Hi,
man liest ja immer wieder, das Kollegen sich über verdrehte Schnüre beschweren. Rotierende Köder oder Köder die sich mit dem Haken im Vorfach verheddert haben, neigen halt dazu, Schnüre zu verdrehen. Abhilfe versprechen Wirbel. Früher gab es auch Wirbel/Konstruktionen mit exentrisch angebrachtem Gewicht in Form von Bleigewichten oder Platten. Die waren eigentlich nie beliebt, höchstens beim Schleppfischen wurden sie oft benutzt. In einem anderen Thread schrieb ich schon folgendes:
Hi,
jeder normale Wirbel oder Agraffe "klemmt" unter Zug, egal von welchem Hersteller. Drehen tun sich diese nur, wenn der Zug kurz nachlässt. Was hilft, ist ein guter Kugellagerwirbel. Die werden aber nur von wenigen benutzt. Die Einen scheuen die teils abenteuerlichen Preise, die anderen stört die Größe. Da gibt es bei den Kugellagerwirbeln alle möglichen Qualitäten von sehr gut bis unbrauchbar. Ich hatte sogar mal welche, die nach dem ersten Einsatz rosteten. Ich bevorzuge Wirbel ohne Karabiner. Die baue ich selber nachträglich dran.
Meine Rangliste sieht so aus.
1. Sampo, schweineteuer. Nur noch schwer zu bekommen.
2. Asari Double Action/Rotation aus Edelstahl (gibt es auch in Messing, trägt dann etwas weniger bei gleicher Größe), teuer. Diese Wirbel laufen nicht leichter oder smoother als andere gute Kugellagerwirbel. Ihre Double Action ist aber ein nettes Detail das ihnen den zweiten Platz in meiner Rangliste beschert. Beide Enden sind drehbar gelagert, allerdings nur ein Ende mit Kugellager. Gibt es auch unter vielen anderen Bezeichnungen (AFW (American Fishing Wire), Billfisher, Black Cat, Centro Terminal Tackle, Cox & Rawle, Cultiva, Halco, Kamatsu, Krok, Matzuo, Mustad, Optia, Owner, Pitbull, Rapala, Sea Striker, Tsunami, Uni Cat, VMC, Zeck, ......). Werden immer mit Japan Technology oder ähnlich beworben. Der japanische Touch dürfte leider nur schöner Schein sein. Ich habe sie auch schon mit "Made in China" gefunden. Ich vermute mal, sie kommen aus Korea oder jetzt auch aus China. Zeck, Matzuo und auch Owner sind typische "Chinakunden". Wer würde freiwillig von Japan auf China "umlabeln"? Für Korea sprechen diese Links. Das scheint der Hersteller zu sein.
https://centro.en.ec21.com/Stainless_Steel_Ball_Bearing_Swivel--2022879_2022907.html
http://www.centrofishing.com/board/bbs/board.php?bo_table=products
3. Es gab mal gute von Rapala (einfach drehend). Ist aber schon Jahre her und wohl Geschichte. Awa Shima, wirklich gut und top verarbeitet. Leider auch nicht mehr zu bekommen. Es gab auch mal gute Kugellagerwirbel von Eagle Claw aus den USA im Bulk Pack. Ist aber leider auch schon ein paar Jahre her und gehört auch zur Geschichte. Anscheinend fielen die ehemals guten Qualitäten/Preis-Leistung-Verhältnisse alle dem Rotstift zum Opfer. Aktuell in der Qualität wirklich top sind die Wirbel von G.T.R.
4. Wirbel von Aliexpress. Da gibt es auch gute Wirbel. Leider werden viele Wirbel aus Messing als Stainless Steel bezeichnet. Allerdings muß man auch bei den Guten ca. 10-20 % Ausschuß mit einplanen. Ist einfach so und war nie anders. Ich habe da schon wirklich kreuz und quer bestellt von billig bis teuer. Man muß jeden Wirbel vorher testen. Mache ich mit einem dünnen geraden Stück Federstahldraht, der einen zentrischen Haken hat. Wirbel einhängen, freie Wirbelöse festhalten, dann am Draht gleichzeitig ziehen und zwischen den Fingern drehen. Alternativ könnte man sich auch eine Art Gewicht/Kreisel auf einer Drehbank drehen mit einem zentrischen Haken. Wirbel hängen lassen, Gewicht einhängen und dann Gewicht drehen lassen.
Kugellagerwirbel der japanischen Edelmarken habe ich nie zu akzeptablen Preisen in die Finger bekommen. Die meisten dürften auch aus Korea oder Malaysia kommen. Die No-Name-Kugellagerwirbel die man hierzulande oft in den Läden findet, sind in der Regel eher unbrauchbar von der Qualität oder vom Preis her.
Zum Thema Snaps hatte ich mal folgendes geschrieben:
Hi,
wenn ein Snap aufgegangen ist, dann muss man fragen, was eigentlich genau passiert ist. Wenn seine Tragkraft nicht ausreichte, dann ist er arg deformiert. Das scheint bei dir nicht der Fall gewesen zu sein. Dein Snap war schon auf, als Du den Anschlag gesetzt hast oder der Anschlag hat ihn geöffnet. Warum? Wahrscheinlich hat sich die Köderöse im Snap verkantet (Jerken, der Fisch schob den Köder beim Biss nach vorne, der Fisch hat den Snap beim Biss aufgedrückt,....). Die einzige Abhilfe bei Snaps in Form eines Duo-Locks sind Federringe an jeder Köderöse. Ein größerer Snap mit einer größeren Drahtstärke bringt meistens nicht viel mehr Sicherheit gegen ein ungewolltes Öffnen. Da hilft dann nur eine andere Art Snap. In Frage kommen da nur Typen wie der Cross Lok von Berkley oder der Stay-Lock von Stringease. Kopien und Varianten des Cross Lok gibt es reichlich (von Profi Blinker auch mit dickeren Drahtstärken). Übrigens bieten sie nur dann Sicherheit, wenn das kleine Häkchen am Ende des Drahtes nicht zu kurz ausfällt. Es gibt auch Kopien des Stay-Lock in Form von Ring-Lock oder Double Insurance Snaps. Die bieten eigentlich die höchste Sicherheit gegen ein ungewolltes Öffnen. Letztere sollten übrigens beidhändig bedient werden. Je nach dem wie sie gebogen sind, lassen sie sich mit der einen Hand besser öffen und mit der anderen Hand besser schliessen. Alternativen findet man z.B. bei Profi Blinker oder DAM.
Achtung!! Nie an einem Snap herum biegen, also seine Form ändern. Nie!!! Wird der Draht dauerhaft verfomt, wird das Material beeinträchtigt. Es gibt Angler, die ihre Snaps aufbiegen, um Köder leichter montieren zu können oder die meinen, so die Federkraft gegen ein ungewolltes Öffnen erhöhen zu können. Das ist ein Fehler bzw. Trugschluss. Der Draht wird dabei überdehnt (dauerhaft verformt) und das Material ermüdet. Es kommt dann irgendwann zum Bruch. Einen Snap, an dem nicht herumgebogen wurde, an dem also die reversible elastische Dehngrenze nie überschritten wurde, den kann ich jahrelang fischen. Er wird nicht brechen.
Einen Snap sollte man immer mindestens doppelt so stark wählen wie die Tragkraft der Angelschnur. Gleiches gilt für Federringe. Warum? Ein Snap mit der Tragkraft xx verformt sich bereits irreversibel unter der Kraft xx ohne dabei auf zu gehen. Will ich also nicht nach jedem Hänger oder heftigen Drill die Hardware wechseln, muss diese stärker als die Schnur gewählt werden. Beim Fischen auf Giant Trevally wählt man z.B. die Hardware in der Regel dreimal bis viermal stärker als die Tragkraft der Schnur.
Petri, Dietmar
man liest ja immer wieder, das Kollegen sich über verdrehte Schnüre beschweren. Rotierende Köder oder Köder die sich mit dem Haken im Vorfach verheddert haben, neigen halt dazu, Schnüre zu verdrehen. Abhilfe versprechen Wirbel. Früher gab es auch Wirbel/Konstruktionen mit exentrisch angebrachtem Gewicht in Form von Bleigewichten oder Platten. Die waren eigentlich nie beliebt, höchstens beim Schleppfischen wurden sie oft benutzt. In einem anderen Thread schrieb ich schon folgendes:
Hi,
jeder normale Wirbel oder Agraffe "klemmt" unter Zug, egal von welchem Hersteller. Drehen tun sich diese nur, wenn der Zug kurz nachlässt. Was hilft, ist ein guter Kugellagerwirbel. Die werden aber nur von wenigen benutzt. Die Einen scheuen die teils abenteuerlichen Preise, die anderen stört die Größe. Da gibt es bei den Kugellagerwirbeln alle möglichen Qualitäten von sehr gut bis unbrauchbar. Ich hatte sogar mal welche, die nach dem ersten Einsatz rosteten. Ich bevorzuge Wirbel ohne Karabiner. Die baue ich selber nachträglich dran.
Meine Rangliste sieht so aus.
1. Sampo, schweineteuer. Nur noch schwer zu bekommen.
2. Asari Double Action/Rotation aus Edelstahl (gibt es auch in Messing, trägt dann etwas weniger bei gleicher Größe), teuer. Diese Wirbel laufen nicht leichter oder smoother als andere gute Kugellagerwirbel. Ihre Double Action ist aber ein nettes Detail das ihnen den zweiten Platz in meiner Rangliste beschert. Beide Enden sind drehbar gelagert, allerdings nur ein Ende mit Kugellager. Gibt es auch unter vielen anderen Bezeichnungen (AFW (American Fishing Wire), Billfisher, Black Cat, Centro Terminal Tackle, Cox & Rawle, Cultiva, Halco, Kamatsu, Krok, Matzuo, Mustad, Optia, Owner, Pitbull, Rapala, Sea Striker, Tsunami, Uni Cat, VMC, Zeck, ......). Werden immer mit Japan Technology oder ähnlich beworben. Der japanische Touch dürfte leider nur schöner Schein sein. Ich habe sie auch schon mit "Made in China" gefunden. Ich vermute mal, sie kommen aus Korea oder jetzt auch aus China. Zeck, Matzuo und auch Owner sind typische "Chinakunden". Wer würde freiwillig von Japan auf China "umlabeln"? Für Korea sprechen diese Links. Das scheint der Hersteller zu sein.
https://centro.en.ec21.com/Stainless_Steel_Ball_Bearing_Swivel--2022879_2022907.html
http://www.centrofishing.com/board/bbs/board.php?bo_table=products
3. Es gab mal gute von Rapala (einfach drehend). Ist aber schon Jahre her und wohl Geschichte. Awa Shima, wirklich gut und top verarbeitet. Leider auch nicht mehr zu bekommen. Es gab auch mal gute Kugellagerwirbel von Eagle Claw aus den USA im Bulk Pack. Ist aber leider auch schon ein paar Jahre her und gehört auch zur Geschichte. Anscheinend fielen die ehemals guten Qualitäten/Preis-Leistung-Verhältnisse alle dem Rotstift zum Opfer. Aktuell in der Qualität wirklich top sind die Wirbel von G.T.R.
4. Wirbel von Aliexpress. Da gibt es auch gute Wirbel. Leider werden viele Wirbel aus Messing als Stainless Steel bezeichnet. Allerdings muß man auch bei den Guten ca. 10-20 % Ausschuß mit einplanen. Ist einfach so und war nie anders. Ich habe da schon wirklich kreuz und quer bestellt von billig bis teuer. Man muß jeden Wirbel vorher testen. Mache ich mit einem dünnen geraden Stück Federstahldraht, der einen zentrischen Haken hat. Wirbel einhängen, freie Wirbelöse festhalten, dann am Draht gleichzeitig ziehen und zwischen den Fingern drehen. Alternativ könnte man sich auch eine Art Gewicht/Kreisel auf einer Drehbank drehen mit einem zentrischen Haken. Wirbel hängen lassen, Gewicht einhängen und dann Gewicht drehen lassen.
Kugellagerwirbel der japanischen Edelmarken habe ich nie zu akzeptablen Preisen in die Finger bekommen. Die meisten dürften auch aus Korea oder Malaysia kommen. Die No-Name-Kugellagerwirbel die man hierzulande oft in den Läden findet, sind in der Regel eher unbrauchbar von der Qualität oder vom Preis her.
Zum Thema Snaps hatte ich mal folgendes geschrieben:
Hi,
wenn ein Snap aufgegangen ist, dann muss man fragen, was eigentlich genau passiert ist. Wenn seine Tragkraft nicht ausreichte, dann ist er arg deformiert. Das scheint bei dir nicht der Fall gewesen zu sein. Dein Snap war schon auf, als Du den Anschlag gesetzt hast oder der Anschlag hat ihn geöffnet. Warum? Wahrscheinlich hat sich die Köderöse im Snap verkantet (Jerken, der Fisch schob den Köder beim Biss nach vorne, der Fisch hat den Snap beim Biss aufgedrückt,....). Die einzige Abhilfe bei Snaps in Form eines Duo-Locks sind Federringe an jeder Köderöse. Ein größerer Snap mit einer größeren Drahtstärke bringt meistens nicht viel mehr Sicherheit gegen ein ungewolltes Öffnen. Da hilft dann nur eine andere Art Snap. In Frage kommen da nur Typen wie der Cross Lok von Berkley oder der Stay-Lock von Stringease. Kopien und Varianten des Cross Lok gibt es reichlich (von Profi Blinker auch mit dickeren Drahtstärken). Übrigens bieten sie nur dann Sicherheit, wenn das kleine Häkchen am Ende des Drahtes nicht zu kurz ausfällt. Es gibt auch Kopien des Stay-Lock in Form von Ring-Lock oder Double Insurance Snaps. Die bieten eigentlich die höchste Sicherheit gegen ein ungewolltes Öffnen. Letztere sollten übrigens beidhändig bedient werden. Je nach dem wie sie gebogen sind, lassen sie sich mit der einen Hand besser öffen und mit der anderen Hand besser schliessen. Alternativen findet man z.B. bei Profi Blinker oder DAM.
Achtung!! Nie an einem Snap herum biegen, also seine Form ändern. Nie!!! Wird der Draht dauerhaft verfomt, wird das Material beeinträchtigt. Es gibt Angler, die ihre Snaps aufbiegen, um Köder leichter montieren zu können oder die meinen, so die Federkraft gegen ein ungewolltes Öffnen erhöhen zu können. Das ist ein Fehler bzw. Trugschluss. Der Draht wird dabei überdehnt (dauerhaft verformt) und das Material ermüdet. Es kommt dann irgendwann zum Bruch. Einen Snap, an dem nicht herumgebogen wurde, an dem also die reversible elastische Dehngrenze nie überschritten wurde, den kann ich jahrelang fischen. Er wird nicht brechen.
Einen Snap sollte man immer mindestens doppelt so stark wählen wie die Tragkraft der Angelschnur. Gleiches gilt für Federringe. Warum? Ein Snap mit der Tragkraft xx verformt sich bereits irreversibel unter der Kraft xx ohne dabei auf zu gehen. Will ich also nicht nach jedem Hänger oder heftigen Drill die Hardware wechseln, muss diese stärker als die Schnur gewählt werden. Beim Fischen auf Giant Trevally wählt man z.B. die Hardware in der Regel dreimal bis viermal stärker als die Tragkraft der Schnur.
Petri, Dietmar
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