Erfahrungen mit Spiral wrap ruten

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shakii

Finesse-Fux
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Moin,
Ich hab heute im Geschäft eine UL/l Rute mit dem Spiral wrap Aufbau in der Hand gehabt. Ich kannte das vorher nicht und war etwas überrascht. Nach etwas Recherche bin ich nur im Big bait und meeresbereich drauf gestoßen. Und vereinzelt custom gebaute.
Hat jemand Erfahrung damit? Es klingt für mich sehr einleuchtend und die Versuchung ist groß das mal zu probieren. Allerdings ist mir die Firma entfallen, ich weiß nur noch das man die Spitzen wechseln konnte. Und Erfahrungen mit dem leichten Bereich finde ich dazu auch nicht im Netz.

Mfg
 

felix81

Dr. Jerkl & Mr. Bait
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Das Spiral-Wrap soll bei starker Belastung der Rute verhindern, dass sich der Blank im Spitzenbereich verdreht und bricht.
Außerdem vermeidet es starken Schnurkontakt mit dem Blank bei Belastung.
Das macht bei scheren Ruten sicherlich mehr Sinn, wie bei Leichten.
Ich hab einige Spiral-Wrap Ruten bisher gefischt und kann ich der Praxis, ehrlich gesagt, keine Vor-oder Nachteile feststellen.
 

Klausi

Barsch Vader
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Ich kenne das als "SGS" (Spiral-Guiding-System) bereits seit etlichen Jahren. Mich hat diese Variante überzeugt und ich habe mir etliche Ruten damit gebaut, vom XZoga -4kg-Blank, einem CMW- DS-Blank, einer Skelli 4-24g über eine Shobu Sword bis hin zum Umbau einer YAD-Oakland (1-10 g WG) für´s ganz Feine. Angenehmes Fischen, keine Torsionserscheinungen am Blank und keine Beeinträchtigung der Wurfweite.... für mich nur noch so.
Dabei gibt es mehrere Varianten, die Drehung über 3 Ringe a 60 und über 4 Ringe a 45 ° oder noch mehr bzw. Drehung nach links oder nach rechts. Ich persönlich bevorzuge die 4x45°- Drehung vom Bockring aus gesehen nach links...

Amwasser2.jpg

Spiral2a.jpg

OaklandGriff1a.jpg

mit Golfball und SQ61a.jpg Klausiinform3a.jpg Handteil1a.jpg
Klausiinform2b.jpg
 
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Yoshi

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die Maus...
Ich hab mal ein Interview mit Gary Loomis gesehen, in dem er ziemlich entschieden die Meinung vertrat, dass man eigentlich nur spiralförmig beringte Ruten bauen müsste. Ergibt schon Sinn, finde ich. Ist aber vielleicht aufwendiger als die Ringe einfach in einer Flucht anzuordnen.
 

shakii

Finesse-Fux
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Hast also gute Erfahrungen damit gemacht @Klausi wenn ich das so lese.
Kam mir einfach ungewöhnlich vor. da ich nach einer neuen Rute als Ersatz für meine powermesh bin, hatte ich mir das angeschaut. Fürs ausprobieren ist mir so eine Rute dann doch zu teuer. Und wirklich oft findet man das im UL/L/ML Bereich anscheinend nicht.
 

Uzz

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Das Spiral-Wrap soll bei starker Belastung der Rute verhindern, dass sich der Blank im Spitzenbereich verdreht und bricht.
Der Punkt ist gut nachvollziehbar. Für die Spitze sicher prima.

Wenn aber der hintere Teil der Rute, in dem die "Rumführung" der Schnur erfolgt, über die Schnur belastet wird (Drill mit Aktion bis zum Handteil), werden dort 2 Ringe und der Blank ungewöhnlich seitlich belastet. Den Blank mag das weniger stören, aber die Ringe?!? Am jeweils letzten mittig platzierten Ring vor bzw. nach dem Wrap gibts starke Seitenkräfte, auf die übliche Ringkonstruktionen und -befestigungen überhaupt nicht ausgelegt sind. Diese 2 Ringe müssten sinnvollerweise anders gebaut+befestigt werden als der Rest, um nicht schwächstes Glied der Ringkette zu sein. Die "schief" platzierten Ringe innerhalb des Wraps sind hingegen wenig problematisch, da sich die seitlichen Kräfte durch die Schnur von vorn und hinten etwa aufheben.

Eine andere Variante als stabilere Ringe vor/nach dem Wrap wäre, die ersten/letzten Ringe im Wrap weniger schief zu platzieren als die Ringe im Wrap. Meine Auführungen oben gehen von sowas wie 4*45° oder 3*60° aus, was ein Vorredner beschrieb. Diese Anordnungen sind mMn wenig clever. Am Ein- und Austieg des Wraps sollte man die Ringe weniger verdrehen als innerhalb des Wraps, um die Seitenkräfte möglichst gleichmäßig auf alle beteiligten Ringe zu verteilen. Also z.B. eher 30°,60°,60°,30° statt 4*45° beim Wrap über 4 Ringe.

jm2c, Uzz
 
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tölkie

Barsch Vader
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Der Sinn die BC Rute nach einem Spiral Wrap System aufzubauen, hat folgende Vorteile.

Man benötigt für die Schnurführung weniger Ringe, der Abstand zwischen den Ringen kann größer sein, da die Schnur unter dem Blank hängt und nicht auf dem Blank durch hängt. Das spart Gewicht und verändert einen Blank weniger von seinen Eigenschaften.

Der zweite Vorteile ist, dass das Verdrehen des Blanks beim fischen mit einer BC minimiert wird.

SW verhindert nicht das Verdrehen der Spitze, weil ein Verdrehen der Spitze meiner Meinung gar nicht entsteht. Die Schnur wird auch bei einem normalen Aufbau in den Ringen geführt und daher ist ein verdrehen gar nicht möglich. Nur die gesamte Rute kippelt mehr.

Selbst habe ich mir mal eine Big Bait so aufgebaut, bin m.M. aber damals falsch beraten worden, man hatte mir viel zu grosse Ringen dazu empfohlen, das sah echt sch ..aus. Habe ich gestrippt und die Rute wurde umgebaut.

Meine Vertikalrute für Zander habe ich mit SW gebaut, kleine Ringe, auch als Starter, das sieht schick aus und ist beim Vertikalen echt gut.
 

Japanolli

Gummipapst
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Dass dieses System bei leichten Stecken eher unüblich ist, liegt mit Sicherheit daran, dass die Belastungen entsprechend geringer sind und die Vorteile dieser Beringung deshalb geringer ausfallen.
Auch kann ich mir vorstellen, dass zumindest im UL Bereicht die Wurfweite doch etwas verringert werden könnte, auch wenn der Einfluss evtl. gering ist.
In gerader Linie wird die Schnur doch etwas weniger Widerstand haben. Nicht umsonst wird Shimano auch die Lineguides der BFSs trichterförmig zur Spule gebaut haben.
Wie viel das am Ende ausmacht, vermag ich allerdings nicht zu sagen.
Wenn SGS der Weisheit letzter Schluss wäre, würde der Anteil dieser Beringung mit Sicherheit größer sein, am Markt. Immerhin werden neue Ringkonzepte zumindest bei den hochwertigen Ruten schnell umgesetzt.
Andererseits könnte es auch einfach sein, dass das Gewohnheitstier Mensch diesen Aufbau nicht akzeptiert “weil es komisch aussieht“ und auf dem ersten Blick nicht in die perfekte gerade Welt passt ;-)
 

Klausi

Barsch Vader
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Andererseits könnte es auch einfach sein, dass das Gewohnheitstier Mensch diesen Aufbau nicht akzeptiert “weil es komisch aussieht“ und auf dem ersten Blick nicht in die perfekte gerade Welt passt ;-)
Ich denke mal, gennau soist es. Die dazumal von DAM gebauten Inliner-Ruten wurden auch nicht akzeptiert.... Das Patent soll dann an Daiwa verklitscht worden sein und die haben damit richtig Kohle verdient... Zum Glück habe ich noch zwei der originalen Inliner....
 

tölkie

Barsch Vader
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Japanolli hat eine wichtige Bemerkung gemacht, für viele sieht das komisch aus, gerade für uns Deutsche, die alles gerade haben wollen.... deshalb wird das Konzept auch bei uns weniger eingesetzt und erfolgreich sein.

Und, noch wichtig, es macht nicht immer Sinn. Eine Jerke oder eine Twiche so aufzubauen wäre meiner Meinung kontraproduktiv, während es für eine Jigge oder Vertikalrute sinnvoll wäre. Wenn dann der Stecken noch Richtung UL geht, um so mehr, denn hier sollte es das Ziel sein eher Gewicht zu sparen...
 

shakii

Finesse-Fux
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Klingt für mich so, als ob es einen Mehrwert im UL/L Bereich nur wegen dem geringeren Rutengewicht hat. Da ich nicht vom Boot oder vertikal angle, ist kein Vorteil erkennbar, richtig?
 

Heiner

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Keine meiner Bigbait-Ruten hat Spiral-Wrap-Beringung, und ich vermisse die auch nicht.

Eine meiner Evergreens hatte allerdings Spiral Wrap, aber ich kann nicht sagen, dass das irgendeinen merklichen praktischen Vorteil ergeben hätte.
 
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eszett

Dr. Jerkl & Mr. Bait
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Ich bin auf der Suche nach Input zu Spiralwicklungen auf diesen alten thread gestoßen.
Ich verfolge gerade die Idee einen Ultralight Blank mit Solidtip als BC aufzubauen. Gerade da müsste ich doch (da auch nur für Grundanwendungen) eigentlich mit einer SW arbeiten, oder überseh ich hier gerade etwas? Die Krafteinwirkung auf den versetzten Ringe. (enger liegend, kleine Gewichte) dürfte hier doch auch nur eine geringe Rolle spielen…
Hat da jemand Erfahrungen im UL Bereich?
 

hardbaitlover

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Ich bin auf der Suche nach Input zu Spiralwicklungen auf diesen alten thread gestoßen.
Ich verfolge gerade die Idee einen Ultralight Blank mit Solidtip als BC aufzubauen. Gerade da müsste ich doch (da auch nur für Grundanwendungen) eigentlich mit einer SW arbeiten, oder überseh ich hier gerade etwas? Die Krafteinwirkung auf den versetzten Ringe. (enger liegend, kleine Gewichte) dürfte hier doch auch nur eine geringe Rolle spielen…
Hat da jemand Erfahrungen im UL Bereich?

Hallöchen!
UL ist ja immer relativ. Hatte damals eine Evergreen Kaleido Designo Quad Light, die bis 1/4oz gerated war. Eine der sensibelsten Ruten die ich je hatte, mit dem SG-System. Das System hat sich nicht negativ auf die Wurfeigenschaften ausgewirkt und generell musste ich bei keiner Rute mit der Ringanordung Abstriche bei der Performance machen und das waren schon einige.
Die Quad Light war extrem spitzenbetont und die Sache hat zumindest ganz sicher dafür gesorgt, dass der Blank im sensiblen Spitzenbereich weder verdreht, noch die Schnur den Blank berührt.
 

pramuk

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Ich bin auf der Suche nach Input zu Spiralwicklungen auf diesen alten thread gestoßen.
Ich verfolge gerade die Idee einen Ultralight Blank mit Solidtip als BC aufzubauen. Gerade da müsste ich doch (da auch nur für Grundanwendungen) eigentlich mit einer SW arbeiten, oder überseh ich hier gerade etwas? Die Krafteinwirkung auf den versetzten Ringe. (enger liegend, kleine Gewichte) dürfte hier doch auch nur eine geringe Rolle spielen…
Hat da jemand Erfahrungen im UL Bereich?

Ich habe mit einer herkömmlich aufgebauten, 2 teiligen Rute ein paar Versuche mit provisorisch angebrachten Zusatzring gemacht. Die Schnur wollte ich aber nicht nach dem Standard-Sprial-Wrap über mehrere Ringe (z.B. 0°, 45°, 90°, 135°, 180°) umlenken, sondern nur über einen Ring der bei 90-120° steht. Vorteil wäre hierbei, dass es weniger Reibpunkte sind und dass alle Ringe des Spitzenteils in einer Flucht stehen, zur Not könnte man dann relativ einfach wieder auf Normalberingung wechseln (wenn Ringabstände nicht zu groß). Es müsste nur der Startring wieder auf 0° gesetzt werden. Das funktioniert natürlich nur bei Ruten mit einem Startring am Handteil der Rute. Die Schnur auf der Spule wird dann zwar etwas einseitig aufgewickelt, aber das sollte bei UL/BFS fast zu vernachlässigen sein. Leider hatte ich noch keine Zeit, dieses Konzept umzusetzten, aber hatte bei den Tests ein gutes Bauchgefühl.
 

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