Moinsen,
oft verzerrt der Blick ins Netz die Wirklichkeit. Als ich vor 10 Jahren in den USA war, waren die in der Masse am verbreitesten Rollen die bei uns schon damals praktisch ausgestorbenen Kapselrollen, dann kamen die Stationärrollen und als letztes die Multis.
Als ich jetzt drüben war, waren die Kapselrollen weit weniger häifig zu sehen, sowohl bei den Anglern als auch in den Läden, ich habe praktisch nur Stationärrollen im Einsatz gesehen. In den Läden das selbe Bild, das häufigste waren auch da Stationärrollen. Und ich vermute stark, dass das in Japan nicht anders ist.
So viel zum Thema "ungeschickter als andere".
Ich behaupte, dass die Stationärrolle entspannter ist als die Multi. Werfen - kurbeln - werfen - kurbeln. Einfach, idiotensicher und effektiv. Schwierigkeiten bekommen die Stationärrollen in der Regel doch erst mit zunehmenden Ködergewichten, verbunden mit geflochtenen Schnüren und ruckartigen Köderführungen, also schweres Jiggen oder Jerken. Da werden die Belastungen dann doch schon mal auf die Dauer konstruktionsbedingt zu groß, als dass das für die Rolle noch gesund und damit angenehm zu fischen wäre. Hier liegt dann die eigentliche Stärke der Multi und nach meinen Beobachtungen sind doch die Multis bei uns auch erst mit der Jerkerei in Mode gekommen - und dort auch nicht zu Unrecht. Das gleiche gilt auch für's schwere Schleppen und schwere Grundangelei (Norwegen).
Die Vorteile der Multis bei der leichten Angelei kann ich nicht sehen. Was ich sehe sind überlaufende Spulen und Schnurknäuel mit mehreren Metern Durchmesser. Mir scheint das eher eine Mode- bzw. Stylefrage zu sein, ohne das damit abwerten zu wollen. Ich glaube das ist eher wie Fliegenfischen - oft unnötig kompliziert, dafür anspruchs- und reizvoller.
Multis kommen mir aber trotzdem nicht ins Haus! :mrgreen: Jedenfalls nicht, solange ich mich der Jerkerei noch verwehren kann...
Grüßung,
Wolf