Erste Sinkphase nach Auswurf

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elaphe

Finesse-Fux
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Hallo Gemeinde,

in folgendem Video bin ich wieder über die erste Sinkphase nach dem Auswurf gestolpert.
Früher habe ich es ähnlich wie Johannes (ab ca. 3:00 min) gemacht. Ich bilde mir jedoch ein, hierdurch schon so manchen Biss verpasst zu haben. Deshalb halte ich meine Rolle geschlossen und lasse an der straffen Schnur den Köder absinken.
Rein theoretisch, ohne Beachtung weiterer Einflüsse, mach dies bei einem Wurf von ca 60m und 6m Wassertiefe ja nur ca 30cm aus (bei 40m Weite; 10m Tiefe = ca.1,2m), strafft gleichzeitig die Schnur und bremst die Sinkphase etwas.
Was meint ihr? Habe ich einen Denkfehler? Macht es doch mehr Entfernung aus?
Wie handhabt ihr die erste Sinkphase?

Danke und VG
elaphe
 

Saturday

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Starke Threadidee! Solche Basistheorie muss man sich als erfahrener Angler erstmal anzusprechen trauen. Dabei zeigt sich dann meistens, dass es doch nicht ganz so trivial ist, wenn man richtig durchsteigen will.

Ich halte es mit dem geschlossenen Bügel so wie du, aber ich habe keine Ahnung, ob deine Rechenergebnisse stimmen. In tiefen Wassern ohne starke Strömung lasse ich die Schnur allerdings auch bei offenem Bügel durch meine Finger gleiten und bin dabei mental darauf vorbereitet, einen möglichen Anbiss parieren zu können (also die Schnur mit der Hand festzuhalten und anzuschlagen).

Eine weitere Ausnahme ist die Angelei unter Überständen (Boote, Stege, Geäst, ... ). Wenn ich die Fische punktuell dort vermute, muss natürlich der Bügel offen bleiben, damit der Bait auch unter der Auftreffstelle am Grund ankommt. Dabei ist sogar die gewählte Montage bedeutsam (Tokyo- und Jika-Rig sacken zum Beispiel direkter zum Grund als ein waagerechtes Bullet vom T- oder C-Rig. Bei Strömung im flachen Fluss ist ein offener Bügel jedenfalls fatal. Wenn man dadurch das erste Aufsetzen verpasst, ist einem der Hänger gewiss.

Just my two cents!
 

Trawar

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Ja mit deinen Werten hast du recht, ich habe es mir bis jetzt auch immer als mehr unterschied eingeredet ohne wirklich darüber nach zu denken.
Letztens hat ein Kollege am Kanal einen Traum Zander von 75 verhaftet der wohl im Freiwasser geraubt hat, die Wassertiefe an der Stelle tippe ich mal ca. 5m.
Hätte er den Bügel aufgehabt hätte man wahrscheinlichs nichts gemerkt.
So habe ich auch in einem Hafenbecken meinen 77er PB Zander gefangen.
Dank deines Post kann und werde ich das in Zukunft ignorieren in Flachengewässern die Rolle auf zu machen da es sogut wie nichts bringt.

Danke dir.
 

Saturday

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Es mag vielleicht nach Vodoo klingen, aber ich glaube, dass die erste Absinkphase eines Köders besonders effektiv ist. Wenn ich könnte, würde mein ganzer "Cast" aus ersten Absinkphasen bestehen – den Bait immer wieder von der Oberfläche bis zum Grund laufen lassen. Werden nicht auch manche Fliegentechniken so gefischt, dass die Fly immer wieder neu aufgesetzt wird?
 

DurtyPerch

Finesse-Fux
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Wie genau kommt ihr auf die Werte? Ich komme für das Beispiel mit 60 m werfen und 6 m Tiefe nämlich auf 0.6 m "Verlust" und bei 40 m und 10 m auf 2.5 m "Verlust".

Ich persönlich mache meistens den Bügel direkt zu. Ich habe nicht das Gefühl, an meinen Gewässern jeden letzten Zentimeter an Wurfweite zu benötigen und präferiere deshalb den meiner Meinung nach etwas besseren Kontakt zum Köder.
 
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elaphe

Finesse-Fux
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Wie genau kommt ihr auf die Werte? Ich komme für das Beispiel mit 60 m werfen und 6 m Tiefe nämlich auf 0.6 m "Verlust" und bei 40 m und 10 m auf 2.5 m "Verlust".

Ich persönlich mache meistens den Bügel direkt zu. Ich habe nicht das Gefühl, an meinen Gewässern jeden letzten Zentimeter an Wurfweite zu benötigen und präferiere deshalb den meiner Meinung nach etwas besseren Kontakt zum Köder.
Satz des Pythagoras:
c = Wurfweite = 60m
b = Tiefe = 6m
a = Entfernung Köder am Grund = 59,699 m
 

soulrebel

Echo-Orakel
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Ich komme zwar auf 60,29 m
Aber die 30 cm sollte ein hungriger Fisch schon schwimmen können
 

Mr_CG

Gummipapst
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Wie genau kommt ihr auf die Werte? Ich komme für das Beispiel mit 60 m werfen und 6 m Tiefe nämlich auf 0.6 m "Verlust" und bei 40 m und 10 m auf 2.5 m "Verlust".

Ich persönlich mache meistens den Bügel direkt zu. Ich habe nicht das Gefühl, an meinen Gewässern jeden letzten Zentimeter an Wurfweite zu benötigen und präferiere deshalb den meiner Meinung nach etwas besseren Kontakt zum Köder.
So mache ich es auch schon immer.
 

elaphe

Finesse-Fux
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Ich hab den Bügel ja zu, kann also nicht mehr werden. Ist eigentlich nur eine Frage der Betrachtung aber in der Theorie an der geraden Schnur macht es nicht wirklich viel aus.
 

PM500X

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Ein Kompromiss ist, die Finger leicht auf die Spule zu legen und die ablaufende Schnur zu bremsen. Sobald der Köder im Wasser einschlägt bremse ich die Schnur mit der linken Hand (Daumen und Zeigefinger) leicht ab. So ist die Schnur ein bisschen gestrafft, ohne dass man zu viel Wurfweite beim Absinken „verliert“. So mache ich es zumindest immer und spüre auch auf volle Distanz die Fische ganz gut, obwohl der Bügel offen bleibt.
 

elaphe

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Je tiefer das Wasser und kürzer die Entfernung umso mehr macht es aus.
Aber gerade auf weiter Distanz habe ich Probleme mit offenem Bügel oder freier Rolle einen Biss zu mit einem Anhieb zu quittieren.
 

blankmaster

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Ich kann mich konkret an drei Hechte entsinnen, die meinen GuFi unmittelbar nach dem Eintauchen nach dem Wurf über Tiefen zwischen 3 und 8 m abgegriffen haben.
Die Bisse waren brachial, es war stets der erste Wurf auf diesen Quadratmeter. Der Bügel war geschlossen, die Fische "schlugen sich selbst an".
Ob ich sie auch mit loser Schnur gefangen hätte - ich weiß es nicht.

Nach den hier vorliegenden Rechnungen lohnt sich das Offenlassen des Bügels nach dem Eintauchen des GuFis für mich nicht.

Gruß
BM
 

kds

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Zusammenfassend würde ich meinen, wenn es wirklich um Distanz geht, ist das Absinken lassen bei offenem Bügel ohne Nutzen.
 

Fr33

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Interessanter Thread. Ich hab da ein Szenario, wo sich das Absinken mit offenen Bügel lohnt.... und zwar wenn ich am Main auf volle Wurfdistanz den Köder dicht am Grund haben will, die Strömung aber den Köder zu schnell weg drücken würde. Wenn die Strömung den Köder auf mich zutreibt ist die Absinkphase nach dem anjiggen recht kurz. Also setzt ich nicht allzu schwere Köpfe ein.... Ab dem Scheitelpunkt nimmt die Strömung den Köder in der Absinkphase mit und diese Verlängert sich dadurch ungemein. Nach dem Auswerfen den Köder schnell durchsacken zu lassen, lässt mich den Köder mehrere Male in der "heissen Zone" zuppeln lassen, ohne dass die Absinkphase zu lang ist ...
 

elaphe

Finesse-Fux
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Ja, je nach Situation lohnt sich der offene Bügel wahrscheinlich. Aber in den meisten Fällen auf weiter Distanz ohne Strömung eher nicht.
 

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