Wie gross ist die Überlebenschance beim Bruch?

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phillip

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Hallo,
Ich habe heute einen Hecht gefangen (62er), welcher mir beim Kiemengriff aus der Hand gerutscht ist, weil er anfing zu schlagen. Dabei hat er sich gedreht und die Schnur war ca. 3 mal um seinen Kopf gewickelt, sodass wohl ziemlicher Druck auf den Haken war. Als ich ihn dann "enttüddelt" hatte ist mir aufgefallen, dass der Fisch sich dabei die "Oberlippe" gebrochen hat, also diesen dünnen Knochen, der am Rand des Oberkiefers entlangläuft und dann im Mundwinkel endet.
Jetzt wollte ich mal wissen, ob die Überlebenschancen für den Hecht dadurch viel schlechter werden, bzw. ob es ihn sehr beeinflusst und ob es wieder von alleine heilt.

Phillip
 

Pike95

Echo-Orakel
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Guten Abend erstmal,
ich glaube nicht das sich das wieder heilt. Ich schätze mal er wird trotzdem weiter jagen und in laufe der Zeit wird das so verkrüpelt bleiben aber dem Hecht ist es dann egal. Er wird schon überleben.
 

Happel_90

Twitch-Titan
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Hallo,
ich denke nicht, dass es den Hecht dermaßen beeinträchtigt, dass seine Überlebenschancen davon sinken würden. Ich bin davon überzeugt, dass der Knochen (oder Knorpel) wieder zusammenwächst, wenn auch schief. :roll:
"Zubeissen" wird er auch mit einer geteilten Oberlippe noch können, ohne dass dadurch viel Beisskraft verloren geht.
Es gibt imho schlimmere Verkrüppelungen oder Verletzungen, die Hechte deutlich mehr beeinflussen würden. :|
 

waldgeist

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Das sehe ich auch so. Als verangelt kann man den Fisch nicht wirklich bezeichnen...

Aber mit solchen Threads musst Du aufpassen... Jetzt hätten Tierschützer wieder 'was zu meckern. (Pro und Contra des Zurücksetzens und so...)
 

makomatic

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phillip schrieb:
Bei uns ist ja noch Hechtschonzeit, ich musste den Hecht sowieso zurücksetzen.
Nix is, wenn ein Fisch so verletzt wurde, dass er nicht überlebensfähig ist, ist er waidmännisch zu töten - unabhängig von Schonzeit oder geschützter Art!
Das sollte eigt. generell in jedem Bundesland so verankert sein meine ich.
 

steff192

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auch wenn du recht haben magst,ich würd dem fisch aber auf jeden fall ne chance geben!
wenn du ihn zurücksetzt,kann er trotz verletzung überleben.
wenn er stirbt,kann man nix machen...

aber ein tipp an dich phillip,am besten ist es,du behandelst die fische in der laichzeit(schonzeit) so schonend wie möglich!
versuch am besten den fisch noch im wasser abzuhaken!
 

phillip

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Ich weiss ja, dass ich ihn töten hätte müssen, wenn er eindeutig nicht mehr überlebensfähig gewesen wäre (damit hätte ich dann auch kein Problem gehabt, sondern eher ihn dann zerstückeln und wegwerfen zu müssen), aber ich hatte nicht den Eindruck, dass er so schwer geschädigt sei.
Übrigens war das mit dem Zurücksetzen auch eher auf den Post von Waldgeist bezogen, wegen den Tierschützern.
Ich hab auch draus gelernt und werde die Fische demnächst im Wasser abhaken.
 

Betze

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Nix is, wenn ein Fisch so verletzt wurde, dass er nicht überlebensfähig ist, ist er waidmännisch zu töten - unabhängig von Schonzeit oder geschützter Art!
Das sollte eigt. generell in jedem Bundesland so verankert sein meine ich.

Ist es zumindest bei uns, wenn ich nicht irre.
Töten und ins Gewässer zurückführen. Sprich Schwimmblase aufstechen und versenken oder den Möwen verfüttern.
 

Pitperch

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Mal ne kleine Story zur Robustheit von Hechten:
Letztes Jahr war ich in den Sommerferien zum Angeln in Frankreich. Da gibt es so polderähnliche Gewässer, mit nem guten HEchtbestand. An einem Tag hatte ich dann nen knappen 50er auf nen Illex Arnaud100. Der hintere Drilling hing voll in de linken Kiemenbögen.
Ich also durch die Kieme den Drilling am Sprecgring abgeknipst, den Wobbler nach vorne entfernt, den Drilling nach hinten durch die Kieme. Die Aktion hat keine 30 Sekunden gedauert. Allerdings waren 2 der linken Kiemenbögen arg mitgenommen. Ziemlich zerfetzt....Allerdings war der kleine Racker ziemlich quirlig. Ich ihn also ins seitche Wasser gehalten, nach 5 Sekudnen hat er schon wild getobt, also hab ich ihn schwimmen lassen. Ein paar Tage später, selber Spot, Biss auf nen Slider von Salmo. Kurzer Drill, Hecht, knappe 50cm. Ich denke, da war doch was. Kurz kontrolliert. Und die beiden Kiemenbögen auf der linken Seite waren deutlich an ihrer "Zerzauhstheit" wiederzuerkennen. Fisch releast, kein Problem
Beim folgenden Fotovergleich viel mir noch ein Parasit am Hecht auf. An der gleichen Stelle! Ich noch das Punktemuster verglichen. Ein und der selbe Fisch!!! Keinerlei Zweifel!!!

Wenn ihr euch die Eigenschaften der Foto anguckt, werdet ihr feststellen, dass das eine am 4. das andere am 7, Juli aufgenommen wurde... 8O

Soviel zur Robustheit von Hechten, nach Verletzungen...
 

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phillip

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Haben die Kiemen auch geblutet? Man hört so oft, dass Hechte keine Überlebenchancen mehr haben, wenn die Kiemen/ Mund bluten. Wie seht ihr das? Ich kann mir kaum vorstellen, dass es so schlimm ist wenn sie leicht bluten.
 

Matthi

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Nunja,eine leichte Verletzung an einem oder zwei Kiemenbögen wird einen halbwegs ausgewachsenen Hecht nicht umbringen.
Verletzungen im/am Maul sind ebenfalls als Harmlos anzusehen,es sei denn der Fisch wurde wirklich SEHR unglücklich gehakt...aber ein deformiertes Stück Knorpel am "Schnabel" ist nun wirklich nicht lebensbedrohlich...sofern sich keine Infektion einstellt [...]
 

MuellerDer

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Matthi schrieb:
Nunja,eine leichte Verletzung an einem oder zwei Kiemenbögen wird einen halbwegs ausgewachsenen Hecht nicht umbringen.
Verletzungen im/am Maul sind ebenfalls als Harmlos anzusehen,es sei denn der Fisch wurde wirklich SEHR unglücklich gehakt...aber ein deformiertes Stück Knorpel am "Schnabel" ist nun wirklich nicht lebensbedrohlich...sofern sich keine Infektion einstellt [...]
und da kann ich mich nur anschließen den knorpel geweben wachsen wieder nach soweit ich weiß auch die kiemen schäden denn die bluten zwar aber es ist nicht anders als wenn wir uns auf die lippe beißen das heilt alles wieder. so mal ohne punkt und koma aber heute geht es nicht mehr!!
 

--Illex--

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Da die Kiemen ja ständig durchblutet werden und ein Fisch sehr stark blutet sollte man ihn besser mitnehemen. Hatte auch schon fische die nur leicht geblutet haben und die noch weiter leben. Aber kiemen sind schon echt kritsich. Aber echt toll das der Hecht es wieder geschafft hat! :D :D :D
 

Bertus

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makomatic schrieb:
phillip schrieb:
Bei uns ist ja noch Hechtschonzeit, ich musste den Hecht sowieso zurücksetzen.
Nix is, wenn ein Fisch so verletzt wurde, dass er nicht überlebensfähig ist, ist er waidmännisch zu töten - unabhängig von Schonzeit oder geschützter Art!
Das sollte eigt. generell in jedem Bundesland so verankert sein meine ich.

Du sprichst mir aus der Seele.

Zurücksetzen ist o.k. wenn der Fisch schnell und routiniert (habe da leider schon Dramen miterleben müssen) vom Haken gelöst werden kann und unverletzt ist.

Sonst, das Tier eben einer sinnvollen Verwertung, in erster Line aufessen, zuführen. Alles andere ist meiner Meinung nach nicht waidgerecht. Man jagt / fischt erst in zweiter Line um zurückzusetzen.

Petri Bertus
 

phillip

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Wenn er eindeutig nicht mehr überlebensfähig gewesen wäre, wovon ich allerdings nicht den Eindruck hatte, dann hätte ich den Fisch ja auch getötet. Das mit dem Zurücksetzen war auch wie schon geschrieben auf den Post von Waldgeist bezogen, von wegen Pro und Contra des Zurücksetzens als Argument für Tierschützer. Damit wollte ich nur sagen, dass ich den Fisch nicht ohne Grund zurückgesetzt habe (Was Tierschützer eben Kritisieren) , sondern dass dieser im Moment unter schutz stand, was NATÜRLICH nicht rechtfertigt, ihn schwer geschädigt zurückzusetzen. Aber ich hatte eben nicht den Eindruck, dass er davon so schwer geschädigt sei.


Phillip
 

zimbo1401

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Ich denke auch, das das nicht allzulange ein Handycap für den hecht darstellen wird! Die können richtig was ab! Und wenn wirklich der Kiefer "nur" am Rand gebrochen ist, sollte er bald wieder fit sein! Beim Rauben kann er die Beute festhalten und wird somit auch nicht verhungern! Wäre aber fair, noch ein paar Thomapyrin an der Stelle ins Wasser zu werfen! :wink:
 

bullmod

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auch ich kann zum thema ein paar dinge erzählen..

1. ein hecht den ich letztes jahr gefangen habe- ein kiemenbogen war abgetrennt und hing schlaff herraus- ABER der war schon verwachsen und verheilt- also nicht bei mir passiert :wink:

2. ein meterhecht, den ich 2004 gefangen hatte- beim hinaufsteigen des steilen ufers rutschte ich aus und viel mit dem hecht recht unsanft hin.
hab ihn trotzdem released- er schwamm von alleine weg..
-2 jahre später fing mein kumpel den selben hecht- eindeutig an der musterung erkennbar.

3. ein hecht mit ca 70cm den ich vor 3 jahren fing- ihm hingen die innereien aus dem leib, weil ihn wohl ein größerer hecht aufgeschlizt hatte- er hat trotzdem weiter gefressen und im drill alles gegeben- sein darm hing dabei 15cm aus seinem körper raus..

4. einen kleinen hecht, den mein kumpel am wochenende fing- auch er hatte ein loch in seiner bauchdecke und die innereien waren zu sehen..seinem appetit hat das wohl keinen abbruch getan..

manchmal kratzt ein haken an den kiemen und der hecht packts nicht.. manchmal fällt er runter, blutet wie ein schwein und er packts super..
..
aber eins ist sicher- einen kollateralschaden wird man beim raubfischangeln NIE vermeiden können..
das gehört dazu..
 

Stallion-Fishing

Gummipapst
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makomatic schrieb:
phillip schrieb:
Bei uns ist ja noch Hechtschonzeit, ich musste den Hecht sowieso zurücksetzen.
Nix is, wenn ein Fisch so verletzt wurde, dass er nicht überlebensfähig ist, ist er waidmännisch zu töten - unabhängig von Schonzeit oder geschützter Art!
Das sollte eigt. generell in jedem Bundesland so verankert sein meine ich.

sehe ich genauso!!
ich hätte den sogar vllt mitgenommen,bevor er "verhungert"
 

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