Illex vs. Rapala und solche Geschichten...

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trza

Echo-Orakel
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Muss ja auch mal sagen der ganze Hype um japan tackle mag zwar den Geräteherstellern einen dicken Geldbeutel bringen, aber sie als DIE Wunderwaffe hinzustellen ist bei objektiver Betrachtung sicher NICHT berechtigt.

Ich bin seit etwa 10 Jahren mit einer breiten Palette Rapala ausgestattet und seit eine Jahr auch mit div. Illex und Lucky craft Wobblern.
Im Vergleich ergibt sich zwar je nach Tagesform der Barsch, Zander und Hecht natürlich immer ein Favorit. Aber über die Zeit gesehn konnte ich keinen wirklichen unterschied bzgl. einer Markenpräferenz der Fische feststellen(dieser liegt wohl eher beim Angler).

Ein gut und vor allem in der richtigen Gewässertiefe präsentierter Wobbler wenn mgl. in "angesagter" Farbe wird nie schlechter Fangen als irgendein anderer nur weil ers 5-10 €mehr kostet.

Klar ist natürlich das bei einem Wobbler schon eine gewisse Qualität vorherrschen sollte und man stets div Modelle für alle sich ergebenden Bedingungen bei sich führen muss.

Also vertrau ich in aller Regel immernoch meinen Rapalas etc. die ja im Schnitt etwa 1/3 weniger Kosten als der "Japan-Tackle".
Vor allem und das haben natürlich auch die Hersteller schon mitbekommen, wenn man sie sich über das i-net aus den USA bei derzeitigem Wechselkurs, praktisch hinterhergeworfen bekommt.

Die "Japan-Tackle"-Hersteller/Händler setzen deswegen auf einen exklusiven Vertrieb etc. um den Preisverfall eines Produktes zu minimieren und natürlich auch um eine gewisse Exklusivität/Status beim Angler.
Eine übliche und weitverbreitette Marketingstrategie.

Beispiele gibt es zahlreich in dem von Labeln geprägten Bekleidungsmarkt.
Hier führte anfang der 90er ein Starker Trend der Jugendbewegung zu einem Enormen Anstieg des Absatzes von z.B. Dickies und auch Carhartt Clothing. Diese steuerten zu Beginn ihren Vertrieb kaum um möglichst schnell einen großen Marktanteil zu erlangen.
Diese "ungezügelte" Absatzstrategie führte jedoch in der Folge (Mitte der Neunziger) zu einem starken Imageverlust beider Marken. Sie verloren den Status der "Streetwear" und wurden als Mainstream bezeichnet. Damit verloren sie ihre Exclusivität und damit ihren Mehrwert.

(Denn Produkttechnisch unterscheiden sie sich bis heute kaum oder garnicht von vergleichbaren Produkten, ausser in Preis und Status).

Nur durch eine strenge Absatzpolitik und Exklusivmarketing (teilw. mit eigenen Shops) haben es die Marken geschafft heute den Status beim Kunden zurückzugewinnen und damit natürlich auch den entsprechenden Preis zu rechtfertigen.

Ich bin gespannt wie sich die Entwicklung in dieser Hinsicht in den nächsten Jahren entwickeln wird.
Da einerseits Marketing in allen Bereichen des Lebens immer weiter voranschreiten wird und an Bedeutung gewinnt.
Und andererseits der Angler, wie in den letzten Jahren, im Bild der Gesellschaft eine Wandlung erfährt und der "Sport" eine breitere Akzeptanz findet, und somit den Gesetzen der Marktwirtschaft folgend ein größerer und lukrativerer Markt wird.

Hinzukommt das es in den letzten Jahren gelungen ist eine neue Welle der Amerikanisierung(und damit Professionalisierug/Attraktivität für Jüngere technikbegeisterte Angler) im Angeln auszulösen(siehe DS, Belly_weight, Baitcaster,etc.).

Mal sehen wohin der Markt uns trägt.

Ich hoffe euch geholfen zu haben evtl. beim Kauf etwas genauer hinzuschauen, und als mündiger Angler nicht jeder Marketingstrategie blind folgen zu müssen.
Nicht desto trotz, ja ich gestehe, auch ich angel ab und an mit diesen Ködern, die jenseits der 15 € kosten.
Aber es gibt mehr als Lucky Craft, Illex und Berkley.
 

ObiWan75

Gummipapst
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Das mit der Marketingstrategie "unterschreib" ich, aber, es gibt da doch einige Qualitätsunterschiede zwischen Illex, Lucky Craft, Megabass etc. und Rapala - Wobblern.
Z. B. die Wurfeigenschaften, die Verwendung von Tungsten, die Detail-Liebe (einzel lackierte Schuppen) etc. etc.
Sicherlich gibt es momentan viele Angler, die diese Köder geradezu vergöttern, aber jedem das Seine...
Wenn ich ehrlich bin, fische ich in den letzten 1 1/2 Jahren auch lieber Japan-Köder, als den guten alten Fat-Rap. Muß halt jeder für sich entscheiden, wie viel Kohle er wofür ausgibt.
Unstrittig ist wohl, dass die Firmen (alle -> auch Rapala) nur verkaufen wollten. Denen ist es gelinde gesagt "scheiß egal" wie viele Fische du mit jedem Köder abgreifst; aber nicht egal ist denen, wie viele Köder du in deiner Zauberkiste hast!
Um auf deine Beispiel mit dem "schlechten Dollar" zurückzukommen -> warst in letzter Zeit mal tanken (der Ölpreis ist nämlich auch gefallen).
Ich bin der Letzte, der erfolgreiche Unternehmen wg. ihrer Verkaufsstrategien anprangert, gehe ich doch auch täglich zur Arbeit um zu verkaufen... :wink:
 

trza

Echo-Orakel
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Will sie ja auch garnichgt verteufeln, nur mal drauf hinweisen.
 

Attracktor_90

Gummipapst
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Den Text find ich wirklich gut und auch treffend!

Ich selber fische im Bezug auf den Geldbeutel "leider" mit den Japan-Ködern.
Das Schlimme ist nur das ich nix anderem mehr vertraue bzw. nur ganz Wenigen anderen Sachen obwohl ich weiß das man mit Rapala und Co. auch gut fängt!
Ist ein bisschen Wiedersprüchlich,leider aber bei mir die Realität.
Das Design und die Liebe zum Detail haben mich iwie mehr angesprochen und nach dem ersten Squirrel war es dann zu spät...
 

Tacklefreak_2008

Echo-Orakel
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Attracktor_90 schrieb:
Das Schlimme ist nur das ich nix anderem mehr vertraue bzw. nur ganz Wenigen anderen Sachen obwohl ich weiß das man mit Rapala und Co. auch gut fängt!
Ist ein bisschen Wiedersprüchlich,leider aber bei mir die Realität.
Das Design und die Liebe zum Detail haben mich iwie mehr angesprochen und nach dem ersten Squirrel war es dann zu spät...

Das ist bei mir ähnlich, ich finde die Japan-Baits einfach nur geil.
Da ist auch das Vertrauen, sie fangen meiner Meinung nach auch besser.
Aber das Vertrauen in den Köder fängt bekanntlich den Fisch.
Deswegen fange ich mit Rapala keine Fische :lol: .

Gruss
Benjamin
 

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