• Hi Gast, Du bist neu hier. Um das Forum übersichtlich zu halten, bitten wir Dich, erst die Forensuche (Lupe oben rechts) zu bemühen, bevor Du ein neues Thema eröffnest. Vieles wird hier schon diskutiert. Vielen Dank fürs Verständnis und viel Spaß hier!

Thrako

Twitch-Titan
Registriert
23. März 2016
Beiträge
63
Punkte Reaktionen
4
Ort
Bad Segeberg
Website
www.facebook.com
Vorweg: Ich hab nach dem Thema gesucht, da ich weiß wie nervig es ist, alles 5 mal durchzukauen. Ich habe aber nur einen kurzen Thread von 2010 gefunden und da wurde meine Fragen nicht beantwortet.

Mir ist klar, dass eine Heckbremse hinten und eine Frontbremse vorne ist ^^ :D Dann gibt es noch Heckbremsen, die man optional zu- und wegschalten kann (richtig?) usw. Die ganz einfachen Dinge sind geklärt und ein ausreichendes mechanisches Verständnis ist berufsbedingt auch vorhanden.

Meine Frage geht eher in Richtung Qualität. Mir scheint, als wären zumindest bei Shimano die Heckvarianten in vielen Fällen etwas billiger. Hat das was mit der Qualität zu tun oder sind die einfach nicht so beliebt? Ich habe z.B. eine Shimano Stradic Ci4+ für 150€ bestellt. Das ist meine Allroundrolle für alles größer als 'n Barsch und mir war "damals" beim Kauf wichtig, dass ich damit auch in die Ostsee klettern und Hornhecht angeln kann. (Top Rolle btw, hält und hält und hält )
Die Stradic gibt's auch als Heckbremsvariante in weiß für nen 100er. Ja, klar, ist kein Ci4+, aber macht das echt einen Unterschied von 33%??

Werden die Heckbremsrollen eher von den Karpfenprofis eingesetzt werden? Ich selbst kenne mich bei Karpfen genau gar nicht aus, daher sorry falls die Frage etwas dümmlich erscheint.

Vielen Dank schon mal :)
 

Kaprifischer1973

Finesse-Fux
Registriert
14. März 2012
Beiträge
1.190
Punkte Reaktionen
661
Website
Website besuchen
Der Vorteil von Frontbremsrollen ist die größere Reibfläche der Scheiben. Sie sind besser zu dosieren.
Vermute mal; dadurch bedingt werden mehr F Rollen gekauft und deshalb halten die Herstellers bei den Preisen mehr nieder. Heckbremsrollen verkaufen sich viel schlechter.
Dann gibt's noch die Rollen mit zusätzlicher "Kampfbremse" ICH brauche das nicht!
 

bluefin

Echo-Orakel
Registriert
1. Dezember 2014
Beiträge
130
Punkte Reaktionen
15
ich kenne das nur von meinen Offshore-Rollen. Die haben immer eine Frontbremse. Eben wegen der Scheiben.
 

g2b

Angellateinschüler
Registriert
4. April 2016
Beiträge
13
Punkte Reaktionen
0
Moin,

im Karpfenbereich werden auch Frontbremsen bevorzugt. Freilaufrollen haben unten zusätzlich die Justierung des Freilaufs, weshalb diese auf den ersten Blick wie Rollen mit Heckbremse wirken können.
 

WM76

Master-Caster
Registriert
27. November 2013
Beiträge
653
Punkte Reaktionen
779
Ort
Aachen
Wie schon beschrieben, ist die Bremsleistung bei Rollen mit Frontbremse höher. Die Bremse sollte in den meisten Fällen auch etwas smoother sein und besser dosierbar. Für unsere "lahmen" Süßwasserräuber, sollte eine Heckbremsrolle aber dicke ausreichen!
 

Thrako

Twitch-Titan
Themenstarter
Registriert
23. März 2016
Beiträge
63
Punkte Reaktionen
4
Ort
Bad Segeberg
Website
www.facebook.com
Ich hab auch nur eine einzige Heckbremsrolle und die ist aus der Anfangszeit des Angelns und entsprechend billig und scheiße :D

Jou, das mit den Bremseneinstellungen ist einleuchtend.

Danke für die Antworten
 

Linken

Schusshecht-Dompteur
Registriert
4. September 2015
Beiträge
34
Punkte Reaktionen
7
Ort
Württemberg
Ich denke dass meiste wurde schon gesagt, was aber meiner Meinung nach noch ein sehr wichtiger Faktor ist, dass eine Frontbremsrolle im regelfall die entstehende Hitze viel besser ableiten, zumal die Spulen ja auch meistens aus Metall sind (guter Wärmeleiter). Oft sind die Bremsen nach einer Überhitzung im Eimer.
Hatte in der Vergangenheit auch schon Rollen mit Heckbremse, einen sönen Fisch dran gehabt und die Bremse hat versagt. Der Fisch war natürlich weg. Ob dass jetzt nätürlich an der Heckbremse lag, oder ob die Rolle von Natur aus scheiße war kann ich allerdings nicht mehr beurteilen, ist schon eine bisschen her. Auf jeden Fall hat mich dieses Ereignis schon etwas geprägt, seitdem fische ich nur noch Rollen mit Frontbremse und hatte seit dem auch keine Probleme mehr.

Zur besseren bedienbarkeit einer Heckbremse möchte ich noch eins sagen, vom Grundprinzip stimmt das sicher schon, dass eine Heckbremse besser zu bedienen ist, allerdings hatte ich auch letztens eine Heckbremsrolle eines Kollegen in der Hand und ich kam überhaupt nicht mehr damit klar. Die macht der Gewohnheit sollte also auch nicht unbedingt außer acht gelassen werden.
 

Thrako

Twitch-Titan
Themenstarter
Registriert
23. März 2016
Beiträge
63
Punkte Reaktionen
4
Ort
Bad Segeberg
Website
www.facebook.com
Ja, das mit der Gewohnheit denke ich auch. Wenn man es gewohnt ist, nach vorne zu greifen, macht man es ab nem gewissen Grad auch schnell, sicher und ohne hinzuschauen. Die Hand muss ja so oder erstmal kurz weg von der Kurbel.

..::mobil mit meinem X-Phone geschrieben::..
 

Conair76

Dr. Jerkl & Mr. Bait
Registriert
25. September 2014
Beiträge
359
Punkte Reaktionen
18
Alter
48
Ort
Berlin
Ich hab auch eine Exage 2500 mit Heck- und Kampfbremse rumfliegen und später die gleiche mit Frontbremse gekauft. Würde jedem zur Frontbremse raten. Die Heckbremse ruckelt und ist nur sehr grob einzustellen. Die Kampfbremse dazu verkompliziert das ganze eher noch, auch wenn es theoretisch mehr Möglichkeiten bieten würde.
 

Drop Shoter

Finesse-Fux
Registriert
29. November 2010
Beiträge
1.426
Punkte Reaktionen
837
Heckbremsen sind deutlich anfälliger was Defekte angeht, zum anderen wie beim Vorredner erwähnt, neigen sie eher dazu (sicher bei Topmodellen weniger der Fall) zu ruckeln. Und sie sind natürlich nicht allzu stark wie eine Frontbremse es sein kann. Der natürlich Nachteil einer Heckbremse ist, das die Bremskraft umgelenkt werden muss.
 

Conair76

Dr. Jerkl & Mr. Bait
Registriert
25. September 2014
Beiträge
359
Punkte Reaktionen
18
Alter
48
Ort
Berlin
Zusätzlich sind Heckbremsen oft gröber gerastert, während man bei Frontbremsen von fast stufenloser Einstellung sprechen kann. Und aufgrund des kleineren Durchmessers bist du auch beim Einstellen weniger feinfühlig.
 

Thrako

Twitch-Titan
Themenstarter
Registriert
23. März 2016
Beiträge
63
Punkte Reaktionen
4
Ort
Bad Segeberg
Website
www.facebook.com
Vielen Dank für die ganzen Antworten! :)

Heckbremsen sind deutlich anfälliger was Defekte angeht, zum anderen wie beim Vorredner erwähnt, neigen sie eher dazu (sicher bei Topmodellen weniger der Fall) zu ruckeln. Und sie sind natürlich nicht allzu stark wie eine Frontbremse es sein kann. Der natürlich Nachteil einer Heckbremse ist, das die Bremskraft umgelenkt werden muss.

Was ich nicht ganz verstehe ist die Aussage, dass die Kraft zur Heckbremse umgelenkt werden muss. Die Spule sitzt doch einfach nur auf einer Welle, die einmal durch die ganze Rolle bis nach hinten durchgeht und da in die Heckbremse mündet. Als Maschinenbauingenieur frag ich mich, wo da die Umlenkung stattfindet. Oder irre ich mich da? Die Aussage findet man bei relativ vielen Quellen.
Torsion auf der Welle, Steifigkeitsprobleme etc. kann man ja bei den Pipikräften vernachlässigen.
 

Satori

Dr. Jerkl & Mr. Bait
Gesperrt
Registriert
21. Mai 2017
Beiträge
352
Punkte Reaktionen
246
Ort
Im Sand
Umgelenkt ist vielleicht unglücklich ausgedrückt. Bei einer Heckbremse bilden Spule und Achse ja eine feste Einheit, da wird nichts umgelenkt. Knackpunkt ist aber, dass eben alle Bremslast auf die Achse wirkt.

Eine Kampfbremse muss aber nicht zwingend als Heckbremse gebaut sein. Man kann die eigentliche Funktion auch nach vorne in die Spule bringen. Denn was ist denn eine 'Kampfbremse' überhaupt? Eine Bremse, die auf kurzer Drehstrecke deutlich an Leistung zulegt . Man benötigt dafür nicht zwingend zwei voneinander unabhängige Bremssysteme. Abu Garcia hat es mit der Revo Yabai geschafft die Kampfbremsenfunktion in die Spule zu bringen. Im Praxisbetrieb hatte ich das deutlich gespürt das ab einem gewissen Punkt, die Bremsleistung plötzlich übermäßig stark ansteigt. Und das ist auch genauso gewollt. Auf der koreanischen Webseite von Pure Fishing wird dieser Bremskraftverlauf grafisch dargestellt und besser beschrieben als auf der JDM-Seite.
http://abugarcia.co.kr/abugarcia/m21_view.php?idx=652&cate=40
Im Gegensatz zur Deez, welche einen linearen Verlauf hat ( http://abugarcia.co.kr/abugarcia/m21_view.php?idx=653&cate=40 ) geht die Yabai als so ziemlich einzige Rolle aus dem Hause Abu Garcia diesen Weg. Evtl. trifft das auch auf die Yabai-Spulen-Kits für die MGX zum Nachrüsten zu?! Umgesetzt wird das über eine spezielle Feder (keine Wellenfeder) im Drag-Knob. Ich find's eine recht interessante Geschichte und frag mal in die Runde ob euch noch andere Spinnrollen bekannt sind, die ebenfalls einen nichtlinearen Bremskraftverlauf im festgelegten Arbeitsbereich haben.
 

Spin+Fly

Bigfish-Magnet
Registriert
27. Juni 2007
Beiträge
1.550
Punkte Reaktionen
1.930
Ort
Spreewald
Braucht kein Mensch.
In der Praxis im Drill großer Fische ist eine gleichmäßig ansteigende Bremskraft einfach nutzerfreundlicher.
 

BigBarra

Master-Caster
Registriert
20. November 2010
Beiträge
551
Punkte Reaktionen
440
Alter
45
Ort
Hamburg
Also wirklich brauchen tut man das nur, wenn man die Rolle zum Karpfenfischen anstatt einer Freilaufrolle verwenden will. Hier ist die Bremse eben relativ weit offen, während die Rute im Rodpod liegt, damit der Fisch Schnur abziehen kann und nicht gleich die ganze Rute mit ins Wasser zieht. Nimmt man dann die Rute auf, will man natürlich nicht sieben Umdrehungen machen, um die benötigte Bremskraft zu erzeugen. Daher haben sich hier sogenannte "Quick-Drag"-Konstruktionen etabliert. Ist vielleicht auch noch zum Welsangeln und für einige andere Bereiche der Ansitzangelei interessant. Beim Spinnfischen ist es im Grunde überflüssig, da ich ja im Normalfall mit einer voreingestellten Bremse fische und diese während des Drills (wenn überhaupt) nur minimal anpasse. Da muss ich bei ner Quick-Drag eher aufpassen, dass mir die Bremse nicht zu schnell zugeht und ich ggf. den Fisch verliere. Zum Spinnfischen also nicht geeignet. Die Kampfbremse, die in einigen Shimano-Heckbremsern noch vorkommt reguliert die Bremskraft auch nur minimal. Diese Funktion lässt sich also auch problemlos bei einer normalen Frontbremsrolle umsetzen, die insgesamt deutlich besser zu dosieren ist und einfach aufgrund der größeren Reibungsfläche gleichmäßiger funktioniert.

Viele Grüße

Florian
 

Oben