Hitzewelle 2018 - Fischsterben?

  • Hi Gast, Du bist neu hier. Um das Forum übersichtlich zu halten, bitten wir Dich, erst die Forensuche (Lupe oben rechts) zu bemühen, bevor Du ein neues Thema eröffnest. Vieles wird hier schon diskutiert. Vielen Dank fürs Verständnis und viel Spaß hier!

Marc@BA

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Hallo zusammen,

es häufen sich gerade täglich die Meldungen über massenhaftes Fischsterben in den verschiedensten Gewässern :( ...

Hier ein Beispiel:

https://www.tagesschau.de/inland/fischsterben-hitze-101.html

Wie kritisch ist die Situation? Denkt ihr wir werden die Auswirkungen die nächsten Jahre zu spüren bekommen?
Was kann Staat + Industrie dagegen tun?

Viele Grüße
Marc
 
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GregKeilof

Gast
Gut, dass Du es hier mal thematisiert hast. Das lässt mir auch keine Ruhe mehr, zumal ja kein Ende der Hitzeperiode in Sicht ist.

Bei uns ging es ja im Juni bereits kurzfristig los. In den kleinen kritischen Kanälen fahren wohl nun Belüftungsschiffe, was auf größere Gewässer aber wahrscheinlich nicht übertragbar ist
 

Marc@BA

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Ja dachte auch, dass man das hier mal beleuchten sollte. Wenn ich halt lese, dass sogar der Laich gefährdet ist und somit die nächste Generation - dann wird es mir ganz anders. Gegen die Natur kann man nichts machen (wobei der Mensch halt auch erheblich daran schuld ist), aber gerade so Maßnahmen wie Belüftungsschiffe hört sich plausibel an.

Können sich die Fische nicht in kältere Zonen zurückziehen oder ist es tatsächlich so, dass die 28° Wassertemperatur in den betroffenen Gewässern über all vorliegt?
 
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GregKeilof

Gast
Können sich die Fische nicht in kältere Zonen zurückziehen oder ist es tatsächlich so, dass die 28° Wassertemperatur in den betroffenen Gewässern über all vorliegt?
Naja das hängt von der Tiefe der Seen ab. Bei tieferen findet man natürlich unten noch kühleres Wasser, heißt zunächst höhere Sauerstoffsättigung. Dummerweise wird der aber verbraucht und wenn durch wenig Wind/REgen und ggf noch ne anständige Algenblüte im oberen Teil kaum Sauerstoffeintrag stattfindet, kanns bestimmt für einige Arten schwierig werden. Bei uns kommt der Kollaps immer dann, wenn nach ner Hitzeperiode auch noch der ganze Dreck der Umgebung über einen kurzen Starkregen in die Gewässer gespühlt wird....dann is Ende Gelände mit Sauerstoff. Passiert bisher allerdings nur in den 2-3m Kanälen und bestimmten Spreeabschnitten
 

Marc@BA

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Die meisten Fische halte die Hitze aus
Forscher schließen ein massenhaftes Fischsterben allein durch die Hitze aus. „Es gibt Arten, die ab 28 Grad Schwierigkeiten haben. Aber der Großteil der Fische ist an solche Temperaturen angepasst“, sagte Christian Wolter, Fachmann für Biologie und Ökologie der Fische am Leibnitz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB). „Viele Fische halten auch über 30 Grad aus.“ Trotzdem ist es in diesem Sommer an einigen Orten bereits zu Fischsterben gekommen. Häufig gab es dann weitere Gründe für wenig Sauerstoff im Wasser: eine geringe Fließgeschwindigkeit oder starken Regen, der Nährstoffe in Gewässer schwemmte.

Hier mal noch eine Aussage aus der B**d ...
 

NorbertF

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Das lässt sich schwer verallgemeinern.
Unsere Karpfen mögen es gerne so warm, die sind happy. Andere Cypriniden (Nasen usw.) haben auch keine Probleme.
Dumm ist halt dass hier in den Flüssen auch Wasser fehlt. Damit meine ich: es ist keins drin. Leer.
Es wird abgefischt und umgesetzt wo immer möglich. Wo noch Wasser drin ist fehlt in der Tat oft Sauerstoff. Auch haben wir hier Forellen / Äschenbäche und die mögen es defintiv nicht so warm, die haben auch massiv Probleme da selbst oben auf den Bergen bereits extreme Temperaturen herrschen.
Bei Seen sieht es anders aus. Die Baggerseen wo noch gebaggert wird haben deswegen sehr gute Sauerstoffsättigung, auch in der Tiefe. Da ist alles super. Aber nicht mehr aktive Seen haben meist eine Sprungschicht unterhalb welcher kein Sauerstoff ist. Oben zu warm, unten nix zu atmen...
Angeln lasse ich zur Zeit bleiben, schon ne Weile. Die Fische haben andere Sorgen.
 

Fr33

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Die Mainstrecke die ich befische hat laut Messdaten rund 27 Grad Wassertempertur. Das ist schon echt heftig für ein Fließgewässer. Aktuell sind alle Wehre offen und aktuell konnte ich noch keine toten Fische entdecken.

Unsere kleine Vereinspfütze wird nun mit 2 Sprudlern belüftet. Bisher auch ganz wenig ausfälle.
 

LenSch

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Ich habe große Angst zu meinem Bach zu fahren. Normalerweise fließen dort 1,5 qm3 die Sekunde. Derzeit sind es nur 0,03 qm3....
Ich hoffe das die meisten Gewässer es ohne Probleme überstehen!
 

weisswuschd

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Ich war gestern an meinem Forellenbach, der hatte wunderbare 15°. Ist aber auch glasklares Quellwasser.
 

Randy Barsh

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Hier in der Schweiz ist die Situation für einige Gewässer bereits recht unschön. Gerade die Forellen und Äschen haben es jetzt schwer.
Darum bleibt das Angelzeug zu Hause.
Man stelle sich vor, man sei auf 4000m auf'm Berg und dann kommt einer und hetzt dich in der dünnen Luft durch die "Pampa".
 

Dennis Knoll

Bigfish-Magnet
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Die Problematik steht gerade bei 5 vor 12 und noch ist keine Abkühlung und kein Regen in Sicht.
Aber beides - Abkühlung alleine reicht nicht - brauchen wir ganz dringend. Bei Regen dann aber einen länger anhaltenden und kleinen Regen. Ein großer Platzregen - wie hier bereits angedeutet - wäre dann der sichere Tod für viele Gewässer. Von den Ufern würde Schlamm abgetragen werden, die anliegenden Felder und Straßen würden Giftstoffe in das Gewässer spülen und das bereits belastete Gewässer würde dadurch erst recht kippen.

Davon sind vor allem die ganzen künstlichen Gewässer betroffen. Wenn man sich das Ostfriesland, Emsland und c.o. anschaut... hier oben gibt es sehr viele künstliche Gräben, Wieken und wie sie nicht alle heißen. Diese laufen trocken und der Wasserstand sinkt bis hin zu "kein Wasser mehr". Das sind vom Menschen künstlich geschaffene Gewässer und diese müssen demnach auch vom Menschen gesichert werden. Hier hilft es oft, wenn man sich bei der Gemeinde oder den Vereinen meldet, sobald man ein Fischsterben sieht. Da können temporär die Feuerwehr Wasser einspülen um für Sauerstoff zu sorgen. An anderen Stellen wird durch das Pumpen neues Wasser von größeren Flüssen in die Kanäle gepumpt um so ein paar cm Wasser zu gewinnen. Allerdings kostet das sehr viel Geld und passiert nicht überall.

In den Niederlanden ist das zum Glück ein wenig anders geregelt. Dort kümmert man sich um die eigens geschaffenen Gewässer und sorgt dafür, dass überall das Wasser hoch und runter gepumpt wird. Die Wehre laufen überall, wo es notwendig ist oder werden gestoppt, wenn oberhalb ansonsten zu wenig Wasser da ist. Es werden die Pumpwerke aktiviert und an diversen Gewässern konnte ich nun richtig große "mobile Geräte" sehen, die entweder Pumpen oder vorhanden Pumpwerke unterstützen das Wasser auf die unterschiedlichen Ebenen zu bringen. Dadurch bleibt der Wasserstand Konstant und Sauerstoff ist genügend vorhanden. Laut Aussagen einiger Niederländer soll auch das Ijsselmeer Wasser in die anderen Gewässer durch pumpen einspeisen.
Ein Freund erzählte mir erst die Tage, dass die Niederländer auch teils in die grenznahen Deutschen Kanäle das Wasser pumpen, weil sonst die ganzen Boote nicht von A nach B kommen würden, weil sonst zu wenig Wasser da ist. Und es gehört eben auch zu dessen Kultur, dass die ganzen Bootsfahrer mit ihren Booten und Yachten voran kommen.

Die Niederländer scheinen es überwiegend im Griff zu haben.

Jut, denn werd ick ooch ma persönliche Konsequenzen ziehn und dit Köderbaden uff die Saale hinterm Wehr beschränken... Arme Fischies!
Geht mir ähnlich. Das angeln stelle ich momentan größtenteils ein. Sollte ich doch rüber fahren, dann badet mein Köder nur dort, wo ausreichend Wasser und Strömung vorhanden ist. Auf Fotos verzichte ich momentan auch, da es zu großer Stress für die Fische ist. Daher lieber ganz aufs Angeln verzichten, wenn das zurücksetzen angestrebt ist.
 

Gerino

Gummipapst
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Ja man hört ja teils sehr dramatisches... Bei den Flüssen in Nrw solls dort wo Industrie ins Spiel kommt besonders schlimm sein. Wird ja leider noch immer aufgeheiztes Kühlwasser reingepumt, was dem Gewässer in diesem Bereich sicherlich den Rest gibt.
Bei uns selber haben wir ziemlich großes Glück gehabt. Die Temperaturen haben sich seid einigen Tagen bei -+26 Außentemperatur eingependellt. Mein Hausgewässer ist zudem eine riesige Talsperre die bis zu über 60Meter Tief ist. Selbst der Wasserstand ist nicht außergewöhnlich Tief für diese Jahreszeit.
Lediglich die kleinen Privaten Forellenteiche haben massiev Schwirigkeiten.
 

Angelspass

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Bitter:
https://www.zdf.de/nachrichten/heute-sendungen/videos/fischsterben-hitzewelle-100.html

Im DHK scheint es noch einigermaßen kühl genug zu sein, der Hafenmeister meinte es seien nicht allzuviele tote Fische die er jeden Morgen abschöpft. Heute war ich kurz am RHK in Herne, ohne Rute, da konnte ich nichts sehen. Aber hier haben wir auch viel mehr Schiffsverkehr als am DHK, da wird das Wasser schön umgerührt und es kommt Sauerstoff durch die Schrauben rein.

Am Vereinstümpel sieht es schon ein wenig schlechter aus. Der hat zwar 10ha und ist bis 22 Meter tief, aber am Rand liegen schon ein paar tote Fische, meist Karpfen und große Weißfische.
 
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GregKeilof

Gast
Aber hier haben wir auch viel mehr Schiffsverkehr als am DHK, da wird das Wasser schön umgerührt und es kommt Sauerstoff durch die Schrauben rein.
Das habe ich mich in meiner Naivität auch schon gefragt. Is es ausnahmsweise zur Zeit vielleicht sogar mal förderlich, wenn viele Leute den ganzen Tag auf den Gewässern rumbrettern? Oder überwiegen die negativen Aspekte des hohen Freizeitdrucks durch Abgas, Wellenschlag, Müll, Lärm etc?
 

NorbertF

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Lärm und Wellenschlag oder generell andauernd Menschen in der Nähe stört die Fische nicht.
Die gewöhnen sich sehr schnell daran. Bei uns an den Baggerseen schwimmen die ungerührt zwischen den Badegästen rum (beissen sogar).
 

lipgrip

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Kann ich nicht viel sagen, da ich aufgrund der Hitze nicht mehr angeln gehe. An meinem Hausgewässser lohnt das aber auch fast nie im Juli und August. Es ist ja jetzt schon ein paar Jahre sehr warm und die Fische ziehen sich recht eindeutig in tiefere hoffentlich kühlere Schichten zurück. Da man auf's Uferangeln beschränkt ist, war es das meist.
Ans Salmonidengewässer gehe ich momentan nicht. Wenig Wasser und warm, da lasse ich die Bachforellen auch in Ruhe.
 
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Die Zeitungen haben endlich wieder ein Lieblingsthema zum füllen des Sommerlochs: Panikmache !!!
" Umweltschützer sorgen sich um die Gesundheit der tierischen Wasserbewohner !"
" Der Berliner Müggelsee hat sich in den vergangenen 40 ! Jahren durchschnittlich um 2 Grad erwärmt "
" Ein Zentner toter Fische sind am See XY angetrieben worden "
Boah, wer sorgt sich denn um die Tümpel wenn dort z.B. mal auf die Schnelle ein Schwarm von 100 Kormoranen einfällt und den Zentner locker innerhalb von 2 Tagen schafft ? Aber klar, man hört nichts, man sieht nichts und man riecht nichts.
Zweifellos stehen einige Gewässer auch vor dem Kollaps aber der beliebte Hauptschuldige ist wie immer schnell zur Stelle : Der Klimawandel !
Nix Abwässer der Industrie, nix Düngemittel, nix überlaufende Regenrückhaltebecken (weil viel zu klein) usw. usw.
Es ist auch möglich z.B. bei kleineren Gewässern den Sauerstoffgehalt durch verschiedene Maßnahmen wieder einigermaßen auf Vordermann zu bringen ( Blüftungspumpen, Einsatz von Feuerwehrpumpen etc.) aber da hört die Besorgnis dann auf, weil eine neue vieel wichtigere Besorgnis auf dem Plan steht :" Ja, wer soll denn das bezahlen ??? "
Also hört mir bloß auf, mit dieser Scheinheiligkeit von Schützern und Journaillen. Geht auch nicht mehr angeln, ja ,es könnte die Fische beunruhigen! ( Geht nicht gegen Dich iGude ;))
Ick habe mal gelesen, das bei steigenden Wassertemperaturen auch der Stoffwechsel der Flossenträger steigt und sie dementsprechend mehr fressen.
Hmmh, gestern war ick auf einem Tümpel in der Schorfheide. Oberflächentemperatur ( die wird meist gemessen und vergessen das es in der Tiefe doch etwas kälter ist ) 27,3 Grad. Die Barsche haben gebissen wie bescheuert aber sicherlich wollten sie nur etwas Luft schnappen.;)

So, und jetze könnt Ihr über mich herfallen ! :)
 
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GregKeilof

Gast
Hmmh, gestern war ick auf einem Tümpel in der Schorfheide. Oberflächentemperatur ( die wird meist gemessen und vergessen das es in der Tiefe doch etwas kälter ist ) 27,3 Grad. Die Barsche haben gebissen wie bescheuert aber sicherlich wollten sie nur etwas Luft schnappen
Ja is zur Zeit so. Beißen in bestimmten Gebieten wie die Bekloppten; hab ich letzten Sonntag auch erlebt. In anderen dagegen so gut wie überhaupt nicht.
Aber der Zusammenhang von steigender Temperatur und geringerer Sauerstoffsättigung is nun mal Fakt. Hat meines Erachtens auch wenig mit Scheinheiligkeit zu tun, wenn man sich über die aktuelle Situation bestimmter Gewässer Gedanken macht. Bisher hat ja auch noch keiner das Phrasenschwein mit dem Schlagwort Klimawandel bedient. Und niemand hat ein Dogma aufgestellt, dass man nu nirgends mehr angeln gehen dürfe.
Daher passt Dein Kommentar hier doch rein wie Arsch uff Eimer: Panikmache ist ein Aspekt, der hier ruhig berücksichtigt werden sollte. Kenne das zu Genüge aus der Lebensmittelwirtschaft...die meisten Skandale sind viel Lärm um nix.
 

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