Zander bei verschiedenen Wassertemperaturen

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Aries

Keschergehilfe
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Guten Morgen zusammen,

ich Angel noch nicht so lange auf Zander und habe ein neues Gewässer, dort versuche ich gerade beides Gerade zu verstehen.
Es ist ein kleiner Fluss welcher Anbindungen zu verschiedenen Seen (meist Baggerseen) hat. Ich Angel vom Boot und habe dort im Herbst sehr gut bei 12-15 Grad Wassertemperatur (gemessen am Geber vom Echolot) in den Mündungen/Einfahrten von Fluss zu See gefunden. In dem Bereich ist eine Kante von 3 auf 5m.

Jetzt liegen die Wassertemperaturen (am Echo) bei ca 5-6 Grad. Seit dem tut sich an dem besagten Spot nichts mehr. Die Fische halten sich bei dem Temperaturen scheinbar woanders auf.
Da es ein Baggersee ist, kommt man schnell auf 20m Wassertiefe wo ich natürlich nicht mehr auf die Zander angeln will.

Könnt ihr mir Anhaltspunkte geben, wo ich jetzt die Fische erwarten kann?

Liebe Grüße

Sascha
 

Zander1991

Echo-Orakel
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Tagsüber bei größeren Lichteinfall stehen die Zander dann halt oft schon wirklich tief (aufs Thema wie tief man noch Fischen will geh ich jetzt mal nicht ein) im klaren Wasser der Baggerseen. Steile Kanten auf der Schattenseite können oft noch einen Versuch wert sein.

Ich würd mich da an deiner Stelle dann eher an der Tageszeit orientieren und gegen abend die Fische suchen. Flachere Bereiche, welche tagsüber evtl. noch von der Sonne erwärmt wurden, ziehen oftmals am Abend die Futterfische an und im Nachgang die Zander.
Dabei würde ich große Flachwaserzonen meiden und Bereiche suchen wo Flachwasser an wirklich tiefe Bereiche grenzt. Wo sozusagen der Weg zwischen Ruheort und Jagdgebiet recht kurz ist. Mit zunehmender Dunkelheit ziehen die Zander dann oft die Kante rauf, selbst im tiefsten Winter sind sie manchmal dann erstaunlich flach anzutreffen.

Den Übergang würde ich auch mal beobachten, genau zu dem Zeitpunkt wo evtl. das Flusswasser durch äußere Einflüsse vielleicht etwas wärmer ist bzw. trüberes Wasser in den See drückt. Aber auch hier gilt die Tageszeit bzw. den Lichteinfall im Hinterkopf behalten.
 

Philipp 123

Twitch-Titan
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Dein Echolot hilft dir auch die Temperatur zu messen.
Die Friedfische suchen sich die Wärmsten stellen, das kann auch mal um einen halben Grad sein.
Da wird dann auch der Zander nicht weit weg sein.
Ob er dann beißt ist eine andere Frage.
Der Jäger wartet bis er im Vorteil ist und wenig Energie für eine Erfolgreiche benötigt.
Und das sind einfach die Sichtvorteile im trüben bzw im dunklen wasser .
Ein weitere Punkt ist der Stoffwechsel, der sich im Winter sehr reduziert.
Ein Hecht kann über 30 Tage ohne Nahrung auskommen.
Große Wege werden die Zander dann nicht mehr für die Jagt investieren.
Oft hast du an den Winterspots nur ein oder 2 Bisse am Tag .
 

fragla

Finesse-Fux
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Tagsüber bei größeren Lichteinfall stehen die Zander dann halt oft schon wirklich tief (aufs Thema wie tief man noch Fischen will geh ich jetzt mal nicht ein) im klaren Wasser der Baggerseen. Steile Kanten auf der Schattenseite können oft noch einen Versuch wert sein.
mich würde mal interessieren wie ihr darüber denkt, was für die Zander wichtiger ist, das wärmere Wasser oder die Lichtintensität.( eingegrenzt auf See) Es gibt ja Jahreszeiten und Gewässer wo der Zander eventl. einen Kompromiss machen muss. Das Wasser wird klarer aber die Temperatur auf 6m ist deutlich kühler als die auf 3m. Nimmt er dann die "hellere" Umgebung zu Gunsten der höheren Temperatur in Kauf?
 

Walstipper

Finesse-Fux
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mich würde mal interessieren wie ihr darüber denkt, was für die Zander wichtiger ist, das wärmere Wasser oder die Lichtintensität.( eingegrenzt auf See) Es gibt ja Jahreszeiten und Gewässer wo der Zander eventl. einen Kompromiss machen muss. Das Wasser wird klarer aber die Temperatur auf 6m ist deutlich kühler als die auf 3m. Nimmt er dann die "hellere" Umgebung zu Gunsten der höheren Temperatur in Kauf?
Was du ansprichst ist ja stark geschichtetes Wasser, sprich Sprungschicht. Da der Zander ein Fisch nährstoffreicher Seen ist, geht damit natürlich nicht nur Temp. & Licht einher, sondern oft auch der Sauerstoffgehalt. Und der kann auch noch im Herbst deutlich geringer ausfallen als in der lichtdurchfluteten Zone.
Dann hocken die halt einfach auf 3,5-4m und fressen erst ab Abenddämmerung, oder an sehr dunklen Tagen. Pack dir ma ne Lichtmeter App aufs Handy, dann sieht man wie dunkel ein stark bewölkter Tag wirklich ist.
 

fragla

Finesse-Fux
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Sprungschicht ist nicht mehr vorhanden ( laut Deeper). Ich gehe mal trotzdem von unterschiedlichen Temperatur Verhältnissen aus?
Sauerstoff Gehalt sollte zur jetzigen Jahreszeit passen, Wind und Regen gibt es ja in letzter Zeit genügend.
Den Faktor Licht unter Wasser kann ich schlecht ein schätzen.
Deinen Beitrag interpretiere ich so, Sauerstoff und Temperatur ist wichtiger als die Lichtverhältnisse?
 

blankmaster

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Schickes Thema, aber meiner Meinung nach auch kein einfaches.
Vermutlich sind folgende Faktoren für den Aufenhaltsort von Zandern in unterschiedlicher und nach Jahreszeit auch wechselnder Wertigkeit maßgeblich :
Wassertrübung, Lichteinfall, Sauerstoffgehalt, Bodenhärte, Gewässerunebenheiten, Wassertemperatur, Futterfisch, Strömung, Sprungschicht

Diese Faktoren beeinflussen sich zu allem Überfluss auch noch gegenseitig - damit wird es noch komplizierter.
Vielleicht läßt es sich grob vereinfachend auf folgende Formel bringen :

Suche sauerstoffreiches, trübes, strömendes/drehendes Wasser (oder die Kanten im Übergang zum ruhigen Wasser) an Tiefenkanten mit wenig Lichteinfall und Futterfisch, der sich über hartem und unregelmäßigem Grund aufhält. :)

Hört sich einfach an, ist es aber überhaupt nicht.

PS Die gemessene Wassertemperatur über einen Echolotgeber an der Oberfläche ist mM nach nur extrem eingeschränkt hilfreich, insbesondere an tieferen Gewässern und/oder im Sommer
 

Walstipper

Finesse-Fux
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1) Sprungschicht ist nicht mehr vorhanden ( laut Deeper). Ich gehe mal trotzdem von unterschiedlichen Temperatur Verhältnissen aus?
Sauerstoff Gehalt sollte zur jetzigen Jahreszeit passen, Wind und Regen gibt es ja in letzter Zeit genügend.
2) Den Faktor Licht unter Wasser kann ich schlecht ein schätzen.
3) Deinen Beitrag interpretiere ich so, Sauerstoff und Temperatur ist wichtiger als die Lichtverhältnisse?
1) Da kann man sich schnell vertuen. Wenn das Oberflächenwasser stark abkühlt sinkt es in Folge, zirkuliert & mischt den Wasserkörper und homogenisiert somit Temperatur & Sauerstoff. Im schlechtesten Fall, siehe Ostsee Eckernförder-Bucht, stresst das emporkommende anoxische Wasser die Fische. Umso stärker der herbstliche Temperatursturz & je mehr Wind herrschte, desto stärker passiert das.

2) Du kannst eigentlich immer davon ausgehen, dass Sichtbarkeit unterschätzt & Dunkelheit auch tief unter Wasser überschätzt wird. Diese ganzen Ansätze mit Secchi-Scheibe etc., sprich bei 2,5*Secchi-Abstand herrscht 1% Restlicht usw. sind imo Blödsinn. Geh mal auf den YT-Channel von Fishfindertest und schau dir das Dronenvideo der Billwerder Bucht in Hamburg an, eine der trübsten Ecken von HH. Mir ging die Kinnlade runter als ich das sah, selbst da geht Licht rein wie Sau. Secchi-Abstand wäre da 15cm... :rolleyes: Und Lucioperca erkennt Kontraste noch zigfach besser als wir.

3) Sauerstoff muss erstmal genügend da sein, das ist klar. Je mehr umso höher der Stoffwechsel. Ich habe keine große Erfahrung mit eutrophen Seen und Zander und geh auch ungern bei bitterkalt los, aber abseits davon würde ich sagen dass zu viel Licht immer ein großer Nachteil beim Zanderangeln ist. In zu klaren Gewässern tendieren die versierten Angler auch immer mehr zum aktiven Nachtangeln. Mit 2) kannste dir dann ne Vorstellung machen ;) Und zwar auch davon, wieviel Restlicht selbst bei Nacht in klarem Wasser vorliegt.

PS: "abseits davon würde ich sagen dass zu viel Licht immer ein großer Nachteil beim Zanderangeln ist." Außer in sehr trüben Wasser wie Elbe HH, da fand ich Sonne eigentlich noch besser als Wolken. Uli Beyer & S. Hänel hatten über den zeitweise stark angetrübten Unterrhein gleiches berichtet, sehr viel Bisse trotz maximalem Licht!
 
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fragla

Finesse-Fux
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Wassertrübung, Lichteinfall, Sauerstoffgehalt, Bodenhärte, Gewässerunebenheiten, Wassertemperatur, Futterfisch, Strömung, Sprungschicht
Was ist beim Angeln schon einfach außer Abrisse.:D
Ich gehe mal davon aus, das der Fisch zum Wohlbefinden gewisse Prioritäten setzen muss, da er mit Sicherheit nicht alle optimale Bedingungen zu jeder Zeit vor findet, nur weiß ich nicht welche. Das sich Gewässer und Bedingungen ständig ändern ist mir klar.

3) Sauerstoff muss erstmal genügend da sein, das ist klar. Je mehr umso höher der Stoffwechsel. Ich habe keine große Erfahrung mit eutrophen Seen und Zander und geh auch ungern bei bitterkalt los, aber abseits davon würde ich sagen dass zu viel Licht immer ein großer Nachteil beim Zanderangeln ist. In zu klaren Gewässern tendieren die versierten Angler auch immer mehr zum aktiven Nachtangeln. Mit 2) kannste dir dann ne Vorstellung machen ;) Und zwar auch davon, wieviel Restlicht selbst bei Nacht in klarem Wasser vorliegt.
im gesamten September war die Beißlust durchaus positiver bei "ungünstigeren" Bedingungen vom Sauerstoff her betrachtet( Temperatut und Wind), also sollte der Sauerstoffgehalt ok sein.
Geändert hat sich seid Mitte Oktober "nur" die Wasser Temperatur und die Trübung.
Nachtangeln ist ja mein Ding, allerdings wird es nachts nicht so dunkel wie man es vermutet, das hat die Zander im September aber nicht gestört. Spätestens 2 Stunden nach Dunkelheit wird es nicht dunkler, nicht mal bei Neumond.
Von daher hätte ich den Faktor Licht eher nach "hinten" gesetzt, wo wir wieder bei der Ausgangsfrage sind.
Futterfisch ist auch noch da, kleine Barsche und Rotaugen liegen vorm Schilf und ruhen.
 

Walstipper

Finesse-Fux
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1) im gesamten September war die Beißlust durchaus positiver bei "ungünstigeren" Bedingungen vom Sauerstoff her betrachtet( Temperatut und Wind), also sollte der Sauerstoffgehalt ok sein.
2) Geändert hat sich seid Mitte Oktober "nur" die Wasser Temperatur und die Trübung.
3) Nachtangeln ist ja mein Ding, allerdings wird es nachts nicht so dunkel wie man es vermutet, das hat die Zander im September aber nicht gestört. Spätestens 2 Stunden nach Dunkelheit wird es nicht dunkler, nicht mal bei Neumond.
4) Von daher hätte ich den Faktor Licht eher nach "hinten" gesetzt, wo wir wieder bei der Ausgangsfrage sind.
Futterfisch ist auch noch da, kleine Barsche und Rotaugen liegen vorm Schilf und ruhen.
1) Ich bin mir nicht sicher ob deine Annahmen passen. Der September (bis Oktober) war auch bei euch sehr warm? Da ist das Wasser fest geschichtet und dieses "obere Layer" wird vom Wind hin & her bewegt. Wind im Gesicht bedeutet laut Lehrbuch warmes Wasser wird vor deinen Füßen gehalten (besonders Buchten, flache abgegrenzte Bereiche). Ablandig wird etwas kälteres hochbewegt.
Da muss auch garnix ungünstig bezüglich Sauerstoff sein, im Gegenteil! Wenn dein Gewässer intakt und ne normale Sichttiefe von über einem Meter hat, bewirkt die Algenblüte allerbeste Sauerstoffbedingungen in der trophogenen Zone, u.a. mit Sättigungen gut über 100%! Spät in der Nacht & am Morgen wird dann Sauerstoff gezehrt. Klingt nach perfekten Angelbedingungen in der Abenddämmerung.

2) Temperatur stark runter und Aufklärung der Sicht klingt für mich nach typischem Herbstangeln an den stark abfallenden Kanten. Zum Glück halten sich die Fische da auch immer lehrbuchartig dran :> Vielleicht kann ein Thermometer helfen?

3) Das klingt nach top Bedingungen in der Nacht. Ich hatte allerdings oft Stellen, wo die Stachelzicken ab einer gewissen Dunkelheit einfach nicht mehr wollten (Fisch eindeutig da), ich bin mit der Nachtangelei aber auch bissi auf Kriegsfuß ^^ Die nehmen dann gefühlt nur noch Köfi...

4) Ich würde den Faktor Lichtbedingungen tagsüber fast immer auf die erste Stelle setzen. (Vielleicht schreibt ja noch mal jemand wie er das nachts sieht, sprich Lichtquellen, Vollmond bei entsprechender Wassertrübung.) Ich finde Zanderangeln an manchen Gewässern, z.b. Kanal o. Rhein daher auch relativ unspektakulär, sprich es beißt erheblich besser während der Morgen- und Abenddämmerung, oft das immer gleiche Beißfenster und abseits davon Seife kauen...
An erster Stelle ist für mich aber heutzutage, wo halb Deutschland über die Medien auf Zander angestachelt wurde, ein exklusiver nicht totgeballerter Spot.

Da du was von Schilf schreibst, bist du sicher ob das überhaupt ein für Zander produktiver See ist? Die allermeisten Seen sind eher Richtung mesotroph und von Hecht + Barsch dominiert.
 
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fragla

Finesse-Fux
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1) September war auch warm und die Trübung unter einem m Sichttiefe, eher so max. 30cm. Dämmerung usw hat sehr gut funktioniert. Bisse im tiefen vor der Kannte, auf der Steinkannte als auch im flachen vorm Schilf, quasi überall.

2) der Spot ist in der Tat eine abfallende Kannte (altes Flussbett an dem die Landwirtschaft die Steine vom angrenzenden Acker abgelegt hat) wegen der Steine auch schwierig zu befischen und wird von vielen Anglern gemieden
Der Spot liegt auf der Sonnenseite, das bringt momentan zwar wärmeres Wasser aber durch die fehlende Trübung auch viel Licht, daher die Frage was der Zander bevorzugen könnte.
Diese Struktur gibt es in dem Gewässer so nicht noch einmal, so weit ich momentan weiß. Setzt der Zander Priorität auf Licht, müsste er in tieferes Wasser mit weniger oder gar keine Struktur ziehen.
ich hoffe ich vergesse das Thermometer mal nicht, bis lang leider jedes mal.:rolleyes:

3) es gibt ja ein "Beißfenster" welches auch eine Zeit lang zuverlässig funktioniert hat

Im Verhältnis zu meinem anderen Gewässer ist der Angeldruck dort eher mäßig bis gering und an dem Spot sowieso.
Hecht reproduziert sich gut. Kleine Barsche und Zander gibt es auch auf der Senke. Barsch und Zander wird auch regelmäßig nach besetzt, Hecht nicht.
 

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