Hauptstrom Input/Tackle

[Honza]

Hi Leute,

ich kann von meinem Haus aus den Hauptstrom der Donau sehen und fische trotzdem im Hafen und am Stausee.
An besagtem Hauptstromabschnitt gibt es keine Buhnen oder Ähnliches, sondern nur den Strom.
Diesen würde ich gerne auf Zander befischen und wollte mir hier Input holen. Es geht mir nicht ums Wobbeln sondern um Jigs und Rigs.
Wie geht ihr dabei generell vor?
Wie sucht ihr eure Stellen, wenn es von außen sichtbar keinerlei Struktur gibt? Kleinere Verwirbelungen sind zu erkennen.
Fischt ihr eher weit draußen oder herbei?
Welches Equipment verwendet ihr und wie sind eure Erfolge dabei?
Wie wählt ihr das verwendete Gewicht?
Welche Technik verwendet ihr?

Ich werds wohl ab kommenden Jahr in Angriff nehmen und wollte mir schon mal Input holen.
Danke und liebe Grüße

 

[Johnnyw]

find gerade laufende flussabwchnitte immer schwer, schon allein weil der strömungsdruck bei uns im Rhein zb, garkeine vernünftige Köderführung zulässt.. ansonsten wird auch an dem graden Stück ne Kante sein, und da wirst du die zettis finden!

 

[Honza]

Klar ist das schwer. Ich habe leider keine Alternative. Am Stausee stirbt mir der Zander weg und in der Stadt bei den beiden Hafeneinfahrten stehen pro Einfahrt 4 Autos mit Ansitzanglern rund um die Uhr. Keinerlei andere Struktur. Natürlich sind unter Wasser ein paar Kanten oder Steine. Zur Fahrrinne kann ich wohl nicht werfen.
Eine Köderführung trotz Strömung wäre interessant.

 

[Snotling4149]

Schweres Dropshot mit Seitenarm oder Kickback rig? Dann bleibt der Köder zumindest wo er hin soll, und die Strömung sorgt für Aktion.

 

[Sascha144]

Ich angle recht oft an Abschnitten der Oder ohne Buhnen. Auch da gibt es interessante Stellen wie Löcher oder kleine Rinnen vor der Packung. Und natürlich der direkte Hauptstrom ziemlich weit draußen an der Fahrrinne. Auch dort ist tagsüber viel Fisch zu finden.
Ich nutze grundsätzlich Jigs. Zur Technik:
Ich werfe grundsätzlich meist 90 Grad zum Uferverlauf. Und dann ganz normal jiggen oder faulenzen und dabei mit der Rute dem Köder folgen.
Will ich eine etwas schnellere erste Absinkphase um die Fahrrinne zu beangeln werfe ich ganz leicht stromauf, maximal so 10-20Grad sonst wird das schnell zu heftig mit der Absinkphase und für mich unkontrollierbar. Bzw. muss ich dann sehr leicht angeln und hab im späteren Verlauf wenn der Köder an mir vorbei gedriftet ist keine Chance mehr im tieferen Uferbereich den Köder grundnah zu führen.
Die Angelei ist ein bisschen speziell doch wenn man gute Spots und sich eingefuchst hat nicht weniger erfolgreich als die Angelei an den Buhnen.

 

[Stefan_M]

Die Angelei ist ein bisschen speziell doch wenn man gute Spots und sich eingefuchst hat nicht weniger erfolgreich als die Angelei an den Buhnen.

Ich würde noch ergänzen mit Erfahrungen von der Elbe: Ich werfe auch leicht stromauf und führe den Jig dann mit der Strömung zurück, bis er einschwenkt.
Es ist hier eine hochkonzentrierte Fischerei, da man unbedingt Kontakt zum Köder haben muss. Verlierst du den Kontakt, verlierst du den Köder, weil er in irgendeine Ritze driftet. Die Elbe nimmt gerne!
Ich habe mal den Tipp bekommen im Hochsommer in der Mittagszeit die Prallufer abzufischen. Leider konnte ich das hier noch nicht mit guten Fängen bestätigen. Aber: Bei Niedrigwasser und hohen Temperaturen sind die Buhnen bei mir auch nicht erste Wahl. Cranks könnten auch ne interessante Wahl sein, aber das habe ich noch nicht versucht.

Grüße, Stefan

P.S.: Es lohnt sich mit einem Wurfecholot, wie dem Deeper, nach Untiefen, Löchern und Strukturen zu suchen. Die Packung ist unter Wasser oft nicht so monoton, wie oberhalb. Baggerfahrer machen auch Fehler!

P.P.S.: Bei der Rutenwahl gerne eine Nummer höher greifen als gewohnt. Die Drills sind teils brutal, wenn sie die Strömung mitnutzen. Wir haben auch schon Karpfen mitten im Haupstrom gefangen - ja, auch die Dickschiffe haben dort kein Problem - und das waren die finstersten Drills ever!

 

[Honza]

Welche Ruten und Jigköpfe fischt ihr denn da so?

 

[dgspec]

Hier am hess. Rhein sind die Buhnen meist stark frequentiert und ich weiche oft an die Buhnen freien Strecken aus. Hierbei fische ich meist mit einer relativ schweren (min 14gr - 21+gr) Football-Swing head Jig/ Offset Haken Montage. Als Köder in der Regel Craw ähnliche Creatures ala Zoom Speed Craw, Missile D-bomb , Z-man TRD Bugz (!!) oä.
Keitech Crazy Flapper wäre von der Aktion auch prima, leider ist er vom Material zu weich und fällt für mich raus.
Ich werfe meist 60-45grad stromab zum Ufer. Die Strömung drückt in der Absinkphase den Köder in Richtung Steinpackung, durch das rel. hohe Gewicht des Football Heads wird das Verdriften deutlich verlangsamt. Nach dem Auftreffen am Grund führe ich den Köder langsam zupfend abwechselnd mit langsamen kurzem Durchkurbeln und wieder absinken lassen. Also deutlich langsamer als beim typischen "Faulenzen".
Die Montage ist , so gefischt nicht übermäßig hängerträchtig aber nicht hängerfrei.
Mein Set Ups:
BC: eine Major Craft Ceana CNC 762MH fast Action (eine Budget Rute mit einer erstaunlichen Performance genau für diese Technik).
Oder eine 8'6" homebuilt Spinne ca1.5 oz (CMW SS2 fast Blank).
Rollen mit 15lb bzw 17 lb FC bespult.
Meine Swingheads kommen in der Regel von Trokar und Dirty jigs

 

[Stefan_M]

Del Sol S802H und Köpfe im Bereich 20 bis 30 Gramm, zumeist Chebus mit Ködern im Bereich von 4 bis 5''

Grüße, Stefan

 

[Stefan_M]

Craw ähnliche Creatures ala Zoom Speed Craw, Missile D-bomb , Z-man TRD Bugz (!!) oä.
Keitech Crazy Flapper wäre von der Aktion auch prima, leider ist er vom Material zu weich und fällt für mich raus.

Craws, finde ich interssant. Hab ich noch nicht probiert. Danke für den Input!

 

[Honza]

Del Sol S802H und Köpfe im Bereich 20 bis 30 Gramm, zumeist Chebus mit Ködern im Berich von 4 bis 5''

Grüße, Stefan

Ich habe eine Zanderforce bis 32g. Das wird dann schon recht knapp mit voll durchziehen. Nicht dass ich mir noch eine neue Rute kaufen muss

 

[Sascha144]

Bei mir sind es je nach Wasserstand, Köder und Spot zwischen 12 und 24 max. 28g. Am meisten kommen 17-21g zum Einsatz.
Demzufolge auch entsprechende Ruten. Entweder ne IMX mit H-Rating, ne 45g Illex-Rute oder ne Blaas XF 50 welche bis WG ~80g vermessen wurde. Letztere dann halt für große Action-Shads.

Edit: Dazu muss man sagen, die Oder ist teilweise sehr flach und sandig. Da ist, so wie @Stefan_M es schon gesagt hat, höchste Konzentration und Motivation nötig. Wenn ein‘s davon nicht passt kann man besser woanders hinfahren oder daheim bleiben.

 

[Honza]

So ungefähr sieht das dann aus, wobei von nördlicher Seite aus gefischt würde.

 

[dernarr]

Was auch geht ist das man direkt auf der Packung fischt, das mit sehr leichtem Gewichten und man zupft den Köder vom Packungsfuss aus nach oben. Geht gut mit NedRig oder Craws am TipUp Jig. Gewicht spielt sich hier zwischen 3,5 - 5g ab, ich finde die bekommt man noch ganz gut wieder aus den Spalten geschnippt falls man mal einen Hänger hat. Ab 7g wird es hier schon wieder kritisch. Eine andere sehr gute Alternative sind hier tatsächlich leichte Cranks mit einer hohen Auftriebskraft.

Ansonsten ist die gerade die Anfangszeit auf freier Strecke weniger Abhängig von der Technik, sondern viel, wie @Stefan_M und @Sascha144 es schon geschrieben haben, von der Bereitschaft das durchzuziehen. Man muss da schon gewillt sein Anfangs viel Zeit, Nerven und auch Geld zu investieren bis sich erste Erfolge einstellen. Wenn man mal den Dreh raus hat kann das aber eine sehr sehr coole und auch extrem erfolgreiche Angelei sein. Die meisten meiner wirklich großen Fische im Fluss hab ich an Stellen gefangen, die von außen betrachtet super monoton wirken und erst nach einer ganzen Weile (und Verlusten) hat es sich gezeigt, welches Potential da drinnen steckt.

 

[Promachos]

@Honza
Warum legst du dich aufs Jiggen fest und willst es nicht auch mit Wobblern versuchen?

Post scriptum: Wahrscheinlich habe ich dich falsch verstanden. Du weißt, wie man dort wobbelt, und willst es auch mit Jigs versuchen.

 

[Honza]

@Honza
Warum legst du dich aufs Jiggen fest und willst es nicht auch mit Wobblern versuchen?

Post scriptum: Wahrscheinlich habe ich dich falsch verstanden. Du weißt, wie man dort wobbelt, und willst es auch mit Jigs versuchen.

Ich fange mit Wobblern Nachts ganz gut bei normalen Wasserstand. Dazu brauch ich keinen Input.
Mit Gewichten im Hauptstrom hab ich bis auf ein paar Würfe keine Erfahrung.

 

[Kanalbarschjäger]

Wir fischen temporär (bestimmte Jahreszeit und Wasserstand) mit 30-35g und 4“ im Hauptstrom. Dafür sollte deine Rute dann mindestens ein reales WG von 50-60g haben. Niemals stromauf werfen, sonst ist der Köder sehr schnell weg. Ganz leicht stromab werfen, minimal faulenzen oder lediglich von der Strömung über den Boden hüpfen lassen. Das ist zeitweise unfassbar effektiv, mit sehr hohen Stückzahlen. Und das obwohl es schicke Buhnen gibt…

P.S. Man beachte wie durchgekaut die Köder sind und die ganzen Bissspuren allein im Bleikopp.

 

[Snotling4149]

Wir fischen temporär (bestimmte Jahreszeit und Wasserstand) mit 30-35g und 4“ im Hauptstrom. Dafür sollte deine Rute dann mindestens ein reales WG von 50-60g haben. Niemals stromauf werfen, sonst ist der Köder sehr schnell weg. Ganz leicht stromab werfen, minimal faulenzen oder lediglich von der Strömung über den Boden hüpfen lassen. Das ist zeitweise unfassbar effektiv, mit sehr hohen Stückzahlen. Und das obwohl es schicke Buhnen gibt…

Und welche Jahreszeit und Wasserstand sind das? XD

 

[Kanalbarschjäger]

Und welche Jahreszeit und Wasserstand sind das? XD

Herbst und eher Niedrigwasser (Strömungsdruck). Aber Pssst!!!

Das klappt aber auch nicht in jedem Fluss, daher ist probieren angesagt.

 

[Snotling4149]

Herbst und eher Niedrigwasser (Strömungsdruck). Aber Pssst!!!

Das klappt aber auch nicht in jedem Fluss, daher ist probieren angesagt.

Probieren werd ich im Rhein alles.