherungsweise zum Topic zurückkehren oder den Thread wieder ruhen lassen, aber natürlich muss allen die wollen ein weiterer Diskussionsbeitrag gestattet sein.