Tragkraft selbstgebauter Stahlvorfächer

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Matchless

Dr. Jerkl & Mr. Bait
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Moin Jungs, mich würde mal interessieren, ob ihr die Tragkraft eurer selbstgebauten Stahlvorfächer und Stinger überprüft?
Ich nehme aktuell das Green Pike Wire von Drennan und quetsche dieses mit Klemmhülsen. Dabei komme ich beim 28 lb. Material auf eine Tragkraft von 10kg, in meinen Augen also ausreichend auch für große Hechte. Selbst mit Materialermüdung um 30-40% sollten noch genug Reserven da sein.
Wie handhabt ihr das? Falls ihr testet, welche Tragkräfte hatten eure Vorfächer?
 

Angelspass

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Moin zurück,

ich nehme das normale Pike Wire 7 Strand von Drennan und ebenfalls Quetschhülsen.

Anfangs habe ich immer jedes einzelne per Eimertest auf Stabilitäs getestet, heute mache ich das nur bei jedem 10. etwa.
Im Schnitt erreiche ich 80-90% der angegebenen Tragkraft, beim 6,8 Kg PikeWire etwa 5,X Kg, beim 5,4 Kg etwa 4,8-5 Kg, das reciht mir vollkommen aus.

In 15 Jahren ist mir keines "am Fisch" gebrochen, nur ein einziges Mal flog ein 30 Gramm Effzett ab als es Schnurklemmer gab, da war wohl ein Knick im Vorfach.

André
 

Norra

Dr. Jerkl & Mr. Bait
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Moin moin ;-)

getestet habe ich meine Vorfächer noch nie, ist aber sicher keine schlechte Sache wenn man sich noch mal vergewissen möchte ob das selbst geklemmte zeug auch hält :)
Mir ist noch nie eins gerissen ich denke auch die schwächere Stelle am vorfach ist die Verbindung zur hauptschnur das der Knoten da passt.

Was die Materialermüdung angeht:
Bei Drennan kann ich dir den Tipp geben, kontrolliere das vorfach regelmäßig nach guten Fischen. Sobald die Ummantelung futsch ist und der erste Draht gesprungen kannst du das mit der Hand zerreißen..
Gilt natürlich für andere stahlvorfächer auch.
Also lieber einmal öfter das vorfach wechseln als den dicken herbsthecht zu verlieren

TL Philip ;-)
 

Ralle1

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Natürlich, nach jedem Krimpen oder Knoten. Per Handkraft, nicht mit der Waage.
Aus dem Karpfenbereich gibt es diese speziellen Haken zum Prüfen von Rigs. Geht super. Reicht mir.
 

bundyman

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Nehme auch Pike Wire 7 Strand, aber da wird nur nach dem quetschen mal dran gezogen.
Hält 10 kg Hechte, natürlich nicht immer das selbe und auch nur solange der Fisch im Wasser ist.
Gekringelt sein darf es allerdings nicht ...
 

Ruti_Island

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Ich mache auch nur einen Zugtest per Hand, vertraue da den Angaben und wurde bisher noch nicht enttäuscht.
Bei Stingern an Hechtködern würde ich dennoch nie unter 20kg Tragkraft gehen. Die Belastungen welche auf dieses kurze Stück Stahl einwirken sind enorm.
 

Streifenspinner

Gummipapst
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Ich twizzle und verschweiße meine Stahlvorfächer (Pike Wire), Tragkraftests mache ich daher überhaupt keine. Allerdings tausche ich auch bei der kleinsten Beschädigung aus. Ein Knick, eine starke Verdrehung oder aus der Ummantelung hervorschauender Draht, was bei Hechtdrills ab ca. 65cm die Regel ist, schon wird gewechselt.
Die mir bisher gerissenen Stahlvorfächer knallten alle in der Mitte durch. Bislang ist mir das in über 20 Jahren noch nie im Drill passiert, nur beim Hängerlösen.
 

emceeee

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Also wenn ich mal Stahl nehmen sollte dann wird das einzig getwizzled.
Mache dann einen normalen Zugtest + Hantelscheiben. Bei +10kg Tragkraft sollte es wenigstens 10kg aushalten!
Habe schon optisch richtig tolle Dinger hinbekommen die dann einfach gerissen sind! Deshalb immer einen Zugtest mit ordentlich Gewicht machen bevor der Fisch des Lebens einem flöten geht! Gerade durch das Erhitzen kann der Stahl ja doch spröder werden als geplant.

PS: Nutze Amercian Fishing Wire 1x19
 

Matchless

Dr. Jerkl & Mr. Bait
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Mit Hantelscheiben teste ich auch immer.
Gibt es eine spezielle Vorrichtung, oder wickelt ihr euch den Stahl einfach um die Hand wenn ihr per Handkraft testet? Bei mir schneidet es viel zu dolle ein, alsdass ich 10 kg einfach per Hand ziehen könnte
 

Stefan_M

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Moin!

Hantelscheiben ... Eimertest ... Übertreibt ihr da nicht ein bisschen? Ich halte es wie die meisten hier: Wenn der Stahl dreifach in der Hülse liegt und sauber gequetscht wird, hab ich da schon viel Vertrauen in das Endergebnis. Ein kurzer Zugtest mit zwei starken Jighaken und auch mal ein bisschen Rucken ... wenn das Vorfach das aushält, ist es bereit für den Einsatz.

Für den Vergleich: Momentan bevorzuge als Vorfach das 1x19 in 19 kg von Camo und am Stinger hab ich 30 kg Predax-Stahl.

Grüße, Stefan
 

blankmaster

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Hallo,
viel interessanter als die Tragkraft meiner selbstgebauten Stahlvorfächer finde ich die Tragkraft von fertig Gekauften - was da teilweise aus der Packung kriecht ist einfach unglaublich schlecht.

Ich nutze -wenn gekauft - nur noch diese hier

https://www.jerkbait.com/Titan--Flexonit---Co/Vorfachkonfigurator/

top verarbeitete Vorfächer mit gutem P/L-Verhältnis.

Meine selbstgebauten teste ich nicht mehr, wenn sie nicht halten, dann aufgrund einer während des Fischens erworbenen "Macke."

Achso, leichtes Öffnen der Bremse und Dosierung der Bremse mit dem Finger am Spulenrand im letzten ufernahen Drittel des Drills kann helfen, unerkannte Schwächen auf den letzten Schnurmetern zu verzeihen.

Gruß
BM
 

Streifenspinner

Gummipapst
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Habe schon optisch richtig tolle Dinger hinbekommen die dann einfach gerissen sind!

Woran lag's? Ich twizzel mit der rotierenden Klemme, da reißt nie etwas.

Gerade durch das Erhitzen kann der Stahl ja doch spröder werden als geplant.

Richtig, da heißt es: Aufpassen!
Sobald der Stahl heiß wird oder gar glüht, was schnell passiert, ist er reif für die Tonne. Daher fährt man sicher, wenn man die Nylonummantelung nur so vorsichtig erhitzt, dass sie weder brennt noch raucht. Dafür stellt man das Feuerzeug u.U. auf kleine Flamme und schwenkt es zügig entlang der getwizzelten Stelle, bis das Nylon verschweißt ist.
 

Nordkind

Dr. Jerkl & Mr. Bait
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Moin,

ich habe mir aus der Karpfenszene 2 sogenannte "Pulla" besorgt und ziehe die Vorfächer damit
einmal kurz und kräftig stramm ( Achtung nicht zu hart ziehen).

Bei meinen ersten Vorfächern oder wenn ich Titan nutze, benutze ich häufig eine Waage und stelle sie auf die Hälfte der Tragkraft ein.

Gruß Matthias
 

Heiner

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Ich überprüfe das. Früher hatte ich im Job ein professionelles Meßgerät zu Verfügung, jetzt leider nicht mehr. Gegenwärtig mache ich es mit einer einfachen Vorrichtung plus Wassereimer als Gewicht (1 Liter Wasser wiegt bei 20°C 1kg).

Hier ein Beispiel, der Tragkraftwert ist abgerundet:

Material: MASON Single Strand Wire 69lbs

Quetschhülsen: Daiwa Prorex Einfachhülsen mit 1,4mm Innendurchmesser

Quetschzange: Daiwa Prorex Fünfpunkt

gemessene Tragkraft: 24kg - beim Quetschen sehr fest zudrücken.

Ein gutes Stahlvorfach für Baits bis 200g WG, z.B. kombiniert mit einer STROFT GTP R mit 23kg Tragkraft.
 
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Heiner

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Moin!

Ich halte es wie die meisten hier: Wenn der Stahl dreifach in der Hülse liegt und sauber gequetscht wird, hab ich da schon viel Vertrauen in das Endergebnis.

Ich kann dir nicht empfehlen, das Vorfach dreimal durch die Hülse zu ziehen, denn das macht die Quetschung nicht etwa stärker, sondern signifikant schwächer. Kann man nachmessen. Vor etlichen Jahren gab es irgendwo einen Artikel dazu, in dem die Firma, die Flexonite vertreibt, ebenfalls davon abriet.

Natürlich messe ich nicht jedes Vorfach nach, sondern bloß dann, wenn ich Material verwende, das ich noch nicht kenne. Die Alternative dazu ist, das Vorfachmaterial sehr deutlich überzudimensionieren. Aber wenn man mit möglichst dünnem Material arbeiten will, ist eine einmalige, genaue Überprüfung angesagt - vor allem im Bigbait-Bereich.

Quetschungen und Knoten können nämlich ganz erheblich unter der spezifizierten Tragkraft des Vorfachmaterials liegen - siehe oben das Beispiel mit dem MASON Single Strand Wire, wo sich mit der beschriebenen Quetschung schon einen Tragkraftverlust von rund 20% ergibt. Das ist bei Verwendung von Titan noch viel kritischer, wenn die Hülsen nicht mit dem korrekten Andruck verarbeitet werden. Und außerdem lässt die Gesamttragkraft kontinuierlich nach, je länger man ein Vorfach dran lässt. Fällt bei Stahl bloß deshalb nicht so auf, weil solche Vorfächer meist ziemlich schnell knicken und ausgewechselt werden.
 
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Heiner

BA Guru
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Hier noch eine Messung mit Titan:

Vorfachmaterial: Knot2Kinky 75lbs Single Strand

Quetschhülsen: Daiwa Prorex 1,4mm Innendurchmesser, zwei Stück kaskadiert auf beiden Seiten

Quetschzange: Daiwa Prorex Fünfpunkt

gemessene Tragkraft: 27kg - fest zudrücken, aber weniger fest als bei Stahl.

Das sind ebenfalls rund 80% der spezifizierten Materialtragkraft, aber mit dem Unterschied, dass erstens zwei Hülsen an jeder Seite nötig werden und zweitens der Andruck beim Quetschen zwar fest, aber weniger fest als beim Stahl erfolgen muss. Ohne eine Messung ist es ganz unmöglich, sowas herauszukriegen, außer durch ein unschönes Malheur am Wasser.

Nebenbei: Bei gleicher realer Tragkraft ist ein eindrähtiges Titanvorfach nicht etwa dünner, sondern dicker als ein eindrähtiges Stahlvorfach. Der Vorteil von Titan ist nicht geringere Sichtigkeit, sondern lediglich eine deutlich geringere Knickanfälligkeit.
 
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ChrisO

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Achtung - Noob Frage:
wie schauts es mit der Tragkraft von "Ge-Twizzelten" Stahlvorfächern aus. Ich muss sagen das mir spontan die gewickelte und mit CA Kleber gesicherte Verbindung besser ausschaut als die gequetschte … ich bezweifle das die aufgeht. Bei meinem letzten Hänger ist der mit 11kg angegebene Snap an nem 7x7 6kg Stahlvorfach aufgebogen

Oder ist hier nicht die Wicklung die Schwachstelle … oder ist das twizzeln gar nicht mehr möglich ab einer gewissen benötigten Stärke?
 

bvelvet

Dr. Jerkl & Mr. Bait
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ich habe das Gefühl das twizzeln höhere Tragkraft bietet wenn die Wicklungen entsprechend eng und sauber sind.
Mit Klemmhülsen habe ich ein paar "Vertrauensbrüche"...

Zusätzlich sichere ich die Stelle mit Sekundenkleber und Schrumpfschlauch bisher bombenfest habe aber keinen geprüften / mathematischen Vergleich zur Hülse.

Schau mal im Internet da gibt es paar Artikel zu, es gibt einige Drähte die dafür nicht geeignet sind.
 

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