Mit dem Wurfgewicht bin ich mir nicht 100% sicher - Haben viele kleinere Hechte, die am neuen Gerät dennoch Spaß bereiten sollten.
Wenn du viele kleine Hechte hast, auf die du fischen willst und die Spaß machen sollen an der jeweiligen Combo, solltest du keine Rute um die 100g WG oder mehr kaufen, denn kleine Hechte machen an solchen Ruten keinen Spaß. Die kannst du damit aus dem Wasser ziehen wie die sprichwörtlichen nassen Säcke.
Aber warum willst du überhaupt schwerer fischen als bislang? Der Grund kann doch eigentlich nur sein, dass du damit nicht bloß kleine Hechte fangen willst, die du ja sowieso schon fängst mit deinen jetzigen Combos, sondern vermehrt größere.
Prinzipiell gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder gehst du nur ein bisschen höher in der Ködergröße als bislang, sagen wir bis zu einer 100g-Rute wie der Fantasista. Dann hast du die oben beschriebene Situation: Du wirst weiterhin viele kleine Hechte fangen, die an der Combo aber keinen Spaß mehr machen.
Oder du gehst noch höher in der Ködergröße, was zwar längst nicht alle, aber immerhin einen Teil der Kleinhecht-Bisse verhindert. Je weiter du nach oben gehst mit der Ködergröße, desto weniger werden es, aber bis es halbwegs gegen Null geht, bist du bei Ködergrößen angelangt, die du gegenwärtig ganz sicher nicht wirst fischen wollen.
Es gibt auch Möglichkeiten, den Kleinhechten zwar nicht vollständig, aber zu einem guten Teil aus dem Weg zu gehen, indem man jene Plätze weitgehend meidet, wo sie über weite Strecken der Saison stehen, nämlich am Rand.
Aber du willst ja auf alle Größen fischen mit der neuen Combo in der Hoffnung, dass dann vielleicht auch mal ein paar mehr größere Exemplare einsteigen als bisher. Das ist möglich vor allem dann, wenn du, siehe oben, weniger dort angelst, wo du bislang geangelt hat. Natürlich wird dann die bloße Stückzahl an gefangenen Hechten zurückgehen. Um wie viel, hängt von den Beständen in deinem Gewässer ab.
Aber eines muss dir klar sein: Wenn du mit der neuen Combo kleine Hechte hakst - und du wirst welche damit haken -, werden die keinen allzu großen "Drillspaß" mehr machen, das ist dann vorbei. Damit musst du dich im vorab abfinden oder du lässt es besser ganz.
Der beste Ansatz ist hier, den Kauf einer schwereren Combo zum Anlass zu nehmen, die eigene Art und Weise, auf Hecht zu angeln, einigermaßen radikal zu hinterfragen und von den gewohnten Pfaden bewusst abzuweichen. Das ist im verein mit größeren Baits der Schlüssel zu größeren Hechtformaten. Inwieweit die Bestände in deinem Gewässer das hergeben, ist natürlich eine Angelegenheit, die du selbst herausfinden musst.
Warum stehen die kleinen Exemplare über weiter Strecken der Saison bis weit hinein in den September vorzugsweise in der Randzone? Weil sie dort weniger Gefahr laufen, selbst gefressen zu werden, denn weiter draußen lauern jene, die sie fressen können.
Manchmal kommen auch die Größeren an den Rand, aber nur zu bestimmten Zeiten und/oder unter bestimmten Wetterbedingungen. Lauwarmes Wasser, zum Beispiel, mögen sie gar nicht. Wenn du in der Randzone den Finger ins sommerliche Wasser steckst und feststellst, dass es sich so anfühlt, brauchst du gar nicht erst den Bait da hinein zu werfen, denn das wird nichts. Natürlich werden sie auch nicht gerade dort stehen, wo das Beuteaufkommen miserabel ist und auch nicht dort, wo das Wasser einigermaßen klar und keine Deckung irgendeiner Art vorhanden ist.
Aber die meiste Zeit der Saison stehen sie überhaupt nicht am Rand, sondern weiter draußen. Warum sind größere Baits dann besser? Weil sie auf größere Entfernungen wahrgenommen werden und weil die Energiebilanz stimmen muss. Denn wenn man einen massigen Körper hat, kostet es einen Haufen Energie, ihn in Bewegung zu setzen. Ein erbeutetes Kleinfischchen kann da sehr schnell zu einem ausgesprochen schlechten Geschäft werden.
Große Hechte in mehr oder weniger stark befischten Gewässern sind deswegen groß, weil sie nicht so dämlich waren, in jeden Fake hineinzubeißen. Die haben ihre negativen Erfahrungen gemacht. Und wenn man in solchen Gewässern so fischt wie die Meisten, wird die Fangquote nicht gerade überwältigend ausfallen, sondern eher dürftig. Eine Möglichkeit, anders zu fischen, kann die Verwendung deutlich größerer Baits sein. (Natürlich gibt es auch noch etliche andere Möglichkeiten, aber das ist jedenfalls eine.)
Ein weiteres Motiv, große Köder zu fischen, liegt darin, die Zahl der Bisse von Kleinhechten absichtlich nach unten zu drücken. Denn große Hechte sind dünn gesät und fressen lange nicht so oft wie die kleinen Exemplare, so dass der Zeitaufwand, einen Großen an den Haken zu kriegen, beträchtlich sein kann. Da möchte man möglichst wenig wertvolle Zeit damit verschwenden, ständig Kleinhechte abhaken zu müssen. Das nur mal nebenbei, denn das wird auf absehbare Zeit sicher kein dringendes Problem für dich sein. Aber in ein paar Jahren vielleicht, wer weiß.
So, diese kleine Stoffsammlung ist zwar beileibe nicht vollständig und bloß ein grob gesteckter Umriss, aber damit hast du ein paar Kriterien an der Hand, um über die Feiertage ein bisschen nachzudenken. Momentan sitzt du nämlich zwischen allen Stühlen und weißt nicht recht, was du eigentlich willst - am liebsten irgendwie "Alles", nicht?
Aber "Alles" gibt es hier nicht, denn für jeden Vorteil an einer Stelle handelst du dir einen Nachteil an anderer Stelle ein. Also wird du irgendwo Abstriche machen müssen, und ein ganz heißer Kandidat für solch einen Abstrich ist die Angelegenheit mit dem "Drillspaß" bei Kleinhechten. Das würde ich mir als erstes aus dem Kopf schlagen.