Schonzeitgedanken - warum sind Meeresfische so kampfstark?

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AngelHag

Dr. Jerkl & Mr. Bait
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Wie der Titel schon sagt,
kaum kann man nicht einschlafen, fragt man sich alles, was man schon immer mal wissen wollte aber nie herausfand.

Warum sind Meeresfische bei gleichem Gewicht eig. immer "kampfstärker" als unsere Süsswasserfische?
Natürlich ist das auch individuell verschieden, aber eine deutliche Tendenz ist erkennbar.

Mich interessiert dabei v.a. auf welchem physiologischen / biochemischen Unterschied das evtl. beruht,
auch wenn die Antwort keinerlei Konsequenz für uns Angler hätte.

Grüsse Hag
 

balu1988

Bigfish-Magnet
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Hallo,

Kann zwar auch nur schätzen jedoch glaube ich das Meeresfische zum größten Teil Langstreckenschwimmer sind, erkennbar auch am oft roten Fleisch von zb Thunfischen. Im Meer braucht's generell mehr Kondition.
Zander zb sind eher standfische bzw faul, deshalb auch eher weißes Fleisch. Außer bei der aktiven Jagd hält sich die Bewegung auch in Grenzen.

Mfg
 

- Boris -

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Kann zwar auch nur schätzen jedoch glaube ich das Meeresfische zum größten Teil Langstreckenschwimmer sind, erkennbar auch am oft roten Fleisch von zb Thunfischen.

Das denke ich auch - also primär eine physiologische Anpassung an die Umweltbedingungen.
 

Ruti_Island

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Hinzu kommt die dauerhafte Strömung. Man merkt ja meist im Süßwasser schon den Unterschied zwischen Flussfisch und Stillwasserfisch.
 

MikeHawk

Twitch-Titan
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Ich denke da spielt alles zusammen,

Auch die Tiefe wird etwas ausmachen. Auch Süßwasserfische aus einem tiefen Gewässer sind meiner Erfahrung nach deutlich stärker als welche aus einem flachen (Auch wenn Sie nicht tief gebissen haben)

Hatte im Sommer auch noch darüber nachgedacht als ich ein paar Makrelen mit der Barschflitsche erwischt habe...ne 40er Makrele hat da schon auf dem Niveau von einem 70er Hecht....

Beste Grüße
 

Hinkebein

Angellateinschüler
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Am Ende ist es der Selektionsdruck d.h. eine eine Art setzt sich in diesen Fällen innerhalb eines Lebensraums, der "Nische", dadurch, dass sie schneller und ausdauernder schwimmt gegenüber anderen Arten durch.

Anscheinend ist es im Meer häufig wichtiger ein guter Schwimmer zu sein als z.B. gut zu sehen (Zander?)

Man könnte also z.B. wild spekulieren, es liegt am klaren Wasser. :)

Ich könnte mir aber vorstellen, dass es mehr als einen Grund gibt und für jede Art andere.
- viele Fressfeinde, auch sehr große
- schneller jagen
- schneller fliehen
- wenig Beute / Fläche -> großes Revier -> viel Bewegung
- Ausdauer ist "billig" zu haben aufgrund z.B. des konstant hohen Sauerstoffgehalts des Meerwassers aufgrund der geringeren Temperaturschwankungen
- ...

Die Natur tut nichts umsonst.
 

AngelHag

Dr. Jerkl & Mr. Bait
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Wie immer gibt es wahrscheinlich unzählige Gründe, die in der Gesamtheit dann zum Ergebnis führen. Und bestimmt wurden viele hier genannt.

Thunfische können zB. sogar ihre Temperatur durch Bewegung drastisch erhöhen.

Dennoch ist es mir schleierhaft warum jeder Rapfen, der den ganzen Tag in der Strömung verbringt, nach 30 sek. den nassen Sack macht, wohingegen Köhler, Wolfsbarsche oder Dorsche selber grösse, auch im Flachen gefangen, einem gleiches gerät richtig krumm ziehn.

Aber ich nehme an, dass es hier keinen Grundlegenden Unterschied in den Stoffwechselwegen oder der Physiologie gibt, sondern wahrscheinlich viele kleinere Anpassungen zusammen ihr übriges tun.
 

FrankBuchholz

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Dorsch und Zander nimmt sich nichts, eine Makrele wird man nicht in 5° Wassertemperatur drauf kriegen. Peacock Barsch, Tigerffish etc. sind allesamt wesentlich kampfstärker als unsere Raubfische - Ich denke es ist eher eine Frage der Temperatur als des Salzgehaltes. Thunfische, Lederschildkröten und viele grosse Haie haben eine deutlich erhöhte Körpertemperatur die ihnen in kaltem Wasser Agilität verleiht.
 

- Boris -

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Mir ging es eigentlich gar nicht um die Farbe, sondern um die Kondition der Fische. Wobei es dabei, wenn ich mich nicht täusche, sogar einen Zusammenhang gibt - Stichwort: Mitochondrien.
 

AngelHag

Dr. Jerkl & Mr. Bait
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Jop, wenn man mal die Farbveränderung durch Nahrung weglässt, so ist rote Muskulatur Mitochondrien- und Myoglobin (O2 Speicher)-reicher, dh. sie arbeitet unter ständiger Sauerstoffversorgung und übersäurert daher kaum. -> gut wo Ausdauer gefragt ist.
Klugscheiss off :)
 

captn-ahab

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Das ist übrigens ein gefühlte Qualitätsmerkmal.
Der Lachs hat beispielsweise aus beiden grünen diese Farbe, Ernährung durch Schnecke/Krebse und das besonders gut durchblutete Fleisch.
In der Zucht, also beim Supermarkt Lachs, schwimmen die aber nur in einem Becken, da entsteht diese Farbe nicht und das Fleisch würde ausschauen wie das einer Forelle.
Und hier kommen die vier wichtigen vitamine B-A-S- und F ins Spiel
 

observer

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Dennoch ist es mir schleierhaft warum jeder Rapfen, der den ganzen Tag in der Strömung verbringt, nach 30 sek. den nassen Sack macht, wohingegen Köhler, Wolfsbarsche oder Dorsche selber grösse, auch im Flachen gefangen, einem gleiches gerät richtig krumm ziehn.

rapfen nach 30sek schlapp:shock:?
dorsch und wolfsbarsch kampfstark???

hab ich irgendwie anders in "erinnerung".

ich denke auch, dass es 1. abhängig von der art ist...ein seeteufel zb kämpft überhaupt nicht, ein heilbutt wie ein teufel(bei gleichen temperaturen), 2. von der temperatur und 3. vom jeweiligen individuum...
 

Pikehead

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Also Wolfis & auch Dorsche sind definitiv stärker als ein Rapfen mit vergleichbaren Gewicht. Die Wahrnehmung ändert sich natürlich immer je nach Gerät. Bei Salzwasserfischen aus tropischen Gefilden sprechen wir nochmal von ganz anderen Maßstäben! Ich kann jedem nur ans Herz legen das er mal, wenn sich die Möglichkeit bietet, einen GT, Thun, Bonefish ans Band bekommt. Die Kraft dieser Fische entzieht sich einfach jeder Vorstellungskraft.... Zitat Aspiusfan: "Ich dachte da kommt ne 2 Meter Maschine hoch", Ergebnis 3 Kilo GT. Gerade GT´s und andere Jacks sind einfach fernab von Gut & Böse. Bei 15 Kilo fischen kann man sich komplett "reinlegen" - einfach nur GEIL!

Hier noch n kleines Video bei dem man mal weiß was abgeht...
https://www.youtube.com/watch?v=tWP5a-eXhMY
 

observer

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also "meine" rapfen kämpfen auf jeden fall besser als n dorsch, oder wolf...(an gleichem gerät)
dorsche machen sich quasi nur schwer-man muss sie pumpen, aber nicht wirklich drillen.
wölfe fange ich immer in starker strömung...da stellen sie sich halt voll in den strom, aber mehr kommt dann auch nicht...im uferbereich nur kopfgeschüttel.

meine wertung wäre mefo, rapfen, hecht, woba...

tropenfische sind halt ne ganz, ganz andere sache;)


(wobei, von den rhein-rapfen war ich doch auch sehr enttäuscht...geiler biss und dann nasser sack)
 

Fidde

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Zu Vid.: Sch... lange Ruten! Da ist eine 1,60m Jig-Rod doch komfortabler.:-D

Fische mit H haben in der Kämpferliste nichts verloren (finde ich). Bei den WB gibt es natürlich ganz unterschiedliche Kämpfer. Das normale bei den WB wäre aber, dass sie ca. einen Zug der ihrem Gewicht gleich ist hin bekommen. Das auch eine ganze Zeit lang.
Nach meinem Saisonstart im Süßwasser lege ich mir für die Landung des ersten Wolfes der Saison meistens einen Kescher parat, aber dann: hey wo ist mein Fisch? Der da ist ja nicht mal maßig :evil:
 

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