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Ameise

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Hallo Jungs,
ich habe da mal eine Verbraucherfrage: Kann man die Fische aus der Berliner Spree und dem Kupfergraben bedenkenlos verspeisen? Kennt jemand einen Link zur Wasserqualität bzw. Schadstoffbelastung der Gewässer?
Ameise
 

leoseven

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ich habe des öfteren sehr unapetitliche endeckungen machen müssen.. neben komischen schwämmen an fischen durften wir auch tote tauben oder aufgequollene ratten vorbeitreiben sehen.. pfui pfui pfui.. wär auch an einem solchen link interessiert.. wär ja mal interessant
 

CatchAndReleaseIt

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naja ... ich hätte keinen bock auf quecksilber- und sonstwie angereicherten fisch ... gerade raubfische, welche am ende der nahrungskette stehen, reichern da ganz schön was an ...

es soll ja leute geben, die quasi ihre ganze familie mit fisch aus der stadtspree ernähren ...
:roll:
brauchen sich dann nicht zu wundern, wenn ihre kids allergien haben und sonstwie ständig krank sind.

mal ist sicher o.k. ... aber z.b. zander aus einem schicken unbelasteten see schmeckt 1000mal besser :D

ansonsten: fischereiamt berlin kann sicher auskunft geben.
 

Daniel

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Die Fische aus`m Kupfergraben kannste nicht essen! Sind verseucht...Die aufgeblähten Ratten hab ich auch gesehen!!! :oops: :roll:
Lieber ein bissel stadtauswärts angeln gehen. Dann schmeckt`s auch... :)
Gr D
 

Wolf

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Naja, ich würde von toten Ratten (oder Tauben) nicht direkt auf schlechte Wasserqualität schließen. Wegen schlechter Wasserqualität sind die da jedenfalls ganz sicher nicht verendet. Eher schon könnte man auf eine biologische (also Viren/Bakterien) Verschmutzung durch die toten Ratten schließen. Halte ich aber bei dem Verhältnis von Wasser zu Kadaver für unwahrscheinlich.

Was Schwermetalle etc. angeht: es gibt innerstädtisch ja keine Einleitungen, zumindest keine längerfristigen oder stark verunreinigten, geschweige denn mit Schwermetallen oder anderen toxischen Stoffen. Anders sieht es dagegen weiter stromab aus, da leitet dann das Klärwerk Ruhleben jede Menge geklärtes Abwasser ein, welches dann durch die Spree in die Unterhavel gelangt. Geklärte Abwässer können noch eine gewisse Belastung (mal abgesehen von den organischen Resten) an toxischen Stoffen enthalten, in der Regel sind das gelöste Stoffe. Schwermetalle sind so gut wie nicht vorhanden, da sich diese zum allergrößten Teil an der Oberfläche von Feststoffen anhaften, welche zu 99% im Klärwerk verblieben sind.

Da nun sowohl die Fische aus z.B. der Dahme und dem Müggelsee als auch die Fische aus der Unterhavel laut offizieller Stellen nicht nur zum Fang, sondern auch zum Verkauf und Verzehr freigegeben sind, kann man daraus auch auf die Fische aus der Stadtspree auf Genießbarkeit schließen.

Aber ob es sehr appetitlich ist, Fisch zu essen, den man neben einer toten Ratte gefangen hat - das muss man dann selber wissen. Ich für meinen Teil angel an solchen Stellen erst gar nicht :wink: Ich angel ja schließlich zum Vergnügen.

Gruß,

Wolf

PS: sicherlich nicht das, was die hier vertretenen Stadtspreeangler lesen wollten, aber so ist das nun mal.
 

Ameise

Twitch-Titan
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Hallo Jungs,
zunächst herzlichen Dank an alle, die sich zum Thema sehr engagiert bemüht und geäußert haben. Ich hatte schon Sorge, einen Fauxpas begangen zu haben, indem ich in diesem Forum über das VERSPEISEN der gefangenen Fische rede, wo doch einer der Moderatoren CatchAndReleaseIt heißt. Aber ihr habt es mir nicht übel genommen.
Insbesondere die Hinweise von Wolf waren sehr fundiert und nutzbringend. Nun habe ich den Rat des Moderatoren befolgt, beim Fischereiamt angerufen und dort mit dem zuständigen Fischereibiologen Herrn Puchmüller (Tel. 30069922) gesprochen. Fazit: der Verzehr der Fische aus Spree und Kupfergraben sei unbedenklich. Es seien keine Schwermetall-, Schadstoff- oder Erregerbelastungen bekannt. Auch seitens des Gesundheitsamtes gäbe es keine einschränkenden Angaben zur Genießbarkeit der Fische. (Lediglich die Fische Aus dem Teltowkanal dürfen nicht verkauft werden. ...o.k., machen wir nicht)
Zusammenfassung: Auch beim Angeln ist es wie im richtigen Leben - jeder muß selber wissen, was er macht.
Petri Heil!
Ameise
 

Zanderkranker

Bigfish-Magnet
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die toten ratten im kupfergraben hab ich auch schonmal gesehen. allein deshalb würde ich keine berliner fische essen, weil es unhygienisch ist!
aber wems schmeckt, guten hunger!
 

petusik

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Also, wenn man sich die Fauna in der Spree anschaut, muss man definitiv feststellen, dass die Wasserqualität TOP ist. Ich habe schon mal Krebse in der Spree gesehen und auch gefangen. Ein Krebs ist ja bekanntlich ein Bioindikator, also kein Problem mit dem Verzehr. Die andere Sache ist, ob es man auch wirklich will und tut. Ich angle zum Relax, nicht Verzehr.

Petri

P.
 

Meridian

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petusik schrieb:
Also, wenn man sich die Fauna in der Spree anschaut, muss man definitiv feststellen, dass die Wasserqualität TOP ist. Ich habe schon mal Krebse in der Spree gesehen und auch gefangen. Ein Krebs ist ja bekanntlich ein Bioindikator, also kein Problem mit dem Verzehr. Die andere Sache ist, ob es man auch wirklich will und tut. Ich angle zum Relax, nicht Verzehr.

Petri

P.
Ein Indikator für die Wasserqualität an sich, aber mit Sicherheit kein Indikator für hygienisch einwandfreies Wasser.
Das sind 2 vollkommen verschiedene Seiten.
Ich würde auch keinen TamponZander aus der Stadtspree auf dem Teller liegen haben, auch wenn ich unter den Ufersteinen die Krebse kriechen sehe.

Schwermetallbelastung denke ich ist zumindest in der Spree weniger stark als in den Elbbereichen ..

basti

p.s.: Hier im Spreewald ist die Wasserqualität der Spree astrein & es gibt nahezu keinen einzigen Krebs mehr .. aber das ist ja schon wieder ein ganz anderes Thema !
 

Uruviel

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tamponzander?
hab ich ein neues wort verpasst?

soo schlimm ist die spree doch nun auch wieder nicht
die hohe organische belastung sehe ich ja noch ein (sch... hunde(besitzer)) aber schwermetalle - wo sollen die bei der berliner industriedichte noch herkommen?
 

petusik

Keschergehilfe
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Was bedeutet denn hygienisch einwandfreies Wasser, Basti? Würdest Du denn direkt aus der Spreewald-Spree trinken? Es geht nicht nur um die Krebse. Ich habe ja auch woanders geangelt und auch im Ausland und muss sagen, dass die Spree gar nicht so schlecht abschneidet. Ich habe auch gelegentlich ein paar tote Ratten gesehen, aber das ist verhältnismässig geringe hygienische Belastung. Noch mal, wer will, der kann den Fisch hier essen, ich mach es nicht, aber nicht aus hygienischen Gründen.
 

Meridian

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petusik schrieb:
Was bedeutet denn hygienisch einwandfreies Wasser, Basti? Würdest Du denn direkt aus der Spreewald-Spree trinken? Es geht nicht nur um die Krebse. Ich habe ja auch woanders geangelt und auch im Ausland und muss sagen, dass die Spree gar nicht so schlecht abschneidet. Ich habe auch gelegentlich ein paar tote Ratten gesehen, aber das ist verhältnismässig geringe hygienische Belastung. Noch mal, wer will, der kann den Fisch hier essen, ich mach es nicht, aber nicht aus hygienischen Gründen.
Hygienisch einwandfreies Wasser bedeutet zum Beispiel, dass keine Schadstoffe eingeleitet werden, noch z.B. tote Ratten, Vögel oder Hygieneartikel (@Uru -- um den Bogen zu schließen) der weiblichen Bevölkerung in GRÖßEREN MENGEN an mir vorbeitreiben. ;)
Weiterhin kein Unrat in Form von Benzin- oder Ölkanistern den Fischen Deckung bieten.

Hier daheim im Spreewald würde ich bedenkenlos das Wasser der Spree trinken. Spreewälder baden auch in der Spree.
Sicher ist das Wasser nicht das klarste, aber nicht aufgrund chemischer Belastungen, sondern bedingt durch einen hohen Anteil organischer Schwebeteilchen .. welche widerum bedingt durch viele Wehre & Staustufen aufgewirbelt werden.

basti :wink:
 

rajanski

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Also ich muss hier auch noch mal ein bißchen schlaumeiern:

1. Zum Thema Klärwassereinleitung:
Es mag ja stimmen, dass erst weiter stromabwärts (Ruhleben) geklärtes Wasser eingeleitet wird. Aber:
Es gibt in Berlin eine Vielzahl von Regenüberläufen, d.h. wenn es stark regnet läuft dort ungeklärtes Abwasser, vermischt mit Regenwasser, direkt in die Gewässer. Alles weitere unter Spree2011.de

2. Flusskrebse als Indikator für gute Wasserqualität:
Der Edelkrebs ist sehr wohl ein Indikator für gute Wasserqualität, diesen wird man aber in Berliner Stadtgewässern, die an das Spreesystem angeschlossen kaum finden. Die Flusskrebse, die man hier auch in den Kanälen etc. findet, sind fast ausnahmslos Amerikanische Flusskrebse, die sehr viel schlechtere Wasserwerte vertragen als unsere heimischen Flusskrebse.

...Fazit: ich glaub wenn ich mal wieder in der Stadt für die Pfanne angeln geh dann lieber Schlachtensee oder ähnliches. Da wird kein Regenwasser aus der Mischkanalisation oder so eingeleitet
 

Wolf

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Ja, ja, Spree2011... Bitte schon genau lesen, wenn man solche durch finanzielle Interessen Quellen zitiert. Ich schrieb es bereits oben: über die Regenüberläufe findet nur ein Zufluss stark verdünnter Abwässer statt. Das Belastung aus den Überläufen ist primär organisch, was in der Folge zu Sauerstoffmangel im Gewässer führen kann. Außer dass der Fisch dann tot ist, ist er dabei aber ansonsten nicht übertrieben mit anderweitig schädlichen Stoffen belastet.

Den europäischen Flusskrebs findest Du hier nicht mangels hinreichender Wasserqualität, sondern auf Grund eben jenes amerikanischen Flusskrebses, der als Überträger der Krebspest beharrlich dafür sorgt, dass ihm sein einheimischer Verwandter nicht zu nah auf die Pelle rückt. Selbst wenn in der Spree reinstes Quellwasser flösse, würden die europäischen Flusskrebse die Spree nicht besiedeln können, o lange die Amis da sind. Und die wirst Du nicht mehr los.

Und noch was zum Schlachtensee, damit noch was zum Nachdenken bleibt: der Schlachtensee ist Teil der Grunewaldseenkette. Diese wird zur Stützung des Wasserstandes im Sommer mit Waser aus der Unterhavel beaufschlagt. Also jenem Wasser, das über die Spree in die Unterhavel gelangt und aus dessen trüben Fluten Du keinen Fisch essen möchtest. Hm...
 

Yanngo

Dr. Jerkl & Mr. Bait
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Die Spree hat mittlerweile sogar ziemlich gute Qualität.
Wir haben vor kurzem erst chemische und biologische Untersuchungen gemacht.
Einziges Manko ist aus meiner Sicht das Industriegebiet Rummelsburg. Es gibt ja bereits einige Klärwerke, die z.b. kurz nach der Müggelspree eingeleitet werden, falls ich mich nicht täusche.
Auch der Tegler See hat eine herausragende Qualität, man kann davon Trinken ohne Krank zu werden.
 

Betze

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Yanngo schrieb:
Wir haben vor kurzem erst chemische und biologische Untersuchungen gemacht.

Wer ist "wir" was habt ihr genau getestet und wie waren die genauen Werte?
Bin da jetzt doch mal gespannt.

Im übrigen wurde mir auf Nachfrage beim ehemaligen Leiter des Fischereiamtes lediglich von Aalen aus dem Teltowkanal abgeraten, alles andere kann man wohl bedenkenlos verzehren. Macht wenn man sich nen bischen auskennt auch Sinn...
 

Drop Shoter

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Betze schrieb:
Im übrigen wurde mir auf Nachfrage beim ehemaligen Leiter des Fischereiamtes lediglich von Aalen aus dem Teltowkanal abgeraten, alles andere kann man wohl bedenkenlos verzehren. Macht wenn man sich nen bischen auskennt auch Sinn...
Jaja... Denken die wirklich das wir so blöd sind? :roll:
 

Yanngo

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"Wir" haben ne Exkursion mit der Schule gehabt in Bio Leistungskurs...Ökologie unso..
Wir haben Wasserproben und Plankton entnommen.
Biologisch heißt Mikroskopiert.
Und chemisch soll heißen NH4, NO3, Wasserhärte, PH-Wert etc. alles getestet.
Die Werte waren alle völlig i.O.
Die genauen Messwerte hab ich leider nicht mehr.

Gleiches haben wir am Tegeler See gemacht.
 

Betze

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Drop_Shot(ter) schrieb:
Jaja... Denken die wirklich das wir so blöd sind? :roll:

Was hätte ein Pensionär davon mir Kokolores zu erzählen? Und wer sollte sich besser in den Berliner Gewässern auskennen? Ein wenig kenn ich mich doch mit den Zusammenhängen der Gewässerbelastungen und der Akkumulation in Fischen aus, von daher ist das was mir gesagt wurde plausibel.
Hinter allem ne Verschwörung zu vermuten ist offensichtlich grade groß in Mode.

Yanngo schrieb:
"Wir" haben ne Exkursion mit der Schule gehabt in Bio Leistungskurs...Ökologie unso..
Wir haben Wasserproben und Plankton entnommen.
Biologisch heißt Mikroskopiert.
Und chemisch soll heißen NH4, NO3, Wasserhärte, PH-Wert etc. alles getestet.
Die Werte waren alle völlig i.O.
Die genauen Messwerte hab ich leider nicht mehr.

Gleiches haben wir am Tegeler See gemacht.

Hmm nichts für ungut, aber die von euch erfassten Werte lassen mit Ausnahme des Ammonium- und Nitratgehaltes wenig Rückschlüsse auf die Wasserqualität und deren Trinkbarkeit zu.
Keimzahlen, Schwermetallbelastungen oder DDT-Gehalte sind da hilfreicher.
Zur Wasserüberprüfung im Aquarium, oder zur Fischhaltung ganz passabel (wobei hier der Nitritwert noch sehr wichtig ist), Aussagen zur Qualität als Trinkwasser sind mit den paar Werten doch sehr verwegen...
Leider spielt keiner der von euch erfassten Parameter eine Rolle bezüglich der Genießbarkeit, bzw. Schadstoffbelastung der Fische.
 

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