Stinger nur Tagsüber?

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phillip

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Hallo,
Ich habe gestern abend auf DMAX "auf den Fisch gekommen" mit Matt Hayes gesehen. In einer Folge war er in Holland mit Bertus Rozemeier zum Vertikalangeln auf Zander. Beim montieren der Köder mit den Stingern meinte Bertus Rozemeier dann, dass Stinger eigentlich nur am Tag benötigt werden, denn tagsüber würden die Zander die Fische nur verletzen um die angeschlagene Beute dann auf den nächtlichen Beutezügen zu fressen. Dabei inhalieren sie die Fische nicht, sondern beissen ihnen nur in den schwanz. Nachts jedoch, wenn die Zander dann richtig fressen würden sie die Köder ganz inhalieren.
Was haltet ihr von seiner Theorie?

Phillip
 

Angel-matze

Dr. Jerkl & Mr. Bait
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Ich denke das hängt auch von der Trübung des Wassers ab.
Denn bei sehr trüben wasser ist es ja schon sehr dunkel und die Jagt- und Fresszeiten verschieben sich.
 

Betze

Finesse-Fux
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Die Theorie ist Käse...

Kein wildes Tier kann es sich erlauben eventuelle Beute erst anzuknabbern, denn laufen zu lassen um sie wieder zu fangen...
Das ist wieder jeglichen Energiehaushaltes und treibt den Grundumsatz unnötig in die Höhe für nichts!
Damit gegen die gängigsten ökologischen Theorien...
Kein Tier in freier Wildbahn kann sich Energieverschwendung leisten.
 
H

hechtcroissant

Gast
sehe das genauso wie betze,außerdem hat ein stinger doch nachts gar keinen nachteil oder doch :?:
 

ObiWan75

Gummipapst
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Jo, Betze hat recht! Das würde ja auch bedeuten, dass sie die Beute "liegen lassen" und später zum Verzehr zurückkommen -> wie ´n Eichhörnchen :roll: :roll:
Mal im Ernst, wer darüber ein wenig nachdenkt, merkt gleich wie bescheuert diese These ist :!:
 

phillip

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Naja, ich dachte halt, es könnte evtl was dran sein, da es aus dem Mund von Bertus Rozemeier kam..
@Hechtcroissant: Doch, die Fische werden schwerer Verletzt (zumindest wichtig wenn man zurücksetzten will) und die Hängergefahr steigt.
 

ObiWan75

Gummipapst
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Revierverhalten halte ich schon eher für möglich, in dem Zusammenhang, dass die Zander die Beute "nur verletzen". Das ist aber nicht die Kernaussage der These, da dabei vom wissenlichem Schwächen der Beute und späterem Verzehr ausgegangen wird. Meiner Meinung nach schon fast lächerlich!
 

FRANC0

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Das Jagdverhalten des Zanders wurde auch vor ca. 1/2 Jahr in der Zeitschrift Fisch u. Fang (od. Rute u. Rolle) untersucht.
Auf der beiliegenden CD war auch ein Filmbericht über das Jagdverhalten des Zanders zu sehen.
Der Redakteur hatte dafür einen geangelten Zander in ein Aquarium gesetzt.
Es wurde dabei Festgestellt, das der erste Futterfisch gefressen wurde, alle anderen ( es waren glaube ich 3 Futterfische) wurde wie von Bertus beschrieben, verletzt und in der Nacht gefressen.
Vielleicht ist die Theorie garnicht so verkehrt, wenn der erste Hunger gestillt ist, wird weitere Beute am Tage geschlagen aber erst in der folgenden Nacht gefressen. :?:
 

phillip

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Stimmt, ich kann mich gerade auch an die DVD erinnern. Ich glaube allerdings auch nicht, dass ein einzeln gehaltener Zander in einem winzigen becken eine soche Wissenschaftliche aussagekraft hat, wie eine ganze Schar freilebender Zander. Das ist jetzt auf die auf der DVD erwähnten Schlüsse bezogen- das mit dem verletzen der Fische könnte ein guter Beweis dafür sein.
 

Betze

Finesse-Fux
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Hmmm,
selbst wenn das zutreffen sollte sind die Dimensionen eines Aquariums nicht mit denen in einem offenen Gewässer zu vergleichen.

Wie soll der Zander den verletzten und zurück gelassenen Fisch wieder finden? Anbinden? unter Steinen verstecken? Auch ein verletzter Fisch kann schwimmen...

Wie verhindert er das nicht ein anderes Individuum von seiner Arbeit partizipiert und ihm den Fisch einfach wegfrisst? Zander gehn zum Beispiel ganz gern in Trupps auf Jagd.
 

Matthi

Gummipapst
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Aber wenn man da an die reptilische Fernverwandschaft denkt?
(Siehe Komodowaran).
Die Strategie "erst knabbern,dann warten,DANN fressen" existiert.
Wenn aber bei zu großer Beute...

...aber ein jagender Zander wird beißen,wohin ist doch nun nicht weiter wichtig,oder?
 

ObiWan75

Gummipapst
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Nur verletzt der Komodo seine Beute derart, dass diese nicht wirklich weit wegkommt und er sich gleich hinterher tappert. Sein Speichel allein tötet so gut wie sicher. Das Beispiel hinkt ein wenig finde ich. Evtl. könnt ich mir das Verletzen der Beute so erklären, dass er
1) aus reinem Instinkt zupackt
2) aus Aggressivität zupackt
oder 3) aus Revierschutz
Das er den quicklebendigen Fisch im Aquarium zuerst verspeist hat, kann auch als komplette Widerlegung von BR These gesehen werden. Irgendwas musste er ja fresen und dann waren halt nur noch die Verletzten da.
Ich schliesse mich da Betze an und halte die Theorie für zu weit hergeholt.
 

Veit

Gummipapst
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Die Theorie halte ich auch für etwas weit hergeholt, ABER mir ist aufgefallen, dass die Fehlbissquote von Zandern am Tag an so manchem Gewässer deutlich höher ist. Da dies wirklich oft der Fall gewesen ist, glaube ich nicht an Zufall. Nachts hatte ich deutlich mehr Fische, die den Köder regelrecht inhaliert haben und insgesamt auch eine höher Bissverwertungsquote. Gleichwohl denke ich, dass man den Einsatz von Stringern nicht "übertreiben" sollte. Bei Gummifischen unter 12 cm sollte man im Sinne von untermaßigen Fischen besser darauf verzichten. Da nehme ich dann lieber mal einen Fehlbiss mehr in Kauf.
 

pike_on_the_fly

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Hallo,

ich habe den Beitrag auch gesehen ... naja, ich glaube nicht blind alles, bloß weil es ein bekannter Angler oder Guide sagt. Ich finde es schon wichtig, auch solche Meinungen zu hinterfragen: wie soll das z.B. bei Strömung funktionieren? Der "angebissene" Fisch ist für den Zander verloren, sobald der ihn wieder losläßt oder ein Artgenosse schnappt sich den Fisch oder ... das gezielte Totbeißen und später fressen halte ich für sehr unwahrscheinlich.

Nach meinen Erfahrungen ist es wahrscheinlicher, daß Zander an ihren Tagesstandplätzen öfter aus Revier- und Konkurrenzverhalten oder aus reinem Jagdtrieb heraus zubeißen. Manchmal stoßen die Fische den Köder auch nur mit dem geschlossenen Maul an und sind dann teilweise von außen im Unterkiefer gehakt (btw, den Artikel im letzten Raubfisch zum gezielten Haken (=Reißen) der Fische bei diesem Verhalten finde ich ziemlich daneben!). Wenn die Fische abends/nachts die Tagesstandplätze verlassen und aktiv rauben, ist es wahrscheinlich, daß sie entschlossener zufassen und auch tote Fische einsammeln, einfach weil sie eine leichte Beute sind.

Gruß, Matthias
 

anle

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Die Theorie ist purer Schwachsinn!!!! Ich frage mich wie man so etwas ausstrahlt?! Dieses Verhalten gibt es bei vielen Säugetieren oder Reptilien, aber nicht bei Fischen!!!
 

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