blankmaster
BA Guru
- Registriert
- 9. Juli 2007
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Hallo,
aktuell wird -passend zur Jahreszeit- das Thema "Eisangeln" mal wieder hochgeholt.
Ich habe das Eisangeln auch gelegentlich aber einigermaßen leidenschaftslos praktiziert - bis vor wenigen Jahren.
An einem saukalten, klaren Winterabend mit einem phantastischen Vollmond kam ich auf die bescheuerte Idee, mit meinem damals 6-jährigen Sohn noch eine Runde zu einer kleinen, im Wald gelegenen, seit über 2 Wochen zugefrorenen Kiesgrube zu drehen.
Ich kenne die Kiesgrube gut. Keine "warmen Quellen", keine Einläufe etc.
Der See war seit über 2 Wochen komplett zugefroren, der Vollmond gab alles. Es war "taghell". Wir hatten seit ca. 3 Wochen starken Dauerfrost. Also rauf aufs Eis. Die üblichen Hüpftest am Ufer waren völlig unauffällig, nichts knackte oder wippte. Das Eis fühlte sich an wie Beton. Ich bin weder Gefahrensucher noch Sicherheitsfetischist und war mir sicher: Hier passiert uns nix. Dieses Eis trägt einen Panzer.
Wir sind sicherheitshalber zunächst ca. 100 m in Ufernähe gelaufen, kein Knacken, das übliche Aufstampfen fühlte sich an wie auf einer geteerten Straße.
Nach ca. 5 Minuten Fußmarsch auf dem See brachen wir - ich hatte meinen Sohn an der Hand- ohne jede Vorwarnung urplötzlich im Eis ein. Wir hatten den See nahezu überquert (tiefste Stelle ca. 9 m, Ufer steil abfallend) und waren nur ca. 5 m vom Ufer entfernt. Ich stand zum Glück nur bis zur Brust im Wasser und hielt meinen vor Schreck ununterbrochen schreienden Sohn -er konnte nicht stehen - über die Wasseroberfläche.
Es gelang mir zügig, ihn auf das Eis Richtung Ufer zu schieben. Er weigerte sich, meine Hand los zu lassen, was zunächst verhinderte, das ich das Eisloch verlassen konnte. Dies gelang mir nach kurzer Zeit aber nur unter Mühe, weil die Kälte des Eiswassers sehr schnell an den Kräften zehrt.
Wir hatten einfach nur Glück. Wenige Meter weiter draußen (da kamen wir her !) hätte ich nicht mehr stehen können.
Inspektion des See am nächsten Tag bei Tageslicht : Eisdicke ca. 12-14 cm. Nur nicht an der Stelle , an der wir eingebrochen sind. Da waren es ca. 8 cm, und das Eis war von abgestorbenem Kraut und Schilf durchsetzt (von oben auf das Eis schauend nicht zu sehen.)
Lange Rede kurzer Sinn: Vorsicht walten lassen.
Die Sicherheit kann trügerisch sein.
Ausreichende 12 cm Eisdicke herrschen da, wo man die Stärke des Eises misst. Muss nicht überall auf dem See so sein.
Mich bekommt man nicht mehr aufs Eis. Meinen Sohn sowieso nicht.
Nie alleine gehen. Nicht bei Dunkelheit. Nie ohne diese blöden Eispickel um den Hals. Den Weg auf dem Eis zurück gehen, den man gekommen ist.
Dicke Fische beim Eisangeln wünscht Euch
BM
aktuell wird -passend zur Jahreszeit- das Thema "Eisangeln" mal wieder hochgeholt.
Ich habe das Eisangeln auch gelegentlich aber einigermaßen leidenschaftslos praktiziert - bis vor wenigen Jahren.
An einem saukalten, klaren Winterabend mit einem phantastischen Vollmond kam ich auf die bescheuerte Idee, mit meinem damals 6-jährigen Sohn noch eine Runde zu einer kleinen, im Wald gelegenen, seit über 2 Wochen zugefrorenen Kiesgrube zu drehen.
Ich kenne die Kiesgrube gut. Keine "warmen Quellen", keine Einläufe etc.
Der See war seit über 2 Wochen komplett zugefroren, der Vollmond gab alles. Es war "taghell". Wir hatten seit ca. 3 Wochen starken Dauerfrost. Also rauf aufs Eis. Die üblichen Hüpftest am Ufer waren völlig unauffällig, nichts knackte oder wippte. Das Eis fühlte sich an wie Beton. Ich bin weder Gefahrensucher noch Sicherheitsfetischist und war mir sicher: Hier passiert uns nix. Dieses Eis trägt einen Panzer.
Wir sind sicherheitshalber zunächst ca. 100 m in Ufernähe gelaufen, kein Knacken, das übliche Aufstampfen fühlte sich an wie auf einer geteerten Straße.
Nach ca. 5 Minuten Fußmarsch auf dem See brachen wir - ich hatte meinen Sohn an der Hand- ohne jede Vorwarnung urplötzlich im Eis ein. Wir hatten den See nahezu überquert (tiefste Stelle ca. 9 m, Ufer steil abfallend) und waren nur ca. 5 m vom Ufer entfernt. Ich stand zum Glück nur bis zur Brust im Wasser und hielt meinen vor Schreck ununterbrochen schreienden Sohn -er konnte nicht stehen - über die Wasseroberfläche.
Es gelang mir zügig, ihn auf das Eis Richtung Ufer zu schieben. Er weigerte sich, meine Hand los zu lassen, was zunächst verhinderte, das ich das Eisloch verlassen konnte. Dies gelang mir nach kurzer Zeit aber nur unter Mühe, weil die Kälte des Eiswassers sehr schnell an den Kräften zehrt.
Wir hatten einfach nur Glück. Wenige Meter weiter draußen (da kamen wir her !) hätte ich nicht mehr stehen können.
Inspektion des See am nächsten Tag bei Tageslicht : Eisdicke ca. 12-14 cm. Nur nicht an der Stelle , an der wir eingebrochen sind. Da waren es ca. 8 cm, und das Eis war von abgestorbenem Kraut und Schilf durchsetzt (von oben auf das Eis schauend nicht zu sehen.)
Lange Rede kurzer Sinn: Vorsicht walten lassen.
Die Sicherheit kann trügerisch sein.
Ausreichende 12 cm Eisdicke herrschen da, wo man die Stärke des Eises misst. Muss nicht überall auf dem See so sein.
Mich bekommt man nicht mehr aufs Eis. Meinen Sohn sowieso nicht.
Nie alleine gehen. Nicht bei Dunkelheit. Nie ohne diese blöden Eispickel um den Hals. Den Weg auf dem Eis zurück gehen, den man gekommen ist.
Dicke Fische beim Eisangeln wünscht Euch
BM