• Hi Gast, Du bist neu hier. Um das Forum übersichtlich zu halten, bitten wir Dich, erst die Forensuche (Lupe oben rechts) zu bemühen, bevor Du ein neues Thema eröffnest. Vieles wird hier schon diskutiert. Vielen Dank fürs Verständnis und viel Spaß hier!

Centuryo

Echo-Orakel
Registriert
25. März 2017
Beiträge
229
Punkte Reaktionen
323
Ort
Augsburg
Hallo zusammen,

Ich habe jetzt mit dem Köderbau von Wobblern angefangen jede Menge Rollinge geschnitzt. Jetzt ließt mann hier und da das die fiesen Hechtzähne einem seine Eigenkreation zerbeisen können, die Wobbler Wasser ziehen und kaputt gehen.
Wie schütz ihr eure Meisterwerke vor bissigen Wunden? Ist die Leinölfirnis Behandlung gut oder doch lieber was chemisches? Was nehme ich am besten für Balsaholzwobbler her?

Vielen Dank für die Antworten!

Mfg Wolfgang
 

Maggus

Dr. Jerkl & Mr. Bait
Registriert
6. Januar 2020
Beiträge
327
Punkte Reaktionen
438
Ort
München
Hallo,

habe nur einen Rohling geschnitzt (bin auch neu dabei) und hätte vor diesen im Erstversuch mit nem 5-Minuten Epoxy zu überziehen. Das wird wahrscheinlich die Hechtzähne kaum abhalten durch zu dringen (ich hoffe es sogar dann hat der Wobbler schließlich gefangen) aber für den Erstlauf war das für mich OK denn der erste Prototyp ist nicht für die Ewigkeit gedacht.

Danach hatte ich vor eine bestehende connection zu einem Rutenbauer für Gespliesste zu misbrauchen. Die Gespliessten taucht er in Bootslack und ich hatte vor meine Rohlinge vor zu bereiten und dann bei einem Besuch diese "im Block" mit einer Lackschicht zu versehen.

Also chemisch - bei reinem Ölen hätte ich Sorge dass die Farben nicht am Wobbler bleiben.

LG
Markus
 

BASS-O-HOLIC

Bigfish-Magnet
Registriert
27. November 2015
Beiträge
1.887
Punkte Reaktionen
4.972
Ort
Am Barschberg 50+, Karlsruhe
Also zuerstmal würde ich ihn mit dünnflüssigem Sekundenkleber einschmieren, das zieht auch ein und macht das Holz wasserdicht. Dann anschmirgeln, lackieren und mit Epoxi oder UV Harz nochmals versiegeln.
 

Centuryo

Echo-Orakel
Themenstarter
Registriert
25. März 2017
Beiträge
229
Punkte Reaktionen
323
Ort
Augsburg
Also nur mit dünnflüssigem Sekundenkleber einschmieren... Das langt dann schon?
 

benwob

BA Guru
Teammitglied
Moderator
Registriert
14. Januar 2018
Beiträge
4.890
Punkte Reaktionen
30.099
Ort
Mittelhessen
Ich baue inzwischen schon ein paar Jährchen Balsaholz-Wobbler und habe in der Zeit einiges Ausprobiert.

Leinölfirnis macht das Balsaholz schön wasserfest, dauert mir aber zu lange und ist mir auch eine zu "schmierige" Angelegenheit.
Dazu muss man auch genau schauen, wie man dann den Wobbler weiterbehandelt, da nicht alle Farben auf dem Leinöl-Wobbler gut halten.

Sekundenkleber geht, wenn man keine zu großen Wobbler und auch nicht zu hohe Stückzahlen macht, da da schon einiges an Sekundenkleber verbraucht wird.

Was ganz gut funktioniert, aber auch zeitlich sehr aufwendig ist, ist Klarlacke auf Wasserbasis.
Dazu den Lack mit Wasser verdünnen, bis er richtig dünnflüssig (fast wie Wasser) ist.
Dann den Rohling richtig darin einweichen und anschliessend gut trocken lassen. Das kann je nach Größe des Wobblers einige Tage dauern.
Der dünne Lack zieht dann richtig in das Balsaholz rein. Dieses wird dadurch zunächst richtig weich, wenn man aber das richtige Mischungsverhältnis hat, härtet der Lack dann aus und "imprägniert" den Wobbler quasi von innnen.
Der Wobbler wird dabei außen ganz rauh und muss neu geschliffen werden.
Das ganze muss dann solange wiederholt werden, bis das Holz keinen Lack mehr aufnimmt.
Bei den vielen Wobblern, die ich oft zeitgleich baue, dauert mir das aber viel zu lange.

Einfach den Balsaholz-Rohling in Bootslack tauchen oder mit Epoxid lackieren geht nicht gut, da das Balsaholz zu porös und Bootslack (der den ich kenne) und Epoxid zu dickflüssig sind.
Beides dringt nicht in das Holz ein und das Balsa bleibt unter der Lack-/Epoxidschicht weich.
Außerdem tritt beim Trocknen oft Luft aus und bildet viele kleine Blasen.

Ich benutze inzwischen eine Schnellschleifgrundierung auf Lösungsmittelbasis. Diese dringt in die äussere Schicht des Balsaholz ein und trocknet extrem schnell. Anschliessend kurz anschleifen und erneut damit Grundieren. Das ganze etwa 3 - 4 mal machen.
Man merkt dann richtig, wie der Wobbler immer fester und richtig glatt wird.
Wasser perlt dann richtig davon ab.
Das geht so schnell, dass ich in einer Stunde ca. 10 Wobbler wasserfest grundiert bekomme.
So wird er dann nach einem ersten Lauftest von mir mit einer Sprühgrundierung weiß grundiert. Anschliessend die Farbe + ein paar Extras ( Struktur, Schuppen, Glitter) und dann einige Schichten Epoxid.
100% bisssicher sind diese Wobbler nicht und es ist theoretisch möglich, das ein Hecht oder Zander ein Loch in das Epoxid bis in das Innere des Balsaholz macht.
Fischt man diesen Wobbler dann weitere und es dringt Wasser in das Balsaholz ein, kann sich dieses ausdehnen und den Wobbler kaputt machen.

Aber ganz ehrlich, ich habe in den letzten 20 Jahren bestimmt Balsaholz-Wobbler im vierstelligen Bereich gebaut und ich kann an 2 Händen abzählen, bei wie vielen das wissentlich passiert ist.
Ich habe viele Wobbler, mit denen ich schon etliche Hechte und darunter auch welche bis 90cm gefangen habe und außer ein paar oberflächlichen Kratzern haben die nix abbekommen.
Da ist die Wahrscheinlichkeit den Wobbler abzureißen oder die Tauchschaufel abzubrechen sicher deutlich höher.
 
Zuletzt bearbeitet:

dietmar

BA Guru
Registriert
20. Juli 2005
Beiträge
4.398
Punkte Reaktionen
5.593
Hi,

gab es da nicht auch die Methode Acetat / Propionate in Aceton aufzulösen und die Rohlinge darin zu tauchen? Das wurde früher oft in amerikanischen Foren empfohlen. Bei Youtube greifen die meisten zu Schnellschleifgrundierungen auf Nitrobasis.
 
Zuletzt bearbeitet:

Martin Stephan

Echo-Orakel
Registriert
14. November 2017
Beiträge
246
Punkte Reaktionen
138
Alter
54
Ort
51597
wie schauts denn mit verdünnten Holzleim aus um das Holz vor dem Airbrush zu versiegeln ?
 

Maggus

Dr. Jerkl & Mr. Bait
Registriert
6. Januar 2020
Beiträge
327
Punkte Reaktionen
438
Ort
München
Missverständnis meinerseits - ich dachte es geht um die letzte Schicht als Versiegelung - sorry.
 

Centuryo

Echo-Orakel
Themenstarter
Registriert
25. März 2017
Beiträge
229
Punkte Reaktionen
323
Ort
Augsburg
Vielen Dank benwob für die detailierten Informationen!!!!!

Das hilft mir auf jeden Fall weiter. Jetzt brauche ich noch die passenden Komponeten zum weiter bauen. Was für Schnellschleifgrundierung auf Lösungsmittelbasis beutzt du da?


Noch eine andere Frage: was ist der unterschied zwischen "uv clear cote" (weis nicht wie man das schreibt marlin baits benutzt das oft) oder Epoxidharz?
 

benwob

BA Guru
Teammitglied
Moderator
Registriert
14. Januar 2018
Beiträge
4.890
Punkte Reaktionen
30.099
Ort
Mittelhessen
Vielen Dank benwob für die detailierten Informationen!!!!!

Das hilft mir auf jeden Fall weiter. Jetzt brauche ich noch die passenden Komponeten zum weiter bauen. Was für Schnellschleifgrundierung auf Lösungsmittelbasis beutzt du da?


Noch eine andere Frage: was ist der unterschied zwischen "uv clear cote" (weis nicht wie man das schreibt marlin baits benutzt das oft) oder Epoxidharz?

Bitte gerne.

Habe schon verschiedene Schnellschleifgrundierung verwendet. Aktuell ist es diese:
IMG_20210423_071046.jpg

Zu dem UV Clear Cote kann ich Dir nix sagen.
 

daiwmanex

Dr. Jerkl & Mr. Bait
Registriert
14. Januar 2020
Beiträge
352
Punkte Reaktionen
2.286
Alter
38
Ort
Rhein-Sieg-Kreis
Noch eine andere Frage: was ist der unterschied zwischen "uv clear cote" (weis nicht wie man das schreibt marlin baits benutzt das oft) oder Epoxidharz?
Der Unterschied liegt im Aushärten des Lacks, ein UV clear Coat besteht aus einer Komponente und wird nach dem auftragen mit ner UV Lampe ausgehärtet. Beim klassischen Epoxidharz hast du zwei flüssige Komponenten die beim vermischen/anrühren reagieren und dann nach einer gewissen zeit (von 5 minuten bis 24+h) aushärten
 

BASS-O-HOLIC

Bigfish-Magnet
Registriert
27. November 2015
Beiträge
1.887
Punkte Reaktionen
4.972
Ort
Am Barschberg 50+, Karlsruhe
UV Clearcoat ist eine Oberflächenbeschichtung die nur mit UV Licht aushärtet, dafür dann aber schnell. Kannst also in aller Ruhe mit arbeiten. Daher solltest du ihn nicht im Tageslicht verarbeiten sondern besser in einem Raum ohne Tageslicht. Zudem musst du auf die richtige Wellenlänge deines UV Lichts achten. Epoxi dagegen wird angemischt und hat je nach Typ eine bestimmte Tropfzeit in der es verarbeitet werden kann.
 

Oben