Hohe Rollenübersetzung ein Muss zum Jiggen?

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Machete

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Es ist zum Thema ja schon viel geschrieben worden, allerdings meist beiläufig als Kommentar in anderen Threads oder trotz Suchfunktion, schwer zu finden. Deshalb versuche ich mit diesem Thread, das noch mal spezieller zur Diskussion zu stellen.

Man hört und liest ja oft die typischen Ansagen: "Zum Jiggen und Faulenzen immer hoch übersetzte Rollen". "Normal oder niedrig übersetzte Rollen, haben zu wenig Schnureinzug" etc. pp.

Ich muss kurz etwas ausholen. Zum meinen Stationärrollen Zeiten habe ich auch ungern hoch übersetzte Rollen geangelt. Das war mir auf Dauer irgendwie nix. Ich bin egal wie, immer bei den normalen Übersetzungen hängen geblieben. Gefehlt hat mir nie etwas. Ob nun im Hauptstrom mittlerer Flüsse und/oder auch im Stillwasser, ich konnte keinerlei Nachteile zu einer hoch übersetzten Rolle ausmachen. Ich muss dazu erwähnen, dass ich nicht faulenze (außer im Winter) und ich den Köder über die Rute etwas aus dem Handgelenk anjigge während ich kurble. Das ganze je nach Laune der Fische.

Seit einem Jahr angle ich nun sehr intensiv und ausschließlich BC-Kombos und habe außer im Ansitzbereich, überhaupt keine Statios mehr im Gebrauch. An Rollen habe ich diverse Modelle und Hersteller im Einsatz, von XG Übersetzungen bis zu ganz normalen 5.8.:1. Ich kann aber trotz diverser Übersetzungen, keinerlei Vorteile beim Jiggen mit höher übersetzten Rollen ausmachen. Mag es vielleicht daran liegen, dass ich den Köder eher aktiv über die Rute mit animiere, aber in Sachen Bissausbeute und Frequenz, kann ich beim besten Willen keine Nachteile der normal übersetzten Rollen ausmachen. Klar, bei anderen Disziplinen hat die hohe Übersetzung definitiv ihre Berechtigung, beim klassischen Jiggen, sehe ich persönlich allerdings keinen zählbaren Mehrgewinn. Sicherlich ist die Art der persönlichen Köderführung auch ein Kriterium, Für und Wider hoher Übersetzungen.

Mich würde interessieren wie Ihr das seht oder welche Erfahrungen Ihr da im laufe der Zeit gesammelt habt?
 
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Marc@BA

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Ich hab es vor 3 Jahren auch noch knall hart durchgezogen:

Für Gummifisch-Ruten (Faulenzen, Jiggen) immer Rollen mit hoher Übersetzung und für Hardbaits eine normale.

Mittlerweile muss ich das revidieren, da sich für mich daraus auch keinen Vorteil ergeben hat. Bei Statios kommt noch der erhöhte Anlaufwiderstand dazu - den ich bei der BC jetzt so nicht direkt wahrgenommen habe.

Bei den BC's nehme ich meistens die mittlere Variante - bei Shimano wäre das HG. Für mich der beste Kompromiss.
 
A

AFE

Gast
Ich nehm lieber niedrig übersetzte (Stationärrollen)...macht für mich nur Sinn, wenn man oft mit Schnurbögen und/oder gegen den Strom fischt und der Köder mit enormer Geschwindigkeit auf einen zu kommt
 
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johannabeetle

Gast
Ich fische seit dieser Saison nur noch hochübersetzte Stationärrollen. Ursprünglich war das dem a. m. S. besseren Angebot geschuldet (einige Modelle gibt es ja nur als HG). Mittlerweile gefällt es mir aber auch vom Handling besser. Ich finde es einfacher mit einer HG Rolle langsam zu fischen, als mit einer normal übersetzten Rolle schnell - geht aber natürlich auch. Dem höheren Anlaufwiderstand begegne ich mittlerweile damit, dass ich einfach ein paar Kugellager nachrüste.
 

Machete

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Danke für die ganzen Beiträge. Es soll aber ausschließlich um Baitcaster gehen, deshalb habe ich den Thread auch hier eröffnet.
 

Perchcatcher

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Meiner Meinung nach ist eine hohe Übersetzung beim Jiggen weniger wichtig. Du beschleunigst ja über die Rute. Beim faulenzen würde ich aber eher zur hohen übersetzung tendieren. Ansonsten kurbelt man sich Ben Wolf.
 
J

joker

Gast
sehr hoch übersetzte BCs fische ich eigentlich nur noch
-am Rhein. Ich führe den Köder da gerne bis direkt an die ersten Steine der Packung ran. Um dann schnell hängerfrei drüber zu kommen ist ne höher übersetzte Rolle m.M.n besser geeignet als eine niedrig übersetzte. Ich hatte mal nen Tag mit ner CC am Rhein gejiggt und deutlich mehr Hänger verbucht als mit meinen hoch übersetzten Rollen.
-wo auch wirklich schnell gejiggt wird (o.g. Stromabjiggen oder auch auf aktiv jagende Dorsche in der Ostsee)
-Rubberjigs im Cover (ist ja auch nur im weitesten Sinn "jiggen").

Ansonsten bin ich auch am liebsten bei einer moderaten Übersetzung, beim Faulenzen sinkt die Übersetzungsrate sogar mit der Ködergrösse:blush:
 

jasi71

Twitch-Titan
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Ich achte eigentlich kaum auf die Übersetzung. Da ich meist leichter und langsamer fische als die meisten, passe ich meine Kurbelgeschwindigkeit einfach der Rolle an. das geht nach unten problemlos. geht es mit dem Gewicht nach oben (Strömung. Wind, Wurweite etc. Halte ich die Rute steiler und/oder Jigge halt leicht an und mach ne halbe Umdrehung mehr.
 

BassPunk

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Habe zum Cranken bewusst eine niedrige Übersetzung gewählt,da ich damit die Cranks langsam über die Steinen tanzen lassen kann!
Zum Topwatern nehme ich gerne ne schnelle Übersetzung,da ich gerne richtig Feuer gebe, wenn die Rapfen nicht so richtig Lust haben!
Auch zum Riggen nehme ich eher ne langsame Übersetzung,fällt mir einfach leichter auch wirklich langsam zu fischen!
Ist aber alles nicht zwingend notwendig!!!
 

Heiner

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Meine Sicht der Dinge: Am liebsten sind mir Rollen, die beides haben: einen hohen Schnureinzug pro Kurbelumdrehung von mindestens 75cm bei relativ niedriger Übersetzung von unter 6:1. Beispiel: die Shimano TranX 301A oder 401/A mit 76cm Schnureinzug bei einer Übersetzung von 5,8:1.

Damit geht alles, was ich fische, von größeren Softbaits aller Art über flach bis mitteltief laufende, große Crankbaits bis hin zum Burnen von großen Blechbaits mit hohem bis sehr hohem Wasserwiderstand, im letztgenannten Falle vorzugsweise mit Power Handle.

Eine Toro Winch mag zwar noch etwas bequemer sein für Crankbaits, aber für das schnelle Einholen von großen Blechbaits ist sie denkbar ungeeignet und für Softbaits ebenso. Und außerdem habe ich meist keine Lust, mehr als eine Combo mit ans Wasser zu nehmen (und nebenbei auch keine Lust mehr, einen überflüssigen Tacklewald im Keller stehen zu haben), weshalb die oben genannten Rollen (oder Ähnliches) ein optimaler Kompromiss für mich sind, den ich allerdings gar nicht mehr als Kompromiss empfinde.
 
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markus81

Echo-Orakel
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Ich habe mit Rollen mit hoher Übersetzung angefangen, da viele Multis in D einfach oft nur mit der höheren Übersetzung angeboten wurden.
Dann bin ich auf niedrig übersetzte Modelle umgestiegen um jetzt wieder bei hohen Übersetzungen mit einem langen Handle gelandet zu sein, und derzeit fahre ich damit eigentlich sehr gut - wenig Kraftaufwand durch das lange Handle bei gleichzeitig hohem Schnureinzug.
 

- Boris -

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Also ich bevorzuge definitiv auch einen relativ hohen Schnureinzug und finde ca 80cm/turn immer noch am universellsten.
In dem Fall reicht auch noch ein 85er-Handle - aber sobald der Schnureinzug höher wird, sollte man meines Erachtens auch auf ein längeres Handle achten.
Bei der Revo Black 9 mit einem Schnureinzug von knapp 95cm ist zum Beispiel ein 100er-Handle verbaut und lässt sich dadurch genauso easy kurbeln wie eine deutlich niedriger übersetzte Rolle.
Allerdings finde ich so einen vergleichsweise hohen Schnureinzug nur unter besonderen Umständen (zum Beispiel mit kräftiger Strömung fischen) wirklich sinnvoll und finde 80cm/turn den besten Kompromiss.
 

Tactical_Fishing

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Ich würde das Ganze etwas mehr differenzieren wollen.

In der wärmeren Jahreszeit auf jeden Fall eine hoch übersetzte mind. 7.1:1 oder besser irgendwas in 8.?:1.
Und in der kälteren Jahreszeit oder nachdem eine Kaltfront durchgezogen ist und die Fische tief stehen und eher inaktiv sind eine niedrig übersetzte Caste, um den Köder schön langsam zu präsentieren und man den Köder nicht "aus Versehen" zu schnell führt.

In den meisten Fällen aber sicher eine hoch übersetzte. Gerade, wenn man den Jig o.ä. Strom auf wirft und stromab fischt (Buhne). Oder, nachdem man den Jig aktiv angejiggt hat, wieder schnell Schnur auf zu nehmen und die Rute wieder in eine niedrigere Position zu bringen für einen effektiven Anhieb. Oder einfach, wenn im Sommer vielleicht Soft-Swimbaits u.ä. überbleit, schnell und aggressiv gefischt werden müssen.

Die richtige Übersetzung bei Multis ist meiner Meinung nach der Aspekt, welcher am meisten vernachlässigt wird. Die richtige Übersetzung kann ganz und gar entscheidend sein über Misserfolg oder Erfolg. Wenn die falsche Übersetzung gewählt wurde nützt die beste Rute und der beste Köder etc. nix. Das kann einen die ganze Kombo versauen. Ich spreche da aus Erfahrung.
 

Machete

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@stockfischer

Das sehe ich ehrlich gesagt entspannter. Ich kann mit einer niedrig übersetzten Rolle auch schnell Schnur aufnehmen oder Köder führen - dann kurble ich halt etwas schneller. Mit einer hoch übersetzten Rolle wirklich entspannt langsam zu fischen ist zumindest für mich, schon ziemlich nervig. Auch im Winter gibt es Tage, an denen die Fische flotter unterwegs sind, genau so, wie im Sommer an manchen Tagen eine etwas langsamere Führung punktet. Denke da wird mehr Wissenschaft daraus gemacht als nötig. Die anglerische Erfahrung und eine ausgefeilte Präsentation haben da für mein Empfinden mehr Einfluss auf Erfolg oder Misserfolg als die Übersetzung der Rolle. Lediglich reine "Faulenzer" und manche Topwater Anwendungen, erfordern dauerhaft eher höhere Übersetzungen. Aber wie schon gesagt: Jeder wie er gern mag und möchte. Irgendwo hat wohl jeder ein bisschen Recht.
 

Tactical_Fishing

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Naja so kompliziert ist es ja auch nicht. Aber, wenn ich den Jig mit der Strömung fischen muss/möchte oder generell schnelle/aggressive Führung das Ticket zum Erfolg bedeutet, dann braucht es ne hohe Übersetzung. Und den ganzen Tag wie wild an ner 5:1 übersetzen Rolle so kurbeln macht auch keinen Spass.
Sobald die ersten kalten Nächte waren und ich merke, dass die Fische am Boden kleben und ne sehr langsame Köderführung gewollt wird, dann schnalle ich eben ne niedrig übersetzte Rolle drauf usw. und so fort.
Das selbe mache ich übrigens bei meinen Hechtkombos auch: Im Sommer was schnelles flaches und in der kalten Jahreszeit was langsames rundes. Sicher sehr perfektionistisch, aber es macht auf jeden Fall Sinn.
 

- Boris -

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Das Ding ist doch, dass es eigentlich jeder für sich selbst entscheiden muss, da die Bedürfnisse zu unterschiedlich sind (und es ist ja nicht so, dass Lösung A oder B völlig unbrauchbar wären).

Vor nicht allzu langer Zeit gab es zum Beispiel überhaupt noch gar keine hoch übersetzten BC-Rollen - da war eine Übersetzung von 7,1:1 das krasseste und vom Schnureinzug damit deutlich niedriger als das was bei Spinnings längst üblich ist.

Ich persönlich bin jedenfalls froh, dass es mittlerweile zahlreiche Modelle gibt, die einen deutlich höheren Schnureinzug haben und suche mir dann einfach das raus, was mir am besten gefällt.

Voraussetzung dafür ist natürlich, dass man auch weiß was einem selbst am meisten liegt.

Empfehlungen anderer helfen einem dabei nur eigentlich bedingt weiter - es sei denn, man möchte das machen was die meisten anderen auch machen.
 

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