N'abend,
schön daß die Diskussion mal ein bißchen in Schwung kommt, so soll es sein.
AssAssasin schrieb:
Das ist es ja gerade, du hast ja nicht wirklich einen Drehpunkt, die Rute liegt auf der Fläche der Hand auf (bei mir etwas mehr als 10cm) und das Gewicht verteilt sich je nach Haltung anders.
Daß sich die Wirkung des Gewichtes bei unterschiedlicher Haltung (= andere Hebel) ändert, ist klar. Für die Beurteilung der Auswirkung des Rollengewichtes auf die Rutenbalance sollte man aber von der gleichen Haltung ausgehen, sonst macht der Vergleich keinen Sinn.
AssAssasin schrieb:
Deine Überlegung stimmt ja schon, ein Rutengewicht im Griff z.B. bewirkt mehr als die Größe der Rolle je könnte, aber durch oben genannte Faktoren macht es schon einen Unterschied für die Balance ob du 220g oder 400g Rolle draufpackst.
Da hast Du natürlich Recht, klar macht das einen Unterschied, wenn auch nur einen geringen (s.u.).
Veit schrieb:
20 g Gewichtsunterschied der Rolle können beim Ausbalancieren der Ruten schon sehr viel ausmachen. Da braucht es auch keine physikalischen Erklärung, sondern schlichtweg einen praktischen Test mit der bekannten "Zeigefinger-Waage", mit dem man das ganz einfach beweisen kann.
Der praktische Test bringt auch kein anderes Ergebnis, als das Hebelgesetz erwarten läßt :roll: ... OK, für Dich ganz konkret:
Rute: Shimano Diaflash EX 270H (Länge 2,70m/WG 20-50g/Gewicht 218g)
Rolle 1: Shimano Rarenium 2500 (Gewicht inkl. Schnur 208g) => in Balance 16,4cm vorm Rollenfuß
Rolle 2: Shimano Aspire 2500 (Gewicht inkl. Schnur 270g) => in Balance 14,5cm vorm Rollenfuß
Rolle 3: Shimano Symetre 4000 (Gewicht inkl. Schnur 338g) => in Balance 12,7cm vorm Rollenfuß
D.h. bei dieser Rute verschiebt man den Punkt, an dem die Rute in dem Bereich in der Waage ist, je ~65g zusätzlichem Rollengewicht etwa knapp 2cm in Richtung Rollenfuß.
Welchen Einfluß 20g zusätzliches Rollengwicht haben würden, kannst Du selbst abschätzen. Ob das dann wirklich so viel ausmacht, liegt wohl im Auge oder besser im Gefühl des Betrachters
Die gleiche Balance wie mit der 4000er Symetre erreiche ich übrigens mit der 2500er Rarenium +35g am Griffende, was ein Gesamtgewicht der Kombination (inkl. Rute) von 461g ergibt. Mit der 4000er Symetre ergeben sich dagegen 556g, was unter dem alleinigen Gesichtspunkt der Balance mal eben unnötige 95g zu viel sind.
raubfischpolizei schrieb:
Besonders wenn die Rute beim Fischen schräg nach oben gehalten wird, ist das Ausbalancieren über die Rolle deutlich spürbar.
Das hat nichts mit dem Rollengewicht zu tun, sondern damit, daß sich der Hebel der senkrecht nach unten wirkenden Kraft (Gewichtskraft der Rute vor der Hand, die als Kopflastigkeit empfunden wird) umso mehr verkürzt, je steiler man die Rute hält. Wenn Du Deine Rute mit der Spitze senkrecht nach oben hälst, ist diese erstaunlicherweise gar nicht mehr kopflastig (sogar ganz ohne Rolle als "Gegengewicht")
---TollerHecht--- schrieb:
die Sache wurde doch im AB schon erklärt *
klickklack*
Anscheinend bin ich nicht der einzige mit meiner Meinung
---TollerHecht--- schrieb:
ob jedoch das austarieren einer stärker kopflastigen rute durch das rollengewicht sinnvoll ist, ist natürlich die andere sache
Genau das ist der Punkt. Worauf ich hinaus will, verdeutlicht diese Grafik sehr gut:
*klick* ... warum nur für die Balance unnötig viel Rollengewicht in Kauf nehmen, wenn man den gleichen Effekt mit sehr viel weniger Gewicht an der richtigen Stelle (am Griffende) erreichen kann?
Darüberhinaus wird diese absolute Ruten-Balance meiner Meinung nach auch aus praktischer Sicht überbewertet, denn am Wasser wirken noch viele andere Kräfte auf die Rute, wie z.B. der Köder über die Schnur oder auch Wind, usw. ... und schließlich balancieren wir die Ruten am Wasser nicht auf dem Zeigefinger aus
Und um mal zur Ausgangsfrage zurückzukommen ... ich würde eine für den Einsatzzweck passende Rolle in einer Größe wählen, die für die verwendeten Köder und zu erwartenden Fische robust genug und nicht schwerer als nötig ist.
Gruß, Matthias