Handverletzungen durch Hechtzähne

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blankmaster

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Hallo,
schon seit langem fällt mir auf, dass Verletzungen an der Hand durch Hechtzähne auffallend lange und intensiv bluten.
Die Verletzungen sind in der Regel oberflächlich und nicht der Rede wert - und z.B. vergleichbar mit den Verletzungen von Dornen von Pflanzen - bluten aber ungleich intensiver und vor allem langanhaltend.
Letztes Wochenende habe ich einen halbstarken Hecht ohne Nutzung meines Zangensammelsoriums versorgt - und der Platz sah hinterher aus, als wenn ein Ochse geschlachtet worden wäre. Das von mir inwischen immer mitgeführte Tape war innerhalb kurzer Zeit "durch".
Mein Verdacht : blutgerinnungshemmende Substanz woher auch immer...

Wie sind Eure Erfahrungen ? (oder sogar Literatur ? ...)

Gruß
BM
 

Frank Herbertsson

Gummipapst
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Ich glaube das liegt einfach daran dass die Verletzungen wenn sie entstehen nass bzw feucht durch das Wasser sind.
Ich bin mal im Wasser in eine Scherbe getreten, die Verletzung war jetzt auch nicht so schlimm aber hat auch geblutet ohne Ende
 

Kirschenpflücker

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Ich denke dass das mehrere Ursachen hat. Zum einen sind Hechtzähne sauscharf und in hoher Zahl vorhanden. Dadurch werden pro Quadratmilimeter mehr Verletzungen hervorgerufen als bspw. bei Dornen.
Oft kann man die einzelnen Schnitte durch die rasch eintretende Blutung auch garnicht differenzieren.
Der grösste Unterschied zu den von dir erwähnten Dornen besteht aber darin, dass durch Dornen Stichverletzungen - und durch Hechtzähne Schnittverletzungen entstehen. Dornen sind zu ihrer Verjüngung hin spitz, während die Hechtzähne auch am Rand scharf sind. Dadurch kann mehr Gewebe verletzt werden.
Und gerade mal 1mm tiefer in die gut durchblutete Fingerbeere bedeutet gleichzeitig eine Vielzahl an verletzten Kapillaren.
Zudem lässt sich Blut als flüssiges Medium in Wasser besser lösen als an der Luft wodurch die Blutungsneigung leicht erhöht wird.
Dadurch kann dann auch der Eindruck entstehen, dass Wunden im Wasser vermehrt bluten wie @Frank Herbertsson schon sagte.

Gerinnungshemmende Stoffe würde ich im Hechtspeichel nicht vermuten und hab bei kurzer Recherche nichts derartiges gefunden.
Neunaugen verfügen sogar über solche Substanzen in ihrem Speichel.
 

Joseph

Gummipapst
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Wer Hechten in den Schlund greift , dem ist leider nicht zu helfen......die blitzschnellen Bewegungen, grad der kleinen Hechte, kann man nicht parieren. Anders sieht es beim Kiemengriff und den Verletzungen durch die Kiemen"zähne" aus....die gehören für mich einfach dazu.
Blutgerinnungshemmende Wirkstoffe habe ich aber noch nie gehört.....kann ich auch nicht glauben, zu welchem Zweck sollte das dienen!?
 

balu684

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Ist ja das gleiche, wenn man sich an einem Blatt Papier schneidet..... Blutet wie die Sau. Hecht Zähne sind da nicht anders.
Und dadurch, dass man meistens nasse Hände hat, wenn das passiert, sieht es aus, als wenn es noch mehr bluten würde.
 

blankmaster

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Hallo,
die Nässe ist eine gute Idee - trifft aber als Begründung nicht zu.

Gab mal einen Labortest namens "subaquale Blutungszeit", da würde in den Finger gepikt, und der wurde in ein Glas Wasser gehalten. (Ist aus diversen Gründen aus der Mode gekommen...).
Normwert ("gesund") war : Blutung steht innerhalb von 2 Minuten. Bei mir sind es gefühlte 2 Stunden...

Wer Hechten in den Schlund greift , dem ist leider nicht zu helfen

Stimmt. ;). Aber er war doch noch so klein und der Gufi so weit vorne ..

Gruß
BM

PS Der Ansatz mit den zahlreichen Kapillaren ist nicht schlecht.
 

Muckeburger

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Wie Kirschenpflücker schon schrieb, liegt das extreme Bluten dara, dass meistens die Fingerkuppen betroffen sind, wo sich das Blut "staut" bzw. natürlich wieder zurückgeleitet wird und es deshalb extrem blutet. Ich blute gefühlt jedes mal aus wenn ich Kiemengriffe mache, gerade bei den kleineren Hechten, wo man doch schon näher an die Zähne durch den Kiemenbogen rangreift. Aber das gehört eben dazu. Die Blutungen lassen auch schnell wieder nach. Aber gerade an den Fingern tut es oft noch tagelang weh, wenn er ein gut erwischt hat, finde ich.
 

Ruti_Island

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Ich konnte bisher kein besonderes Bluten bei Verletzungen der Finger vom Kiemengriff feststellen. Wie viele schon richtig schreiben, sieht es durch das Vermischen mit dem Wasser erst mal mehr aus als es ist. Die Blutungen hören bei mir immer schnell wieder auf und mein Pflasterband ist auch noch nie aufgeweicht.
Wenn man dann nach dem Wochenende mit solchen Händen im Büro sitzt hat man alles richtig gemacht ;)

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forellehorst

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Ich konnte bisher kein besonderes Bluten bei Verletzungen der Finger vom Kiemengriff feststellen. Wie viele schon richtig schreiben, sieht es durch das Vermischen mit dem Wasser erst mal mehr aus als es ist. Die Blutungen hören bei mir immer schnell wieder auf und mein Pflasterband ist auch noch nie aufgeweicht.
Wenn man dann nach dem Wochenende mit solchen Händen im Büro sitzt hat man alles richtig gemacht ;)

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Wenn sich da mal was entzündet, wie bei mir passiert, is die ganze Sache nicht mehr so cool. Ohne Handschuh greif ich keinen Hecht :)
 

blechinfettseb

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Wenn sich da mal was entzündet, wie bei mir passiert, is die ganze Sache nicht mehr so cool. Ohne Handschuh greif ich keinen Hecht :)

Von echten Cuts weil man nicht aufpasst joa, aber von bisschen oberflaechlichen Kratzern? Wer den Kiemengriff beherrscht kriegt etwas die Hand aufgeschuppert und nichts wildes. Da hab ich eher Angst vor einem Drilling und da helfen 95% der verkauften Handschuhe auch nichts. Und ich spuere erst recht nicht was ich treibe. Seit Jahren wird woechentlich gegriffen ohne jegliche Probleme. 50% der Leute die ich mal auf dem Boot dabei habe musste ich auch mal erklaeren wir man richtig greift und erst recht nicht loslaesst. Viele haengen sich den Hecht einfach ueber den Finger und leisten null Gegendruck mit dem Daumen. Dann ist es auch kein Wunder wenn es Aua macht.

Ich habe glaube ich 15 Jahre Fussball gespielt (Verteidiger) auf den ekelhaftesten Ascheplaetzen der Republik. Da sind die Knie und die Oberschaenkel wochenlang nicht zugeheilt und waren bis in die letzte Ritze voll Dreck. Also da fuerchte ich ehrlich etwas aufgeschupperte Haut nicht. Da hab ich ebenfalls mehr Respekt vor den Bissen der Nachbarskatze wenn die mal wieder ihre 5min bekommt. Und meine erste und einzige Blutvergiftung hatte ich von einem Buerostuhl bekommen, bei dem sich eine Schraube aus dem Polster rausgedrueckt hat :)
 

Joseph

Gummipapst
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Ich konnte bisher kein besonderes Bluten bei Verletzungen der Finger vom Kiemengriff feststellen. Wie viele schon richtig schreiben, sieht es durch das Vermischen mit dem Wasser erst mal mehr aus als es ist. Die Blutungen hören bei mir immer schnell wieder auf und mein Pflasterband ist auch noch nie aufgeweicht.
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Ich sehe da etwas,dass deiner Aussage widerspricht.
 

ChN

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Blutige Griffel gehören beim Hechtangeln dazu wie das Amen in der Kirche :grimacing: Hab mir auch schon komplette Rollen/Rutengriffe zugeblutet, ohne es zu merken. Bis es sich halt mal komisch klebrig angefühlt hat. Hechtangeln, ohne Kiemengriff zu beherrschen geht gar nicht (aber erstaunlich, wie viele Sportskameraden sich da anstellen ...). Aus der Gosche ist tunlichst der Griffel fernzuhalten, deswegen gibts auch Zangen > 30cm. Seitenschneider sollte auch immer am Start sein. Aber allein durch die Kiemenzähne gibts Abschürfungen und Blut - gehört dazu. Dass auch kleine Schürfungen / Schnitte endlos bluten wie Sau schreibe ich dem Schleim zu, der in die Wunde kommt. Bei Piekern an Barschstacheln/-flossen das gleiche.
 

Philipp666

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Eventuell auch eine Vielzahl von Keimen und Bakterien aus dem Maul des Fisch und dem Wasser, das der Körper viel länger aktiv blutet und die Wunde "ausspült" bevor Gerinnung einsetzt?
Ich kann mich erinnern, das meine Schlangenbisse (nicht giftig) auch ewig geblutet haben.

Bin kein Mediziner und weiß nicht ob das überhaupt zu steuern ist ;)
 

forellehorst

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Wenn sich da mal was entzündet, wie bei mir passiert, is die ganze Sache nicht mehr so cool. Ohne Handschuh greif ich keinen Hecht :)
Ich hab meinen ersten Hecht mit 7 gefangen und bin mittlerweile 35 :). Also ich weiß meistens was ich da tue. Aber einmal war mein Finger richtig schön entzündet und das is noch nicht lange her, seitdem immer mit Handschuh. Und ich muss auch nicht die Hand voll von meinem eigenen Blut haben und mich als vollwertiger Angler zu fühlen :).
Von echten Cuts weil man nicht aufpasst joa, aber von bisschen oberflaechlichen Kratzern? Wer den Kiemengriff beherrscht kriegt etwas die Hand aufgeschuppert und nichts wildes. Da hab ich eher Angst vor einem Drilling und da helfen 95% der verkauften Handschuhe auch nichts. Und ich spuere erst recht nicht was ich treibe. Seit Jahren wird woechentlich gegriffen ohne jegliche Probleme. 50% der Leute die ich mal auf dem Boot dabei habe musste ich auch mal erklaeren wir man richtig greift und erst recht nicht loslaesst. Viele haengen sich den Hecht einfach ueber den Finger und leisten null Gegendruck mit dem Daumen. Dann ist es auch kein Wunder wenn es Aua macht.

Ich habe glaube ich 15 Jahre Fussball gespielt (Verteidiger) auf den ekelhaftesten Ascheplaetzen der Republik. Da sind die Knie und die Oberschaenkel wochenlang nicht zugeheilt und waren bis in die letzte Ritze voll Dreck. Also da fuerchte ich ehrlich etwas aufgeschupperte Haut nicht. Da hab ich ebenfalls mehr Respekt vor den Bissen der Nachbarskatze wenn die mal wieder ihre 5min bekommt. Und meine erste und einzige Blutvergiftung hatte ich von einem Buerostuhl bekommen, bei dem sich eine Schraube aus dem Polster rausgedrueckt hat :)
 

forellehorst

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Blutige Griffel gehören beim Hechtangeln dazu wie das Amen in der Kirche :grimacing: Hab mir auch schon komplette Rollen/Rutengriffe zugeblutet, ohne es zu merken. Bis es sich halt mal komisch klebrig angefühlt hat. Hechtangeln, ohne Kiemengriff zu beherrschen geht gar nicht (aber erstaunlich, wie viele Sportskameraden sich da anstellen ...). Aus der Gosche ist tunlichst der Griffel fernzuhalten, deswegen gibts auch Zangen > 30cm. Seitenschneider sollte auch immer am Start sein. Aber allein durch die Kiemenzähne gibts Abschürfungen und Blut - gehört dazu. Dass auch kleine Schürfungen / Schnitte endlos bluten wie Sau schreibe ich dem Schleim zu, der in die Wunde kommt. Bei Piekern an Barschstacheln/-flossen das gleiche.
Einfach ne Maschine der Mann
 

Dohle

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Jedem Tierchen sein Pläsirchen:p. Trage einen Lindy beim Anlanden und habe noch nie ein Kratzer abbekommen.
 

Northern Mike

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Blut ja, gehört einfach dazu, wie schon geschrieben wurde. Kann dauern, ob von Feuchtigkeit oder mehrfacher Microverletzung durch viele kleine Zähne, keine Ahnung. Eine Entzündung bekomme ich wenn dann nur durch Haken, aber noch nie von Hechtzähnen oder Kiemen. Tut meist auch nicht weh, blutet halt einfach.
 
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Saturday

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Hier wurde ja mehrfach der Kiemengriff genannt, was mich wundert, weil "mein" Hechtgriff (ihr meint bestimmt denselben) sich deutlich vom klassischen "Kiemen(deckel)griff" bei anderen Fischarten unterscheidet. Wenn ich alles richtig mache, berühre ich die vielen Kiemenzähnchen eigentlich überhaupt nicht, aber vielleicht mache ich es ja auch grundsätzlich falsch. Daher hier mal der Ablauf:
  1. Von außen die Maulspalte Kiemenspalte finden und sie leicht mit dem Zeigefinger öffnen
  2. Mit dem Zeigefinger an der Maulspalte Kiemenspalte in Richtung Maulspitze "fahren" (dabei aber noch nicht tiefer ins Maul hineinrutschen)
  3. Einen (oder mehrere) Finger bis zum Oberkiefer durchschieben
  4. Den Daumen von außen an den Unterkiefer legen
  5. [OPTIONAL] Eine Fingerspitze von innen an den Unterkiefer legen = Daumen und Fingerspitze fixieren den Fisch wie eine Zange
  6. Einen (oder mehrere) Finger im Maul ausstrecken, um eine Maulsperre zu erzeugen
  7. Mit der anderen Hand (und bei Bedarf einem Werkzeug) den Köder lösen
Schniepel unter ca. 60cm greife ich im Nacken und löse den Köder mit ner Arterienklemme. Fische in dieser Größe und kleinere würde ich bei der Betrachtung mal außen vor lassen wollen.
 
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