Orientierung Schnurdurchmesser/-tragkraft <-> Rutenwurfgewicht [BC]

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ChadBrighton

Finesse-Fux
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Ich habe leider vergeblich dazu hier im Forum gesucht.
Gibt es eine Faustformel, die besagt, welcher Schnurdurchmesser/-tragkraft zu welchem Wurfgewicht der Rute passt?

Sicherlich mag es dabei Vorlieben geben. Man könnte es ja auch in "von (Profi)...bis (anfängerfreundlich)" ausdrücken. Mal ganz abgesehen von der Marke und Steifigkeit etc.
4-fach und eine hohe Steifigkeit sind sicherlich für den Einstieg ratsamer.

BFS "von (Profi)...bis (anfängerfreundlich)" 0,1-0,12345mm/4-6kg
L
ML
M
MH
X
XH
...

Habe mir jetzt nämlich eine Sunline XPlasma Asegai PE in 18lb/8,2kg/PE 1,7 (also 0,218mm)gekauft und hoffe, dass die damit auf eine MH passt. Vom Gefühl her würde ich spontan "ja" sagen. Ansonsten wandert die auf meine H-Kombo.
 

Holgifisch

Barsch Vader
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Im Grunde genommen ist es auch ein bisschen Geschmackssache. Ob man jetzt dickere Schnüre oder dünnere nimmt. Aber es spielen auch viele andere Faktoren eine Rolle.

1. Wird in oder an Hindernissen gefischt wie Steinpackung, Seerosenfelder, versunkene Bäume oder ist hauptsächlich nur mit Gleichmäßigen Strukturen wie Sandboden zu rechnen.

2. Was für Köder werden hauptsächlich gefischt? Bei Ködern die viel Druck machen ist es logischer eine etwas dickere Schnur zu nehmen. Bei schwereren Ködern generell. Nicht um nur Hänger zu lösen sondern falls man einen Backlash hat das der Köder nicht sofort abreißt.

3. Was für fische sind noch zu erwarten? Wenn man ein Gewässer hat wo man auf Barsch Fischen will aber jederzeit mit einem Meterhecht zu rechnen ist wäre es dementsprechend auch logischer eine etwas stärkere Schnur zu nehmen.

4. Was verwendest du für eine Rolle? Unterschiedliche Rollen haben unterschiedliche Schnurfassungen also ist das auch ein Faktor. Wenn du eine 80g Rute fischt und die Rolle keine große Schnurfassung hat ist eine dickere Schnur eher suboptimal.

Ich selber fische nur eine XH Rute bis 80g, eine M Rute bis 21g und eine L Rute bis 10g. Außerdem habe ich auch mal eine ML bis 15g gefischt.

Grundsätzlich kann man aber Sagen:

L=0,04mm-0,10mm
ML=0,06mm-0,12mm
M=0,08mm-0,14mm
XH=0,18mm-0,25mm

Wie es mit den anderen Wurfgewichten aussieht können Dir besser andere sagen;)
 

Heiner

BA Guru
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Die namhaften Rutenhersteller geben bei den Spezifikationen für ihre Ruten Empfehlungen, in welchem Tragkaftbereich die Schnüre liegen sollten. Einige Hersteller unterscheiden auch noch zwischen PE-Schnüren und Monoschnüren.

Hier die Shimano-Spezifikationen für die "Expride"-Serie (Angaben in lb):

EXPRIDE_ima03 (1).jpg

Für die Expride 1711XH gibt Shimano also einen Schnurbereich von 14 - 30lb an, entsprechend rund 6-14kg.

Nebenbei sind die Durchmesserangaben bei PE-Schnüren eh Bullshit, da es keine verbindlichen Vorschriften gibt, wie das zu messen sei. Die Hersteller machen da so ziemlich, was sie wollen, und da dünn sich gut verkauft, kannst du dir selbst ausrechnen, in welche Richtung die (mehr als fragwürdigen) Angaben gehen.

Viel wesentlicher sind die Angaben zur linearen Tragkraft und zur Knotentragkraft. Auch hier gibt es so einige schwarze Schafe unter den Herstellern, wenn auch nicht so krass wie bei den Durchmesserangaben.

Also vergiss die Durchmesserangaben bei PE-Schnüren, die stimmen, von wenigen Ausnahmen abgesehen, meist hinten und vorn nicht.

Ruten mit ähnlichen Wurfgewichtsangaben können bei den Schnurspezifikationen übrigens stark voneinander abweichen. Die St.Croix Top 'n Tail ist, um ein Beispiel zu geben, mit einem WG-Bereich von 21 - 84g und einem Schnurbereich von 20 - 50 lb entsprechend rund 9 - 23kg spezifiziert vom Hersteller. Der Grund: Diese Rute hat viel mehr Rückgrat als die Expride 1711XH, damit könnte man eine PE-Schnur von 6kg Tragkraft einfach durchreißen bei einem kräftigen Anschlag auf kurze Distanz.
 
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