Wurfweitenunterschied bei unterschiedlicher Rutenlänge

[Bushi]

Hallo zusammen,

mein Vater sucht gerade eine Barschrute für Uferausflüge. Er fischt zu 95% 4-7g Tungsten mit 3" Trailern oder C/T-Rig in der gleichen Gewichtsklasse.

Nun möchte er eine lange Rute haben, um weite Würfe zu erzielen und ich habe ihm die Diaflash BX oder die Yasei Perch Ltd. Softbait empfohlen (ohne sie in der Hand gehabt zu haben).

Meine Frage ist jedoch, wenn man sich z.B. die Perch Ltd. ansieht.. wie groß ist der Weitenunterschied wirklich? Sagen wir mal das Setup ist komplett gleich, nur die Rute ist statt 2,25 2,60 lang...

Kennt dazu jemand eventuell passende Artikel oder kann aus eigenen Tests berichten?

Er fischt ab und an vom Boot und da wäre wahrscheinlich die kürzere Rute von Vorteil und wenn die 2,60 nur nen Meter weiter wirft, wäre die Länge ja zu vernachlässigen.

Bin gespannt.

Beste Grüße

Dennis

 

[buebue]

Hey, ich fische auch viel vom Ufer auf Barsch und habe die Erfahrung gemacht, dass die Länge durchaus einen Unterschied macht.

ALLERDINGS ist die Wurfweite gar nicht mal soooo der Unterschied. Klar, mit 2,60m wirst du weiter werfen als mit 2,25m. Aber 2,25m sollte für das Ufer eigentlich reichen.

Was ich aber durchaus feststelle (und warum ich gerne längere Ruten mag) ist der Winkel. Bei uns geht es oft sehr flach rein und mit 2,50m-2,70m kann man den Köder auf Distanz wesentlich schöner vom Boden abheben als mit ~2,10m. Wenn man nur zuppelt, ist die kürzere aber sicher präziser in der Köderführung.
Also dieses Argument würde ich mit einfließen lassen. Die von dir genannten Ruten habe ich noch nicht gefischt, ich liebäugele aber mit der LTD Softbait. Würde vermutlich die längere nehmen.

 

[Bushi]

Naja die Frage ist halt wie viel weiter es ist. Kann nur aus meiner Erfahrung spreche und ich mag kürzere Ruten zum Animieren lieber. Bei Faulenzen oder einfachen Jiggen dann die längeren Ruten.

Wenn ich mir nun vorstelle kleine Chebus mit ner 2,60 Rute über den Grund hüpfen zu lassen, stelle ich mir das ein wenig beschwerlich vor. Deshalb ist die Frage, ob die länge, überspitzt gesagt, das doppelte wirft oder halt nen Meter mehr.

 

[Kaprifischer1973]

Ich habe bei der Fox Shad Jigger Rapid mal die 2,70 und die 2,40 gehabt.
Wurfweite waren sicher keine 5m Differenz. Habe dann die 2,70 verkauft weil mir alles über 2,40 nicht mehr "richtig" vorkommt. Habe bei den längeren Ruten irgendwie eine komische Haltung eingenommen sodass mir da nach 1h der Rücken weh tat. Bei der 2,40er war es leichter. Mit BC habe ich nicht die geringsten Probleme.

 

[Bushi]

Also meine 2,70 Fox Ti Pro Finesse tausche ich nicht gegen kürzere Ruten ein! Liebe diese Distanzmaschine. Aber das habe ich mir schon gedacht.. für ein paar Meter büßt man dann im handling ein...

Vermutlich bleibt dann meine Empfehlung für ihn die Perch ltd. in 2,25. Der Solid Tip passt ja auch, wenn er eh nur beschriebene Köder fischt.

Bei der Rute Sollte ne 0,07er Daiwa Evo und ne 3000er Rolle schon passen oder?

 

[Cassjo]

wie weit will/muss er denn werfen?

 

[buebue]

Naja die Frage ist halt wie viel weiter es ist. Kann nur aus meiner Erfahrung spreche und ich mag kürzere Ruten zum Animieren lieber. Bei Faulenzen oder einfachen Jiggen dann die längeren Ruten.

Wenn ich mir nun vorstelle kleine Chebus mit ner 2,60 Rute über den Grund hüpfen zu lassen, stelle ich mir das ein wenig beschwerlich vor. Deshalb ist die Frage, ob die länge, überspitzt gesagt, das doppelte wirft oder halt nen Meter mehr.

Das doppelte sicherlich mal nicht. Ich messe sowas nie, drum keine Ahnung aber gefühlt sind es schon 10-15% mehr Wurfweite. Es ist nicht weltbewegend, aber genug um mit bloßem Auge aufzufallen

 

[Bushi]

wie weit will/muss er denn werfen?

Schätze mal so 50-70 Meter. Bin aber schlecht darin sodass zu schätzen. laut maps sollte das aber hinkommen. Bei seiner bisherigen zodias mit knapp unter 2 meter 2-7g ist das meist so das Ende der Fahrenstange. Bei 9 meter Wassertiefe kommt durch die kurze weichere Rute der Anschlag auch nicht immer durch. Deshalb dachte ich an die ltd mit feiner Spitze und Bums dahinter.

 

[Promachos]

Es gibt einen Praxistest von Birger Domeyer in einer Ausgabe der Fisch&Fang bzw. Der Raubfisch. Ruf einfach im Pareyverlag an, die haben den Artikel bestimmt im Archiv und machen ihn dir zugänglich.
Wenn ich mich richtig erinnere, sind die Unterschiede in der Wurfweite erstaunlich gering. Die Flugeigenschaften des Gufi waren der deutlich relevantere Faktor, abgesehen von Schnurstärke und Wurfskills.

 

[Cassjo]

OK, also hast keinen Plan wie weit 50-70 Meter in Realität sind
ich denke mal eher wir reden hier von 30 max. 40 Meter.... Wenn er das mit 2-7g mit der kurzen Rute wirft ist das eh schon fast rekordverdächtig
Es wäre wirklich interessant wie weit er wirklich werfen muss (und mit welchen Gewichten und Ködern), denn nur so lässt das eine seriöse Rutenempfehlung zu.

 

[Andi500]

Es gibt einen Praxistest von Birger Domeyer in einer Ausgabe der Fisch&Fang bzw. Der Raubfisch. Ruf einfach im Pareyverlag an, die haben den Artikel bestimmt im Archiv und machen ihn dir zugänglich.
Wenn ich mich richtig erinnere, sind die Unterschiede in der Wurfweite erstaunlich gering. Die Flugeigenschaften des Gufi waren der deutlich relevantere Faktor.

Genau so ist es.
Die Aerodynamik des Köders spielt die größere Rolle bei der Wurfweite.

Wenn du mit der kurzen Rute die selbe Abwurfgeschwindigkeit erreichst wie mit der langen, ist auch die Wurfweite ziemlich gleich.
Da die Spitze einer längeren Rute sich schneller bewegt im Wurf als die einer kürzeren Rute - bei identischer Bewegungsgeschwindigkeit des Werfers, wirft die längere Rute leichter weit als die kürzere.
Diese muss man halt schneller bewegen um die selbe Abwurfgeschwindigkeit zu erreichen(also die Rute mehr prügeln). Das ist auf Dauer anstrengender wenn man auf Maximalweite aus ist.
Die Vorteile bei der Köderanimierung gegenüber einer längere Rute, sind mir das aber wert(und man angeln nicht ja ständig auf Maximalentfernung).

 

[Bushi]

Also ich habe mal in Maps ausgemessen. Erste Kante kam bei 37m. Das ging mit 5g chebu und 3" ES ganz gut. Manchmal auch ein wenig weiter und an geöffneter Rolle den Köder absinken lassen.

Um alles mit o g Köder abzudecken wären denke ich 60-70 Meter sinnvoll.

 

[buebue]

Das hier

zu 95% 4-7g Tungsten mit 3" Trailern oder C/T-Rig in der gleichen Gewichtsklasse

mit dem hier

Um alles mit o g Köder abzudecken wären denke ich 60-70 Meter sinnvoll.

in Einklang zu bringen wird mMn nix. Mit dem leichten Gewicht, womöglich noch mit einem Trudel-anfälligen Rig/Bait (Carolina und Chebu), weiß ich nicht ob das überhaupt möglich ist.
Wenn ich auf maximal-maximale Distanz rausmuss (so geschätzte 50m aufwärts) fische ich stabil fliegende Gummis an 10-15g Köpfen oder Carolina-/Drop-Shot Rig mit 14g aufwärts. Der Chef hat da letztens ein Video dazu gemacht, vllt sehenswert: Dietel machts vor

Die 2,60 LTD Softbait kann aber vielleicht sogar mit 12-14g Bullets umgehen, dann wird da schon wieder ein Schuh draus

 

[Bushi]

Nagut wenn die bullets schwerer sind ist das ja nicht so schlimm. Bei Chebus ist es Gefühlt teilweise ein Unterschied bei der Bissausbeute, ob 4 oder 7g dran hängen... Keine Ahnung wieso.

Wäre dann der Solit Tip denn trotzdem eine gute Option oder sollte ich lieber nach einer Langen Rute mit etwas weicherer Spitze für ihn suchen?

 

[Cassjo]

Also ehrlich bis mich keiner live vom Gegenteil überzeugt sind für mich 60-70 m mit 4-7g Jigs einfach nicht zu erwerfen, egal mit welcher Ruten- Rollen- Schnur- kombination.

 

[sepp]

halte ich aus eigener Erfahrung auch für unmöglich.

Wichtig ist eine gute Rute die sich ideal auflädt mit dem jeweiligen Köder.

Bin schon mit meinem 2 m Stumpen an der Ostseeküste gestanden und habe die jeweiligen Mefoblinker annähernd gleich weit geworfen wie die Leute neben mir mit ihren 3 m Stangen

am allerwichtigsten jedoch ist eine perfekt volle Spule, eine große Spule und entsprechend dünne Schnur. Damit machste Meter.

Und wenns denn an die 50 m gehen soll - denkt mal über DS nach.

 

[blankmaster]

Wichtig ist eine gute Rute die sich ideal auflädt mit dem jeweiligen Köder.

Das deckt sich mit meinen Erfahrungen. Viel wichtiger als die Rutenlänge sind zudem noch viele andere Faktoren, wie z.B.
-Wind
-Schnurstärke
-Abstimmung des Gerätes (WG, Rute, Schnur...)
-Füllung der Spule
-Fähigkeiten des Werfenden
-etc...

30 cm mehr Rutenlänge hauen es da nicht raus.

Gruß
BM

 

[wollebre]

nicht nur die Rutenlänge, sondern auch die Körpergröße ist ein Faktor.

 

[Bushi]

Nagut... Bei 1,85 sollte es keine Probleme geben.

Bin echt noch hin und her gerissen, ob die ltd als 2,25 oder 2,60 bestellt wird...

 

[Da Bäda]

Stand selber vor der Entscheidung, ob 225 oder 260.
Hab dann die 225 genommen, da bei uns meist sehr dichter Uferbewuchs vorhanden ist und sonst das Werfen zur Tortur wird. Ansonsten wär's die 260 geworden.