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Ameise

Twitch-Titan
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Hallo Kollegen,
gestern hatte ich eine Begegnung der besonderen Art. Ich war in Berlin an der Spree (Jannowitzbrücke :oops: ) und wollte mal ein wenig meine Oberfächenköder ausprobieren. So montierte ich einen Bonnie 95 in Shine Katana. Sofort nach dem ersten Wurf zur Flussmitte kam aus dem Nichts eine Horde Möwen. 'Klasse' dachte ich, da wo Möwen sind, sind auch Fische. Aber offenbar hatten nicht die Fische sondern mein Stickbait deren Aufmerksamkeit erweckt. Nach einigen Sekunden löste sich eine Möwe im Sturzflug aus dem Verband in Richtung auf meinen Köder und verfehlte ihn knapp. Aus Angst vor einer erneuten Möwenattacke begann ich meinen Bonnie schnell einzuholen - mit dem Ergebnis einer lupenreinen "Walking the Dog"-Präsentation direkt unter der Oberfläche. Das hat die Möwen aber noch verrückter gemacht und es folgte Angriff auf Angriff. Und es kam, wie es kommen musste: Ein Vogel war "erfolgreich", so dass sich beide Drillinge des Bonnie im Bauch der Möwe verhakten. Nach kurzem "Drill" und kläglichem Geschrei des betroffenen und aller anderen Vögel hatte ich die Möwe bis an die Steilwand herangekurbelt.
Doch was nun? Da ich keine Lust hatte, mit so einer Möwe in den Nahkampf zu gehen, kappte ich kurzer Hand meine Schnur und mein Opfer flog unter lautem klappern der Tungsten-Kugeln des an deren Bauch hängenden Bonnie mit Mordsgeschrei davon. ...
Abgesehen davon, dass mir so etwas noch nie passiert ist, fühle ich mich nicht besonders gut. Zwar gehören Möwen nicht unbedingt zu meinen Lieblingsvögeln, aber trotztdem tut sie mir leid, denn möglicherweise wird sie an den Verletzungen durch die Drillinge verenden.
Habt ihr ähnliche Erlebnisse? Und vor allem, wie hätte ich mich anders verhalten sollen?

Ameise
 

NorbertF

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Barsch28 schrieb:
ich hätte vllt. mal versucht sie lösen. zur not den schnabel zuhalten oder nen kollegen fragen (falls anwesend)

Hätte ich nicht versucht. Entweder abschneiden wie der TE es gemacht hat, oder aufn Kopf haun und dann lösen...ich hätte vermutlich auch abgeschnitten.
Da am Bauch rummetzgern bei ner lebenden unbetäubten Möwe mit Drillingen mit Widerhaken...das ist nur eine Schinderei. Abschneiden allerdings auch, die geht sicher ein. Vermutlich wäre erschlagen das beste gewesen... Passanten?
Ich bin froh wenn mir sowas nie passiert. Tut mir leid für dich, war bestimmt eine Scheißsituation.
 

Ameise

Twitch-Titan
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Ja, Norbert, Passanten waren reichlich auf der Brücke neben meiner Angelstelle. Es hat zwar keiner etwas gesagt (erstaunlicherweise), aber trotzdem war mir das alles sehr unangenehm. Abgesehen von den eventuellen Zuschauern wäre es für mich undenkbar, so eine Möwe vor den Augen aller einfach so zu töten; selbst wenn ihr dadurch ein noch qualvollerer Tod erspart geblieben wäre.
Egal, wie man es betrachtet - ein Dilemma bleibt es allemal.
Wäre mir so etwas allerdings an einem einsamen Gewässerabschnitt passiert, dann hätte ich sicherlich eine Lösung gefunden, welche für alle Beteiligten die wenigsten Leiden mit sich gebracht hätte. :wink:
Meine Schlussfolgerung für diese Angelstelle: Bonnies oder andere Oberflächenköder verwende ich hier nie wieder.
(Glückwunsch an die Fa. Illex, deren Köder sogar Vögel täuschen und überlisten können.)
Ameise
 

NorbertF

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Kann ich nachvollziehen, da dann noch auf irgendeine Art mit dem Vogel rummetzeln wäre sicher nicht gut angekommen.
Ich hätts genauso gemacht wie du...shit happens.
 

Firefreckle

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Hi Ameise,

das nächste mal trau dich den Vogel beherzt zu packen und ihn von deinem Geschirr zu lösen...klar kostet es Überwindung, klar ist es nicht einfach aber besser als das Tier mit dem Ding leiden zu lassen und besser als den (in dem Fall nach hinten gestellten) finanziellen Schaden zu haben.
Ich habe schon so einige Haubentaucher und Schwäne in meinem Angelzeugs gehabt aber man macht es ja nicht mit Absicht und irgendwie muss die Situation geklärt werden. Ich sehe mich bei solchen Themen immer noch Jacke voraus auf einen Schwan ins Wasser springen um ihn von seinem unfreiwilligem Würger in Form eines Monokneuels mit Blei und Haken zu befreien...war nicht witzig aber hinterher gehts beiden dann echt besser :wink:
Ich finde es aber trotzdem mutig von dir, die Wahrheit hier so zu veröffentlichen und was ganz wichtig ist um Rat zu fragen!

Versuch so einen Vogel immer erst am Hals zu packen, möglichst weit obem um dich vorm Schnabel zu schützen und versuche dann die Flügel zu greifen und auf dem Rücken zusammen zu halten, du kannst dich dann hinhocken und die Flügel mit den Knien vorsichtig aber bestimmt festhalten und hast somit eine Hand frei um den Haken oder was auch immer zu lösen. :D
 

Ameise

Twitch-Titan
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Vielen Dank an alle für das Verständnis, den Trost (heul) und die guten Ratschläge.
Ehrlich gesagt hatte ich mächtigen Respekt, um nicht zu sagen Angst, als die Möwe einen Meter unter mir am Haken hing, wild mit den Flügel schlug, laut kreischte und in Todesangst mit dem Schnabel um sich hackte.
Aber du hast recht: Sollte mir so etwas jemals wieder passieren, dann werde ich mir ein Herz fassen und versuchen, so vorzugehen, wie du es beschrieben hast. Klingt eigentlich ganz plausibel, kostet aber Übedrwindung.
Vielleicht lag es auch daran, dass ich ausser Fischen, Katzen und lebenden Angelködern kaum irgendwelche Tiere gerne anfasse, schon gar nicht im "Kampf".
Aber irgendwann ist immer das erste Mal!!
Vielen Dank nochmals - mir gehts jetzt besser.
Ameise
 

hechtbarschmefo

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Habe auch die Erfahrung gemacht: Nie Pencilbaits bei Möwen! Tipp: Bei Möweninteresse den Köder nicht bewegen! Habe ich auch so gemacht bei meinen Pencilbaitversuchen, ging gut. Und wenn ein Möwe hängt: Augen zu und lösen! Das Tier mit Schnur und (nicht rostenden) Haken abhauen zu lassen, argh. Bei mir ist mal eine Möwe auf den gerade ausgeworfenen Wobbler gekracht, lösen lies die sich gut (meine hing vorne im Schnabel, sauber gebissen)
 

maxlame

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Also mir ist ähnliches passiert. Aber zum Glück nicht in Berlin und dann auch noch an der Jannowitzbrücke, dafür beneide ich dich ganz und gar nicht. So viele Menschen wie da immer rummrennen.
Als ich letzten Frühling für 3 Monate in Australien war, wurde ich des öfteren von meinen Nachbarn zum Angeln an die Küste mitgenommen.
Geangelt haben wir in einer Flussmündung und nur mit Handleinen und einer halbierten Sardine als Köder. Der Trick bei dieser Angelei lag darin den Köder mit so wenig Blei wie möglich (zwecks Bisserkennung) trotzdem schnell auf Tiefe und somit aus der "Fresszone" der Möwen zu bringen.
Hat aber nicht immer geklappt, kann ich euch sagen. Ich hatte gleich am ersten Tag das Glück eine Möwe zu Haken. Der Drill ähnelt etwas dem Drachen steigen lassen. Mit denm Unterschied, dass der Drachen schreit.
Meine Kollegen eilten herbei und zeigten mir, wie man dieses Problem in Australien löst. Möwe bis zu einer Schnurlänge von 2 Metern einholen und dann den Vogel mit einem behertzten Schwung auf die Steine schleudern, fertig. Jetzt den haken lösen und ab mit dem Vieh ins Wasser. Dann haben sie mir noch erzählt, dass es immer mehr Möwen gäbe und diese immer frecher werden. Früher hätte es gereicht eine zu töten und ins Wasser zu schmeissen, dann hätten die anderen sich verkrümelt. Ist aber nicht mehr so, und so hatte jeder nicht nur etliche schöne Breams(ähnlich den Doraden oder Goldbrassen), sondern auch mindestens eine Möwe pro Angeltag.Zum glück ist mir das hier in Berlin noch nicht passiert...
 

FISH-DUDE

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das nächste mal einfach beherzt zupacken, tuch übern kopp und operieren. hatten wir aufm mittelmeer auch mal die nummer. ansonsten so schon fledermäuse, eulen, haubentaucher, etc. pp von haken und schnur befreit. wie man in so einer situation einfach die schnur kappen kann kann ich ganz ehrlich null nachvollziehen. da gibt es nun wirklich zig elegantere lösungen.

trotzdem respekt, dass du das hier so ehrlich wiedergibst.

und noch nen tipp: widerhaken andrücken hilft nicht nur, fische ohne großen aufwand zu releasen sondern ist auch bei solchen nummern äußerst hilfreich. sollte aber eigentlich sowieso selbstverständlich sein.

beste grüße,

Ian.
 

Ameise

Twitch-Titan
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Hab's kapiert! :(
Dank an alle. Petri Heil!
Ameise
 

karpfi

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Ich hatte das (fast) auch in den gerade vergangen Herbstferien in Frankreich. Die Möwen waren an dem See nur sehr vereinzelt unterwegs und damit hatte ich nicht gerechnet. Ich hab den Pot Belly ausgeworfen und da kamen tatsächlich zwei von den Viechern und eine stürzte sich auf den köder drehte aber kurz vor dem Wasser noch ab. Ich begann zu kurbeln wie ein doller und da kam die zweite Möwe, klatschte ins Wasser, hatte meinen Köder aber verpasst. vorher hatte ich nen Popper dran. Was für ein Schwein ich da hatte....

Ich hätte kein Ahnung was ich da tun sollte (Totschläger und Messer sind gleich zuhause geblieben). Uiuiui
 

fixmille

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lustig wirds auch wenn federvieh fische im drill attackieren.is mir am rhein passiert.eine äußerst penetrante ente hat beim barben angeln eine 54cm lange barbe angegriffen.ich hatte echt zu tun mit der crackente die wollte um jeden preis diese barbe,die ich mit ner handlandung in den steinpackungen auf ner nass glitschigen buhne mit aller mühe und not noch catchen konnte.ansonsten jacke übern kopp und mann sein!
mfg fix$
 

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