Aber selbst wenn sie an den grossen Seen um die es hier hauptsächlich geht, nur Weissfische fressen würden, hätte das natürlich auch Auswirkungen auf andere Fische, z.B. die Zander.
Hallo kaulbass. Um Randy´s Aussage nicht misszuverstehen...natürlich nur in dem Fall, in welchem Populationen zu groß werden würden, für genannte Gewässer. Geschieht i.d.R. aber nicht, da sich die Vögel damit ihre Nahrungsgrundlage, gerade zur Zeit der Aufzucht der Jungen, entledigen würden. Das widerspricht der Grundtheorie der Selbsterhaltung einer Art. Kommt nicht vor in den Gesetzen der Natur.
Das “i.d.R.“ bezieht sich auf Einflüsse von ausserhalb, also beispielsweise und nahezu immer durch den Menschen. Die Natur als solches ist immer im Gleichgewicht. Gründe für natürliche Aussterbeprozesse gibt z.B. durch Habitatänderungen ( z.B. Naturkatastrophen). Dies kann zu einer Abspaltung kleinerer Populationen führen (Metapopulationen) und letztlich zu einer Verarmung der innerartlichen Vielfalt. Der sogenannte Flaschenhalseffekt kann auftreten und durch bedingte Veränderungen im Erbgut, es neben Mutationsereignissen auch zu Unfruchtbarkeit bzw. nicht (über)lebensfähigen Nachkommen, kommen.
Das eine Tierart zum Aussterben einer anderen durch Prädation geführt hat, ist mir nicht bekannt. Zumindest nicht zu Zeiten, in welchen der Faktor Mensch noch keine Rolle gespielt hat.
Schön dass Du Dir Gedanken zum Thema machst und natürlich gibt es unzählige Gewässer ohne Zander, Hecht, Äsche etc. an denen Kormorane leben. Womit die Theorie der bevorzugten Beute von sogenanntem “interessanten Arten“ sofort widerlegt ist. Wie Randy schon schrieb, sind es Opportunisten.
Desweiteren ist bekannt, dass Zanderbestände gewissen zyklischen Schwankungen unterliegen. Ist innerartlich einfach so eingerichtet. Die Begründung liegt darin, dass eine Folge von sehr guten Jahrgängen des Zanders ebend das vorhandene Beutespektrum, welches durch eine gewisse Länge limitiert wird, derartig stark dezimiert, dass viele Tiere schlichtweg verhungern und der Bestand zusammenbricht...sich aber mit dem Anwachsen der Futterfischbestände wieder, wenngleich auch langsam, regeneriert. Kommt dann noch der schwarze Vogel, sowie der Mensch hinzu, sind diese Grundlagen sehr schnell erschöpft, sodass man allgemein davon reden könnte, dass die Zanderbestände insgesamt weniger werden. Spiegelt sich zumindest in meinem Umfeld wieder. Trotz gleicher Bedingungen (Wasserstand, Trübheit etc.) und ohne bzw. nur kleineren Anzahlen von bis zu 200 adulten Tieren und kurzfristigen Aufenthalten.
Der spezialisierte Jäger ist also nicht, wie o.g., der Kormoran, sondern der Zander. Größe und Form der Futterfische sind ausschlaggebend für ihn. (siehe rasanten Populationsanstieg im N-O-K nach Einwanderung der Schwarzmundgrundel)
Grüße
Bastian