Traurige Nachrichten. Das Ende der Doubsforelle?

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NorbertF

Master of Desaster
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Gerade hat mich folgende Email erreicht (die Meldung ist eine Woche alt):
Der Bericht stammt von Michel-Guido Baumann.
Liebe Fischerkollegen,
>
>
> leider muss ich Euch mitteilen das am Doubs im Moment für die Fische
> eine Katastrophe von ungeahntem ausmass seinen lauf nimmt. Wie der
> eine oder andere von euch schon aus der Presse vernommen hat gab es
> ein Mysteriöses Fischsterben am Doubs ( ca 100 Fische die verendet
> sind ) was keineswegs den Tatsachen entspricht.Ich wollte dieses
> Wochenende meine Fischerferien in Soubey wie in den Letzten Jahren
> verbringen und freute mich sehr Abends mit der Fliege loszuziehen. Was
> ich aber am Samstag und hauptsächlich am Sonntag am Wasser vorfand
> kann ich fast nicht beschreiben überall Tote oder mit Pilz befallene
> Fische die apathisch um herschwammen. Ich habe oberhalb Soubey bei der
> zweiten Insel ca 35 tote oder Verpilzte Äschen und Forellen gezählt
> und an jede weitere Stelle die ich ging tote oder mit Pilz befallene
> Forellen und Äschen vorgefunden. Ich habe mich mit diversen
> Fischerkollegen unterhalten unter anderem mit Patrick der mir auch
> Bilder die er mit der Digitalkamera gemacht hat gezeigt hat, die das
> bestätigen was ich gesehen habe. Schweren Herzens habe ich meine
> Fischerferien in Soubey abgebrochen und bin am Montag Morgen noch kurz
> ins Office l`eau in St.Ursanne gegangen um dies zu melden. Herr Noel
> die zuständige Person erklärte mir das Sie bescheid wüsten und die
> Fische und das Wasser laufend untersuchten werden. Er sagte mir das
> der Verursacher dieser Katastrophe ein Parasit sei der sich durch die
> hohen Wassertemperaturen im April dramatisch vermehren konnte was zur
> folge hat das sich diese mengen von Parasiten auf die Fische Toxisch
> auswirken. Des weiteren sagte er mir das die Loue im Frankreich seit
> einiger Zeit für die Fischerei gesperrt sei aus dem gleichen Grund
> ( 80% der Fischbestände sind tot !!!) Rückwirkend kann ich sagen das
> ich die letzten Wochenende die ich am Doubs verbracht habe eigentlich
> die Vorzeichen schon bemerkt habe, vereinzelt sah ich damals schon
> tote oder mit Pilzbefallene Forellen und Äschen aber nicht in dieser
> Dimension wie letztes Wochenende. Ich glaube das der Schwall und sunk
> Betrieb ( zu wenig Restwassermengen im Hochsommer ),die Überdüngung
> durch die Landwirtschaft und die Wasserverschmutzung verantwortlich
> sind. Ich hoffe das einige Doubsforellen und Äschen dieses Drama das
> sich im Moment abspielt überleben werden damit wir das eine oder
> andere mal noch eine der letzten Doubsforellen lebend an diesem
> Wunderschönen Fluss sehen können.Ich kann nur sagen das ich
> fassungslos bin das in so kurzer Zeit ( seit dem Schwall und Sunk
> betrieb ) alles kaputt geht. Wenn ich zurückdenke und als kleiner
> Junge mit meinem Vater am Doubs fischen gehen durfte und wie
> unbeschwert wir unserem Hobby nachgehen konnten und dies mit heute
> vergleiche stimmt es mich sehr traurig. Ich hoffe aber das ich den
> einen oder anderen von euch wieder mal am Wasser sehen werde um
> gemeinsam schöne Stunden mit unserem Hobby zu verbringen.
>
>
>
>
>
> Mit kameradschaftlichen Grüssen Michel
>
>

Von der Schweiz gibt es dazu nur eine kurze Erklärung:
http://www.jura.ch/CHA/SIC/Centre-m...ns-dans-le-Doubs--resultats-des-analyses.html

Anscheindend ist es eine Pilzerkrankung. Die Situation ist auch unverändert bis jetzt:
Konnte aber an diesem Wochenende
keine grosse Verbesserung der Situation am Doubs feststellen es hat immer
noch tote oder verpilzte Fische, ich habe die Situation auch der Petri-Heil
Redaktion gemeldet mit Fotos. Ebenfalls habe ich der örtlichen Behörde
Meldung erstattet glaube aber das nicht sehr grosses in Bewegung kommt!
 

NorbertF

Master of Desaster
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Auch wenn das Interesse nicht so groß ist aktualisiere ich das Thema trotzdem mal. Ich hoffe diese weltweit einmalige Art stirbt nicht aus. Ich fürchte nur gegen die "umweltfreundliche Wasserkraft" wird sie nicht bestehen können.
Email von Herrn Baumann:
Liebe Fischerkollegen,
ich melde mich nochmals da ich in der Zwischenzeit erfahren habe was der Verursacher der Pilzerkrankung der Doubsforellen und Äschen am Doubs ist. Ich bin vom Fischerverein L`Apron in dem ich Mitglied bin, schriftlich informiert worden das es sich um den Parasiten"Saprolegnia" handelt ( im Internet kann man genaueres zu diesem Parasiten nachlesen ). Es wurden kranke Fische und Wasserproben zwecks Untersuchung nach Bern eingesandt. Weshalb so viele Fische betroffen sind ist noch absolut unklar laut schriftlicher Mitteilung die ich erhalten habe. Ich habe ja meine Fischerferien vorletzte Woche wie ich im letzten Mail euch geschrieben habe abgebrochen und bin mit meiner Frau einige Tage nach Berlin gegangen.In der letzten Woche meiner Ferien gingen wir noch einige Tage nach Soubey ich muss noch sagen das der Rhein ( wurde vorübergehend für die Schifffahrt gesperrt) die Birs die Loue alle Hochwasser hatten und der Doubs???. Der Doubs hatte fast normalstand ( ca 40 cm über normalstand) das kann ich einfach nicht verstehen in so einer Situation das Wasser noch zurückhalten wo doch die Fische am dahinsiechen sind. Man müsste doch versuchen mit einer natürlichen Reinigung durch den Starken Regen den Fischen zu helfen
aber eben das bringt halt nichts in die Vollen Kassen der Wasserkraftwerksbetreiber oder? Ich bin natürlich jeden Tag an den Fluss um zu schauen wie die Situation für die Fische ist. Leider kann ich euch nichts gutes berichten, zwar habe ich nicht mehr in so grosser Zahl tote onder verpilzte Fische gesehen aber in sehr grosser zahl Doubsforellen die etwa 5 Rappen grosse Weisse Flecken am Kopf hatten was leider der Anfang vom ende für die Fische bedeutet ( Kapitale und halbwüchsige Fische ). Ich konnte sogar eine Doubsforelle die apathisch am Ufer stand entnehmen und Fotografieren ( im Anhang ) anschliessend erlöste ich die dahinsiechende Forelle schweren Herzens. Ich möchte euch bitten wenn Ihr gleiches wie ich am Doubs beobachtet meldet es den Behörden den Fachzeitschriften euren Fischerkollegen und und und.....Man muss sich einfach bewusst werden das eines der letzten topp Gewässer in der Schweiz zu Grunde geht.Wenn ich denke als ich früher im November an den Fluss ging um die Doubsforellen beim Laichen zu beobachten und mir vorstellen muss wie einige kümmerliche Restbestände in diesem Jahr versuchen die Art zu erhalten macht mir das grosse Sorgen.Zum Schluß wünsche ich euch einen tollen Sommer und fiele schöne Stunden am Wasser.
 

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Don_Pescador

Twitch-Titan
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Oh mein Gott, sieht das krass aus!!! Und dass sich dafür keiner interessiert, aber grade die Energiebranche (Wasserkraftwerke) hat leider eine sehr große Lobby! Schlimm!!
 

Tom69

Dr. Jerkl & Mr. Bait
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Das ist wirklich eine Tragödie! :cry:

Wichtig ist jetzt, dass die Verantwortlichen Behörden der Region, der Sache intensiv auf den Grund gehen und abschließend feststellen, was zu der explosionsartigen Vermehrung des Parasiten geführt hat. Aber vielleicht will man das ja auch gar nich?! :roll:
 

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