habt ihr eine Regelmäßigkeit festgestellt, in Abhängigkeit davon, wie die Fische gehakt sind? Ich hatte im Sommer folgende Erfahrung: grade am Jiggen auf einen großen Hecht, der in der Umgebung schon seit 1h jagte. Plötzlich geht es schwerer zu kurbeln. Der Widerstand wuchs in den folgenden 5 Sekunden noch etwas an, blieb dann bis zum Ende etwa konstant. Also immer schön gepumpt und dann gekurbelt. Dachte nanu, schöner 60er Zander, der sich nicht wehrt?? Ich also brav weiter gemacht. Was dann an die Oberfläche kam, verschlug mir die Sprache: Ein Hecht deutlich über einen Meter, eher Richtung 1,10m. Der Angstdrilling hing nur leicht in der Unterlippe (was musste ich Idiot auch noch einen Wurf vorher den Gummi tauschen gegen einen mit relativ stumpfem 8er Drilling). Der Fisch machte an der Oberfläche lediglich eine nur ganz sanfte Schwanzflossenbewegung und glitt unbeeindruckt vom Haken. Ich bin mir 100% sicher, dass dieser Fisch nicht bemerkt hat, dass er gehakt wurde (sprich er hat keine Schmerzen, Stress oder sonstiges verspürt). Möglicherweise ist es bei großen Zandern ähnlich.
Die Schilderungen hier im Thread decken sich mit meiner Erfahrung. Kapitalste Zander kämpfen weniger bis gar nicht. Meine Erklärung dafür ist, dass sie ebenfalls oft nicht mitbekommen, dass sie um ihr Leben kämpfen müssen. Grade die ü90er haben ja eine massive Knochenplatte. Wer schon einmal im Trockenen 20m Schnur gegeben hat, jemanden den Gummifisch hat halten lassen und dann voll durchgezogen, um einen Anhieb zu simulieren, wird bestätigen können, dass am anderen Ende der Strippe erstaunlich wenig Kraft ankommt. Erst recht dann, wenn man wie viele mit 30-40g Ruten fischt.
Ich behaupte, dass die Kraft oftmals einfach nicht ausreicht, um den Haken bis ins stark innervierte Gewebe vordringen zu lassen. Er bleibt sozusagen in der Knochenplatte stecken und damit fühlt der Fisch keine Schmerzen.
Umso kleiner der Zander, umso mehr kämpft er auch habe ich festgestellt. Die Kleinen haben ja ein vergleichsweise weiches Maul.
Genauso wie Streifenjäger, die nach meiner Erfahrung unabhängig von ihrer Größe mächtig (Barsch-) Alarm machen.
Natürlich kann man das Kampfverhalten nicht pauschalisieren und es ist immer auch - wie schon von euch erwähnt - von vielen anderen Faktoren wie Jahreszeit, Gewässer etc. abhängig.
Aber das sind doch recht eindeutige Tendenzen, die ich über die Jahre festgestellt habe.
Hat jemand gegenteilige Erfahrungen gemacht?