Hallo,
da wird oft ein Lureweight - Wurfgewicht, ein Taper - Aktion, ein Lineweight - Schnurstärke angegeben, was die Rutenwahl eigentlich einfach macht, da man so alle Angaben hat, die man braucht. Manchmal wird sogar schon der angepeilte Verwendungszweck mit angegeben - Crankbait, Flipping, Frog.....
Leider ist das für viele Angler hier bei uns etwas ungewohnt und sorgt so erst einmal für Verwirrung - auch weil Angaben wie oz, ft und lb für viele ungewohnt sind. Gut ist es natürlich, wenn man schon einmal solche Ruten in der Hand hatte, evtl. von einem bekannten, oder man zumindest jemanden kennt, der hier helfen kann.
Das ganze ist aber auch kein Hexenwerk und oft einfacher, als gedacht. Man muss halt am Anfang einige Dinge wissen, die man sich dann bisl merken sollte und schon schnackelt es.
Was Begriffe wie Lureweight bedeuten steht ja oben. Dann sollte man noch beachten, dass die Schnurtragkräfte etwas anders bestimmt werden, als hierzulande, was in niedriegeren Angaben resultiert. Eine 10lb Schnur (ca, 4,5Kg) würde bei uns einer 0,25er in etwa entsprechen, in den USA eher einer 0,28er oder gar 0,30er. In einem Fall wird die lineare Tragkraft gemessen, im anderen Fall mit Knoten. Diesee Tatsache hilft, die Belastbarkeit einer Rute zu berurteilen - da wird ja i. d. R. ein Lineweight angegeben. Wenn also eine Rute für ein 30lb Geflecht gedacht ist, dann dürfte die Rute auch hier bei uns durchaus hechttauglich sein.
Bei den Schnurlängen kann man ein Yard (yd) mit 91,4cm umrechnen.
Wenn man für einen Fuss - ft ca. 30cm rechnet kommt man prima hin und ein Zoll oder Inch sollten 2,54cm sein. Ein lb sollte mit 454g ausreichend geanu umgerechnet werden können.
Die Gewichtsangaben der Ruten- Lureweight in Unzen - oz. Eine Unze entsprechen 28,35g und man rechnet ausreichend genau, wenn man hier mit 28 rechnet. Eine Rute mit eine Lureweight von bis zu 2 oz kann also ca. 56g problemlos werfen. Bei den Angaben handelt es sich i. d. R. um die Angaben für das optimale WG, was für Baitcaster recht wichtig ist. Die Rute kann "nach oben" und "nach unten" natürlich noch bisl mehr.
Zu den Angaben zum Lureweight ist dann oft noch eine Bezeichnung wie heavy oder med. heavy oder med. light usw angegeben - machmal gibt es auch ur diese Bezeichnungen. Die Zuordnungen dieser Angaben zum WG der Rute kann man sich recht gut in den amerikanischen Tackleshops anschauen, wie hier z. B.
http://www.tacklewarehouse.com/Wright__McGill_Skeet_Tessera_Casting_Rods/descpage-WMTCR.html
Wenn man sich hier einmal bisl durchklickt, kann man schon einiges erfahren.
Dann komen die Angaben zur Aktion. Hier kann man einfach das englische ins deutsce übersetzen, dann erklärt es sich meist von selbst.
Es gibt da also xfast oder sfast - extra fast - superfast für ganz schnelle Ruten, fast für schnelle Ruten, med.fast - medium fast für mittelschnelle Ruten und medium für mittlere Ruten - und hier obacht!!! Medium Taper sind z. T. schon recht lahme Ruten, die für Cranks z. B. verwendung finden. Ich habe hier auch schon öfter die Bezeichnung moderate gesehen. Was dann weiter nach unten kommt, weis ich gar nicht mehr so genau, ist aber für den Spinfischer und / oder Raubfischangler nicht wirklich interessant.
Man muss noch beachten, dass xfast und fast Ruten eher eine Spitzeaktion haben und je langsamer eine Rute ist, umso weiter geht die Aktion ins semiparabolische bzw. parabolische.
Beispiel:
Ich setze für das T-Rig und C-Rig und für leichte Swimbaits eine Rute ein, die 1,95m lang ist und ein WG von 7 bis 28g hat. Das Ding ist recht schnell und semiparabolisch mit leichtem Hang zur Spitzenaktion.
Ein amerikanischer Kollege würde sagen: Eine 6'6" (6 ft + 6 inch) Rute, fast Aktion / Taper, Medium Heavy, Lureweight 1/4 bis 1oz. Das Lineweight würde wohl bei ca. 25lb liegen, denke ich.
So, ich hoffe, dass es hilft. Ich habe mal wieder versucht, meine Erfahrungen und mein Wissen halbwegs geordnet zusammenzufassen 8)
Gruss
Michael