So baue ich mir einen Suspender [kleine Workshops]

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FishHunterBln

Finesse-Fux
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Hallo Leute!
Immer wieder muss ich beim Wobblerkauf mehrere Sachen feststellen.
1)Suspendende Wobbler sind rel. teuer (ich spreche hier von > 15 Euro)
2)Hat man günstige, schöne Wobbler gefunden sind es (jedenfalls bei mir) meißtens Floater.

Was liegt da also näher als aus einem Floater einen Suspender oder je nach Laune auch einen Diver zu basteln?

Wie aber anstellen?!
Dazu habe ich mir neulich Gedanken gemacht und wollte eine andere Methode als irgendwelche "Klebebleie" oder Wickeldraht, den man um die Haken dreht.
Es sollte irgendwie eleganter, einfacher und sehr gut dosierbar sein und zu guter letzt den Wobbbler nicht "entstellen"!
Die passenden, schwereren Haken hatte ich nicht zur Hand und ob diese auch wirklich im Angelladen um die Ecke auf Anhieb zu finden wären bleibt fraglich.

Da ich privat (und beruflich) gerne an Elektrik bastel, fiel mir mein Lötkolben in die Hand, und als ich das Lötzinn in die Hände nahm fiel es mir wie Schuppen vor den Augen!

Ich habe mir neulich einen schönen Wobbler vom Team Cormoran für knapp fünf Euro gekauft, und auch dieser war ein Floater, also ran ans Werk!

Ich habe mir ein Wassergefäß genommen, dort den Wobbler herein getan und geschaut wie stark er floated.
Dann habe ich an jeden der beiden Drillinge "mit dem Schätzeisen" ein wenig Lötzinn gehängt um zu sehen wie es sich verhält, und siehe da... Der Wobbler ging ganz sachte unter!
Ich wusste nun "pie mal Daumen" wie viel Lötzinn an die Haken musste, auch dass nicht ganz so viel dran muss wie ich geschätzt hatte, da ich ja keinen Diver wollte.

An die Arbeit, Lötkolben angeschmissen und los ging es!
Am besten macht Ihr die Lötarbeiten, wenn die Haken nicht am Wobbler montiert sind. Durch die entstehende Hitze kann es passieren, dass die sich die im Wobbler befindliche Öse heraus schmilzt.
Die Haken müssen gut durchgewärmt werden, denn sonst hält der Zinn nicht. Zehn Minuten später hatte ich an beiden Drillingen das Zinn dran.
Ich hängte die Haken probehalber an den Wobbler (mit einer Spitze in den Sprengring) und er ging unter. Das Schöne am Lötzinn ist, dass er hinter her sehr gut bearbeitbar ist.
Entweder man Lötet den Überfluss an Lot aus oder schleift ihn mit einem Dremel herunter, so lässt sich der Wobbler wirklich EXAKT austarieren.
An dieser Stelle kann man nun selber bestimmen ob man den Wobbler später am Stahlvorfach fischen will, wie schwer die Ösen sind, ob mit Snap oder ohne.
Ihr seht also, der Kreativität sind hier keine Grenzen gesetzt *g*
Dennoch gilt : Die Wobbler dürfen nicht zu stark auftreibend sein.
Man bekommt viel Lötzinn nicht besonders gut an den Drillingen unter.

Das Ganze Unterfangen dauerte in etwa eine viertel Stunde und ich bin vom (physikalischen) Ergebnis sehr überzeugt!
Ob es auch fängig ist, wird sich nach der Schonzeit zeigen, jedenfalls hat man so bis dahin etwas zu tun!
Das Ganze hat (mit Lötzinn) zusammen etwa sechs Euro gekostet, eine preisliche Alternative ist es (in meinen Augen) daher allemal!

Hier ein paar Tips und die Bilder dazu:
ACHTUNG:
Wer mit dem Lötkolben arbeitet, sollte unbedingt darauf achten nichts anzuschmoren und entsprechendes Gerät verwenden.
Der Dampf, welcher beim Löten entsteht kann gesundheitsschädlich sein, bitte sorgt für ausreichende Belüftung!
Den Schleifstaub des Lötzinns NICHT einatmen
!


imag03406t0rf.jpg


imag0341blemb.jpg


imag0342nzapn.jpg



Habt ihr auch schon einmal einen Suspender selber gebaut? Wenn ja, würden mich Eure Basteleien sehr interessieren, habe hinter den Threadnamen deswegen extra [kleine Workshops] geschrieben, also haut mal rein, ich bin gespannt!
 

Havelschreck

Finesse-Fux
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Moin,einen ähnlichen thread gibt es schon.Manche wickeln das Lötzinn direkt um die Drillinge oder benutzen dieses Klebeblei.Klausi und ich gehen in die igittigitt-Karpfenabteilung und kaufen uns Tungsten-Rig-Paste,die wir dann direkt am Wobbler um die Öse kneten.Das ist wesentlich unauffälliger,denn mit die Paste sieht dann so aus,als wäre sie Bestandteil des Köders und baumelt nirgendwo rum.Die Paste bekommst du z.B. bei Angelgeraete Bode.
 

FishHunterBln

Finesse-Fux
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@ havelschreck, ja sowas hatte ich zufällig nicht im Hause :p

Wie gut kann man die denn dosieren?
 

Barsch_meister

Dr. Jerkl & Mr. Bait
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sehr gut eigentlich ist wie weiche Knete ist ja eigentlich dafür gedacht das Vorfach damit einzureiben damit es am Boden bleibt
 

Havelschreck

Finesse-Fux
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Das Dosieren geht sehr gut.Das Zeug ist wie zähe Knetmasse und haftet eigentlich ganz gut am Köder.
Ich hab auch oft das Problem,dass ich grade was nicht da habe und versuche dann Alternativen dazu zu finden.
Wenn du den Wobbler im Wassergefäß ausbalabcierst,vergiß bitte nicht den dafür vorgesehenen Karabiner mit Vorfach mit einzhängen,sonst hast du einen "Slowsinker".
 

raubfischpolizei

Finesse-Fux
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Moin,
finde Hunters Lösung durchaus praktikabel. Wer lieber eine halbe h rumlötet, als ein paar Euros mehr für einen sofort einsatzfähigen Suspender zu kaufen, nimmt eben auch lieber etwas vom eigenen Fudus, als Geld für eine Alternative auszugeben.

Persönlich habe ich damit aufgehört, Blei zu gießen oder an Ködern rumzulöten. Selbst Billig-Jigköpfe, die aufgrund fehlender Legierungselemente binnen kürzester Zeit voller Bleisulfat sind, können mir gestohlen bleiben. Die paar Cent sind es mir echt nicht wert, meine Gesundheit aufs Spiel zu setzen. Schließlich handtiere ich ja nicht nur ab und zu damit rum.
 

FishHunterBln

Finesse-Fux
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@ Havelschreck, ja das ist schon schick!
Siehst Du, bis zu deinem Post wusste ich gar nicht, dass es soclhe Knete gibt, die unendliche Weiten der Angelei :D

Da lohnt sich schon fast wieder dieser "Workshop" hier gar nicht :oops:
 

Havelschreck

Finesse-Fux
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Ach Quatsch,es macht sich doch jeder seine Gedanken,wie er sein Hobby weiterentwickeln könnte.Gut,manche tun hier so,als wären sie schon mit ner Angel auf die Welt gekommen,doch immer machen lassen.
Das mit der Paste hab ich von Klausi,mit dem ich letztes Frühjahr mal Angeln durfte.Der Nachmittag war sehr lehrreich für mich,auch was die Baitcsterei angeht :D
 

Barsch-Otaku

Echo-Orakel
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raubfischpolizei schrieb:
Selbst Billig-Jigköpfe, die aufgrund fehlender Legierungselemente binnen kürzester Zeit voller Bleisulfat sind,
können mir gestohlen bleiben.

Das ist nicht zufällig dieser weiße, pudrige Belag, den man mitunter
auf seinen Bleiköpfen, -gewichten, etc. findet?

Die Idee mit den Drillingen find ich auch nicht schlecht.
Man könnte sich auch verschieden beschwerte Drillinge
zum Wechseln mitnehmen, um den Wobbler verschiedenen
Situationen anzupassen.
 

raubfischpolizei

Finesse-Fux
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Jo, das ist es. Sehr giftig. Man kann dem entgegenwirken, indem man zB Zinn dazu gibt. Ist bei Low-Budget Jigköpfen meist nicht enthalten, da einfach zu teuer.
Habe einmal bei Tackledealer eine große Bestellung gemacht, von der jetzt noch Reste über ca. 30 Boxen verteilt sind und mit dem ollen Pulver rumsauen.
Dieses vermeintliche Schnäpchen bereuhe ich sehr. Soviel wieder einmal zum Thema "Geiz ist geil"...
Die Dinger kommen bei mir jetzt nur noch in Frage, wenn eine Materialschlacht ansteht.
 

Havelschreck

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Die Köpfe kann man aber lackieren,damit das nicht auftritt.Ich hab meine Köpfe in schwarzen Metallschutzlack getaucht.Die Amis betreiben sogar Pulverbeschichtung damit.Gibt auf YOUTUBE einige Videos dazu.
 

Havelschreck

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Wenn du nen Tackledealer hast,der sich da vorher schlau drüber gemacht hat,was er da verkauft.Die Hersteller werden auch nicht so ganz freiwillig mit dieser Info rausrücken.Meine Jigköpfe waren angeschmoddert und so bin ich halt hingegangen,hab den Mist entfernt und dann in die Farbe getaucht.
 

raubfischpolizei

Finesse-Fux
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Havelschreck schrieb:
Die Köpfe kann man aber lackieren,damit das nicht auftritt.Ich hab meine Köpfe in schwarzen Metallschutzlack getaucht.Die Amis betreiben sogar Pulverbeschichtung damit.Gibt auf YOUTUBE einige Videos dazu.

Jo, ist eine Möglichkeit. Aber blättert der Lack nicht schnell wieder ab? Habe ich zumindest von einem Kumpel gehört, der das auch gemacht hatte.

Mit einem Pulverlack wie zB Spike-It wird das wohl besser. Einfaches Prinzip: Jigkopf erwärmen (ZB Heißluftpistole) und Pulver drauf.
Mein einfachen Tunken wird die Beschichtung dick und unregelmäßig. Eine saubere Arbeit erreicht man mit einem Fluid Bed, in welchem der Jigkopf gleichmäßig "bestäubt " wird.

raubfischpolizei schrieb:
Persönlich habe ich damit aufgehört, Blei zu gießen oder an Ködern rumzulöten. Selbst Billig-Jigköpfe, die aufgrund fehlender Legierungselemente binnen kürzester Zeit voller Bleisulfat sind, können mir gestohlen bleiben. Die paar Cent sind es mir echt nicht wert, meine Gesundheit aufs Spiel zu setzen. Schließlich handtiere ich ja nicht nur ab und zu damit rum.
Barsch_meister schrieb:
woher weiß ich wenn ich jig köpfe kaufe dass das bei denen nicht passiert

Viele Händler gießen mit Material, das sie irgendwo herbekommen, selbst. Da hilft nur nachfragen oder andere Käufer fragen.
Generell kannst Du bei Marken-Jigköpfen eher von konstanter Qualität ausgehen. Gute Erfahrungen habe ich da zB mit FOX, Rozemeijer, Illex, Profi Blinker. Auch bei Camo habe ich bisher noch keine bekommen, die mittelfristig komplett weiß waren. Am anfälligsten waren meiner Erfahrung nach die Jigs vom Tackledealer. Bei denen bildete sich auf Allen eine dicke, weiße Sulfatschicht. Sind halt mit die günstigsten Jigs auf dem deutschen Markt. Die Marge wird vermutlich durch die günstige Bleilegierung wettgemacht.
 

Havelschreck

Finesse-Fux
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Es ist doch egal,dann zoppt man die Köpfe halt noch mal ein,wenn sie so lange leben.Gut,es bleibt ne kleine Nase vorne dran,was mich nicht weiter stört und die Fische sicher auch nicht.Ist allemal besser als die Bleiblüte,denk ich mal.
 

Fetzi Fetzinger

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Jo, also ich lackier ebenfalls sämtliche Gewichte ;-) selbst die aus Tungsten. Ich find's zudem auch schöner.

Kann den Pulverlack hier nur empfehlen:

PULVERLACK

Gibts auch in sämtlichen Farben ;-) hab ihn in schwarz, sandbraun und terrabraun.

Wie schon erwähnt, das Gewicht auf 180°C erhitzen und dann kann man's einfach in das Pulver tunken. Das bleibt dann haften und man bäckt die Teile nochmals für ca. 10min bei 180°C . Abkühlen lassen und fertig ;-)

Geht ruck zuck ohne sauerei und kleckern. Nasen gibt's auch nicht und der Lack hält wirklich bombastisch.

Hab leider grad nur ein Foto von meinen lackierten tungsten Bullets, die anderen reich ich nach wenn ich meine Kamera zur Hand hab :)




So sieht das dann aus, im lackierten Zustand ;-)

Ich hab's übrigens im Backofen gemacht. Werd mir aber jetzt noch so nen kleinen Mini-Ofen kaufen, extra zum lackieren.

MINIOFEN sowas hier in der Richtung ;-) das reicht völlig aus.

EDIT: Wir schießen aber volle Kartoffel am eigentlichen Thema vorbei. Vielleicht einen extra Thread aufmachen?! Und verschieben? Damit hier weiterhin über Suspender und deren Bau diskutiert werden kann??!
 

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